19.03.2019, 10:18
Ich habe letztes Jahr eine Angststörung entwickelt und diese fixierte sich vor allem auf die Bahnfahrt. Noch heute kann ich nur Strecken fahren, wo der Zug mindestens alle 3 Minuten anhält. Meine allgemein entwickelte Angst ist, dass ich vor Angst nicht mehr atmen kann und anfange zu Hyperventilieren, ich habe aber noch nie hyperventiliert. Das Gefühl, kaum noch atmen zu können, macht mir Angst. Ich musste aus beruflichen Gründen täglich mit der Bahn fahren und habe sicherlich von Mai 18 bis Dezember 18 eine schreckliche Zeit. Ich war immer so extrem angespannt in der Bahn, dass ich einen wahnsinnigen Druck bekommen in der Herzregion und auch Mühe hatte mit der Atmung. Ich lenkte mich mit dem Mobilegerät ab, half wirklich. Meine Angststörung hat sich dann noch ausgeweitet, so konnte ich nicht mehr alleine zu Hause sein, gewisse Dinge nicht mehr alleine meistern. Die Psychologin konnte mir recht gut aufzeigen, dass meine Angst im Kopf entsteht, zudem habe ich eine Atemtherapie gemacht, in dieser Therapie lernte ich nicht atmen, sondern mich zu beruhigen. Jeden Tag Angst von Mai bis Dezember, 8 Monate, es war die Hölle.
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Schlimm ist, dass ich wusste, dass ich mich nicht fürchten muss, aber mein Körper macht alles selber. Plötzlich fängt es an zu kribbeln, ich kann es nicht steuern, auch wenn ich mir das wünsche. Das ist eigentlich der pure Psychotrip. Was früher völlig normal war, ist heute eine Hürde im Leben.
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Schlimm ist, dass ich wusste, dass ich mich nicht fürchten muss, aber mein Körper macht alles selber. Plötzlich fängt es an zu kribbeln, ich kann es nicht steuern, auch wenn ich mir das wünsche. Das ist eigentlich der pure Psychotrip. Was früher völlig normal war, ist heute eine Hürde im Leben.
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Sehr geholfen hat mir die tägliche Progressive Muskelrelaxation, die ich jeden Morgen im Bett mache und zusätzlich gehe ich 2 mal in Fitness. Ãœber die Weihnachtszeit hatte ich 2 Wochen Ferien, diese Ferien haben mir wahnsinnig geholfen, 2 Wochen einfach relaxen, dass tat mir sehr gut. Auch der Gedanke "im neuen Jahr wird alles besser" führte dazu, dass es mir heute erheblich besser geht. Ich mache Fortschritte, aber natürlich ist die Angststörung nicht überwunden. Mein Körper macht manchmal einfach was er will, natürlich entsteht alles im Kopf. So wie ich denke, so reagiert mein Körper. Ich habe es akzeptiert. Ich habe mir so lange gewünscht, dass ich mein altes Leben zurück bekomme und nun habe ich akzeptiert, dass man das Rad der Vergangenheit nicht drehen kann, ich muss die Fehler die zu dieser Angststörung führten akzeptieren.
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Ich wünsche allen hier von ganzem Herzen, dass ihr jede positive Veränderung feiert und glücklich darüber seid, auch wenn das Glücksgefühl mit dieser Störung sich plötzlich anders anfühlt. Das Leben geht weiter und wenn es euch auch unschön erscheint aufgrund der Angststörung, irgendwann wird es besser, kämpft dafür!