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Austherapiert - und jetzt?
#1
Hallo ihr Lieben, 

ich bin immer wieder einmal stille Mitleserin hier und habe vor etwa 5 Jahren auch regelmäßig gepostet, da ich damals meine letzte stärkere "Angstepisode" hatte. Diese konnte ich ohne Therapie und Medikamente bewältigen, da ich einige Jahre zuvor zwei Verhaltenstherapien gemacht habe, in denen ich viel zur Angstbewältigung gelernt habe. 

Nun war ich vor einigen Monaten wieder von regelmäßigen Angstzuständen und ab und an einer Panikattacke betroffen und dachte, es wäre wohl gut doch wieder einige Therapiesitzungen zu machen. Naja, die Therapeutin konnte mir "nicht viel Neues" erzählen, ich wüsste ja alles. Ein paar Themen unter meinem gibt es auch eine Person die etwas Ähnliches berichtet. Offenbar gilt man irgendwann als Austherapiert und muss eben mit Rückfällen alleine umgehen? 

Im Grunde bin ich ja ein großer Fan von Eigenverantwortung und der Großteil der Arbeit liegt bei einem selbst. Wie geht ihr persönlich mit Rückschlägen um? Ich bin nach etwas Googeln auf die 10-Satz Methode gestoßen. Habt ihr die ausprobiert? Oder habt ihr andere Empfehlungen?

Ich freue mich schon sehr auf eure Antworten! Smile
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#2
Hallo Häschen,

sicher kann einem ein Therapeut irgendwann nichts neues mehr erzählen, aber er kann einen weiterhin unterstützen.
Rückfälle kann es immer mal wieder geben, aber man kommt da auch wider raus.

Gruß
Karin
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#3
Ich würde gar nicht von Rückfällen reden , sondern eher von Vorfällen.

Die Thematik ist gar nicht uninteressant, wie ich finde. Immerhin erarbeitet man sich mit allerlei Mühe ein Toolset und Methoden, um sich aus den Angzuständen/Trichtern rauszuarbeiten (Schemememo, Meditation, PMR whatever). Im Idealfall geingt das nache einer Weile auch mal , und der aktive Bewätigungsprozess wandert irgendwie ins Unterbewusstsein (wie beim Autfahren). Und die ANgst tritt dabei in den Hntergrund. ich für meinen Teil schaue dann auch nicht mehr auf meine Aufzeichnungen etc.
Wenn es dann ab und zu einen "Vorfall" gibt, stehe ich im allerersten Moment erstmal "nackt" da, weil ich meine hart eingeübten Tools nicht verfügbar habe.
Das Gute ist, dass es im Unerbewusstsein irgendwo verankert ist, dass ich da schonmal war, und daher steigere ich mich nicht endlos in die Spirale rein. Etwas Autopilot.
Es kann auch mal heftig werden. Dann setze ich mich in ein ruhige Eckchen und warte, bis der Sturm vorrüber ist.
Geheimtips gibt es nicht. Du must halt die Zeit totschlagen , bis der Sturm vorbei ist. Ud dann geht es weiter.....
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#4
Das stimmt, man kommt da auch gut wieder raus, auch wenn es im ersten Moment schrecklich ist, aber diese Vorfälle gehen ja wieder vorbei. Man lernt mit der Zeit damit umzugehen, da man weiß, es geht wieder vorbei. Es gibt aber auch viele Menschen, bei denen das komplett aufhört.
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#5
Danke für die Antworten. Ja, da stimmt, man kommt da ja zum Glück immer wieder raus! Aktuell habe ich mit einer sehr starken Angstverlagerung zu tun, jede Woche "sterbe" ich an etwas anderem .. war es zuerst die Angst vor Ohnmacht, dann die vorm Erbrechen, so ist es jetzt eine Herzphobie. Es ist etwas ermüdend, auch wenn man weiß dass nichts Schlimmes passiert.

Unterstützung seitens Therapeutin finde ich grundsätzlich wichtig, aber wenn ich ehrlich bin haben sich die letzten Sitzungen nach "Geldverschwendung" angefühlt. Im Grunde kann sie mir nichts Neues sagen und allfällige Themen kann ich auch mit Freunden besprechen. Dafür brauche ich nicht unbedingt jemanden mit Ausbildung.
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#6
Die Angst ist leider immer sehr erfinderisch, immer wieder was neues kommt dazu.
Manchmal kann ein Therapeut auch sehr hilfreich sein, auch wenn man viel mit Freunden besprechen kann.
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#7
Es stellt sich ja die Frage, warum Dir Dein Unterbewusstsein diese Szenarien immer wieder vorspielt. Wenn es sich um eine Angstneurose handelt, dann steckt da meist etwa dahinter, was in der Psychotherapie elaboriert werden könnte. Im Idealfall ist es dann einfacher, mit der Sache klar zu kommen.
Manchmal stecken eingeübte Schemen auf Grunde einer Fehlentwickung dahinter, die sich teilweise jahrzehntelang angestaut haben und in der Mitte des Lebens dann den Kompensationsmechanismen nicht mehr Stand halten.
Natürlich ist das nicht immer der Fall , und die Angststörung kann auch milde sein.
Aber es schlussendlich dann doch oft "ermüdend" wie Du sagst. Und meist ist es doch die Angst vor dem Tod, die zu Grunde liegt bzw die unterbewusste Angst, dass etwas falsch gelaufen ist im Leben und die Zeit für die Korrektur endlich ist.
Mit dem Alter kommen die Maläsen, und der Tod wird eine Ursache haben. Eine Therapie ist nichts weiter als eine Vorbereitung auf den wuerdevollen Abgang...
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