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Von Turbo Beziehung und Ängste
Was war denn vor 11-12 Jahren, als das alles angefangen hat?
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Was genau damals der Auslöser war, kann ich nicht genau benennen, auf jeden Fall kam viel zusammen.
2005 hatte ich eine Frau im Internet kennengelernt, von der ich schwer angetan war. Ich muss dazu vielleicht noch sagen, dass ich mich immer schon gerne in Beziehungen verloren hatte. Diese Frau hatte etwas tiefgehendes, was mich irgendwie faszinierte. Aber sie war eben psychisch krank. Was genau, weiss ich nicht, Borderline oder so.
Sie hatte mich ja noch noch selbst vor ihr gewarnt, wie sich dann herausstellte, zurecht. Aber ich in meiner romantischen Naivität ging so an die Sache ran, ich müsste sie nur solange anlachen, bis sie auch lachte. Hat natürlich nicht funktioniert. Auf jeden Fall war es dann so, dass sie auch immer von mir verlangte, da zu sein, wenn es ihr schlecht ging. Und sie wohnte eine Autostunde weg. Es konnte schon sein, dass dann morgens um vier eine sms kam, dass es ihr schlecht ging, und dann sollte ich da sein. (Da waren noch mehr Dinge, wo ich heute denke, wie kann man sowas mitmachen)
Und das ging solange, bis ich dann im Frühjahr 2006 sowas wie einen emotionalen Burn-out hatte. Ich konnte einfach nicht mehr. Und da war dann die Empathie für diese Frau auch vorbei und die Beziehung war dann kurze Zeit später auch vorbei.
Da gings mir aber noch gut.
In diesem Sommer kam ja dann diese wunderbare Fussball-WM, 4 Wochen lang tolle Stimmung, mein bester Kumpel hatte damals noch meine Stammkneipe, rundherum ne geile Zeit.
Da hatte ich dann eine Frau kennengelernt, bei der alles zu passen schien, stand im Leben, beruflich und auch so, machte einen bodenständigen Eindruck, und wir kamen dann auch zusammen. Schien alles prima, und auf einmal aus heiterem Himmel meldete sie sich nicht mehr, kurz darauf beendete sie die Beziehung, so richtig verstanden warum hatte ich das nie. Ich hab mich dann noch wochenlang um sie bemüht, was aber völlig zwecklos war.
Und ich kann mich noch daran erinnern, dass ich dann in diesem Herbst auch noch eine Woche krank war, grippale Geschichte - weil ich das nicht oft habe - und genau seit dieser Zeit auch schlechter Luft durch die Nase bekomme.
Und da fing es dann an, dass ich plötzlich mein Herz voll stark schlagen spürte, es fühlte sich an, als würde es ein meinem Hals schlagen und ich bekam einen riesen Schreck. Da kamen dann auch schon erste Benommenheitsgefühle dazu.
Mein damaliger Hausarzt schob alles mal lapidar auf einen zu hohen Blutdruck, verschrieb mir Betablocker und fertig. Und das mit 33 und sonst körperlich gesund.
So fing das an.
Das mit der Grippe habe ich deswegen erwähnt, weil ich es bis heute für nicht ausgeschlossen halte, dass das schlechte Luft bekommen und eine damit verbundene Schlafapnoe das Ganze mit ausgelöst haben kann. Atemaussetzer hat mir meine Ex oft bestätigt, komischerweise im Schlaflabor war es aber so, dass mir nicht unbedingt so eine Schlafmaske empfohlen wurde.
Was jetzt genau ursächlich war, wird ich eh nicht wissen, aber da ist es auf jeden Fall und die psychischen Probleme und die Ängste sind da. Und die würde ich langsam mal gerne in den Griff bekommen ...
Gruß Norbe
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Dann scheinen aber doch deine Beziehungen der Auslöser gewesen zu sein und die Grippe setzte dann noch einen oben drauf, da es dir ja so auch nicht gut ging. Aber was man da konkret machen kann, da bin ich leider überfragt. Da muss dann wohl ein Therapeut ran. Aber viel ablenken hilft in deinem Fall ganz bestimmt, allerdings nicht nur mit Arbeit, die strengt an, sondern mit angenehmen Dingen oder Unternehmungen mit den Kindern oder Freunden.

Gruß
Karin
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Hey, Turbo ist zurück!

Ich auch...

Freut mich von Dir zu hören, nur was ich höre ist nicht erfreulich. Au Mann, ich hoffte für Dich das alles gut wird,
und das es so ist zeigt sich meist, wenn man hier nicht mehr schreibt.

Also ich kann sagen, das es wieder besser wird! Schlüssel war wohl sich knallhart durchzusetzten sobald einem
jemand quer kommt. Und dann die Konsequenzen mit erhobenem Haupt erträgt. Naja, ich kämpfe auch noch.
Das mit den Schmerzen in den Beinen kenne ich auch, genauso wie schlechtes sehen, oder Probleme mit den Augen.
Das habe ich heute noch wenn man mich zu sehr stresst, oder ich nicht genügend Zeit für mich allein habe.
Das mit der Zeit ist schon irgendwo das Hauptproblem für mich.
Aber: Meine Ängste sind fast verschwunden! Nur beobachtete ich an mir, dass wenn die weg sind, fühle ich mich
irgendwie abgestumpft. Das ist ja auch nicht so toll. So ein Zustand zwischendrin wäre wohl optimal, aber
so gefühlt bewege ich mich dahin.


Grins, im Schlaflabor war ich auch! Alles bestens!
Ich hatte da einen jüngeren Psychologe als betreuenden Arzt, der hats wohl erkannt. Ich zappel nachts mit den
Beinen, aber nicht schlimm, so das man das behandeln müsste. Und aus meinen Erzählungen hörte er wohl heraus,
dass ich Dopaminmangel habe, das sei typisch für das zappeln. Und unter anderem, dass ich wohl AD(H)S habe,
das sei auch Dopaminmangel. Ich beschäftigte ich jetzt ein wenig damit, und das passte bisher am besten
was ich bisher diagnostiziert bekommen habe. Das waren wohl eher die Symptome für zu Tode gestresste ADHSler.
Dazu gehören auch Angstzustände und Depressionen. Aha!

Zurück zu Dir. Der Stress muss weniger werden. Wenn du das Haus nicht mehr so richtig willst? Neustart in einer
Wohnung? Vielleicht eine gewisse Zeit in Miete? Vielleicht entspannt das auch finanziell mit Deiner Selbstständigkeit
und kannst da kürzer machen? Was bringt Dir alles Geld der Welt, wenn Du nicht rund läufst? An dem Punkt bin ich
auch so langsam.
Und neue Beziehung? Hmm, ja, das kann einem schon viel Aufwind geben, aber auch ziemlich schmerzhaft sein.
Vielleicht solltest Du das etwas langsamer angehen? Ja, klar, ist man schon mal wieder verliebt...
Du, es muss nicht nur an Dir liegen wenn das nicht fluchten will, Singles sind single, weil da ein Teil nicht so
richtig tickt. Da kann es schon sein, dass man genau die trifft. Und vielleicht hat man genau für die eine Schwäche?

Ja, Kinder sind schon super. Wenn man die Zeit und die Nerven dafür hat. Vielleicht gibt es einfach Menschen die
da einfach weniger Nerven dafür haben? Selbst Gesunde? Und das bezieht sich nicht nur auf Kinder, sondern auch
andere soziale Situationen? Also mich strengt das an, und raubt mir Energie. Anderen gibt es Energie.
Brauchst Du nach irgendwelchen sozialen Kontakten Deine Ruhe um wieder "normal" zu werden?
Introverted Hangover? Und bekommst Du die nicht, gehts Dir nicht gut?
Weihnachten ist darum für mich nicht so lustig, zu viel Familie. Da setzte ich durch, dass wenigsten der Heiligabend
nur meine Tochter, Frau und ich verbringen. Und alle anderen Termine so kurz wie möglich sind.
Und ich nicht mehr gezwungen werde irgendwo hinzugehen wo ich die Leute nicht mag, oder z.B.
große Menschenmassen sind, oder es sonst unangenehm ist.
Seit dem gehts mir besser. Das heißt nicht, dass wir nicht mehr ausgehen, oder ich nicht unter Freunde gehe,
sondern das darauf Rücksicht genommen wird wenn mirs nicht gut tut. Natürlich gehe ich auch mal über meine
Grenzen, aber ich muss damit haushalten.


Grüße, Maik
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Hallo Maik, schön von dir zu lesen Smile

Der Stress muss weniger werden, absolut. Das mit dem Haus ist eben nicht ganz so einfach. Es ist halt irgendwo auch ein Stück meines Lebenstraums. Familie, Kinder, eigenes Haus, so bin ich ja auch aufgewachsen.
Ich hatte mich bis vor ein paar Jahren ja auch gut damit arrangiert gehabt, dass das bei mir halt etwas anders läuft wie bei meinen Geschwistern (alle verheiratet, 2 Kinder, Haus), dadurch dass ich ja schon einen Sohn (21) habe, zu dem ich nie wirklich eine Vater-Sohn-Beziehung aufbauen konnte.
Und dann vor ein paar Jahren kam meine ex mit den Kids und da war auf einmal der Traum wieder wach.
Jetzt das Haus wegzugeben, wäre halt die endgültige Aufgabe dieses Traums, was ich erstmal sehr deprimierend finde. Vielleicht aber auch ein notwendiger Schritt, denn ich muss es ja irgendwo auch akzeptieren, wie es ist.
Die Wohnung wäre die, in der ich davor gewohnt habe, sie gehört mir noch. Aber es wäre bestimmt nicht das selbe, dort wieder zu wohnen. Damals war ich "Single mit Optionen" , heute "Ex-Familienvater". Das Alleinsein hat heute eine ganz andere Qualität, vorher habe ich mich nicht einsam gefühlt, zur Zeit schon.
Ich werde sicherlich noch ein Weilchen brauchen mit der Entscheidung, aber objektiv macht das Haus nicht mehr sooo viel Sinn. Aber sowas entscheidet man auch nicht unbedingt rein objektiv ...
Die Kinder kommen so oder so und sie würden sich auch in der Wohnung wohl fühlen, der große hat da ja schon ein paar Monate gewohnt, und die kleine juckt das sicherlich auch nicht.
Das mit den Kindern ist halt meiner allgemeinen Ãœberlastung geschuldet. Ich merk das ja auch, wenn viele Geräusche gleichzeitig kommen, wenn ich viele Infos auf einmal bekomme, mich überfordert das, was mir früher nichts ausgemacht hat. Mein Hirn ist wohl einfach von der Angstgeschichte so eingenommen, dass da nicht mehr genug Arbeitsspeicher frei ist für andere Dinge.
Ich war sonst eher nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen, dem ist überhaupt nicht mehr so.

Soziale Kontakte sind bei mir etwas, was mir eher gut tut. Aber ich bin ja auch alleine. Ich hab bei der Arbeit ja auch viele Kontakte, oft auch sehr nette, aber die sind halt mit dem Arbeitsstress verbunden. Privat sind mir die Kontakte zu meinen Kumpels schon sehr wichtig. Wenn ich abends dann in unserer Stammkneipe sitze, das ist meistens die Zeit, wo es mir - auch Symptome-mässig - am besten geht. Wenn ich in einer Beziehung lebe, brauch ich aber beispielsweise auch wieder Zeit für mich.
Beziehungsmässig hab ich immer schon einen Schatten weg, ich glaub, das lag in den meisten Fällen eher an mir, dass es nicht funktionierte. Vielleicht, wahrscheinlich nicht nur. Aber ich weiss, das ich diesbezüglich schon merkwürdige und ungünstige Denkmuster bei mir erkenne. Daran gilt es sicherlich auch noch, zu arbeiten.

Was machst du mit deinem ADHS ? Wird das medikamentös behandelt (so kenne ich das vor allem) oder therapeutisch ?
Ich hab ja auch eine wahnsinnige innere Unruhe, die führe ich aber großteils auf den immer präsenten Leistungsdruck und den ständigen Versuch, optimal effizient zu arbeiten zurück.
Dazu hatte ich auch ein prägendes Erlebnis. Als ich vor 20 Jahren als junger Elektrikergeselle zu einer etwas größeren Firma kam, rief mich mein damaliger Chef nach Feierabend Freitag mittag zuhause an, um mir in aller Deutlichkeit mitzuteilen, dass meine Zahlen - sprich meine Leistung - nicht passen würde und ich so ins Minus arbeiten würde. Ich hab mich davon natürlich beeindrucken lassen und mich dann mächtig reingekniet, bis es dann mal Lob gab, als die Zahlen und somit meine Leistung passten. Das war meine Eintrittskarte in die Leistungsgesellschaft und hat mein Denken wohl bis heute geprägt. Inzwischen versuche ich, in Ruhe zu arbeiten, ohne mich ständig selber zu hetzen und auch das, was von außen kommt , so auf die Kette zu kriegen, dass kein so ein Wahnsinnsdruck entsteht. Was als Selbständiger nicht ganz so einfach ist, ich aber einfach lernen muss.

Ich könnte noch stundenlang schreiben, aber ich muss auch mal wieder aufhören und was anderes tun.
Ich freue mich jedenfalls, wieder hier zu sein Wink
Gruß Norbe
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Hey Norbe,

mein Haus ist auch mein Lebenstraum, von dem her kan ich dich gut verstehen. Aber es war auch schon mein Alptraum und hat mich nicht schlafen lassen.
Du, der Traum wäre doch einfach nur geparkt, ein Schritt Rückwärts, um gegebenenfalls mit Anlauf nochmal zu machen. Gegebenenfalls, falls das nochmal in Frage kommt.
Da hast Du schon einiges hinter Dir was so Familie, usw. angeht. Puuh!
Du hast noch ne Wohnung und ein Haus? Manchmal denke ich: Was habe ich falsch gemacht? Aber Du hast dafür auch viel geleistet.
Ich habe mich mit dem Gedanken schon befasst, einfach alles aufzugeben, Haus weg, und dann die Biege zu machen.
Ich informierte mich sogar schon über Auswandern.

Ich hatte früher auch die dicksten Nerven die man sich vorstellen kann. Klar denke ich auch einfach keine mehr zu haben, weil ich zu tode gestresst bin.
Im Job, mit dem Haus, mit der Frau, jetzt noch mit Kind. Super, und wo bleibe ich? Ich dachte das Haus ist bald soweit, und dann begann der Terror meiner Frau mit dem Kinderwunsch. Jetzt hat sie eins und ist damit überfordert, arbeiten muss sie ja auch noch, jetzt macht sie noch eine Yoga-Ausbildung, lässt sich den Vorsitz des Gartenbauvereins aufschwatzen wo sie nach Sitzungen geladen heimkommt...
Wenigstens habe ich es durchgesetzt eine Putzfrau anzustellen. Jetzt noch eine andere fürs andere?

Ok, du hast noch Deine Kollegen als Rückhalt. Gut. War ja nur eine Idee.

Ja, ich werds wohl mit Medikamenten mal versuchen. Den Rest weiß ich ja alles, bekomms nur zeitlich nicht mehr auf die Reihe.
Demnächst schocke ich meinen Chef mit 4-Tagewoche. Was bringt mir die ganze Knete wenn ich nur noch gehetzt bin?
Um sich irgendwann eine Privatklinik zu leisten? Ja wunderbar. Um zu erkennen, dass man Gesundheit nicht kaufen kann?

Der alte Chef-Trick, hat gut funktioniert. Da werden die Jungen ausgenutzt, welche noch der Karotte hinterherlaufen.
Die wirst Du nie erreichen, und wenn fast, dann wird die einfach noch höher gehängt.
Ja, so baut man sich einen goldenen Käfig. Den man nicht sieht, nicht schmeckt, nicht riecht, nicht anfassen kann.
Und die Angst, wenn man dem entkommen will, in der Gosse landet. Ein perfekter, perfider Plan.

Genug gejammert. So, und jetzt? Was machen wir? Du kommst aus der Ecke, gell?

Maik
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Hi Maik

Ich dachte auch schon daran, wie es wäre, dem schnöden Mammon zu entsagen und ein enthaltsames Leben als Selbstversorger zu führen. Wäre aber sicherlich nicht meins.

Haus und Wohnung sind schnell gekauft. Ich hatte auch Glück im Leben. Wenn ich dran denke, bis ich 29 war, habe ich der Spielsucht an den Automaten gefrönt und ständig mehr Geld verloren, als ich verdiente. Und erst mit der Selbständigkeit schaffte ich es, ins Plus zu arbeiten. Und irgendwann ergab sich die Möglichkeit, die Wohnung, die damals meinen Eltern gehörte, relativ günstig zu kaufen. Als dann mit der Ex und den Kindern der Wunsch nach dem Haus kam, dachte ich auch erst, die Wohnung zu verkaufen, aber es machte finanziell einfach mehr Sinn, sie zu vermieten.
Ich muss auch dazu sagen, dass ich sowohl Whg als auch Haus quasi ohne Eigenkapital gekauft hatte und mich damit schon an meine finanziellen Grenzen begab. Und ich hatte auch in beide sehr viel Eigenleistung reingesteckt, was ich nach dem Einzug ins Haus erstmals so richtig spürte. Ich spürte es vor allem, als dann die Tennis-Runde wieder losging und ich mich auf dem Platz richtig kraftlos fühlte. Das wurde zwar besser, als ich wieder mehr spielte, aber eben zu dieser Zeit ging dann eine ganz neue Stresswelle los, beruflich und privat.
Am schlimmsten finde ich es , wenn du bei der Arbeit Stress hast und dich zuhause erholen möchtest und da noch der größere Stress wartet.
Ich hab heute mittag Bilder angeschaut von der Erstkommunion meiner Nichte von eben der Zeit, kurz bevor das Haus fertig war. Ich war fertig und ich seh mir das auch voll auf den Bildern an, ständig ein gequälter Gesichtsausdruck, immer irgendwo die Hand am Kopf. Ich weiß noch, dass ich an diesem Tag eine Karte für das Championsleague-Halbfinale Bayern-Barcelona zwei Tage später angeboten bekam und ablehnte, weil es mir nicht gut ging und ich micht nicht in der Lage fühlte, dort hinzugehen.
Und es war eines der legendärsten Spiele, die in diesem Stadion je stattfanden. Wie mich das manchmal ankotzt. Aber ich kann den Gedanken verstehen und heute auch noch gut nachvollziehen, weil ich solche Ängste ja immer noch habe.
Grade sind sie wieder akut, seit das mit den Augen angefangen hat. Ich glaub, ich geh zum Neurologen, sonst spinnt sich mein Hirn wieder was Schlimmes zusammen. Tut es eh schon. Nicht immer, aber manchmal.
Vielleicht wird's besser, wenn ich wieder arbeite, ich bin jetzt nämlich fast die ganze Woche flach gelegen, irgendwas grippales muss das gewesen sein und ist auch noch nicht ganz gut.
Das einzige, was wirklich arbeitet, ist mein Kopfkino.
Ich schweife schon wieder ab.
Ja , ich muss aus dem Hamsterrad raus, oder zumindest einen Zustand erreichen, in dem ich mich nicht wie in einem Hamsterrad fühle. Mir hat mein Job schließlich jahrelang totalen Spaß gemacht. Der Job alleine kanns nicht sein.
Muss lernen, mich abzugrenzen, nein zu sagen bzw. später zu sagen, ein Schritt nach dem anderen und mich nicht selber unter Druck zu setzen. Theoretisch wäre das also geklärt, jetzt muss es "nur" noch umgesetzt werden.
Ist halt auch brutal anstrengend, wenn man sich nicht gut fühlt, das Laufen weh tut, das Konzentrieren schwer fällt. Sonst wär´s auch einfacher.
Hätte, wäre, blablabla, es ist wie es ist. Und ich werde es hinbekommen. Muss.

Der Gedanke mit dem Schritt rückwärts und dem geparkten Traum gefällt mir, wenn ich auch grade nur schwer die Option sehe.
Ich lese grade ein Buch, wie man mit der Todesangst klarkommen kann, und was mich darin wirklich anspricht, ist der Gedanke, das unausweichliche als Anstoß dazu nehmen, kein nicht gelebtes Leben zu hinterlassen. Die Weisheit ist gar nicht mal so neu, aber sie kommt wohl durch das Buch grade bei mir an.
Nicht in Dingen verharren, die nicht zu ändern sind, sondern aus dem jetzt das Beste zu machen, nicht verpassten Gelegenheiten nachtrauern, sondern schauen, dass es zukünftig nicht mehr so viele davon gibt.
Mal sehen, wohin mich das führt.

Jetzt auf jeden Fall mal guats Nächtle
Gruß Norbe
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Hallo Leute

Ich muss mich mal ein wenig ausheulen ...
Gestern war ein schlimmer Tag für mich. Nachdem ich jetzt ja über eine Woche krank war, fang ich langsam wieder an zu arbeiten. Dienstag mittag war ich kurz auf ner Baustelle, da gings gut, und es tat soweit auch gut, mal wieder raus zu kommen und was zu tun.
Aber gestern mittag war es schlimm. Den Laptop im Keller der Baustelle aufgestellt, und als ich anfing, daran zu arbeiten, waren meine Augen wieder so ganz komisch. Schwer zu beschreiben. Meine Augen reagieren langsam, vor allem hell/dunkel, was helles bleibt oft hell im Auge, auch wenn ich gar nicht mehr draufschaue. Manchmal ist am Bildschirm Arbeiten extrem anstrengend. So eben auch gestern. Konnte anfangs kaum draufschauen, was total komisch und unangenehm, anstrengend.
Das rief dann bei mir sofort auch körperliche Reaktionen hervor, sofort bekam ich weiche Knie und dachte, ich müsste sterben, ich müsste sofort raus hier. Am liebsten wäre ich heulend weggerannt, in mein Auto und heim.
Früher war es öfter mal ein Benommenheitsgefühl, aber nicht sowas wie das gestern. Das hat eine neue Qualität.
Aber mit der Zeit wurde es gestern dann eben auch besser. Es ging wieder besser mit den Augen und dem Bildschirm, und es war nicht mehr so schlimm. Ich weiß nicht, was da los ist, ist es doch etwas körperliches, obwohl ich schon beim Augenarzt war, was ist das ? Dazu noch die schweren, schmerzenden Beine. So ist jeder Tag eine Qual, besonders beim arbeiten.
Wird das jemals wieder besser ? Jetzt, wo ich endlich mal 3 Wochen Urlaub gemacht habe, vernünftig esse, mich auch wieder mehr bewege, da schlägt´s grad voll zu.
Wie soll man da nicht den Glauben verlieren, dass es jemals wieder ein Leben wird, wo ich mich nicht durch die Tage quälen muss und Freude dran habe ???
Mein Psychologe ist grade im Krankenstand, bei dem krieg ich sonst schnell nen Termin, aber ich muss jeden Tag drauf warten, dass er sich meldet und kann ihn grad nicht voll heulen.
Heulen, heulen, ich bin in letzter Zeit so viel am Heulen. Wegen jedem Scheiss. Aus Verzweiflung, weil nichts besser wird, ich das Leben anscheinend nicht mehr gebacken kriege, es entgleitet mir, manchmal fühle ich mich, als ob ich auf den Abgrund zusteuere und die Bremse nicht finde.
Jeden Tag stelle ich mich der Angst, ich krieg die Tage rum - ohne dass es mich , entgegen meiner Befürchtung, umhaut, weil mir die Kraft ausgeht - und das nun schon seit vielen Jahren. Und trotzdem geht das nicht weg. Kein Arzt findet was, dann wird da auch nichts sein und trotzdem hört es nicht auf.
Was will mir das alles sagen, was läuft schief ? Ist mein Leben so verkorkst, dass ich es nicht auf die Kette bekomme ? Tausend Fragen , keine Antwort.
Immerhin hole ich jetzt dann die Kids, ich freu mich auf meinen kleinen Engel, die Kids geben mir das Gefühl, für jemanden was Besonderes zu sein. Ohne Bedingungen. Das ist schön.
Mannomann bin echt down
Gruß Norbe
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Hallo Norbe,

du bist auch was ganz Besonderes.
Was genau bei dir schief läuft, weiß ich leider auch nicht. Aber vielleicht tust du dir zu wenig Gutes und lobst dich nicht, wenn etwas gut geklappt hat. Mit ziemlicher Sicherheit ist das leider alles deine Psyche, auch die Sehstörungen.
Macht dir dein Beruf bzw. deine Arbeit eigentlich noch Spaß? Hast du mit irgend jemandem Probleme oder so?
Jetzt genieße mal dein Wochenende mit den Kindern. Ich wünsche dir eine gute Zeit und viel Spaß mit ihnen.

Gruß
Karin
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Hi Norbe,

oh wie ich diese Tage kenne, wie Du sie gerade empfindest!
Mittlerweile weiß ich, die gehen auch wieer vorüber. Mal nen schlechten Tag ist ok, nur wenn die sich aneinandereihen
geht einem das schon sehr auf den Keks.

Das mit den Augen kenne ich auch, ich seh dann verschwommen und kann nichts fokussieren. Am PC lesen fällt mir dann auch schwer.
Soll am hohen Cortisolspiegel liegen, und hauptsächlich Männer zwischen 20 und 50 betreffen, die als sehr ehrgeizig, dynamisch und ungeduldig gelten.
Ja, war ich mal, jetzt ists mit den Augen besser, kommt aber noch gelegentlich vor.
Ich habe dann auch Muskelschmerzen, auch in den Beinen, das nervt! Da fühlst du dich jetzt schon wie mit 60, das gibt Hoffnung.

3 Wochen Urlaub und hast doch am Haus rumgemacht? Klar, muss auch mal sein, und man freut sich ja auch wenn man etwas hinbekommen hat.
Nur muss man das abwägen was einem mehr bringt. Früher bin ich nach drei Wochen Urlaub wieder zum arbeiten, um mich zu erholen.

Ich vermute, du bist einfach nur zu Tode gestresst. Dein Körper meldet das ja bei deiner Psyche, oder? Jetzt noch die Grippe, auch ein Zeichen
gestresst zu sein, Cortisol fährt die Immunabwehr runter, und so dreht sich das munter. Auch das kenne ich, nach der Grippe für Wochen
schlapp, und einfach nicht beisammen. Auch psychisch. Dann kommen die Ängste wieder hoch, und wechseln sich mit Depressionen ab,
man fühlt sich einfach nur stumpf und empfindet garnichtsmehr außer Traurigkeit.

Ich hatte auch mal Probleme bei einer Firma zu arbeiten. So genau wusste ich das nicht, aber alles sträubte sich bei mir da hinzugehen.
Morgens k... ich dort auf den Parkplatz, dann kam ich nicht durchs Drehkreuz. Dann fuhr ich zum Arzt. Dann gings wieder, bis ich
wieder soweit war. Dann schrieb ich 2 Stunden vor der Weihnachtsfeier am Arbeitsplatz mit Tränen in den Augen meine Kündigung.
Es lag nicht an der Arbeit, auch nicht an den Kollegen. Und auf einmal war alles besser. Neuen Job angefangen, und alles war prima.
Naja, ist bei Dir wohl nicht so leicht möglich, oder? Ich weiß ja nicht was Du genau arbeitest, wie viel, wo, unter welchen Bedingungen,
mit welchen Leuten, wie groß ist der Druck Geld verdienen zu müssen wegen Schulden, usw.
Manchmal sieht man einfach das Ursprungsproblem nicht. Logisch, sonst wäre man da nie reingeraten.

Ich kenne den Gedanken auch zu gut. Ist das das Leben? Sich jeden Tag abquälen, Leistung bringen, und das wars?
Klar, da ist man einfach schlapp und zu keiner Freude mehr fähig. Die kleinste Anstrengung ist ein Kraftakt, selbst
wenn man sich nur mal was gutes tun will.

Keine Ahnung, was sollen wir machen? Vielleicht magst Du mal die Dinge schildern die bei Dir nicht rundlaufen?
Was stört Dich am meisten? Und wie sollte es sein?

Und du bist was besonderes! Du bist Du! Nie vergessen.

Maik
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Hallo ihr Lieben

Ich weiß auch nicht, was das ist.
Grade eben war´s wieder ganz schlimm. Da war wieder dieses fiese Flimmern im Auge, bei dem ich mal 15min kaum noch was wahrnehmen kann, das zieht sich dann durch´s Auge und verschwindet. Und das wenn die kinder da sind. Das war der reine Horror.
Ist es die Arbeit ? Ist es das Alleinsein ? Eigentlich ist es insgesamt besser, wenn die Kinder da sind, da ist weniger Aufmerksamkeit für die Symptome, dann sind sie auch nicht so schlimm. Aber das grade mit dem Auge ...
Meine Arbeit ... ich bin selbständig , wie ihr wisst, ich programmiere Gebäudesystemtechnik, also quasi smart homes. Das hab ich mal bei meiner alten Firma gelernt und hab das mit Begeisterung gemacht, auch viel Freizeit investiert, weil´s mich einfach interessiert hat und ich das total cool fand. Dann als Nebengewerbe und seit 2004 voll selbständig.
Ich war eigentlich immer stolz auf meine Arbeit, meine Selbständigkeit, das hat mir auch geholfen, finanziell endlich mal die Kurve zu kriegen.
Richtig stressig wurde der Job erstmals 2012, Baustelle im 150km entfernten München, die Villa eines russischen Ölmultis. Da musste fertiggestellt werden, obwohl der Termin nicht haltbar war, aber weil der reiche Herr das wollte, wurde ein unsäglicher Druck gemacht und gedroht, so dass wir teilweise bis morgens um 3 gearbeitet haben. Und das, wo ich grade das Haus gekauft hatte und da auch fast alles selber gemacht habe.
2013 dann eine Schule, auch hier war der Terminplan völlig hintendran, das hat aber auch keinen interessiert, es musste halt zum neuen Schuljahr fertig werden, egal wie. Und was machte ich Idiot ? Habe den Urlaub mit meiner damaligen und ihren Eltern (die den Urlaub bezahlten) gecancelt, und viele Ãœberstunden gemacht, damit die Schule im neuen Schuljahr in Betrieb gehen kann. Und der Dank dafür war, dass meinem Auftraggeber (ich als Subunternehmer) die Aufträge gekündigt wurden auf rechtlich völlig unhaltbare Art und Weise. Das war teilweise echt unterste Schublade.
Da fingen dann auch meine Beine an zu schmerzen und im November landete ich im Krankenhaus. Wo ich mich schon quasi tot sah. Davor hatte auch meine ex schon angefangen, aggressiv zu werden, eigentlich sobald wir in das Haus gezogen waren, aber erstmal nur dem kurzen gegenüber.
Nach dem Krankenhaus gings mir echt schlecht, ich ging dann wieder zum Psychologen, sprach mit meiner ex über die Aggressionen, aber es wurde nicht besser und es stand eigentlich kurz vor der Trennung. Dann kam die Schwangerschaft und alles wurde anders. Trennung konnte ich nicht mehr, auch aufgrund der Geschichte mit meinem Sohn (damals auch schwanger und getrennt und großer Katzenjammer etc) und dann brach daheim die Hölle los.
Dann starben ja noch ihre Eltern auf sehr dramatische Art und Weise, das waren echt 2,5 Jahre reine Hölle, ich war sowas von am Ende, ich konnte eigentlich nicht mehr. Aber irgendwie konnte ich mich auch noch nicht trennen, weil sie teilweise so auf ihren Sohn losging, ich konnte ihn nicht alleine lassen. Das hat aber richtig Kraft und Energie gekostet.
Seither bin ich seelisch ein totales Wrack, hab mich selbst verraten, mich nicht mehr wirklich gewehrt, da ist kein Selbstbewusstsein mehr, hab meine Ideale verraten, meine Nerven liegen immer noch blank.
Ich weiß nicht, wieviel von meinen Problemen der Arbeit geschuldet ist, und wieviel den 2,5 Jahren Trauma dieser Hölle daheim.
Früher war ich spielsüchtig, ich hab ab 15 so gut wie jede Ferien gearbeitet, hatte aber nie Geld, weil ich es ja immer gleich verzockte. Das war ein Fass ohne Boden.
Bis 29 immer gearbeitet ohne dass irgendwie mal was hängen blieb, im Gegenteil. Ich hatte immer Schulden. Trotz Ferienarbeit oder später Nebenher-Arbeit.
Immer im Existenzkampf. Bis heute.
Bis auf die Zeit, wo ich selbständig war und in Miete wohnte, da war es finanziell echt gechillt. Bis dann wieder die damalige psychisch kranke Frau ins Spiel kam. Ich meine irgendwie immer, ich muss den Versorger spielen, wenns ner Frau nicht gut geht.
Bei Mira´s Mutter eigentlich nicht so, die war nie faul und konnte sich selbst versorgen, aber als wir dann zusammen wohnten und ein gemeinsames Konto hatten, hat sie das dann auch gegen die Wand gefahren, als sie dann angefangen hatte durchzudrehen.
Irgendwie immer wieder das gleiche.
Und jetzt ist das alles weg, es ist wieder ruhig daheim und es wird nix besser. Ich versuche meine leben möglichst stressfrei zu leben, die Arbeit einzuteilen, wenn es geht.
Aber das scheint alles noch nicht zu reichen.

Was stört mich ? Die Schmerzen, jetzt noch die Augen, diese Schlappheit, meine dünnen Nerven
Wie sollte es sein ? Tja wenn ich das so genau wüsste.

Weisst du, früher war´s so, wenn ich an meinem Haus oder meiner Wohnung etwas fertig oder etwas Neues gemacht habe, dann konnte ich das oft einfach nur immer wieder anschauen und mich dran freuen, das hat mich immer gepuscht, mich auch stolz gemacht. Alte Häuser herrichten, eigentlich voll mein Ding. Aber jetzt pusht mich das nicht mehr wirklich. Ist irgendwie mehr lästig. Vielleicht auch, weil das Haus seinen Zweck nicht erfüllt hat, der Familientraum ausgeträumt ist. Keine Optionen, keine Perspektiven mehr.
Wozu das alles? Dem Geld nachrennen, um zu überleben ? Familie gibt's jedes zweite Wochenende, aber auch nicht so, wie es hätte sein sollen. Dann wieder zurück in die Allein-Sein-Welt, allein mit den Symptomen.
Ich dreh mich irgendwie immer nur im Kreis, ohne wirkliches Ziel, ohne Perspektive, (Wahrscheinlich) nicht (mehr) bindungsfähig. Keine Nestwärme. Und ständig traurig und wehmütig.
Und doch ist es manchmal so, dass an guten Tagen ohne Schmerzen dann auch wieder Ziele möglich erscheinen, wieder mehr Sinn reinkommt. Mein Körper bremst mich total aus, aber er macht es mir auch schwer, mir was Gutes zu tun, an meine Gefühle ranzukommen, alles ist irgendwie von der Angst überlagert.
Alles dreht sich im Kreis, vor allem mein Kopf.
Jetzt leg ich mich mit meiner kleinen hin Wink
Danke für´s zuhören
Gruß Norbe
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Hallo Norbe,

ich habe lange überlegt, was ich dir schreiben soll.
Aber irgend wie läuft es immer darauf hinaus, dass du möglichst viel Schöne Dinge machen solltest und dir Gutes tun, weniger arbeiten und vielleicht sogar das Haus verkaufen. Du hast ja noch deine Wohnung und da lebt es sich sicher auch sehr gut, auch wenn du eine neue Beziehung haben solltest. was aber im Moment sicher nicht so ratsam wäre, da du ja erst mal wieder auf die Beine kommen musst.
Eventuell wäre ein Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik auch sehr gut. Dann wärst du auch mal eine zeit lang weg von allem und kannst dich nur um dich kümmern.

Gruß
Karin
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ja du hast sicherlich recht, nur wenn Angst, Abgeschlagenheit, teilweise auch Schmerzen den Alltag bestimmen, ist das halt schwierig. Es ist einfach ein Teufelskreis.
Aber die letzten Tage geht´s ja recht gut, ich will mich nicht beklagen. Dienstag hatte ich wieder so ein besch.. Augenflimmern , direkt nach nem Arztbesuch und mitten in der Stadt. Aber ich habs geschafft, trotzdem weiter zu machen, als wäre es nicht da, das geht ganz gut, weil ich ungefähr einschätzen kann, wie lange das andauert und wie es sich verhält.

Ja und das Arbeiten.
Ich glaube, das Problem ist bei mir nicht, wieviel ich arbeite, sondern WIE ich arbeite, also mit welcher Einstellung. Ich beobachte an mir selber, dass ich mich ständig selber antreibe und hetze, immer meine, ich muss im Stechschritt durch die Baustellen marschieren, immer schnell schnell schnell.
Da hängt mir bestimmt noch die weiter oben beschriebene Geschichte mit meinem Ex-Chef nach.
Aber auch außerhalb der Arbeit bin ich immer wieder so. Letzens lauf ich beispielsweise durch die Stadt zur Apotheke, um was zu holen, und erwische mich dabei, wie ich schon wieder, wie ich im Stechschritt marschiere und mich somit in Stress versetze, obwohl es dafür überhaupt keinen Grund gibt.
Mittwoch bei der Arbeit hab ich mich echt mal drauf konzentriert, die Dinge in Ruhe zu machen, eins nach dem anderen, normal bis gemütlich zu laufen, und ich denke, dass ich dch weniger gestresst war.
Klar, Stress und Druck von außen kommt immer wieder mal, und ich bin leider auch nicht unbedingt der Typ, der sowas nicht an sich ran lässt, aber wenn ich den selber erzeugten Stress weg bekomme, welcher wahrscheinlich den größeren Teil ausmacht, hab ich wahrscheinlich schon viel gewonnen.
Das mit dem Haus ist auch was, wo ich mir noch viele Gedanken machen muss, es hat halt viele Vorteile und viele Nachteile, egal wie ich es mache. Da wird ich abwägen müssen. Hab aber auch noch Zeit, ich muss das jetzt nicht übers Knie brechen.
Einen Klinikaufenthalt werde ich wahrscheinlich neu beantragen müssen, da wird noch einiges an Zeit ins Land gehen, aber ich werde auf jeden Fall darauf hinarbeiten.
Im Moment seh ich auf jeden Fall grad wieder Land
Gruß Norbe
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Hallo Norbe,

ich weiß wie schwer es ist mit all den Symptomen etwas zu tun und auch zu ändern. Aber es ist machbar. Du hast ja auch erkannt woran es liegt und was nicht richtig läuft. Mit der Zeit bekommst du das sicher auch hin. Nur leider nicht sofort.
Gut, dass du wieder Land siehst. Das ist doch schon ein Fortschritt. Am besten gehst du eines nach dem anderen an. Am wichtigsten scheint es mir, dass du den Stress den du dir selber machst irgend wie reduzierst. Was du ja selber schon erkannt hast. Wie man so schön sagt, in der Ruhe liegt die Kraft.

Gruß
Karin
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Hi Norbe,

ja das mit Deinem ehemaligen Chef. Du bist ja jetzt Dein eigener, oder?
Mag sein, das es anfangs Deiner Selbstständigkeit sinnvoll war da Hochleistung zu bringen,
doch jetzt könntest Du doch auf Normalleistung zurückschalten?
Das mit dem Stechschritt kenne ich auch, das ist schlimm. Kann es sein, dass das Dir
einfach nur zu langweilig ist? Vielleicht arbeitest Du normalerweise in Energieschüben?
Und das hast Du lange missachtet? Also wenn mich eine Aufgabe interessiert, dann bin ich
auch davon besessen und bin Höchstleister. Aber ich brauche danach dann meine Pause,
um mich davon zu erholen. Bekomme ich die nicht, dann gehts bergab.
So wie ein Eichhörnchen, noch ne Nuß, und noch eine, nur machen die auch Winterschlaf.

Vielleicht mal zwischen den Aufträgen eine Pause einlegen? Um nicht so gestresst von
dem Nachfolgetermin zu sein? Um zwischendurch Energie zu tanken? Oder noch eine
Zeitreserve zu haben falls es mal wieder etwas länger dauert? Das würde enorm den
Druck rausnehmen.

Was nutzt die ganze Kohle, Wohnung, Haus, wenn Du irgendwann ein möbliertes
Zimmer in der Psychiatrie bekommst? Und selbst das finanziert sogar die Krankenkasse.

Mein Wunsch wäre es eine gewisse Zeit eine 4-Tagewoche zu machen um endlich
aus dem Loch rauszukommen, Pause zu machen, oder mal wieder was zuhause
gebacken zu bekommen, oder einfach mal nach mir zu schauen.

Dein Haus kann ja auch mal so geparkt werden, muss ja nicht sofort vertickt werden, oder?

Wird schon werden!

Maik
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Ja Maik

Das mit der Arbeit ist so ne Sache ...
Ich arbeite ja eigentlich gar nicht zu viel. Rein zeitmäßig. Für einen selbständigen Einzelkämpfer ist das nicht so viel.
Das Problem ist eher, dass ich gerne mal Sachen vor mir her schiebe, das kann ich richtig gut. Ich sollte mal strukturierter arbeiten. Nicht dass ich keine Pausen mache, die nehm ich mir schon. Ich hab halt oft das Gefühl, die Arbeit erschlägt mich.
Ab und zu mal richtig Urlaub machen, so wie jetzt an Weihnachten, das wäre eher notwendig, danach freut man sich auch wieder auf die Arbeit.
Eigentlich hab ich nen total coolen Job, bin mein eigener Chef, kanns mir einteilen, wie ich will, aber das ist vielleicht auch das Problem. Ich war noch nie der wahnsinnig selbstdisziplinierte, der nichts liegen lässt, im Gegenteil. Daran möchte ich auch arbeiten. Aber halt auch so, dass es Sinn macht und nicht, dass ich dann wieder alles perfekt machen will und dann resigniere, weil ich es nicht schaffe.
Einerseits kann ich Perfektionist sein, andererseits aber auch ein mords Schlamper. Vielleicht grade deswegen, weil ich´s perfekt machen will und es nicht schaffe. Ein Mittelweg muss her, nicht übertreiben, aber auch nicht rumschlampern.
Und wieder die richtige Einstellungen zu meinem Job finden. In letzter Zeit ist manchmal so, wenn jemand mit einem Auftrag kommt, fühlt es sich manchmal wie eine Drohung an. Früher hab ich mich über jeden Auftrag gefreut. Tu ich ja irgendwo auch immer noch, aber mich erdrückts manchmal auch, grade auch , weil die Angst da ist, es nicht zu schaffen.

Die Angst es nicht zu schaffen.
Das ist das immerwiederkehrende Thema in meinem Kopf. Seit Jahren. Als ich vor ein paar Jahren im Krankenhaus war - organisch kerngesund, psychisch angeknackst - traute ich mich nicht, eine Runde über den großen Parkplatz zu laufen, ich dachte, ich schaffe das nicht. Obwohl ich ein paar Tage davor noch Tennis gespielt hab, Fussball gespielt , ich war ziemlich fit.
Auch wenn es in 8 Jahren seither nie passiert ist, dass ich - wie befürchtet - kraftlos dahingesackt bin, lässt mich diese Angst bis heute (noch) nicht los.
Wenn ich zur Baustelle fahre, denke ich oft daran, wie viel ich laufen muss, wie viele Treppen da sind, da schmerzen dann die Beine wieder so, und dann schaff ich das nicht. Denke ich.
Und ich schaff es doch jedesmal, auch wenns oft weh tut, aber ich schaff es. Und trotzdem geht die Scheiss Angst nicht weg.
Heute gings auch ganz gut, obwohl es diese Woche wieder etwas mehr weh tut. Aber es ging, ich bin zeitig heim, weil´s gut lief. Alles ok.
Aber ich denk halt immer wieder; wie wird es morgen sein ? Schmerzen ? Schaff ich´s ?
Die Schmerzen werden erträglich sein, manchmal tuts auch nicht weh, und schaffen wird ich es auch.
Aber die Gedanken daran verschwinden nicht. Noch nicht.

Aber trotzdem, insgesamt glaub ich schon daran, dass ich mich so langsam von ein paar Dingen befreien kann und es insgesamt in die richtige Richtung läuft.
Ich muss auch geduldiger sein. Ich neige dazu, an guten Tagen zu denken, jetzt geht´s stetig aufwärts, und dann treffen mich die schlechteren Tage umso mehr.
Zieht einen runter, schürt Ängste. Und da war er wieder, der Teufelskreis.
Aber wie gesagt, ich sehe den Tunnel am Ende des Lichts ;-)
Gruß Norbe
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und Maik, kannst du nicht die Arbeitszeit reduzieren ? Ist doch grade insgesamt das riesen Thema bei den ganzen öffentlichen Diskussionen.
Oder Mo-Do etwas länger und Freitag frei ?
Ein Tag für Dich, oder wenigstens ein halber wäre mit Sicherheit ne feine Sache.
Ich hole morgen mittag die Kids, das hat den Vorteil, so hab ich zweieinhalb Tage, an denen ich nicht an meine Arbeit denke. Ist zwar auch oft stressig mit den kurzen, aber es kommt ja auch was zurück ;-)
Gruß Norbe
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Hahaha, du erinnerst mich so an mich!

Ja, ich bin auch Perfektionist und zugleich ein Prokrastinator.
Das ist weil man denkt es eh nicht perfekt hinzubekommen, dann schiebt mans vor sich her,
um das dann auf den letzten Drücker mit einem Herkules-Akt zu bewältigen.
Arbeiten in Energieschüben... erst wenns weh tut ists gut, gell?
Ich werde versuchen Dir einen Link zu schicken, muss den nur wieder finden.

Ich hatte das mit den Schmerzen in den Beinen auch, das wird wieder besser.

Die Angst ES nicht zu schaffen? Was ist denn das ES eigentlich?
Und was ist wenn du ES geschafft hat, kommt dann nicht gleich das Nächste?
Oder hat man nach dem alles geschafft? Und dann ist Urlaub, oder wie?
Ich glaube man sollte das ES nicht als so als überwältigendes Großes sehen,
sondern in lauter kleine Stücke, eins nach dem anderen.

Die Gedanken schwinden, wenn du dem nicht mehr so viel Beachtung schenkst und
einfach trotzdem machst was du vor hast. Klar, funzt auch nicht immer.
Aber das geht Stück für Stück.
Mir setzten auch die nicht so guten Tage schwer zu, da bin ich auch gleich wieder
am Boden zerstört. Aber dann sollte man dran denken, das es auch schon
schlimmer war. Und das es auch schnell wieder besser werden kann.

Mit meiner Arbeitszeit muss ich schauen, obwohl es sich abzeichnet, dass da
grad noch mehr kommt. Zum einen ja erfreulich wenns so gut läuft, aber
irgendwer muss das ja auch alles schaffen.
Ich werde versuchen das durchzudrücken, soll sich mein Chef Gedanken machen.
Irgendwie brauche ich mal Zeit um innezuhalten, oder um mal etwas mehr zu Leben.
Schaffen kann ich noch lange genug ;o) und hab ich auch schon genug.

So, ich muss ins Bett, mir steckt die Fasnet noch in den Knochen.
Yeah, einmal nicht krank über die Fasnet, und alles gegeben!
Ich fühlte mich mal wieder richtig lebendig! Und spürs jetzt auch, aua.

Maik
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Tja Maik

Was ist ES ? Das ist die Gretchenfrage ...

ES kann eigentlich vieles sein, die nächste Aufgabe, das was grade ansteht. Es gibt nicht mehr viel, wo ich nicht schonmal gedacht habe, das schaff ich nicht, das übersteh ich nicht. Selbst schlafen und am nächsten Tag wieder aufwachen war schon dabei.
Die Angst hält sich aber grade in Grenzen, bin recht antriebig und lass nicht viel liegen, mach regelmässig was am Haus, es läuft. Aber es schlaucht auch, gerade, was körperlich anstrengt.
Die Beine machen so schnell schlapp, der Rücken tut weh ... ach gottchen ich jammer schon wieder.
Es wär halt schon schön, das Zeug hinzukriegen, ohne dass es gleich überall zwickt. Aber vielleicht sollte ich auch genau den Gedanken loslassen, denn mit dem fixier ich mich wahrscheinlich auch immer so auf die Symptomatik und werde ungeduldig.
Ich leg mich jetzt vor den warmen Ofen, heute mag der Kopf nicht mehr so richtig denken, vielleicht fällt mir morgen mehr ein ...

Habe die Ehre Wink
Gruß Norbe
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