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Angststörung - ängstlich123 - 09.03.2020

Hallo,

ich bin neu hier im Forum und habe es auch noch nie mit Selbsthilfegruppen versucht. Im Moment suche ich nur sehr nach weiteren Anregungen und Lösungen zu Angststörungen.
Ich will vll. erst einmal kurz meine Geschichte erzählen. 
Angefangen hat die Angststörung im Studium vor ca. 4 Jahren. Der Auslöser war vermutlich, dass ich in dieser Zeit einen Freund gesucht habe und es bis dato einfach nicht geklappt hat (also ein Problem, das sicher 1000 andere haben). Ich habe mich da nur selbst super unter Druck gesetzt und irgendwann kam dann der Gedanke, dass ich vll. gar nicht auf Männer stehe und das das Problem ist, was mir super Angst gemacht hat (obwohl ich natürlich keinerlei Vorurteile oder Abneigung gegenüber Homosexuellen habe!!). Ich wusste da einfach nicht wohin mit mir. Die Angst verging dann mit viel Hilfe meiner Eltern ohne Therapie und ich lernte ca. ein halbes Jahr später meinen Freund kennen und obwohl es sehr schön war und wir uns super verstanden kamen die Ängste weder zurück und zwar so heftig, dass ich nur noch super wenig essen konnte und dann auch eine Therapie angefangen habe. 
Mein Freund ging dann auch 1 Monat nachdem wir uns kennen gelernt hatten ins Ausland und mir ging es super schelcht wegen meinen Angstzuständen. Die Angst kam von dem Gedanken, ich wäre homosexuell und wenn irgendetwas in der Beziehung nicht ganz perfekt war, habe ich das sofort daraug projeziert. Außerdem hatte ich mich 2 mal wegen starker Ängste nach dem Essen übergeben und hatte deshalb auch Angst vor dem Essen und gleichzeitig, dass ich nicht genügend esse...
 Nach ca. einem Jahr war ich jedoch realtiv symptomfrei und hatte auch 1,5 Jahre keine Panikattacken oder Angstzustände.

Ich war so happy, dass ich es endlich geschafft hatte und mit meinem Feund lief auch alles super. Ich habe mich auch entschieden ein Auslandssemester zu machen. Allerdings kamen in der Prüfugsphase vor dem Auslandsaufenthalt wieder Ängste. Natürlich war das nur wegen dem Prüfungsstress, aber ich hatte natürlich sofort wieder Angst, dass ich im Ausland so starke Ängste bekomme, dass ich abbrechen muss o.Ä. Dieses mal kam auch noch hinzu, dass ich plötzlich Angst hatte, Deperssionen zu bekommen. Im Aulandsaufenthalt hatte ich dann tatsächlich Ängste, habe es aber durchgehalten und als ich wieder nach Hause kam, war ich der Meinung nun besser mit meinen Ängste umgehen zu können und dass ich sie wieder überwunden hatte. Im Studium lief auch alles gut, ich hatte meine Masterarbeit angefangen und bin mit meinem Freund zusammengezogen. Bei den Wohnungsbesichtigungen kamen jedoch wieder Ängste hoch, dass das alles nicht klappt usw. 

Die Ängste waren dann für mich wieder so belastend, dass ich eine Therapie angefangen habe. Zwischenzeitlich wurden sie auch wieder besser, ich habe mein Studium abgeschlossen und mache gerade meine Promotion. Allerdings musste ich dann den Therapeuten wechseln (von privat auf gesetzlich) und nach dem Wechsel sind jetzt die Ängste wieder da.

Im Moment bin ich ein bisschen verzweifelt, weil ich das Gefühl habe nicht voran zu kommen und die Ängste einfach immer wieder kommen (auch mit Würgen in der Früh...). Ich habe solche Angst, dass sich die Ängste verschlimmert, dass ich mein Freund von mir abwendet, weil es ihm zu viel wird und wenn ich wieder starke Ängste hatte schäme ich mich danach dafür, dass mein Freund das mitbekommen hat und habe Angst, dass das unsere Beziehung zerstört und dass ich auch noch in eine Depression verfalle, weil ich deprimiert bin, dass ich die Ängste nicht besiegen kann (Obwohl mein Therapeut sagt, dass ich keine habe).

Habt ihr eine Aufmunterung bzw. vll. ein paar Tips für mich? Ich würde mich sehr über ein paar aufmunternde Worte freuen.

LG


RE: Angststörung - Taube - 09.03.2020

Hallo und herzlich Willkommen bei uns. Ich denke auch das du keine Depression hast. Klar man ist irgendwo depressiv in den Phasen. Und verzweifelt. Aber eine richtige Depression sieht glaub ich noch schlimmer aus. Sehr gut ist doch aber das du trotz der Phasen der Angst schon sehr viel geschafft hast, beruflich wie privat. Wir vergessen leider in den Phasen immer das positive. Das darf man nicht vergessen. 
Sehr gut ist auch das du wieder eine Therapie machst. Das es nach einem Wechsel jetzt erst mal nicht so gut läuft ist denke ich normal. Du musst dich an den neuen Therapeuten erst gewöhnen . Eine Veränderung macht erst mal immer etwas Angst. Bei uns nur leider zuviel davon  Wink
Mit deinem Freund ist blöd aber wichtig denke ich ist das ihr darüber redet. Was euch beschäftigt. Wie s euch damit geht usw. 
Schau auch gerne mal in den Erste Hilfe Beiträgen vielleicht findest du das was passendes für dich.


RE: Angststörung - ängstlich123 - 09.03.2020

Hallo und vielen Dank für die schnelle Antwort.
Das beruhigt mich schonmal ein bisschen. Ja cih dachte eigentlich vor dem Wechsel, dass es langsam etwas besser wird und dann kam es jetzt doch wieder so schlimm hoch. Ich hatte jetzt auch schon 6 Stunden bei dem neuen Therapeuten und dachte jetzt sollte auch hier langsam eine Besserung eintreten.
Mit meinem Freund versuche ich immer darüber zu reden, wenn es mir sehr schlecht geht und er ist da auch immer super verständnisvoll (soweit er das kann, weil man das auch glaub ich schwer verstehen kann, wenn man keine Angststörung hat). Er meint auch immer, ich solle mir keine Sorgen um ihn machen, dass er sich Sorgen macht ist ja seine Sache und er hält das schon aus. Nur in den Angstphasen kann ich glaube ich selbst nicht so ganz verstehen, was er an mir findet, wenn ich so ein Nervenbündel bin usw.
Da fällt es mir auch sehr schwer zu glauben, dass er mich wirklich lieb hat, obwohl er das auch immer wieder bestätigt.
Und ich habe natürlcih auch Angst, dass er mir nicht sagt, wenn es ihm damit nicht gut geht oder so, obwohl er schon gesagt hat, dass er 2 Freunde hat, die sich da ein bisschen auskennen und mit denen er darüber reden kann und er mir immer wieder versichert, dass für ihn das zwar schwer ist mich so zu sehen, aber er das schon aushält.

Ich glaube mein Problem ist, dass ich immer gleich vieles Katastrophisiere. Wenn ich mal nicht gut drauf bin, darf das nicht sein, weil ich Depressionen habe, wenn ich mal keinen Appetit habe sind es die Änste, wenn ich keine Lust auf Sex habe auch, wenn ich mal nicht gut einschlafen kann ebenso usw...

Und im Moment ist glaube ich am meisten die Angst vor der Angst dabei. Weil ich ja im Moment weiß, dass alles im Prinzip super läuft und meine Ängste ja nur von mir kommen.
Und wenn ich in einer Angstphase bin, versuche ich da leider immer rauszukommen, indem ich im Interent lese und dort stehen ja meist nur negative Erlebnisse. An denen ziehe ich mich dann runter. z.B. dass viele alles durch die Ängste verloren haben z.B. Freunde, Beziehung, Job etc. Ich will auf gar keinen Fall, dass mir das passiert!


RE: Angststörung - Taube - 09.03.2020

Vielleicht solltest du deinen Freund da versuchen zu vertrauen und ihm glauben das er damit umgehen kann. Und er dir sagen würde wenn was nicht stimmt. 
Die Angst vor der Angst, kenn ich zu gut. Aber es geht da auch wieder raus. Du hast es ja schon sehr oft geschafft. Entspannungsübungen helfen mir immer sehr gut. Mich mit schönen Dingen ablenken. Das Dr. Google fragen hab ich mir so gut wie abgewöhnt. Weil das macht einen nur verrückt.  Wink


RE: Angststörung - ängstlich123 - 09.03.2020

Vielen Dank, das hat mich irgendwie gerade sehr beruhigtSmile


RE: Angststörung - Taube - 09.03.2020

Das freut mich  Smile