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Geschrieben von: elster - 10.12.2015, 12:53 - Forum: Erfahrungsaustausch für Angehörige - Antworten (4)

Hallo Ihr alle zusammen!

Ich bin seit vielen Jahren mit einem A/Pler zusammen. Er hat nach einem Burnout diese Symptome entwickelt (da waren wir gerade mal ca 2 Jahre zusammen, so genau weiss ich das zeitlich nicht mehr, da es ein fliessender Ãœbergang war) und nach einer recht gut verlaufenen Verhaltenstherapie selbst weiter gekämpft. Phasenweise wollte er damals z.B. nicht mehr allein Auto fahren geschweige denn Bus oder ähnliches, er wollte/ konnte kaum noch allein sein. Ich habe ihn immer unterstützt und versucht, ihm durch zuhören, da sein, etc. beizustehen. Ich habe ihm auch ab und an mal in den A... getreten und /oder versucht, mit Humor ein wenig die Luft aus der Sache zu lassen. Die Angst vor dem Alleinsein kam bei ihm auch  hauptsächlich durch die Angst davor, "einfach tot umzufallen". Also Angst vor der Angst, die dann den Kreislauf so hochfährt, dass das Herz jagt und so weiter und so fort. Das ewige Blutdruckmessen und Puls fühlen und so weiter haben ja genug andere schon hier beschrieben. Er war auch zweimal im Krankenhaus deswegen, immer mit dem Resultat, dass sein Herz top ist und alles in bester Ordnung, was ihm dann natürlich total peinlich war - aber ich denke, besser einmal zuviel den Notarzt gerufen als einmal zu wenig. (Ich war übrigens beide Male auf der Arbeit, als das passiert ist.)

Alles schön und gut (bzw natürlich nicht, aber ich sage das, weil diese Zeit eigentlich weit hinter uns liegt - dachte ich zumindest) und über viele Jahre hat er sich langsam aus der Geschichte rausgekämpft. Ich bewundere das und ich finde es toll, wie er das geschafft hat. Auto fahren geht wieder, Bahn fahren, Bus fahren, ich fahr auch mal allein in Urlaub, was ich regelmässig ca. alle zwei Jahre mache und was er auch unterstützt. Er macht auch viel für mich und ist mir unglaublich dankbar. Wir haben immer eine gute Beziehung gehabt, viel gelacht und viel geredet und auch körperlich war es immer schön.

Ich merke nur, dass ich jetzt gerade nicht mehr kann. Nach einer Grippe hat er Schwindel entwickelt und nun geht in meinem Kopf das alles wieder von vorne los. Ich habe glaube ich unbewusst Angst, dass ich jetzt wieder die ganze Zeit (im übertragenen Sinn) Händchen halten muss und unterstützen etc. - klar, er hat gerade echte Symptome und die sind durch die Grippe bedingt und nicht die Angst - aber ich kann es einfach nicht mehr hören! Das ewige "wird das je wieder gut? Und wenn es doch was Schlimmes ist?" etc - es nervt mich nur noch. Ich versuche, es mir nicht anmerken zu lassen, aber das klappt natürlich nicht immer. Was soll ich tun? Ich merke, dass ich immer ungeduldiger werde und immer genervter, wenn er schon wieder drüber reden will. Ich will so nicht sein, ich will ja geduldig sein und nett und verständnisvoll. 


Ich habe zwischendrin selbst eine depressive Phase gehabt, weil zusätzlich zu seinen Problemen noch ein paar familiäre Dinge auf meiner Seite dazu kamen. Da habe ich eine Therapeutin aufgesucht und gemerkt, dass ich eigentlich nicht über die familiären Dinge sondern hauptsächlich über meinen Mann reden musste. Das hat gut getan und ich habe auch gemerkt, dass ich einfach mehr auf mich selbst achten muss und mir nicht zuviel aufladen darf. Das ist auch schon wieder ein paar Jahre her. Depressiv fühle ich mich gerade zumindest nicht.

Was aber jetzt dazu kommt - und das ist mein eigentliches Problem - ist, dass ich absolut keine Lust mehr auf Sex habe. Das ist einfach tot. Nähe ist okay, aber Sex mag ich einfach keinen mehr. Und das schockiert mich. Ich weiss auch nicht, ob ich darüber mal so offen und ehrlich mit ihm reden sollte - er ist ja nicht blöd und merkt has natürlich auch. Was passiert denn, wenn ich (natürlich nicht so direkt...) sage, "pass auf, ich war jetzt über viele Jahre immer für Dich da und hab Krankenschwester, Therapeutin, Mutter, Kumpel und beste Freundin für Dich gemacht und die Geliebte ist jetzt dabei draufgegangen?"

Ich habe Angst davor, von meinen momentanen Gefühlen zu erzählen, weil ich ihn trotz der ganzen Sache liebe und mit ihm zusammen bleiben möchte, und ich will ihn nicht verletzen - aber geht das, wenn ich ihn körperlich einfach nicht mehr attraktiv finde? Das ist ja auch jetzt schon verletztend für ihn, wenn ich ihn immer abweise. Es ist glaube ich das erste massive Problem, dass ich in unserer Beziehung habe. Und ich traue micht nicht, es direkt anzusprechen, weil ich Angst habe, dass er dann in eine Angstspirale gerät - ich war ja immer die, die ihm Halt gegeben hat!

Was soll ich tun? Hat sowas einer von Euch auch schon erlebt?

Ihr seht, ich bin relativ verzweifelt... vielen Dank schon jetzt für Euren Beistand.

Beste Grüsse, Elster.

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  Therapie
Geschrieben von: saphira63 - 21.10.2015, 08:24 - Forum: Sonstiges zu Therapien & Medikamenten - Antworten (33)

Ich bräuchte bitte mal euren Rat. Ich hab ja lange nach einem Platz gesucht und jetzt möchte ich diesen Antrag bei der Kasse auf Kostenübernahme eines privaten Therapeuten stellen.

Nun ist Folgendes passiert: ich hab auf der Homepage des privaten Psychologen geschaut. Er ist im nächsten Ort, also gut erreichbar für mich, sein Behandlungsansatz spricht mich sehr an, und er hat am Telefon einen guten Eindruck auf mich gemacht.
Nun hat mich gestern abend eine zweite Psychologin angerufen, die mit mir Termine ausmachen möchte. Sie aber ist in einer anderen Stadt, ich müsste umsteigen und wäre lange unterwegs. Ãœber sie selbst kann ich noch nicht viel sagen, aber sie hat ne Kassenzulassung.

Theoretisch bin ich ja verpflichtet, mein Möglichstes zu tun, einen zugelassenen Therapeuten zu finden- nur, wenn mir jetzt dieser private mit allem eher zusagt als die einzige von sechs, die mich anrief?
Ich bin jetzt unsicher: die Kasse weiß ja nichts von der zweiten Thera, also könnte ich den Antrag ganz normal stellen. Ich hab genug angerufen, dass das ausreicht und auch bereits die Zusage für November.

Was aber, wenn die Kasse ablehnt oder das Verfahren zu lange dauert und der Platz weg ist? Dann sind beide Plätze weg und ich steh ohne da.
Ich dürfte dann auch keine Probestunden vermutlich nehmen, weil das ja dann die Kasse mitbekäme, oder? Was würdet ihr machen? Oder einfach die Therapeuten anrufen und nachfragen?

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  Gesetzlicher Therapieanspruch innerhalb 3 Wochen!
Geschrieben von: saphira63 - 18.10.2015, 17:24 - Forum: Sonstiges zu Therapien & Medikamenten - Keine Antworten

Hallo allerseits

die meisten von uns kennen die fast ausweglose Suche nach einem Therapeuten innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Fast immer sind die Wartezeiten zwischen 6 Monaten und einem Jahr. In dieser Zeitspanne kann allerdings viel passieren.....

Was viele nicht wissen und auch gerne von den Kassen verschwiegen wird:

Ein Patient hat den gesetzlichen Anspruch auf eine Psychotherapie innerhalb 3 Wochen! Dies ist natürlich zumindest bei den zugelassenen Therapeuten utopisch. Aus diesem Grund darf ein Patient, sollte er nachweisen können, eine bestimmte Anzahl von kassenzugelassenen Therapeuten kontaktiert zu haben, sich selbst einen nicht zugelassenen Psychologen auszusuchen. Die entstehenden Kosten dabei muss die Kasse tragen. Dazu muss lediglich ein Antrag ausgefüllt werden, der allerdings für manch einen schon eine sehr große Hürde bedeutet. Wie das genau vonstatten geht, und was in diesen Antrag hineingehört, könnt Ihr im folgenden pdf genau nachlesen.
Meist genügt es den Kassen, wenn man als Nachweis die Namen und Telefonnummern der bisher kontaktieren Therapeuten nennt und welche Wartezeiten sie angegeben haben.

Ich hoffe, dass ich ein wenig helfen konnte. Im Anschluss dann noch der Link
http://www.lpk-rlp.de/cms/fileadmin/pdf-...attung.pdf

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Sad Hilfe, mein Sohn 18 hat Hypochondrie
Geschrieben von: wunderzunder - 09.10.2015, 21:46 - Forum: Erfahrungsaustausch für Angehörige - Antworten (31)

Hallo, ich bin neu hier und brauche Rat und Hilfe !!!
Mein Sohn ist 18 Jahre und nun seit 8 Wochen stationär in der Klinik.
Im Abi-Stress hatte er das erste mal Herzrasen und wurde vom Krankenwagen von der Schule abgeholt. Das Herz war jedoch gesund. Er hatte vom Hausarzt dann  ein leichtes Psychopharmaka bekommen um ihn durch die Prüfungen zu bringen und wir dachten, danach wird alles wieder gut werden...wurde es aber nicht. Es wurde immer schlimmer. Der Gedanke an einem Herzinfarkt zu sterben hatte sich festgesetzt. Er wurde mehrfach von verschiedenen Kardiologen gründlich untersucht...mehrere Langzeit EKGs gemacht,..nie ein krankhafter Befund. Im August dann plötzlich solche Panik, dass wir mit ihm in die Psychosomatische Klinik gefahren sind...und da ist er nun. Wir haben das Gefühl es wird immer schlimmer. Inzwischen denkt er bei allen kleinen körperlichen Beschwerden an eine tödliche Krankheit...bei Kopfschmerzen an einen Tumor und es musste ein MRT gemacht werden...Halsschmerzeh=Krebs....einfach jedes kleine Wehwehchen,egal wo. Es hört einfach nicht auf trotz Therapie. Sein Studium hat er abgesagt..er glaubt er kann gar nichts machen, da er sowieso stirbt. Auch unsere Nerven sind am Ende....was sollen wir nur tun? Hört das nie auf???

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