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Frage zu Start mit Citalopram
#1
Hallo Zusammen
Ich habe vor 5 Jahren bereits an einer panikstörung gelitten und eine ambulante Therapie erfolgreich abgeschlossen
Nun hatte ich vor 2 wochen aus dem nichts im Auto eine panikattacke
Ich dachte ich reagiere gleich und bin zum Arzt gegangen, da ich besonders abends extrem unruhig bin und kaum noch schlaf finde
Der hat mir 40 mg Citalopram verschrieben nehme ich nun seit 5 tagen
Und temesta wenn ea gar nicht geht
Ich hatte gestern kein herzrasen kein Druck auf der brust und fühlte mich gut
Heute Horrortag ganzer tag herzrasen und ein druck als ob ich explodieren würde
Habe nun ein temesta 1mg genommen hat aber nicht viel geholfen 
Ebenfalls kann ich nicht mehr schlafen was ich vorher nicht hatte, bin so unruhig und nervös dass ich keinen schlaf finde obwohl ich hundemüde bin
Muss ich hier nun wochen durchbeissen oder sind die nebenwirkungen so krass? 
Kann mir jemand helfen? Vielen dank
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#2
Selbst wenn Du das schonmal gehabt haben solltest, ist die Einstiegsdosis von 40 mg bei Citalopram recht hoch.
Das erklärt mühelos Dein Befinden, welches Du mit dem Benzo (Tavor) abfedern sollst. Natuerlich kann auch die Panik die Symptome verursachen, aber das Citalopram passt hier eher.
Ich würde diese Nebenwirkungen mit dem verordnenden Arzt besprechen, v.a. wenn selbst 1 mg Lorazepam Dicht nicht wirklich runterkommen läßt.
Kann schon sein, dass das nach paar Wochen sich legt, aber bis dahin wird das nicht lustig. Muss man nicht haben.
Viel Erfolg.
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#3
Vielen Dank Gobi
Ich war gestern beim Arzt und er meinte ich soll das Citalopram nicht mehr nehmen und hat mir mirtazapin verschrieben.
Startdossierung 15 mg abends und ich habe letzte nacht immerhin bis 3 Uhr morgens durchgeschlafen
Am morgen war ich recht groggi aber ich hatte dann wieder nen riesen druck auf der brust und herzrasen
Arzt hat auch ein EKG gemacht welches gut war
Aber diese attacken dauern aktuell stunden und machen es so schwer
Hat jemand Erfahrung mit mirtazapin? 
Das arbeiten im home office hilft da natürlich auch nicht, andererseits war der Tag im Büro gestern auch heftig mit panik und herzrasen
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#4
Kann darf ich wenn ich 15mg mirtazapin abends nehme eigentlich am Tag noch temesta nehmen, wenn es kaum noch auszuhalten ist? Hat jemand Erfahrung mit diesen 2 Medikamenten gleichzeitig?
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#5
Hallo Stefan44,

um auf Deine Frage nach Erfahrungen mit Mirtazapin zu antworten, zu Beginn meiner medikamentösen Behandlung wurde mir, neben Escitalopram, auch Mirtazapin verschrieben (wegen anfänglicher Schlafstörungen). Hiervon sollte ich vor dem Schlafen eine halbe Tablette nehmen. Hab ich dann auch so gemacht und konnte (endlich wieder) durchschlafen. Nachteil, die ersten Stunden am nächsten Tag gefühlt, wie durch den Kakao gezogen und zu keiner belastbaren Aussage fähig. Außerdem, kein Kühlschrank war vor mir sicher😂!

Nachdem das Escitalopram zu wirken begann, hab ich das Mirtazapin ausgeschlichen. Heute nehm ich nur noch Escitalopram (10mg täglich).

Gruß
DarkSky
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#6
Danke Darksky
Ich nehme 15mg abends und schlafe dann auch gut ein bin dann aber spätestens nach 2-4 stunden wieder wach und daher nix mit duchschlafen.... leider
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#7
Mirtazapin ist kein klassisches Medikament für Angststörungen, sondern ein atypisches Antidepressivum mit sedierendem Effekt , und darum in niedriger Dosis oft "off label" als Einschlafhilfe verordnet. Nachteil ist, dass man zu Beginn der Einnahme morgens total benebelt ist, ein Effekt, der sich legt. Die beruhigende Wirkung ist aber nur ein Nebeneffekt, weil das Mirtazapin auch ein Antidepressivum ist, was seine Wirkung erst nach 2-3 Wochen entfaltet. Die übliche Dosis in der Wirkung sind bis 30mg, zum Schlafen reichen oft 7.5 mg
Wenn es Dir "eng" wird, spricht rein formal nichts gegen ein Benzo. Da würde ich aber ein Kurzwirksames nehmen
(Disclaimer: das ist ein Angstforum und keine Medikamentensprechstunde, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker , v.a. wegen NW und WW).

Also, aus meiner entfernten Sicht wäre es eine Strategie, bei dem Mirtazapin zu bleiben und mal abzuwarten, ob es Dich etwas runterbringt. In den Wochen 1 und 2 evtl noch mit ein paar Krümeln Benzos. Beim Mirtapzapin gibt man den Patienten oft einen Ernährungsplan mit, weil im Durchschnitt etwa 5 kg zugelegt werden, in Einzelfällen viel mehr. Es gibt außer Zyprexa kaum ein Mittel , welches solche Fressattacken verursacht. Diese medikamentöse Therapie würde ich aber dann sofort mit einer ambulanten Psychotherapie flankieren. Das ist langfristig die Therapie mit den besseren Erfolgsaussichten. Dabei machen viele den Fehler, dass sie nach kurzer Zeit die Psychotherapie abbrechen. Erlernte Verhaltensmuster, die im mittleren Lebensalter die Neurose hervorbringen, kann man nicht in paar Monaten durch Gespräche durch brechen, das braucht einen langen Atem, birgt aber die Chance, irgendwann absehbar die Medikamente auszuschleichen.

Alternativ kann der Psychiater die Mirtazapingabe mit einem klassischen Anxiolytikum oder einem angstlösenden Antidepressivum kombinieren, und das eine in das andere übergehen lassen. Das ist oft die Vorgehensweise von Psychiatern. Ersetzt n.m.A. nicht die Psychotherapie. Kein Problem wird gelöst, sondern übertragen nach außen , auf die Medikation und da fixiert. Wenn das funktioniert, ist läuft das super , teilweise jahrelang. "Never change a running system". Nun werden wir aber alle älter , und es kommen andere Malaisen hinzu. Es kann dann sein, dass das Theater mit den Wechselwirkungen losgeht. Wenn man Glück hat, dann ist die Neurose soweit ausgebrannt im Alter , dass man die psychotrope Medikation einfach so absetzen kann.

Erstmal viel Erfolg, und wegen dem Nachtschlaf würde ich mir erstmal nicht so viel Kopf machen. Abwarten !
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#8
Vielen Dank Gopi
Ja mache mir viel zu viel Gedanken wegen dem Schlaf!!
Werde denn Arzt mal Fragen betreffend Morgens Citalopram und Abends zum schlafen Mirtazapin
Nochmals vielen Dank 🙏
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#9
Versuchs doch einmal mal mit Mirtazapin mono und warte ab, wie es sich entwickelt.
Das andere ist sog. Polypragmasie. Ich halte Medikamente nicht fuer die optimale Therapie der Neurosen (s.o.). Aber en detail musst Du das mit dem Psychiater bereden. Ohnehin wäre Venlafaxin oder Sertralin n.m.A. die bessere Wahl, wenn überhaupt.
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#10
Danke Gopi
Hatte wohl auch zu hohe Erwartungen, dass ich gleich bei der ersten Einnahme wieder durchschlafen kann.. wird das morgens mit der zeit eigentlich besser? Hab morgens echt mühe in die gänge zu kommen
Was ich sagen kann, dass die innere unruhe und das herzrasen bereits nach 2 tagen deutlich besser sind
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#11
Habe auch das gefühl neben mir zu stehen und teilweise sehschwierigkeiten und auf arbeit total unkonzentriert bessert sich das nach der Eingewöhnung?
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#12
Hallo Stefan44,

was ich so während meiner Behandlung hinsichtlich der Medikamente mitgenommen habe ist, dass die ADs bei jedem unterschiedlich anschlagen/wirken. Daher kann es gut sein, dass es bei Dir so ist, dass Du nach Einnahme des Mirtazapin zwar ein- aber leider nicht durchschläfst. Wie bereits erwähnt, konnte ich mit 7,5mg prima ein- und durchschlafen, es war aber zugegeben ein „lebhafter“ Schlaf. Man, da waren gerade anfangs schon ein paar krasse Träume am Start!
Setz Dich wegen dem Anspruch „Durchschlafen“ nicht selbst unter Druck. Du nimmst das Mirtazapin ja erst seit kurzem, evtl. dauert es bei Dir nur ein Tacken länger, bis die gewünschte Wirkung eintritt.

Das mit der Abgeschlagenheit am nächsten Morgen hat sich bei mir bis zum ausschleichen leider gehalten. Jedoch wurde es ab ca. Ende der zweiten Woche durch den Wirkungseintritt des Escitalopram gemildert. Hört sich zwar jetzt komisch an, aber bei mir war das wie so eine Art Kick etwa 1 Stunde nachdem ich das Escitalopram genommen hatte. Insgesamt hab ich das Mirtazapin über drei Wochen konstant genommen (abends vor dem Schlafen 7,5mg), und dann ausgeschlichen. Benzos hab ich bisher noch nicht genommen, da mir die NWs einfach zu heftig sind und es bis jetzt noch ohne geht.


@Gopi
Ein Ernährungsplan wäre im Zusammenhang mit der Einnahme des Mirtazapin hilfreich gewesen. Das, was ich in meiner akuten Phase an Gewicht verloren hab, habe ich im Laufe der Medikation mit Zugabe zurückbekommen😂!

Liebe Grüße
DarkSky
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#13
Zur Zusammenfassung : Also, die Wasserstandsmeldungen in der Anfangsphase der Einnahme von Antidepressiva sind nicht überraschend, weil es halt 2-3 Wochen braucht , bis das Medikament einkickt. Da viele sehr auf Symptome konzentriert sind in der Zeit, fallen diese NW extrem auf. Man sollte es halt, soweit erträglich, durchhalten, bis die Einschleifphase vorbei ist. Wenn es gar nicht geht, "fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker".
Mirtazapin ist ein spezieller Fall, wegen der überwiegend antihistaminergen Schlafinduktion mit dem "morgentlichen Nebel". Und der dadurch mögliche Verzehr von mehr als 10 Schokoriegeln innerhalb von 30 min.

@Stephan: wenn das nach 1-2 Woche mit dem Schlafen nix ist, dann sollte man nach m.E. das Medikament wechseln. Dann gibts noch andere Optionen. Aber warte es echt mal ab. ich glaube, DU bist noch zu sehr im Trichter , zu ungeduldig, und Du nimmst einzelne Events zu wichtig. Wenn Du nicht schläfst, steh auf und mach was....Liegestuetzen, Fernsehen, Lesen....Nur nicht ...."essen"
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#14
Danke Euch
Also Essen habe ich keine Probleme eher das gegenteil, bringe nichts runter und habe schon 7 kg abgenommen
Weiss echt nicht ob ich das weiter nehmen soll, ist 10:00 Uhr und bin im Büro und immer noch recht beduselt 😂
Ja Geduldig sein gehört definitiv nicht zu meinen stärken
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#15
Ich würde das Wochenende abwarten und Dich berichten lassen.
Bzgl. Medikamente siehe meinen Post weiter oben. Das ist in der Situation Deine Entscheidung, da Du gesprächs- und sogar arbeitsfähig bist.
Wenn Du darauf verzichtest, solltest Du das aber anders angehen.
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#16
Wie meinst du das mit anders angehen?
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#17
Nun ja, wenn Du mit dem Arzt zusammen die Entscheidung triffst, die Sache nicht medikamentös zu behandeln, dann wäre es ratsam, das in Begleitung einer ambulanten Psychotherapie zu machen. Sonst must Du da alleine durch, und wie Du bereits weißt, ist das ja nicht so witzig zwischendrin.
Es ist aus der Ferne nicht klar zu beurteilen, wie die Sachlage ist. Daher solltest Du das mit dem behandelnden Arzt besprechen und keinesfalls einfach die Pillen weglassen (was seinerseits übrigens auch Symptome produzieren kann).
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#18
Ja klar ich bin angemeldet beim Psychologen
Problen aktuell die sind hier in der Schweiz infolge Corona alle überlastet, daher lange wartefristen
Und Medis brauch aktuell ganz klar
Vor Jahren hatte ich noch einen anderen Arzt und der hat mit escitalpram und temesta gearbeitet
Habe schon noch panikattacken ab und zu aber aktuell braucht es halt wenig und ich bin schon total gestresst
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#19
Und trotz der so grosseb müdigkeit ist ein durchschlafen nicht möglich...
Und der puls ist konstant hoch... arzt hat letzte woche ein EKG gemacht und logischerweise alles in ordnung👍
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#20
Hallo Zusammen
Ich schlafe nun deutlich besser
Ist zwar immer noch so dass ich nach 15 mg mirtazapin nach 2-3 Stunden recht komisch und aufgewühlt erwache, dann aber weiter schlafen kann und dies kommt so 2-3 mal pro Nacht
Kennt das sonst noch jemand?
Und ja habe nun auch sehr intensive Träume aber der guten Art
Einfach das in die Gänge kommen ist echt schwer und Esseb oh ja da muss ich nun echt aufpassen
Ich werde nun mit den Hausarzt schauen ob eine Kombi Mirtazapin Citalopram sinnvoll ist
Nochmals danke an Alle
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