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einfach mal Luft machen....
#1
Moin meine lieben,
 
schön hier zu sein 😊
Ich fang einfach mal an und hoffe kurz zu bleiben.
Juli 2016 ein Samstagabend hat es mich im Bett zerrissen, ich bekam Atemnot, Schwindel, Herzrasen, zittern, kalter Schweiß und Todesangst das ich es nicht alleine schaffe. Meine Frau rief dann den RTW mit Notarzt, dessen Problem bestand nur darin mir zu sagen ich hätte Drogen genommen, sonst wäre nichts. Eine Dosis Tavor half und die Welt war wieder gut. Das war der Einstieg in eine bis heute andauernde Geschichte.
Wobei es einen kleinen Ausreißer gibt, die ganze Zeit über war für mich klar, es ist etwas körperliches das kann gar nicht anders sein. Aber mein Umfeld insbesondere die Ärzteschaft sagten es ist psychosomatisch, machen sie Atemübungen. Zu den o. g. Symptomen gesellten sich dann noch Blutdruckprobleme, oft mit Werten um die 200 und einem Gefühl mir platzt der Schädel. Aber alles Psyche. Gut dann habe ich alles in diese Richtung gemacht, war beim Therapeuten, 6 Wochen in Reha, nahm zwischendurch Antidepressiva und Blutdrucksenker leider alles ohne durchschlagende Wirkung.
Dann ein Freitag im Oktober 20 wieder so eine Blutdruckbombe, für gewöhnlich legte sich das über Nacht aber nicht an diesem Morgen, wir dann nach langem Ãœberlegen in die Notaufnahme. 
Die Ärztin war nett und stellte mich vor die Wahl dortbleiben oder wieder heim und weitersuchen, ich entschied mich dort zu bleiben. Es folgten Montags einige Untersuchungen und mit Ansage fand ein neuer Arzt der das Beschwerdebild kannte die Diagnose: Phäochromozytom, ein Tumor auf einer Nebenniere der unkontrolliert oder auf Druck Adrenalin und Noradrenalin freisetzt und das macht Kirmes im Körper. Dann ging alles ganz schnell, mit Medikamenten wurde ich 3 Wochen lang auf den Eingriff vorbereitet und das Teil wurde entfernt, Gott sei Dank noch gutartig.
Was man weiß das er neben Hormonen eben auch Stress, Angst und vor allem Blutdruckprobleme macht.
Jetzt habe ich zwar einen 27cm Schnitt am Bauch aber auch eine Nervensäge weniger und mir ging es nach 2 Monaten wirklich gut, ein neues leben und keine Psyche 😊. Und es gab seither auch keine Blutdruckprobleme mehr, auch Blutdrucksenker nehme ich keine mehr. Das ist jetzt schon fast wieder 2 Jahre her und die alt bekannten Symptome sind schon lange wieder da, ich versuche was mir unter die Nägel kommt, nehme naturidentische Hormone die ein bisschen was bringen, mehr Antrieb aber die Quälerei bleibt. Die vielen Symptome Magen-Darm, kalte Hände, Watte im Kopf, kribbeln durch den Körper, einfach Todesangst, auch mehrfach über den Tag verteilt Sekunden voll Todesangst „jetzt liege ich gleich hier“ machen mich langsam echt fertig. Meine Frau meinte das es sich in ein Trauma entwickelt haben könnte, denn von der so oft genannten 30 Minuten Attacke bin ich Meilen entfernt.
Es ist natürlich alles in die Tumor Richtung geprüft und dort gibt es keine Anhaltspunkte für etwas neues.
Es geht Freitags los und hält bis Montag, Dauer Anspannung von rund 90% dazu oft schlechte Laune, einfach gefangen im Kopf und die Angst da ist noch mehr plus natürlich alle beschriebenen Symptome in unterschiedlichen Kombinationen.
Während mir die ersten 4 Jahre klar war „da ist was“ könnte ich mich jetzt auf Psyche einlassen aber so lange und intensive Phasen machen das schwierig und ich komme ins zweifeln das es „nur“ das sein sollte.

Im Forum habe ich schon über 5-HTP gelesen und denke darüber nach zu starten und hoffe so noch etwas Linderung zu erfahren.

Mist jetzt ist es doch länger geworden wie erwartet und ihr könnt euch denken das es nur ein Bruchteil dessen ist was man erlebt und durchmacht. :-)
Allein die Tränen der letzten 7 Jahre die ich vergossen habe, literweise....

Ich lasse das jetzt mal so stehen und freue mich auf jede Nachricht.

mamimu
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#2
Hallo Mamimu,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Da hat die Angst dich ja ganz schön erwischt. Körperlich ist ja alles abgeklärt jetzt.
Sicher ist das nicht so einfach alles auf die Psyche zu schieben. Am besten ist es das ganze erst mal so zu akzeptieren, auch wenn es nicht einfach ist. Eventuell nochmals eine Therapie ins Auge fassen. Ansonsten viel ablenken, raus in die Natur, viel bewegen und dir viel Gutes tun.

Gruß
Karin
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#3
"Auf die Psyche schieben " hört sich ziemlich abwertend an.
Und aus Deinem Beittrag läßt sich entnehmen, dass Du auch mal glaubst, dass die Einnahme von Medikamenten einen Schaden beheben vermag.
Du hast schon viel mitgemacht, so dass es Dir klar sein muss, dass der Organismus nicht wie ein Auto funktioniert, welches der Mechaniker oder der Ölwechsel wieder in Schwung bringt.
Alles betrachtend hast Du vielleicht mehr bewerkstellig, als es Dir Deine "Psyche" zugesteht, auch wenn das mit "Durchmachen" wohl gut beschrieben ist.
Karin hat recht. Schalt mal einen Gang runter , weniger ist vielleicht mehr.
Mir ist völlig unklar, warum das alte 5 Hydroxytryptophan wieder i Mode gekommen ist bei den Heilpraktikern. DAS hat man in den 70ern gegeben bei Depressionen, bevor die etwas effizienteren SSRi auf den Markt kamen, aber im Wesentlichen nix anderes machen. Hat Neben- und Wechselwirkungen etc. Problem ist die Dosis , die es braucht, um einen Wirkspiegel zu ermöglichen, der die BBB kreuzen kann. Ich würde davon , ohne ärztliche Verordnung, die Finger lassen, besonders, da Du früher einen Peptidhormon-prodizierenden Tu hattest.
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#4
Danke für eure Antworten.
Der Gedanke langsam machen klingt komisch, gefühlt wurde ich die letzten Jahre ja schon ausgebremst und habe langsam gemacht.
Es ist ein lähmendes Gefühl das mich überrennt, ich kann dann nicht anders und mich ins Bett legen, Wärmflasche drauf und einfach abwarten.
In Summe habe ich sicherlich schon einige Jahre vorgeschlafen :-)
Und wirklich runter schalten, ist das möglich? Wir gehen beide Vollzeit arbeiten, haben 2 Kinder und unsere große jetzt 22 Jahre alt hat Asperger-Autismus, sie sorgt schon alleine dafür das es nicht ruhig wird, ist sicherlich ein Teil des ganzen.
Für dieses Jahr steht der Auszug an, wir 3 verbleibenden hoffen dann auf "Erleichterung" das klingt hart aber es ist kein schönes zusammenleben so.

Es geht mir nicht darum das mir Medikamente den Schaden beheben, es soll ein wenig einfacher werden damit.
Ich denke ich bin einfach müde von den Anstrengungen und empfinde so einen Schlag oder so wie das letzte Wochenende von Freitag Abend bis gestern Abend einfach sehr zermürbend und das reißt mich runter.
Ich habe auch das Gefühl wenn es mal 2 Wochen gut läuft das es sich umso härter anfühlt wenn es wieder kommt.
Wobei es NIE ganz weg ist, jeden Tag schießt es mir, bei egal was auch immer mal, in den Kopf.
Nach wie vor ist das schlimmste die Ungewissheit, ist es doch körperlich, einmal durfte ich die Erfahrung ja machen und es war so, das treibt mich auch um, besonders wenn es ziemlich dicke kommt.

Seit gut einem Jahr haben wir einen Hunde, der zwingt mich raus und der kleine Racker macht mir Freude.

Grüße
mamimu
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