15.10.2020, 00:22
Lieber Jules,
ich kenne das alles nur allzu gut.
Du schreibst: „Und plötzlich "überkommt" es mich einfach. Ich hab dann so ein ganz seltsames Gefühl, dass es mich, ich nenns mal "wie eine Welle" überrollt. Und jedes Mal denke ich "Jetzt gehts los." Dann denke ich, ich kipp gleich um, das wars jetzt. Und das wiederum löst natürlich erst Recht Panik in mir aus und das macht das Ganze im Endeffekt noch schlimmer.“
Genau so läuft es ab, eine Welle. Das sind Hormone und Botenstoffe, die da ausgeschüttet werden und in dieser Situation glaubt man, nichts mehr machen zu können. Doch man kann! Je schneller man ist und je konzentrierter, desto größer die Chance, wieder herauszukommen. Du weißt ja, wie dann die Angstgedanken losrasen und ein Teufelskreis von Angst und Panik losgeht. Wenn man sofort beginnt, sich bewusst selbst zu beruhigen, zum Beispiel durch Bauchatmung, wenn es geht raus an die Luft und bewegen, aktiv werden, Herr der Lage sein, immer voll bewusst und zielgerichtet, dann kann das Ganze wieder abklingen. In einem Meeting ist es erschwert, da könnte man aber kurz austreten oder eine Akte dazuholen, und sich draußen mit kaltem Wasser das Gesicht waschen. Das k a n n sehr hilfreich sein. Raus aus der einsetzenden Lähmung.
„An manchen Tagen geht es mir so gut, dass ich denke ich bin geheilt. Ich bin dann der Meinung ich habe endlich verinnerlicht, dass meine Ängste nicht rational sind. Und an anderen Tagen geht es mir dann so schlecht, ich traue mich nichtmal Pläne für den nächsten Tag zu machen.“
Du siehst, du bist ganz normal. Die Ängste, auch Zwänge, sind überschießende Gedanken und Gefühle. Ich halte Menschen mit Zwangs- und Angststörungen für ganz normal, sie reagieren mit den überschießenden Emotionen auf eine Welt, die stressig ist und viel zu wenig auf Menschen und deren wahre Bedürfnisse eingeht. Wer ein fühlendes Wesen ist und nur noch funktioniert, der wird sich über kurz oder lang eben schlecht fühlen. Oder er erkennt es, sorgt für sich und seinen inneren Frieden und gewinnt seine wahre Lebensfreude zurück. Jeder hat das Recht, anerkannt zu werden und sich angenommen zu fühlen.Â
Mutmachende Grüße.
DoubleYou
ich kenne das alles nur allzu gut.
Du schreibst: „Und plötzlich "überkommt" es mich einfach. Ich hab dann so ein ganz seltsames Gefühl, dass es mich, ich nenns mal "wie eine Welle" überrollt. Und jedes Mal denke ich "Jetzt gehts los." Dann denke ich, ich kipp gleich um, das wars jetzt. Und das wiederum löst natürlich erst Recht Panik in mir aus und das macht das Ganze im Endeffekt noch schlimmer.“
Genau so läuft es ab, eine Welle. Das sind Hormone und Botenstoffe, die da ausgeschüttet werden und in dieser Situation glaubt man, nichts mehr machen zu können. Doch man kann! Je schneller man ist und je konzentrierter, desto größer die Chance, wieder herauszukommen. Du weißt ja, wie dann die Angstgedanken losrasen und ein Teufelskreis von Angst und Panik losgeht. Wenn man sofort beginnt, sich bewusst selbst zu beruhigen, zum Beispiel durch Bauchatmung, wenn es geht raus an die Luft und bewegen, aktiv werden, Herr der Lage sein, immer voll bewusst und zielgerichtet, dann kann das Ganze wieder abklingen. In einem Meeting ist es erschwert, da könnte man aber kurz austreten oder eine Akte dazuholen, und sich draußen mit kaltem Wasser das Gesicht waschen. Das k a n n sehr hilfreich sein. Raus aus der einsetzenden Lähmung.
„An manchen Tagen geht es mir so gut, dass ich denke ich bin geheilt. Ich bin dann der Meinung ich habe endlich verinnerlicht, dass meine Ängste nicht rational sind. Und an anderen Tagen geht es mir dann so schlecht, ich traue mich nichtmal Pläne für den nächsten Tag zu machen.“
Du siehst, du bist ganz normal. Die Ängste, auch Zwänge, sind überschießende Gedanken und Gefühle. Ich halte Menschen mit Zwangs- und Angststörungen für ganz normal, sie reagieren mit den überschießenden Emotionen auf eine Welt, die stressig ist und viel zu wenig auf Menschen und deren wahre Bedürfnisse eingeht. Wer ein fühlendes Wesen ist und nur noch funktioniert, der wird sich über kurz oder lang eben schlecht fühlen. Oder er erkennt es, sorgt für sich und seinen inneren Frieden und gewinnt seine wahre Lebensfreude zurück. Jeder hat das Recht, anerkannt zu werden und sich angenommen zu fühlen.Â
Mutmachende Grüße.
DoubleYou