27.02.2019, 11:33
Mein Freund hatte diese Schwierigkeiten schon von Anfang an, allerdings hat er mir (und später auch meiner Familie ,als diese merkte, wie schwierig das für uns ist) versprochen, an sich zu arbeiten. So oft hat er das getan und gesagt, dass wir "in absehbarer Zeit" mal ein Candlelight-Dinner (von dem träumt doch jede Frau) machen. Irgendwie verschiebt sich das immer weiter nach hinten (mehr als 8 Monate).
Es ist so komisch für mich. Es gab noch andere Momente, die ich nicht verstehen konnte, bei denen ich ihm letztendlich aber doch irgendwie helfen konnte.
Beispiel: Seine Schwester hat in einem anderem Land in Europa geheiratet, dafür mussten wir 2 Stunden fliegen. Er hat sich erst scheinbar gefreut und keine großen Anstalten gemacht, nach einem Flug zu suchen.
Als wir dann auf der Buchungsseite im Internet waren und Schritt für Schritt alles eingetragen haben, hat er auf der letzten Seite alles hin geschmissen, weil es ihm insgesamt "zu teuer" werden würde (wir hätten nur die Hälfte zahlen müssen, da den Rest der Kosten das Hochzeitspaar übernommen hat, aber tja...) Das habe ich schon nicht verstanden und nach einem ernsthaften Gespräch mit ihm konnte ich ihn davon überzeugen, doch zu fliegen. Immerhin möchte man doch auf den Hochzeitsfotos der Schwester sein, oder nicht? Und wenn ich einen Urlaub geschenkt kriege, dann nehme ich den verdammt nochmal an!
Da haben wir noch nicht zusammen gewohnt und er hat mir dann (zum ersten Mal) fest versprochen, dieses Problem zu lösen.
Vor dem Flug war er sehr angespannt und ich hatte Angst, dass er einen Rückzieher macht. Ich hätte auch nicht groß gewusst, was ich hätte tun müssen, wenn er richtig Panik bekommen hätte, aber irgendwie hätte ich ihn schon beruhigt.
Jedenfalls saß er dann im Flieger plötzlich tiefenentspannt neben mir und hat mir von oben die Welt erklärt ("Guck mal da, da ist doch..." und "Oh, wie schön das von oben alles ist!")
Ich hab echt gedacht, ich höre nicht richtig. Macht sich verrückt (und mich nebenbei auch) und sitzt dann in aller Ruhe neben mir und genießt die Aussicht. War jedenfalls ein toller Urlaub, was er nun im Nachhinein auch selber sagt. Kann er daraus denn nicht auch schon lernen?
Komisch ist auch, dass er keine Probleme damit hat, über einen Marktplatz zu laufen, das stört ihn nicht. Er hat auch eine hohe Stellung im Job und arbeitet dort jeden Tag im Team, gibt Anweisungen und setzt sich durch (bei bestimmt 10 Leuten), wie macht er das denn dann jeden Tag?
Die größten Schwierigkeiten bereiten ihm halt Restaurants, also wenn ihm jemand beim Essen beobachtet. Das "übt" er mit dem Therapeuten.
Ist es denn wirklich so, dass Betroffene vergessen, dass der Flug bzw. das Ãœberwinden der Angst den Moment wert ist und dass solche Momente im Leben unbezahlbar sind? Natürlich ist Panik nicht schön (ich weiß, wovon ich rede, so ganz jungfräulich bin ich diesbetrefflich auch nicht. Hatte Panikattacken mit darauffolgenden epileptischen Anfällen), aber wenn man das bekämpfen will, kann man das. Das hab ich ihm schon tausendmal gesagt. Man darf sich halt nicht von sich selbst verarschen lassen. Irgendwie helfen ihm meine Tipps bzw. Erfahrungen aber auch nicht, immerhin ist das auch eine andere Krankheit.
Jedenfalls finde ich es schade, dass er mich jedes Mal vertröstet mit "nächstes Mal" und "ich arbeite an mir" und was-weiß-ich. Er hat durch dieses verkriechen schon so einiges verpasst und wenn ich ihm dann sage, wie schön der Abend war, an dem er alleine im Häuschen sass, ist er auch traurig, aber das ist ja nicht meine Schuld. Er könnte, wenn er wollte, mit.
Darf ich denn da auch an mich denken oder muss ich mich total nach ihm richten? Sollte ich ihm wirklich eine Frist setzen, dass er bis dahin etwas ändern soll oder nicht? Mit Druck soll ich ja auch nicht an ihn ran. Oder Belohnungen (was auch albern ist, aber gut...), wenn er sich denn mal traut?
Ich bin verwirrt. Wie gesagt, bei meiner Familie hat er auch bald verpackt. Er könnte mein Traummann sein, aber das ist schon ein gravierendes Problem, das mich mit ihm einschränkt. Meine Freiheit betrifft das schließlich auch.
DANKE euch allen. Ihr könnt auch gern nur lesen, aber geholfen ist mir damit nicht.
Es ist so komisch für mich. Es gab noch andere Momente, die ich nicht verstehen konnte, bei denen ich ihm letztendlich aber doch irgendwie helfen konnte.
Beispiel: Seine Schwester hat in einem anderem Land in Europa geheiratet, dafür mussten wir 2 Stunden fliegen. Er hat sich erst scheinbar gefreut und keine großen Anstalten gemacht, nach einem Flug zu suchen.
Als wir dann auf der Buchungsseite im Internet waren und Schritt für Schritt alles eingetragen haben, hat er auf der letzten Seite alles hin geschmissen, weil es ihm insgesamt "zu teuer" werden würde (wir hätten nur die Hälfte zahlen müssen, da den Rest der Kosten das Hochzeitspaar übernommen hat, aber tja...) Das habe ich schon nicht verstanden und nach einem ernsthaften Gespräch mit ihm konnte ich ihn davon überzeugen, doch zu fliegen. Immerhin möchte man doch auf den Hochzeitsfotos der Schwester sein, oder nicht? Und wenn ich einen Urlaub geschenkt kriege, dann nehme ich den verdammt nochmal an!
Da haben wir noch nicht zusammen gewohnt und er hat mir dann (zum ersten Mal) fest versprochen, dieses Problem zu lösen.
Vor dem Flug war er sehr angespannt und ich hatte Angst, dass er einen Rückzieher macht. Ich hätte auch nicht groß gewusst, was ich hätte tun müssen, wenn er richtig Panik bekommen hätte, aber irgendwie hätte ich ihn schon beruhigt.
Jedenfalls saß er dann im Flieger plötzlich tiefenentspannt neben mir und hat mir von oben die Welt erklärt ("Guck mal da, da ist doch..." und "Oh, wie schön das von oben alles ist!")
Ich hab echt gedacht, ich höre nicht richtig. Macht sich verrückt (und mich nebenbei auch) und sitzt dann in aller Ruhe neben mir und genießt die Aussicht. War jedenfalls ein toller Urlaub, was er nun im Nachhinein auch selber sagt. Kann er daraus denn nicht auch schon lernen?
Komisch ist auch, dass er keine Probleme damit hat, über einen Marktplatz zu laufen, das stört ihn nicht. Er hat auch eine hohe Stellung im Job und arbeitet dort jeden Tag im Team, gibt Anweisungen und setzt sich durch (bei bestimmt 10 Leuten), wie macht er das denn dann jeden Tag?
Die größten Schwierigkeiten bereiten ihm halt Restaurants, also wenn ihm jemand beim Essen beobachtet. Das "übt" er mit dem Therapeuten.
Ist es denn wirklich so, dass Betroffene vergessen, dass der Flug bzw. das Ãœberwinden der Angst den Moment wert ist und dass solche Momente im Leben unbezahlbar sind? Natürlich ist Panik nicht schön (ich weiß, wovon ich rede, so ganz jungfräulich bin ich diesbetrefflich auch nicht. Hatte Panikattacken mit darauffolgenden epileptischen Anfällen), aber wenn man das bekämpfen will, kann man das. Das hab ich ihm schon tausendmal gesagt. Man darf sich halt nicht von sich selbst verarschen lassen. Irgendwie helfen ihm meine Tipps bzw. Erfahrungen aber auch nicht, immerhin ist das auch eine andere Krankheit.
Jedenfalls finde ich es schade, dass er mich jedes Mal vertröstet mit "nächstes Mal" und "ich arbeite an mir" und was-weiß-ich. Er hat durch dieses verkriechen schon so einiges verpasst und wenn ich ihm dann sage, wie schön der Abend war, an dem er alleine im Häuschen sass, ist er auch traurig, aber das ist ja nicht meine Schuld. Er könnte, wenn er wollte, mit.
Darf ich denn da auch an mich denken oder muss ich mich total nach ihm richten? Sollte ich ihm wirklich eine Frist setzen, dass er bis dahin etwas ändern soll oder nicht? Mit Druck soll ich ja auch nicht an ihn ran. Oder Belohnungen (was auch albern ist, aber gut...), wenn er sich denn mal traut?
Ich bin verwirrt. Wie gesagt, bei meiner Familie hat er auch bald verpackt. Er könnte mein Traummann sein, aber das ist schon ein gravierendes Problem, das mich mit ihm einschränkt. Meine Freiheit betrifft das schließlich auch.
DANKE euch allen. Ihr könnt auch gern nur lesen, aber geholfen ist mir damit nicht.