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Hallo - bin ich einer von Euch?
#1
Question 
Hallo - hat es mich jetzt auch erwischt?

Kurz zu meiner Geschichte:

Im Herbst 2019 hatte ich einen Unfall mit meinem Fahrrad - diverse Prellungen und Bruch am Ellenbogen! Hatte bis dahin, mit meinen 51 Lebensjahren, noch keinerlei Bekanntschaft mit Krankenhäusern gemacht. 

Im Dezember 2019 spielte plötzlich, nach dem eventuell zu heißen Baden, mein Kreislauf verrückt. Auch das kannte ich bis dahin nicht - hatte ich noch nie davor! Ich bekam meine erste Panikattacke - so heftig das ich mich hinlegen musste und meine Frau den Notarzt anrufen musste. 
Dieser war dann innerhalb von 5 Minuten bei mir und stellte lediglich einen erhöhten Puls und einen leicht erhöhten Blutdruck fest - nichts Ernstes sagte der Notarzt und schon ging der Puls zurück!

Die nächsten Tagen waren schlimm - mir wurde immer wieder leicht schwindlig und ich fing an Puls und Blutdruck (alle 2 Stunden) zu messen. Da es immer noch Spitzen (Puls über 150 und Blutdruck 160/110) gab ging ich nochmals zu Kontrolle ins Krankenhaus. Auch hier Entwarnung - kein Befund! 
In den nächsten Tagen ging dann noch zum Hausarzt - dieser nahm dann nochmals eine Blutprobe und führte eine komplette Untersuchung durch. Auch hier keinerlei Befunde - gesund! 

Mein Hausarzt teilte mir mit das ich eventuell unter Panikattacken oder Angststörungen leide und verwies mich an einen Psychologen - dieser bestätigte den Verdacht meines Hausarztes! Im April dieses Jahres gehe ich nun für 5 Wochen auf eine Reha - ich soll zunächst mal zur Ruhe kommen da der Psychologe meinte es könnte auch stressbedingt sein (Arbeit). 

Ich freue mich auf diese Reha-Maßnahme und bin gespannt ob diese etwas positives bringt. 

Momentan habe ich ständig dieses Gefühl das in mir etwas nicht stimmt - ich habe zwar keinerlei Schmerzen, aber schon das kleinste Kribbeln am Körper das kürzeste "verschwommen"-sehen, durcheinander reden im Büro, Wärme oder Kälte sowie Feuchtigkeit, Körpergerüche (fremd u. eigen ob gut oder schlecht), Geräusche usw. lösen in mir ein Unbehagen bis hin zur Panikattacke aus. 

Noch verrückter ist es wenn ich im Fernsehen Dokumentationen oder gespielte Filme sehe in denen gefährliche Situationen dargestellt werden - vor allem mit oder bei Kindern - sogar bei Zeichentrickfilmen, auch hier ergreift mich das ungute Gefühl bis hin zur Panikattacke. Wenn ich in der Ferne ein Martinshorn höre und meine Kinder unterwegs sind werde ich fast verrückt - genau so wenn ich erfahre das Sohn oder Tochter mit dem Auto unterwegs sind!!!

Kurz vorm einschlafen falle ich regelmäßig in ein Loch - habe dann das Gefühl ich werde ohnmächtig oder kann nicht mehr atmen. Das macht mich verrückt - brauche dann immer eine kurze Zeit um mich zu beruhigen! 

Folgende Symptome treten bei mir im Wechsel auf: Kribbeln an Armen, Beinen und Wange - Fiebergefühl - Kurzatmigkeit - Schwindel - Sehstörungen - schwankender Gang - Magen-/Darmdruck - Ohnmachtsgefühl - Gefühl des Herzrasens - Gefühl der Trauer oder Freude gleichzeitig.

Morgens, direkt nach dem aufstehen denke ich schon daran was mir der Tag wohl heute alles bringen wird und warte schon auf den ersten Auslöser - der in der Regel nicht lange auf sich warten lässt - und dann geht auch schon wieder los!!!

Zu meiner Frage aus der Ãœberschrift: Denkt Ihr ich bin einer von Euch?
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#2
hallo Fuhrmi,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Es klingt leider so, als ob du einer von uns bist. Die Symptome sind typisch und sonst bist du ja gesund.
Die Reha tut dir auf jeden Fall gut. Aber anschließend würde ich mich um einen Therapieplatz bemühen.
Bis dahin versuche dir viel Gutes zu tun und sage auch mal nein, wenn dir etwas zu viel wird. Spaziergänge sind auch immer gut.

Gruß
Karin
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#3
Hausarzt und / oder Psychologe müssen ja eine schlüssige Diagnose gestellt haben, wenn Dir sogar eine Rehamassnahme von 5 Wochen genehmigt wurde in dem Zshg. Das heißt, die Frage beantwortet sich von selber.

Stationäre Massnahmen sind nach meiner Auffassung allerdings nur sinnvoll für Menschen, die einem normalen Gespräch nicht mehr zugänglich bzw. in emotionalem Ausnahmezustand sind. Allen anderen würde man besser 1000 Euro geben statt wochenlang in beschützter Umgebung zu "entspannen". Die Erfahrung lehrt, dass sie hinterher der normale Wahnsinn doch wieder einholt.
(das ist meine persönliche Meinung, ich erhebe keinerlei Anspruch auf Rechthaben, wurde schon sehr kontrovers diskutiert ;-))

Deine Symptome sind alle recht typisch und werden im Forum jede Woche dreimal geschildert. Eine Psychotherapie macht sicher Sinn. Und da sollte man auch Geduld haben, denn Du wirst feststellen, dass weder ein paar Gespräche mit dem Psychologen noch eine Auszeit in der Klinik das Problem lösen werden, es sei denn , es gibt eine klare, akut zu behebende zugrundeliegende Ursache.
Du bist in einem recht typischen Alter, in den Neurosen wie Angststörungen auftreten, deren Ursprung oft in lange zurückliegenden Ereignissen haben oder die auf lange bestehende Fehlentwicklungen oder Schemen zurückzuführen sind.
Zu allererst solltest Du tatsächlich viel raus gehen und Dich ablenken und einen ambulante Therapielatz suchen (siehe Karin).
Du interpretierst die meisten körperlichen Empfindungen und offenbar auch externe Reize momentan als gefährlich.
Versuch, zu akzeptiere, dass es grad so ist und versuche, Dich nicht so intensiv zu beobachten und Symptome zu detektieren.
Soziale Interaktion und Engagement mit und für andere sind in der Situation auch hilfreich. Dafür gibt es sogar Evidenz.
Nimm Dich nicht so wichtig und such Dir ein warmes Plätzchen!
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#4
hallo fuhrmi 2609,
ja-du bist einer von uns! ich kenne vor allem deine somatischen beschwerden..und zwar alle. meine reha im letzten jahr (auch 5 wochen) war sehr gut, vor allem, weil sie viel angestoßen hat, was mir sonst nicht bewusst geworden wäre und weil ich einige „gleichgesinnte“ getroffen habe. es ist viel arbeit und keineswegs leicht, aber man kann ein stück weit lernen,mit der angst zu leben. wenn du die möglichkeit hast, in der reha progressive muskelentspannung zu erlernen-mach das! gibt mM nach nichts besseres zum beruhigen und es wirkt nach ein wenig üben schon sehr gut! ich wünsche dir alles gute und eine reha, die dich weiterbringen wird.
liebe grüße
katja
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#5
Danke für Eure Antworten!!!

Momentan kreisen sich meine Gedanken über meine Arbeit. Bin momentan im Homeoffice tätig und komme nur 1x die Woche ins Büro. Dort erwartet mich jedes mal dermaßen viel Arbeit das ich Sie nicht schaffen kann. Dank Corona baut sich ein riesen Berg an Arbeit auf - alleine dieser Gedanke ist wiederum ein Auslöser für meine Panikattacken. 

Hoffe es kommen bald wieder bessere Zeiten - dieses Chaos macht mich fertig!
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