Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.

Mein Freund und das Essen
#1
Hallo, ich bin neu hier.
Ich (w, 29 Jahre alt) bin seit letztem Januar mit meinem Freund (34 Jahre) zusammen. Seit 2 Monaten wohnen wir zusammen, es ging einfach alles schnell bei uns. Er ist auch ein toller Mann und nach einigen Enttäuschungen, die ich bereits erlebt habe, der erste, von dem ich weiß, dass er es ernst meint und der mich nicht einfach so verletzten würde. 

Jedenfalls zweifele ich mittlerweile an mir und auch an unserer Beziehung. Es ist wirklich nicht einfach.
Er befindet sich wegen seiner Agoraphobie bereits in Therapie (seit ca. 2 Monaten) und ich habe ihn interessehalber auch mal begleitet, um seinen Therapeuten kennen zu lernen. Ich möchte einfach, dass er gut betreut und behandelt wird, damit er seine Probleme in den Griff kriegt, denn diese schränken unsere ganze Partnerschaft ein. Der Therapeut macht einen guten Eindruck auf mich, ich hoffe sehr, dass er ihm helfen kann.

Unsere Partnerschaft ist einfach anders als jede andere und ich bin mir manchmal unsicher, ob ich das ganze noch lange mit machen kann. Es geht um so einfache, spontane Unternehmungen, die für mich definitiv dazu gehören (z.B. ins Kino gehen, essen / trinken gehen, mit Freunden spontan treffen). Er zeigt daran überhaupt kein Interesse und selbst wenn ich dazu mal Lust hätte, beiße ich auf Granit. Es führt nur zu stundenlangen Hin- und Her, am Ende oft sogar zu Streit. Dabei wäre es doch so einfach, man müsste sich nur in ein Restaurant setzen und etwas essen. Wo ist da das Problem? 
Es macht mich langsam fertig. Meine Familie und Bekannten haben natürlich schon lange mit bekommen, dass etwas nicht stimmt. Bei Geburtstagen oder Treffen zu denen er mit eingeladen wurde, kommt er entweder einfach nicht mit oder er sitzt daneben und versaut allen den Abend, weil er da sitzt und über irgendwas redet und den Augenblick nicht mit uns teilt. Meine Eltern zum Beispiel wollen ihn schon gar nicht mehr einladen.
Aber ich kann ihn doch auch nicht mit schleifen, also gehe ich auch oft mal alleine hin und bin irgendwie traurig, wenn ich ohne ihn da sitze. Immerhin sitzen meine Freunde mit ihren Partnern da und alle halten mich wieder für Single.
Wenn ich dann alleine hin gehe, werde ich natürlich gefragt, wo er denn ist. Mittlerweile sage ich einfach die Wahrheit, was soll ich denn Ausreden erfinden, alle anlügen? Dadurch halten ihn die Leute, mit denen ich raus gehe, für verrückt. Weil ich natürlich mit am Tisch sitze und mir durch solche Gespräche über ihn die Stimmung versaut wird, komme ich danach traurig wieder. Er sagt mittlerweile, dass ich besser nicht mehr mit meinen Freunden essen gehe, weil meine Stimmung dann so mies ist.
Ich hab schon des öfteren deswegen geweint, neben ihm und hab ihn schon so oft gebeten, etwas zu tun. Die Situation endlich zu verändern und auch von sich aus in solche Situationen zu gehen. Aber er macht es freiwillig nicht, ausser an Feiertagen wie meinem Geburtstag oder (zuletzt) an Valentinstag. 
Er hat auch ein Buch, in dem Tipps stehen, die von Therapeuten erstellt worden sind. Aber er hat es noch nicht mal angefangen zu lesen. Ich dagegen hab es mittlerweile schon durch. 
Wenn ich ihn auf dieses Thema anspreche, will er nicht drüber reden. Null. Es scheint so, als müsste ich einfach damit leben, dass es so ist und Ende. Ich weiß auch nicht, wie er sich an meiner Seite fühlen würde, aber es tut mir manchmal sehr weh und ich werde hin und wieder wütend auf ihn, obwohl er auch nichts dafür kann. Ich fühle mich in meiner Freiheit einfach eingeschränkt, dadurch dass ich mich nach ihm richten muss (was passiert heute Abend, machen wir überhaupt etwas, sitzen wir die ganze Woche nur vor dem Fernseher?)
Oder verlange ich zu viel? Das kann aber doch irgendwie nicht sein, denn am Wochenende mal etwas zu unternehmen, das schafft doch irgendwie jeder?

Ich denke einfach, es muss von ihm aus kommen. Aber woher weiss ich, dass er diese Therapie auch wirklich macht, um was zu ändern, dass er wirklich hofft, dass es besser wird und dass er es ernst meint? Er würde sich doch sonst wenigstens mit trauen, um sich an sowas zu gewöhnen, um solchen Situationen nicht auszuweichen.
Manchmal frage ich mich, was ohne ihn wäre. Natürlich würde er mir fehlen und da wäre eine schwere Zeit mit Liebeskummer und all dem vor mir, aber ich denke, ich wäre sogar ein bisschen erleichtert, da dieses Problem sich für mich erledigt hätte.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
Mein Freund und das Essen - von RealSlimLady - 25.02.2019, 15:37
RE: Mein Freund und das Essen - von FredFred - 26.02.2019, 09:45
RE: Mein Freund und das Essen - von RealSlimLady - 26.02.2019, 12:08
RE: Mein Freund und das Essen - von FredFred - 26.02.2019, 12:31
RE: Mein Freund und das Essen - von RealSlimLady - 26.02.2019, 12:50
RE: Mein Freund und das Essen - von FredFred - 26.02.2019, 14:34
RE: Mein Freund und das Essen - von Taube - 26.02.2019, 18:46
RE: Mein Freund und das Essen - von RealSlimLady - 27.02.2019, 11:33
RE: Mein Freund und das Essen - von Karin - 27.02.2019, 14:03
RE: Mein Freund und das Essen - von Taube - 27.02.2019, 17:22