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  Angslöser???
Geschrieben von: Makaveli83 - 06.12.2020, 08:13 - Forum: Rat & Tat - Antworten (2)

Hey Leute, guten morgen.
Ich habe eine Frage.
Ich leide erst seit kurzem erst an panikattacken bzw an eine angststörung. So in etwa seit 3 Monate.
Davor wusste ich nicht mal was panikatacken so wirklich sind. Nach meine erste panikattacke habe ich erstmal so einiges von Ärzte abklären lassen und bin immer noch dabei. Langzeit EKG, Blutabnahme, echokardiographie, Nieren Arzt und was weiss ich alles. Soweit alles in Ordnung. Dachte ja bei meine erste panikattacke das es ein herzinfarkt oder Schlaganfall ist. Also meine Gedanken sind überhaupt nicht in Richtung panikattacke gegangen, dachte wirklich es ist was organisches. Hatte bis jetzt um die 6 panikattacken in den letzten 3 Monate.

Davon 3 mal Krankenwagen 🙈

Mein Problem ist das jedes mal mein blutdruck auf 200 zu keine Ahnung, um die 90 steigt.

Letzen Sonntag, also vor einer Woche nach meiner letzten panikattacke habe ich wieder die 112 angerufen weil mein linker Arm sich merkwürdig gefühlt hat. So eine Art kraftschwäche und das 3 Stunden nach der panikattacke. Krankenwagen kam, blutdruck 200 zu 85, EKG unauffällig, wie die letzten 6 🙈 (3 mal Rettungsdienst, 2 mal Hausarzt und einmal Kardiologe, wie gesagt, am Anfang dachte ich es wäre etwas organisches) . Nach ein paar Minuten ist runter auf 170 zu irgendwas. Laut Rettungsdienst alles okay.

Nächtsten morgen zum Hausarzt, seine Vertretung war da, blutdruck gemessen, 195 zu 85. Da ich seit ca 7 Jahre an bluthochdruck leide, nehme einige medikamente am Tag gegen bluthochdruck, trotzdem so hoch. Ich muss sagen das ich auf den Weg zu der Praxis sehr nervös war. Daraufhin hat Sie mir irgendwelche angslöser verschrieben weil Sie meinte das es halt bei mir psychisch bedingt ist und meinte das die nicht so stark sind, ich soll die nehmen das ich mich etwas beruhige.

Ich habe an den Tag eine Tablette genommen und habe mir 1000 Gedanken darüber gemacht  .

Da ich momentan viel Stress habe, eine Scheidung durchmache und eine 4 jährige Tochter habe die sehr an mir hängt sind wir mit noch meine noch Ehefrau seit einiger Zeit bei einer paartherapie. Da wir am nächsten Morgen eine Sitzung hatten dachte ich mir ich frage erstmal die Psychologie was Sie davon hält. Nach einem guten Gespräch meinte Sie ich soll es doch erstmal mit täglich eine stunde cardio versuchen und Baldrian oder sowas.
Dazu achte ich etwas auf meine Ernährung, rauche weniger, nehme irgendwelche vitamine, B, C, D, K, magnesium und keine Ahnung, das ganze Alphabet halt 😂
Trinke viel Tee statt Kaffee und versuche meinen blutdruck mit normale Nahrungsmitteln im normal bereich zu halten. Dazu noch arginin, erweitert ja die Gefäße. Geführte meditation, Atemübungen, das ganze Programm hält. Wobei ich sagen muss ich Messe nicht mehr meinen blutdruck, weil jedes mal wenn ich das blutdruck Gerät sehe merke ich direkt wie nervös ich werde und dann ist ja klar das der in der Höhe schiesst.

Seitdem geht es mir eigentlich um einiges besser. Die permanente Anspannung hat sich etwas reduziert, statt 24 Stunden auf so ein zwei Stunden am Tag wo mir zwischendurch Gedanken Kommen was ist wenn mein blutdruck doch zu hoch ist und ich es nicht merke und gleich einen schlaganfall erleide. Dann kommen mir gegengedanken im Kopf, das wenn sowas wäre mich entweder der Rettungsdienst mitgenommen hätte als die gemessen haben und der so hoch war oder das die Ärztin die mir die Psychopharmaka verschrieben hat an dem Tag mich nicht eibfach so gehen lassen würde da mein blutdruck auf 195 zu 85 war. Dann beruhige ich mich wieder.

Gestern dann, in der Phase mittags wo für ein zwei Stunden kopfkino war habe ich die psychologin angeschrieben ob es vielleicht doch sinnvoll wäre die angslöser zu nehmen da ich mir Sorgen um den blutdruck mache. Darauf hat Sie mir geantwortet das ich das ruhig machen kann und das ich keine Angst haben muss, die würden nicht abhängig machen. Bis ich dann am 06.01. Endlich einen Termin bei einer psychologin habe wo wir uns hoffentlich gut verstehen und mit einer Therapie anfangen können.
Mein Hausarzt hat mir auch über Email geschrieben das ich keine Angst haben muss die zu nehmen und hat mir ausdrücklich geschrieben das die nicht abhängig machen und die mir helfen würden durch diese schwere zeut durchzukommen. Trennung, kurzarbeit, finanzielle Veränderung durch die Trennung und was weiss ich alles.

Habe trotzdem bangen die einzunehmen. Habt ihr Erfahrung mit sowas?
Ich erwarte jetzt keine medizinische Aufklärung, eher eine zwischenmenschliche Meinung zu den ganzen durch Erfahrung oder so.

Sorry für den langen Text.

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  Landkartenzunge Hilfe!!!!
Geschrieben von: Andy2020 - 03.12.2020, 06:48 - Forum: Erfahrungsaustausch - Keine Antworten

Hallo Leute

Wer von euch hat auch eine Landkartenzunge? Wie lebt ihr damit? Die Zunge brennt mir, am Tag mehr als in der Nacht.
Habe vor ein paar Tagen diese Diagnose bekommen. Das ganze geht jetzt schon ein paar Monate. Ich habe deshalb große Angst da ich auch noch eine Generalisierte Angststörung habe, Angst vor Krankheit ist bei mir ein großes Thema.
Bitte meldet euch.... 

Liebe Grüße Andy

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  Es ist viel passiert (und das meiste ist leider unschön, aber ...)
Geschrieben von: Eiswolf - 01.12.2020, 16:37 - Forum: Erfahrungsaustausch - Antworten (26)

Moin, ich habe mich lange nicht blicken lassen, die Zeit verging schnell und ich weiß gar nicht so recht, auf was ich mich fokussiert habe, vielleicht hatte ich auch nur keine Lust zu schreiben (ich führe ja, mehr oder weniger regelmäßig, ein Handy-Tagebuch. Da ich mich bereits vorgestellt habe, verzichte ich mal auf eine erneute Einführung.

Vielleicht reise ich nicht in die Zeit kurz nach meinem Post zurück, sondern beschreibe das Jetzt, oder die letzten Monate (inkl. des Endes von 2019).
Nur zur Erklärung: Ich habe mich 2019 fast ausschließlich auf einen Klinikaufenthalt erlebt, dafür viel Kraft eingesetzt und auch gezeigt, dass ich mich durchaus noch auf etwas fokussieren kann, wenn es mir wichtig ist. 

Man hat mich nach der Probezeit von 2 Wochen wieder nach Hause geschickt, und da war ich dann wieder in der Welt, in dem Umfeld, das ich woanders bereits beschrieben habe, aber auch das ist ja nicht statisch.
Dann saß ich hier Weihnachten und Silvester, auch wieder allein, von den Leuten in der Klinik hat sich dann auch irgendwann überhaupt nicht mehr gemeldet, nun, es ist halt so. Dann kam 2020, und irgendwann im März habe ich dann auch Corona ernstgenommen. Ich habe mich dann noch in einer Klinik hier um die Ecke vorgestellt, mittlerweile habe ich mich aber gegen diese Klinik entschieden.

Ich bin ja ehrlich zu mir, als das mit dem Klinik-"Rausschmiss" (der ja strenggenommen keiner war, sich aber so anfühlte) wirkt immer noch nah und hat auch in 2020 noch Bedeutung. Ich habe sogar dafür gekämpft, dass ich nicht gehen muss, aber meine Argumente reichten nicht. Ich war gerade angekommen und hatte auch begonnen mich den Leuten da zu öffnen, wenn ich unter Menschen bin, werde ich mit noch ganz anderen Ängsten und Beeinträchtigungen konfrontiert, als wenn ich zu Hause sitze und eher nur virtuelle Kontakte pflege. Kontakte dieser Art pflege ich mittlerweile intensiv und fast täglich, das war auch über längere Zeit nicht mehr so, ich bin froh, dass ich da Risiken eingegangen bin, es gab auch harte Konflikte, aber auch die haben strenggenommen Positives bewirkt.

In der Klinik fühlte ich mich von Anfang an wohl, also ich war auch angespannt, habe alles vollgeschwitzt und war nervös, usw, es war nicht leicht, aber ich habe mich da wie in einer Schutzzone gefühlt und so auch festgestellt, dass einige meiner Ängste nicht vollends verschwinden, wenn sich das Setting ändert, aber ich habe da z.B. ohne Kopfhörer/Ohropax geschlafen und nur leise Musik laufen lassen, das andeuernde Getriggere durch Geräusche, Stimmen aus meinem Umfeld oder knallenden Türen, Rumpeln und Rumsen von oben, das war da kaum bis gar nicht vorhanden. Auch Teile meiner Kontroll-Zwänge hatte ich wohl zu Hause gelassen.

Kaum war ich wieder zu Hause, das war wie gesagt kurz vor Weihnachten, hatte ich wieder mit dem Umfeld zu tun und ich hatte nicht wirklich was in der Klinik trainiert, weil da die ersten 2 Wochen eher ruhig angehen. Ich war da auch nicht primär wegen der Ängste, weil mein Psychiater die als Begleiterscheinung ansieht, oder als Teil des Gesamt-Pakets.

Im Endeffekt hat die Klinik dann seine Diagnose nicht bestätigt und man darf sich schon mal fragen, warum es so schwer ist, hier eine vernünftige Therapie für seine Angsterkrankung zu bekommen, selbst dann, wenn man sich den Hintern aufreißt und mehrmals mit dem Oberarzt telefoniert und für ein Vorgespräch, das knapp eine Std. dauert, über 9 Stunden (eine Fahrt) im Bus sitzt (worauf ich wiederum stolz bin, denn ich hätte nicht gedacht, dass ich das hinbekomme (man überrascht sich halt dann doch immer mal wieder selbst).

Wie gesagt, wieder zu Hause, aber mit der Erkenntnis, dass die Intensität meiner Ängste woanders nicht so derbe ist, oder ich mit anderen Ausprägungen der Angst konfrontiert werde. Ich kenne das ja von der Thera und vom Neurofeedback, dass das - mehr oder weniger - Safespaces sind, wo ich auch mal richtig durchatmen und mich entspannen kann (was beim Neurofeedback besser geht, da sitze ich vorher nämlich nicht im Wartezimmer).

Anfang 2020 war ich noch motiviert, es nochmals in einer Klinik zu versuchen, die Motivation sank dann aber auch schnell. Der Klinik war ich übrigens nicht depressiv genug, also zumindest wurde das so mit mir kommuniziert (ich dachte immer, das sei was Gutes).

Ich springe mal, März, war ich vom Corona-Verharmloser (aber nicht, weil ich Schwurbler bin), sondern weil ich es mit der Schweinegrippe und sowas verglichen habe, dann plötzlich zum Corona-Ernstnehmer geworden, es kamen dann auch die Maßnahmen und die spürbaren Veränderungen beim Einkaufen, usw.

Ich dachte am Anfang, dass sich meine Ängste nicht auf Corona einschießen, ich hatte glaube ich drei Momente, wo ich wegen Atemnnot und Schwindel (Schweißausbruch nachts) ,mal kurz Panik geschoben habe, aber im Endeffekt habe ich mich dann wieder geerdet und das mit dem Schweiß und dem Schwindel hängt wohl mit den Medis zusammen.

Anonsten kam ich in der Corona-Welt anfangs besser zurecht, als ich angenommen hätte. Irgendwann hat sich dann meine Sozialphobie auf die veränderte Reaktion reagiert, für mich ist es jetzt viel schwererer durch den Hausflur zu gehen, einzukaufen und in die Bahn steige ich auch nur, wenn sie nicht völlig überfüöllt ist und all das war auch schon vorher schlimm. Irgendwann, vor ein paar Monaten, ist der Typ über mir ausgezogen, sehr überraschend und in einer Hau-Ruck-Aktion, Wagen rollt an, alles fix rein, Wagen weg, er weg.

Ich hätte nicht gedacht, dass das in meinem Gehirn so ein Chaos auslöst, ich weiß auch nicht, wie das ohne Corona gewesen wäre (und werde es wohl auch nie erfahren).
Mein Katastrophen-Denken ist faktisch Amok gelaufen, "wer wird da einziehen?" und "Wann?" hat sich mit dem Katastrophendenken gepaart und ein Worst-Case-Szenario nach dem nächsten ausgelöst. Ich bin permanent im "Gleich zieht wer Neues ein, und es wird katastophal"-Modus, da hilft auch kein erden, ruhiges Atmen, oder andere Techniken, weil das ja null rational ist.
Ich kann mir nat. immer wieder sagen, dass real selbst dann keine Bedrohung bestehe, selbst, wenn es laut wird und eskaliert, aber zum Einen muss das gar nicht stimmen und ein Eingreifen, könnte dann auch mich in Gefahr bringen (falls ich überhaupt eingreifen würde). Ich versuche hier gerade zu beschreiben, wie penetrant dieses Katastrophendenken ist, und wie hartnäckig es täglich wirkt und mich blockiert, meinen Tagesablauf zum Teil beeinschränkt. So wurde ich vollkommen abhängig davon, was in meinem Umfeld passiert und selbst dann, wenn nichts Schlimmes passiert, dann nehme ich genau das halt im Kopf vorweg.

Das ist so anstrengend, wie es vielleicht klingt und es triggert mich. Ich habe immer häufiger Angst, aus dem Fenster zu gucken, denn es könnte ja wer einziehen. Es sind glaube ich mittlerweile vier oder fünf Umzüge in dieses Haus durchgeführt worden, aber keiner von denen zog in die Wohnung über mir.

Jeder dieser Umzüge hat mich getriggert, zudem triggert es mich allen, wenn ich Transporter hier parken sehe, weil das Hirn dann gleich wieder Szenarien erspinnt. Eine Zeit lang, das war ziemlich zwanghaft, bin ich immer auf den Balkon, wenn ich Autotüren gehört habe und nun habe ich (wieder?), den Zustand erreicht, dass ich dauerhaft Musik auf den Ohren habe, ich schaffe es nicht, das Draußen anders minimal auszuschließen (selbst die Methode ist nicht save, es gehen immer wieder Geräusche durch).

Wenn ich abends mit Leuten übers Internet chatte, habe ich immer noch Musik nebenbei auf den Ohren, ich ertrage die Stille immer schlechter, weil sie für mich keine Sicherheit bietet, ich kann mich nicht in sie hineinfallen lassen, das dürfte etwas sein, was andere hier auch kennen, ansonsten habe ich - auch in der Klinik - niemanden kennengelernt, wo viele Angst-Ãœbereinstimmungen waren, aber die waren ja auch nicht wegen der Ängste auf meiner Station. 

Ist aber ein Generelles Phänomen, was wiederum sicher auch viele von Euch kennen: Man fühlt sich ab und an ziemlich allein mit dem, was einen täglich malträtiert, weil man niemanden findet, der das so richtig nachvollziehen kann, dann folgt meist Schweigen und dann habe ich dann auch keinen Bock mehr, mehr über mich zu erzählen (ist vielleicht ungerecht, aber ich nehme es den Menschen ja nicht übel, diese Ängste sind halt wirklich speziell.

Um mal zu beschreiben, wie sich die Ängste anfühlen, denn wir sind ja alle irgendwie wegen Ängsten hier: Man erscheckt sich, es geht durch Mark und Bein, wie in einem Horrorfilm, es geht sehr tief, ab und an holt es etwas hoch, und dieses entstehende Bedrohungsgefühl geht nicht weg. Dass die Bedrohung tatsächlich aus meinem eigenen Inneren stammt, hilft mir ja nichts, wenn sie sich wie von außen auf mich einwirkend anfühlt.

Die Bedrohung fühlt sich zudem so real an, als würde ein Tiger vor mir stehen, oder ein anderes Raubtier, was mich fixiert (obwohl ich denke, dass ich darauf anders reagieren würde, aber ich weiß es auch nicht). Viele kennen sicher den Zustand, dass die Angst lähmt, also sie lähmt mich mehr innerlich, ich stehe schon auf und bewege mich, wenn mich mal wieder etwas getriggert hat (und das passiert eigentlich täglich, ein Tag ohne Trigger ist sehr selten und dann ist dann ja wieder dieses "Was kommt als nächstes?"-Gefühl.

Ich habe mich von meiner Angst einsperren lassen, das wird mir immer bewusster, ich behaupte nicht, dass es keine Möglichkeit für mich gibt, um mich aus diesem Gefängnis zu befreien, aber ich habe gerade keine Strategie (deshalb sagte ich ja genau das den Profis, also denen, die vielleicht zumindest einen Anstoß liefern können), aber im Endeffekt hocke ich jetzt hier mit meiner Angst, die ich zwar überall mithin nehme, die da draußen aber ganz anders wütet, als hier drinnen.

Jetzt liegt wahrscheinlich nah, dass ich viel mehr Zeit draußen verbringen sollte, was im Sommer auch noch der Fall war, aber jetzt wird es kälter und ich bin eh so wetterfühlig, die Tage sind wieder kürzer und ich spanne mich zum Abend hin mehr an. Da ich im Herbst/Winter (im Moment lassen sie noch milde walten) auch nicht mehr so oft auf den Balkon begebe oder die Balkontür offen lasse, um zu lüften und vor allem Autogeräusche und Umfeldgeräusche reinzulassen, die mich nicht triggern, fühle ich mich halt vermehrt eingesperrt. Klar, ich kann jetzt "einfach" rausgehen und einen Spaziergang machen (tue ich auch, habe auch extra ne Fitness-App installiert), aber irgendwann bin ich dann doch wieder in meiner Wohnung (denn strenggenommen passt "Zuhause" gar nicht), wo die Angst ja fast auf mich wartet.

Und dieses Angst-vor-der-Angst-Haben ist halt so die "Königs-Klasse" von Worst-Case-Szenarien. Das kenne ich schon länger, ein fataler Kreislauf.

Sicher, ich beschäftige mich auch sehr viel mit dieser Angst, ich werde auch aus dem Inneren daran erinnert, wenn ich gerade mal kaum oder keine Angst habe, dass da ja noch was ist. Ich steuer das auch nicht, das passiert einfach. Ich kann sie oft nachträglich eindämmen, aber dieses diesen Horror-Film-ähnlichen-Anfangszustand, der wie gesagt wirklich tief geht und halt auch vorerst nicht weg geht und sich erst durch Fokussierung (sofern das geht) verringern kann, durch den "muss" ich meist leider erstmal durch.
Ich habe wirklich Angst vor dem Dezember, aber eine kleine Hoffnung habe ich dann doch noch, dass es nicht so übel wird, wie ich es immer wieder vorwegnahme (und auch das verändert sich). Es kann ja auch nicht so schlimm werden (aber ...).

Nun versuche ich Strategien zu finden, um durch dieses Winter zu kommen, ohne den Verstand komplett zu verlieren (eine tief verwurzelte Angst, die glaube ich Anfang der 90er das erste Mal bei mir auftauchte). Ich habe auch Angst, in die Psychose zu rutschen, weil das ganze System so dermaßen Dauerblastet ist und dafür, gebe ich ehrlich zu, bin ich ziemlich klar. ich trinke definitiv zu viel, was sicher bzgl. der Medis eine schlechte Idee ist, immerhin habe ich das aber mal als Sucht erkennt (macht es allerdings nicht besser). Der Alkohol verringert die Angstempfindungen nur minimal, aber man schläft schneller ein, und mein Schlaf ist ja eh nicht so entspannend, mit oder ohne Alkohol im Blut (Ängste und Zwänge machen auch vor den Träumen nicht halt).

ich glaube auch nicht, dass ich im Moment schaffe, aufzuhören, also komplett, ich trinke schon verschieden viel. Aber da bringt es nichts, sich irgendwas Schönzureden, es ist zu häufig und darum geht es. Ist jetzt auch nicht wirklich Corona geschuldet, aber ist vielleicht ein kleiner Katalysator gewesen.

So, ich brauche eine kleine oder längere Pause, mal schauen, was noch geht (immerhin ist heute der 01. des Monats, da kann dann schon wer einziehen, aber eigentlich geht das auch an jedem anderen Tag, aber mit Logik kommt man bei Ängsten eh nicht weit).
Wenn dann wer eingezogen ist, bin ich gespannt, ob die Ängste sich verändern, dann sollte ja das ... ach ne ... das "Was passiert als nächstes?" wird ja auch nicht weggehen (weiß ich im Endeffekt erst, sobald es dann mal [endlich\] passiert ist. 

Grüße an alle und bleibt gesund

Eis

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  Loom stellt sich vor
Geschrieben von: Loom - 01.12.2020, 16:29 - Forum: Erfahrungsaustausch - Antworten (3)

Hallo Leute!

Bis auf eine beste Freundin habe ich keine soziale Kontakte im Leben, denen ich meine Probleme anvertraue, darum dachte ich, ist es eine Möglichkeit, das Internet zu nutzen, um sich etwas von der Seele schreiben zu können. Ich muss euch leider relativ viel Text andrehen, versuche mich aber kurzzuhalten.
Ich bin Ende 30 und komme aus Köln. Als ich ein kleines Kind war, hatte ich einen schweren Unfall, der mich für einen Monat ins Krankenhaus brachte. Damit ging schon es schon in die falsche Richtung. Im Krankenhaus fing ich an, aus dem Bett zu fallen. Man besorgte mir ein Gitterbett, aber das löst ja nicht das eigentliche Problem. Ich kann mir gut denken, dass der Unfall mich schon auf Dauer negativ geprägt hat, aber ganz sicher kann ich mir da auch nicht sein. Jedenfalls wurde ich ein sich gekehrtes, eher ängstliches Kind. Da wird man als Schüler schnell zur Zielscheibe, ich hatte mit Mobbing zu kämpfen. Das Ganze hat mich derart belastet, dass ich gewissermaßen freiwillig sitzen blieb, um dem Mobbing zu entkommen.

Es ging dann besser. Mit ca. Anfang 20 hatte ich dann eine wirklich gute Zeit, ich habe mich mit vielen versch. Menschen getroffen, war aktiv im Leben und schöpfte auch mehr Selbstvertrauen. Tuschel

Dann lernte ich meine erste Langzeitfreundin kennen. Ich zog zu ihr in die Kleinstadt. Das war gesundheitlich gedacht eine eher schlechte Entscheidung. Dort kannte ich niemanden, war isoliert. Ich fing an, Angst zu bekommen, in den Bus zu steigen. Ich hatte Angst in z. B. Wartezimmern, wo man dicht gepackt mit anderen Menschen sitzt ohne Möglichkeit, ihnen unproblematisch auszuweichen. Ich bekam überhaupt Angst in Gesellschaft anderer Menschen, auch bei Besuch. Je mehr Leute, desto schwieriger.

Mir zuliebe zogen wir zurück nach Köln. Hier ging ich meine erste Therapie an und bekam Antidepressiva. Ich schöpfte etwas Mut und begann ein Studium, doch mir wurde schnell klar, dass ich das nicht schaffen kann. Ich fühlte mich entsetzlich fremd unter all den unbekannten Studenten. Ich brach Studium und Therapie ab. Es war so, als wäre zwischen mir und den anderen eine Angstmauer, die ich nicht überwinden kann.

Nachdem sie sich nach einigen Jahren Beziehung von mir getrennt hatte, ging ich in die Psychiatrie. Hier habe ich mich direkt wohl gefühlt. Ich kam mit den Menschen dort sehr gut zurecht, es ging mir anschließend besser. Beruflich aber immer noch nirgends eingebunden, konnte ich es dann mit einer Umschulung versuchen. Hier lief es recht gut. Bei einer Party eines Umschülers lernte ich dann "Sie" kennen. Ich war schon vorher öfter verliebt, hatte ein paar Beziehungen, von denen wie gesagt eine mehrere Jahre hielt, aber diesmal hat sich mir die Welt umgestülpt. Ich war unglaublich vernarrt in diese Frau. Wir zogen zusammen. Es gelang mir, im Umschulungsberuf zu arbeiten. Das ging eine Weile gut, aber bald schon wuchsen die Probleme. Ich hatte ständige Angst, zu versagen, unangenehm aufzufallen, Fehler zu machen, den Job zu verlieren, von den Kollegen nicht gemocht zu werden etc. Ich kann diesen Komplex schwer in Worte kleiden. Das alles ohne triftigen Grund. De facto war man zufrieden mit mir und die Kollegen mochten mich wohl auch. Ich hatte auf Dauer auch im Privatleben ein Gefühl der "Gehetztheit". Als wenn ich ständig hinter einem fahrenden Auto herrennen müsste, ohne es wirklich einholen zu können, bildlich gesprochen. Ich muss dazu sagen, dass "Sie" eine sehr aufregende Person war, im Guten wie im Schlechten. Sie hat mich z. B. fortdauernd kritisiert und ich hatte nie das Gefühl, etwas richtig zu machen. Mein Selbstwertgefühl hat darunter arg gelitten.

Es wurde so schlimm, dass ich jeden Morgen aufwachte und direkt äußerst angespannt war. Oft musste ich direkt zur Toilette und würgen. Auch den Rest des Tages war ich sehr angespannt. Auch wurde ich stark depressiv. Also wieder: Klinik. Das war 2017. Das war die furchtbarste Zeit. Ich möchte gar nicht groß ins Detail gehen. Die Klinik war diesmal keine Hilfe. Ich musste in eine Kur der DRV. Dort hat man mich "kaputt geschrieben". Ich arbeite nicht mehr und bekomme Erwerbsminderungsrente. Zwei Jahre lang nahm ich ständig Tabletten, aber geholfen hat mir das alles nichts. Ich setzte alle Tabletten ab. Anfang diesen Jahres dann ein Umschwung. Ich kam aus der Depression raus und auch die Anspannung ließ mehr nach. Eine gute Sache war womöglich "positive thinking". Ich habe quasi beständig nach den guten Dingen Ausschau gehalten, selbst wenn da nicht viel sein konnte. Smile Da hatte sie sich schon längst nach einigen Jahren von mir getrennt.

Nachdem die Depression vorüber war, meldeten sich auch die Gefühle für sie zurück. (Während der Depression hatte ich rein gar nichts mehr empfunden, weder für mich noch für andere.) Dieser Liebeskummer war arg, aber immerhin war er ein starkes Zeichen dafür, dass ich wieder "unter den Lebenden" war! Für mich selbst ist der Liebeskummer wegen ihrer Schattenseiten etwas rätselhaft, diese Schattenseiten habe ich aber i-wie so behandelt, als würden sie gar nicht zu ihr gehören. Meine "Sie" ist doch eigentlich nicht so! Dachte ich. Und so richtig kann ich dem immer noch nicht mit dem Verstand nähern. Ich schrieb ihr tatsächlich nochmal meine ganzen Gefühle von der Seele. Aber die Antwort war sehr lapidar, knapp, ernüchternd. Sie war da ein kompletter Eisschrank. Das hat schon sehr geschmerzt und auch erschreckt.  Aber da kann man nichts machen, ich weiß ja auch, dass es ohne sie vermutlich besser ist.

Stand heute: Die Depression ist weg. Oft bin ich aber deprimiert. Die Anspannung meldet sich seltener. Aber ich fühle Angst verschiedener Art. Wenn ich Schritte auf dem Flur höre, gehe ich nicht raus. Ich gehe nur alle paar Wochen mal an den Briefkasten. Oft habe ich Angst, dass etwas Schlimmes passiert. Ich male mir da verschiedene Szenarien aus. Bis auf die eine Freundin und meine Mutter ist mir niemand geblieben. Es fällt mir sehr schwer, mir einen Weg zurück in die Gesellschaft vorzustellen. Es ist ein regelrechter Komplex, den ich schwer beschreiben kann. Ich habe mich in mich selbst zurückgezogen.
Ãœbrigens waren die Menschen oft verwundert, wenn sie von meinen Problemen erfahren haben. Ich habe immer viel Energie dafür aufgewendet, diese zu verschleiern. Offensichtlich waren diese Dinge nur für ganz vertraute Menschen. 

Ich versuche, das Beste aus der Situation zu machen. Ich kann mich ja nicht einfach aufgeben. Ich konzentriere mich auf mich selbst. Das Ganze führt natürlich auch zu Einsamkeit. Eine Beziehung möchte ich nicht, aber ein paar Kontakte fehlen. Vielleicht ist der Austausch hier auch eine Hilfe.

Das erstmal. Es liest sich wahrscheinlich alles sehr negativ. Aber es geht hier im Forum ja auch um die Probleme. Ich habe natürlich auch jede Menge sehr schöner Dinge im Leben erlebt, auch wenn dieses Leben weder gesundheitlich noch beruflich keine Erfolgsgeschichte ist. Ich sage mal so: Ich versuche auf meine Art eine Art Erfolg zu finden.

Danke fürs Lesen,
Euer Loom

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