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Auch ich gehöre dazu
#1
Hallo zusammen,
 
auch ich bin neu hier und möchte meine Geschichte gerne schildern. Ich habe bereits einige Beiträge von euch gelesen und muss sagen dass ich im Vergleich mit vielen noch ziemlich am Anfang stehe, trotzdem ist meine Situation mittlerweile für mich immer wieder belastend und ich hoffe hier Ansätze zu finden die mir helfen besser mit der Situation umzugehen.
 
Ich bin 32, Familienvater (eine Kleine Tochter) und glücklich verheiratet. Ich habe ein intaktes, soziales Umfeld mit Freunden, ehrenamtlicher Tätigkeit in diversen Vereinen und ein gesundes Familienleben. So gesehen könnte ich glücklicher nicht sein…
 
Vor ca. 5 Jahren merkte ich das erste Mal dass sich etwas situativ verändert. Es begann damit das Situationen in meinem Leben auftraten die ich als „normale Probleme“ des Alltags bezeichnen würde. In der Vergangenheit habe ich diese Probleme bekommen, analysiert und die Lösung in Angriff genommen so fern eine Lösung der Probleme überhaupt nötig war weil diese einfach nicht der Rede wert waren. Eben vor diesen 5 Jahren verschwand bei mir aber eben genau diese Fähigkeit und ich begann diese oben genannten Probleme anderst zu interpretieren: Ich fing an die Probleme aufzudröseln, sprich ich forschte in meinen Gedanken nach der Ursache usw. Was allerdings noch viel schlimmer ist, mittlerweile fängt mein Kopf automatisch an, mir aufzuzeigen welche schlimmen Sachen auftreten könnten wenn aufgrund des kleinen Problems welches am Anfang stand, passieren werden wenn dies, das  und jenes in der Summe passiert (ist jetzt etwas schwer zu beschreiben, ich hoffe man versteht im Ansatz auf was ich hinaus will).
Beispiel: Ich habe Streit mit einem Arbeitskollegen, normaler Weg wäre zu denken: „Na ja, das ist eine Meinungsverschiedenheit, in 1-2 Tagen haben wir uns beide wieder abgeregt und alles passt wieder“. So war das auch früher. Nun treten aber immer häufiger folgende Gedanken auf: „ Oh je, ich habe mich mit Ihm gestritten, was denkt er von mir? Sicher redet er jetzt mit dem Chef über mich. Ist der Chef mit mir überhaupt zufrieden…er war ja vor kurzem schlecht drauf, das war bestimmt wegen mir. Ich verliere bestimmt meinen Job. Wie soll ich meiner Familie sagen das ich versagt habe….etc etc.
Nun fängt sich die Spirale im Kopf zu drehen an und ich komme nicht mehr raus…ich werde kurzatmig, bekomme schlecht Luft, mir wird schwindelig und ich habe ein kurzes Gefühl als stände ich neben mir. Nach kurzer Zeit lässt dieses Gefühl (Gott sei Dank) wieder nach und ich kann wieder realistisch denken und mich beruhigen. Nach kurzer Zeit kommt dann aber der nächste Schub sprich meine Gedanken fangen wieder an um dieses Szenario zu kreisen, meist aber mit einem zusätzlichen, negativen Punkt den ich zum alten, ausgedachten Szenario hinzugefügt habe und der das Ganze noch schlimmer macht.
 
Dies Situationen hatte ich, als alles begann, vielleicht 1x im Jahr, mittlerweile merke ich aber das sich die Situationen häufen und auch von der Intensität steigern. Gerade im Moment kämpfe ich mit der schlimmsten „Attacke“ die ich bisher hatte. Diese hat Sonntag Nacht begonnen als mir etwas eingefallen ist was etliche Jahre her ist und mich auf einmal beim TV schauen im Bett, wieder eingeholt hat. Seitdem steigert sich meine Angst dahin gehend ins unermessliche. Dies behindert mich immens bei der Arbeit und dem Familienleben. Heute Morgen bin ich vor meiner Tochter im Auto sogar in Tränen ausgebrochen weil sich meine Angst vor diesem, fiktiv eingebildeten Erlebnis ins Unermessliche gesteigert hat. Diese Situation hat mich nun auch hierzu bewegt, hier im Forum einmal meine Erlebnisse zu schildern.
Vor allem habe ich mittlerweile große Angst das genau dieses Gefühl das ich mittlerweile schon wieder den dritten Tag mit mir herum trage, nicht mehr weg geht und ich so "geistig gelähmt" bleibe. Ich kann seit Sonntag nicht, aber auch garnichts mehr genießen und trage nur die kreisenden Gedanken mit mir herum. 
 
Danke schon mal fürs Lesen und für eventuelle, hilfreiche Kommentare (alleine das Schreiben tut schon gut).
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#2
Hallo PYKA,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Vielleicht solltest du mal über eine Therapie nachdenken.

Gruß
Karin
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#3
Hallo Karin,

danke für deine schnelle Antwort.
Bisher hatte ich immer noch die Hoffnung alleine damit fertig zu werden (ich denke aber dass dies vielen von euch am Anfang so ging). Dies liegt aber auch daran dass ich diese Intensität bisher noch nicht hatte. Letztlich ist dies aber alles situationsbedingt.
Im Moment hoffe ich einfach das mein Kopf nach diesen 3 immens belastenden Tagen mal wieder eine Zeit lang Ruhe gibt. Bisher war es immer so das ich ein paar Tage kämpfen musste, die Gedanken aber dann immer wieder Ruhe gaben für relativ lange Zeit.
Im Moment ist allerdings immer die Angst mit dabei dass diese Gedanken nicht nachlassen und ich diese Belastung immer herumtragen muss ohne das diese lähmende Angst nachlässt.
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#4
Hallo Pyka,

kenne ich, was da in dir abgeht. Bei mir es ähnlich, dass ich unterbewußt immer Sorgen mache, was mein Chef/Vorgesetzte über mich denken, wenn ich z.b Fehler mache oder so. Da läuft dann auch immer eine Gedankenspirale ab, mit der ich mich "runterputze" und ich dann typische Angstsmyptome bekomme. Denke mal, bei dir ist es ähnlich.

Schonmal wichtig ist, dass du es erkannt hast bzw. es jetzt merkst, dass dein Kopf Dinge abspult, die nicht grade förderlich sind.

Wie mein Vorredner schon sagte, wäre es gut wenn du dich jetzt schonmal nach Therapie Plätzen umschaust, Wartezeiten sind erfahrungsgemäß ein paar Monate. Die typischen Anzeichen für eine Angststörung lese ich aus deinem Post zumindest mal heraus. Anfangs denkt man zwar, dass man da alleine rauskommt und keine Hilfe benötigt. War bei mir genauso. Irgendwann habe ich dann abrr auch eine Therapie gemacht. Das war vor 5 Jahren ca. Seitdem habe ich auch immer wieder damit zu kämpfen. Mal gibts bessere Tage, mal schlechtere.

Das Gefühl schleppst du also nicht dauerhaft mit dir herum, auch wenn man an solchen Tagen denkt, da kommt man gar nicht mehr heraus. Es wird aber immer mal wieder hochkommen und anklopfen. Aber nicht entmudigen lassen Smile
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#5
Guten Morgen Steff,

vielen, vielen Dank für deine Antwort, den Zuspruch und die ermunterten Worte.
Nach einer guten Nacht (da half gestern aber auch mal ein Glas Sekt mit der Frau :-), ist der heutige Tag schon etwas besser und ich kann mich auch wieder auf andere Sachen konzentrieren.
Ich denke es ist wohl wirklich besser mich mit dem Gedanken zu befassen, eine Behandlung anzufangen bevor mich dieses Problem immer mehr und intensiver einholt.
Im Moment kann ich mir allerdings nicht vorstellen wie er helfen kann und was genau da gemacht wird. Aus anderen Berichten in diesem Forum ist aber ja ersichtlich dass es hilft :-)
Muss ich mich hier nach einem speziellen Therapeuten mit Sonderqualifizierung umschauen oder einfach den nächsten Psychologen?

Gruß

PYKA
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#6
Das ist ja schonmal schön zu hören Smile

Es gibt Verhaltenstherapeuten und Tiefenpsychologen. Für Angstpatienten sind Verhaltenstherapeuten die bessere Wahl. Tiefenpsychologen graben eigentlich immer in der Vergangenheit rum, das führt uns aber nicht zum Ziel.

Was ich dir aber ans Herz legen kann ist das Buch Panikattacken loswerden von Klaus Bernhardt. Damit arbeite ich auch erst seit 3 Wochen und ich muss sagen, das Buch mit dem zusätzlichen Videokurs gibt mir mehr Hilfe wie mein ehemaliger Therapeut. Das heisst jetzt nicht, dass er schlecht war aber man merkt halt, dass der Autor die neuesten Methoden vorstellt, die die meisten Therapeuten so noch nicht auf dem Schirm haben.
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