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Vorstellung & Frage
#1
Hallo zusammen,

mein Name ist Chris/Ferox, bin noch 35 und habe seit ca. 20 Jahren mit Zwang und Depression zu tun.

Was mich zu euch führt:

Ich bemerke seit ca. 2 Jahren vermehrte Angst. 

Es kommen aber auch vermehrt "Angstwellen" dazu. Ich denke dann z.B. was ich ohne Familie tun würde oder auch gerne, ob ich meinen Hund noch lange haben würde oder ob das Geld reicht. Oder ich bekomme Angst, dass mein Freund auch krank wird wie meine Eltern, weil er genau so hustet etc. Innerlich gerate ich dann in Panik und häng wie gebannt an dem Thema bis ich mich nach einiger Zeit des Grübelns beruhige. Bis das nächste Thema kommt.

In Panik geraten trifft es schon, allerdings fehlen mir körperliche Symptome. Keine Atemnot, Schwindel, Herzrasen oder Schwitzen. Es geht alles im Kopf ab.

Zur Frage: kann man Angstattacken auch ohne körperliche Symptome haben? Können Inhalte von Ängsten auch für andere verständlich sein? Wenn ich mal von den Ängsten erzähle, verstehen das viele, kennen auch einen Teil davon selbst. Es unterscheidet sich wohl nur das Ausmaß. Oft denke ich dann, dass das zu normal ist, um eine echte "Angststörung" zu sein.

Ich muss zugeben, dass ich die Ängste gerne zu irgendwas sortieren. Wäre es eine Angststörung hätte ich zumindest mal einen Namen und nicht so ein konfuses wirres Gefühl.

Ich hoffe ihr könnt mir folgen und es war nicht zu wirr.

LG,

Chris/Ferox
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#2
Hallo Ferox,

willkommen im Forum. Smile

Es ist durchaus so, dass sich die Symptome der Erkrankung über die Monate oder Jahre ändern können. Es gibt auch den Unterschied zwischen "Panikattacken" und "Angststörung".

Grade bei der Angststörung können die psychischen Symptome sehr stark in den Vordergrund treten, während die körperlichen nicht mehr so extrem als "Attacken" auftreten, sich aber schön über den Tag verteilen, manchmal 24/7.

Ich denke mal, genau das ist bei dir jetzt der Fall. Die Angst hat sich verschoben in den gedanklichen Bereich, du machst dir Angst über Familie, Hund, Geld und Freund. Das machen gesunde Menschen vielleicht auch manchmal, aber dann erkennen sie die "Gefahr" als irreal und denken wieder an etwas anderes. Bei einer Angststörung beisst sich die Angst in diese Gedanken fest und macht daraus eine Bedrohung, die auch die entsprechenden Angstgefühle auslöst.


LG

Jörg
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#3
Hallo Jörg,

danke dir erstmal für die Antwort.

Das Festbeißen der Gedanken kenne ich von den Zwängen her ganz gut. Allerdings fühlt es sich da halt anders an, zumindest bisher. Vielleicht haben sich die beiden (Angst und Zwang) dann doch angefreundet bei mir.

Juhu...:-(

Ein schönes Wochenende an alle, die das gerade lesen!

LG
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#4
Hallo du!

Also, ich kenne Angst, Panik, Zwang und Depression sehr gut.

Also zu deiner Angst kann ich nur sagen, dass es sehr wohl einen Unterschied zwischen Panik- und Angstattacken gibt.
Angstattacken müssen nicht wirklich mit körperlichen Symptomen auftreten, können aber! Panikattacken sind der absolute Ausnahmezustand des Körpers, vergleichbar mit Todesangst. Das was du beschreibst klingt für mich eher nach Zukunftsängsten. Was passiert mit meinem Leben, schaffe ich es, wird alles gut.

Es gibt sicher Leute, die Ängste kennen, denn Angst kann man subjektiv sehen. Jeder empfindet seine Angst etwas anders als jemand anderer. So kannst du zum Beispiel mir erzählen, dass du diese Ängste hast, ich werde sagen, dass ich das auch kenne. Aber, für mich verbindet sich vielleicht eine andere Angst.

Also keine Sorge, dass was du beschreibst ist nicht komplett 'normal' (aber was ist schon normal). Deine Ängste sind ja da und auch Ernst zu nehmen. Nimm dich an mit deinen Fehlern und Ängsten.

Kannst mir gerne Schreiben falls du Fragen hast Smile

Ganz liebe Grüße
Ein Blog über das alltägliche Leben und wie man mit einer psychischen Belastung trotzdem gut leben kann.
☼ On my way to Peace of mind ☼
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#5
Huhu Ghostwhisperer,

ich bin leider ein Mensch, der klare Strukturen mag und irgendwie bekomme ich genau das Gegenteil vorgesetzt. :-(

Für mich stand einfach im Raum, ob die Angst getarnter Zwang ist oder an sich noch was Neues dazu kommt, sprich Angst als eigenständiges Krankheitsbild. Das ändert mitunter kaum was an der Behandlung,aber für mich ist es dann anders. Den Zwängen hat es damals etwas die Kraft genommen als ich verstand warum das so war.

Gebe dir völlig Recht, dass man Angst und Panik nochmal unterscheiden kann und sollte. Für mich beschreibt nur das Gefühl "Panik" am besten was passiert, wenn sich die neuen Sorgen zeigen. Aber bei beiden Formen werden körperliche Symptome mit erwähnt, daher war das für mich irritierend, weil ich das nicht kenne.

Ich hab zuerst auch an einen Grübelzwang gedacht, aber da heißt es oft es ginge um gleiche Themen, oft auch ohne zum Ergebnis zu kommen. Konnte ich mich so auch nicht identifizieren. Ich spring ja eher von einem gelösten Problem zum nächsten. Vielleicht mit ein paar Stunden Ruhe dazwischen, wenn ich Glück hab. Daher kam ich auf darauf, ob es doch eher was mit Angst zu tun hat.

Mittlerweile denke ich da als Hypothese für den Moment doch eher an den Zwang Probleme aufzuspüren.

Frohe Ostern an alle
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