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Kribbeln und Taubheitsgefühle am Kopf - bitte helft mir
#1
Hi Leute,

ich weiß nicht, was los ist. Ich habe seit ein paar Wochen immer wieder Taubheitsgefühle und Kribbelgefühle am Kopf. Seit Sonntag geht es gar nicht mehr weg. Ich bin so in Panik. Außerdem pocht mein Hinterkopf oft dazu. Das ist alles so furchtbar. Ich habe totale Verspannungen im Nacken und in den Schultern. Mein Hausarzt sagte, als ich das erste Mal das spürte, dass es von den Verspannungen aufgrund von Stress kommt. Meine Therapeutin meint auch, dass es von der Angst kommt. Keiner macht sich wirklich Sorgen, nur ich. Und ich flippe aus. Jetzt spüre ich das sogar im Gesicht, das Kribbeln  051
Bei der Physio wurde mir heute gesagt, ich soll zum Neurologen. Sofort noch mehr Panik. Das letzte MRT ist ein Jahr her. 
Bitte sagt mir, dass das von den Verspannungen kommen kann, obwohl ich das kaum glauben kann. Die Symptome sind einfach viel zu stark und zu schlimm. 

Helft mir irgendwie. 

Nina
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#2
Hallo Nina,

ich bin zwar kein Arzt, aber so etwas kann durchaus von Verspannungen und der Angst kommen, aber damit du beruhigt bist, lass das MRT machen

Gru0 und gute Besserung,
Karin
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#3
Hallo,
Ich stimme Karin nicht zu !
Es ist nicht Aufgabe der Patienten, medizinische Diagnostik anzuleiern. Es macht auch zumeist überhaupt keinen Sinn. Und das trifft im Besonderen auf die Bildgebung zu, denn die ist jetzt u.a. wegen Corona ein Nadelöhr. Und mindestens bei Schnittbildgebung wie CT oder MRT sollten die Slots nicht sinnfrei aufgefüllt werden, sondern an Personen mit unklaren Raumforderungen, Verdacht auf Progress bei Krebs oder so vergeben werden.
Denk doch mal an die Leute, die nach Darmbluten 2 Monate auf das MRT warten müssen, weil es keinen freien Termin gibt. VIelleicht hilft das? Wir sind in der Angst alle so "Ich"bezogen, die ganze Welt dreht sich nur noch um einen selber. Was ist, wenn ich das oder jenes habe. Ich, ich, ich...
Ziel der Therapie ist es doch u.a. auch, dass man sich nicht so wichtig nimmt. Denn eines stimmt ja: so oder so, irgendwann wird es auch Dich erwischen. Das ist nunmal so, und es gibt tatsächlich nix, um das zu beeinflussen.

Dieses Grundproblem wird auch durch die Bildgebung nur verschoben bzw die Erleichterung hält ohnehin nur einige Zeit an, bis dann das Unterbewusstsein die nächste Keule schwingt.
GLaub mir, ich weiss haargenau, wie es Dir geht. Darum ist das auch nicht überheblich oder gemein gemeint. Hypochondrische Ängste sind der Grusel schlechthin (Stichwort Kopfkino). Und die Symptome sind genauso hart, wie wenn es handfeste physische Probleme sind. Man kann ja auch hier im Forum schlecht aus Beschreibungen schliessen, was da genau vorgeht. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass nach unaufällige Bildgenung vor einem Jahr jetzt im Kopf was vorgeht, ist vergleichsweise niedrig. Dennoch kannst Du was tun:

Prinzipiell sollte der/die Hausa(ä)rt(in) die erste Anlaufstelle sein. Gegen akuten Panikattacken gibt es noch immer Benzos. Und Du kannst Deine erlernten Tools dann mobilisieren, die in der Therapie (hoffentlich) vorkamen. Das heisst, die Schemamemos, was man tut, wenn man in den Trichter gesaugt wird.
Wenn es nötig ist, wäre dann die Neurologie der Eskalationsschritt.
Es muss Dir aber klar sein, dass Du ohne harte Arbeit an Dir selber aus dieser Misere nicht rauskommst. Sonst hört das nie auf.
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#4
@Gopi

vielen vielen Dank für deinen Beitrag. Du hast vollkommen recht. Und ich möchte auch nicht mehr, mich immer durch einen Arztbesuch absichern müssen, dass alles ok ist. Ich möchte das selber tun können, alleine checken, dass das nur die Angst. Ich möchte, dass dieser Teufelskreis endlich ein Ende hat. Ich weiß nur, dass ich so nicht mein restliches Leben verbringen möchte. Ich werde eh irgendwann sterben. Das lässt sich nicht ändern. Und wenn es passiert, dann ist es so. Aber dann habe ich gelebt. Das Leben, was ich jetzt lebe, ist kein Leben.
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#5
Hallo Nina.
Kann ich alles nachvollziehen, genau, wie manch anderer hier. Du bist jetzt halt in derPhase, wo man am Rand des Trichters tänzelt.
Es gibt kein Geheimrezept an dieser Stelle.
Aber eines kann man sagen: das wird besser werden. Sonst wären hier im Foum zB viel mehr Leute unterwegs. Die meisten, bei denen es aber dann besser wird, die schauen dann nicht mehr rein. Das ist das Internet. Darum ist das auch für Hypochonder leider zweischneidig.

Was Deinen Beitrag betrifft:
Sei nicht so hart zu Dir. Du baust da jede Menge Druck auf. Das ist nicht angebracht. Du bist jetzt halt mal drin in der Angstschleife/Trichter, wie immer man es nennen mag. Klingt wieder überheblich und gemein, aber Du solltest das versuchen, zu akzeptieren. Klar ist das hart, wenn man grad denkt, so kann das Leben auf keinen Fall weitergehen, jeder Lebensqualität ist weg, ich halte das nicht mehr aus. Es ist unerträglich. Ich gehe innerlich kaputt, obwohl ich nach aussen gesund erscheine.

Such Dir ein warmes Plätzchen und warte ab.Das wird besser werden; es ist egal wie lange es dauert. Je eher Du DIch und die Befindlichkeit nicht mehr so wichtig nimmst, desdo schneller. Das ist perfide, nicht?. Also lenk DIch ab, am besten in sozialer INteraktion. Akzeptiere , dass es sich sch...anfühlt und mach einfach weiter. Das ist alles schon Bewältigung. 
Es ist völlig falsch, darauf zu warten, dass irgendwas oder irgendjemand kommt , der dieses Empfinden wegnimmt. D.h. warte nicht darauf, dass das Leben irgendwann losgeht. Es gibt ja kein Anrecht auf ein sorgenfreies und ereignisreiches Leben.  Das passiert alles jetzt, und das Leiden gehört dazu. Es kann halt nicht bei jedem wie im Fernsehen ablaufen. Fast alle Leute haben irgendwann im Leben mal die ein oder andere Nuss zu knacken. Das machst Du auch. Und es wird gehen. Auch bei Dir. DIe anderen reden halt nicht alle drüber.

Du bist hier der Herr der Manege, niemand sonst. Du kannst DIr Hilfe holen, Pillen nehmen, mit Leuten reden oder auch nicht. Aber erwarte nicht, dass das jemand von aussen richtet. Je eher Du das verinnerlich hast, deso schneller geht es.
Ich erlebe es oft, dass das dauert, bis man diesen Mechanismus begriffen hat. Und meist funktioniert das unberwusst und ungesteuert.
In anderen Worten, das rationale Denken hilft Dir nicht wirklich weiter.
DU kannst gerne Deine Befindlichkeit immer hier schildern, bis es besser wird. Und immer werde ich DIr mantrahaft einen aehnlichen Text schreiben. Das ist nicht verrückt. Das braucht es manchmal einfach. Man nennt das auch Schema-Memo. Wir sind durhc Erziehung und Gene lange geprägt.
Wir sind durch Erziehung und Gene lange geprägt. Vieles ist erlernt, auch die Neurosen. Dementsprechend hartnäckig ist es, diese Muster zu durchbrechen. Es ist völlig egal, wie lange das geht. Aber es geht.

Noch etwas: es geht hier nicht darum, einen Zustand der Sorgenfreiheit wie vorher herzustellen. Die Blessur bleibt. Es geht darum, mit seinem Sack weiter zu laufem, ohne sich ständig zu fragen, warum andere vermeintlich weniger zu tragen haben. Aber es gibt auch Leute, die das völlig ablegen können. Alles ist möglich.

Ich weiss, ich klinge oberlehrerhaft. Ich habe durchaus meine Trichtermomente. Und ich ginge liebend geren souverän ohne Angst durch das Leben. Ich hätte gerne dauerhaft eine bessere Lebensqualität. Aber es ist , wie es ist ,und ich versuche , klar zu kommen.
Ich drücke Dir die Daumen.
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