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Angst vor Chef
#1
Hallo zusammen, 

Kurz vorneweg. Nächste Woche habe ich mein Erstgespräch für Psychotherapie. 

Mir ist erst im Laufe der letzten Monate bewusst geworden dass ich an Angst und Panikattacken leide.
Hatte viele Jahre Depressionen die auch mit Medikamenten behandelt wurden. Zurückblickend haben diese aber die Angst und Panik nicht schlechter und auch nicht besser gemacht. Antidepressiva nehme ich keine mehr.

Mein Hauptproblem ist die die Angst vor Vorgesetzten. Dabei geht es nicht um die Person sondern um die Position. Denke darüber das der eben Macht hat.
Und da geht mein Teufelskreis los. Ich hatte Glück diese Arbeitsstelle zu bekommen da ich in diesem Bereich keine Ausbildung habe, das aber immer machen wollte. Verliere ich diese Arbeit finde ich höchstwahrscheinlich nichts mehr in der Branche (war davor 2 Jahre arbeitslos und habe nur Absagen bekommen) wenn ich diese Arbeit nicht mehr habe, dann können mein Mann und ich uns die Wohnung nicht mehr leisten. (Sind letztes Jahr Oktober erst umgezogen) umgezogen sind wir weil wir eine Familie gründen wollen. Und da wäre ich beim nächsten Punkt. Ich habe soviel Angst davor dies meinem Chef zu sagen, wenn ich dann mal schwanger sein sollte, das ich überlege es gleich bleiben zu lassen. 
Ich bekomme auch jedes mal eine Panikattacke wenn er mich anspricht oder ich zu ihm ins Büro muss weil ich irgendwas von ihm für meine Arbeit brauche...
Derzeit versuche ich die Ursache für diese Angst und Panikattacken zu finden. Denke aber, dass es an  meiner Kindheit liegt. Hatte eine sehr toxische, narzisstische, dominate Mutter mit Verhaltensstörungen usw. 
Frag mich aber was das eine mit dem anderen zutun hat. Klar sie hatte Macht und das hat der Chef auch.  Aber warum werde ich davon immer und immer wieder getriggert? Ich muss teilweise schon selbst über meinen Körper lachen wenn der wieder eine Panikattacke bekommt. Denn auf die ist immer Verlass  Applaus
Hat jemand ähnliches erfahren oder hat Tipps?
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#2
Versuch mal, die Ruhe zu bewahren und zu sehen, was das Erstgespräch bringt. Bevor eine Therapie begonnen wird, muss erst einmal eine Diagnose gestellt werden.
Natürlich kann eine Angstneurose hinter Deinen Problemen stecken, aber manchmal sind auch Elemente einer organischen Erkrankung zB Depression mit dabei sein.
Das sollte vorab geklärt werden. Danach beginnt der harte Teil.
Ursachen für Neurosen sind selten einfach zu finden, auch wenn oft kindliche Fehlentwicklungen dabei sind. oft sind das ueber lange Zeit erlernte Schemen, aus denen man dann auch eher schwerlich aussteigen kann. Zudem unterliegen neurotische Störungen normal unserem rationalen Denken von Ursache und Wirkung. D.h. Angst und Panik muss nicht erwartbar getriggert vorkommen. Oft ist es auch so, dass man in Situationen Angst hat, in denen alles ok scheint.
Als wichtigste Tips wären also Geduld und Akzeptanz der Situation zu nennen. Es gibt keine magischen Tricks oder nebenwirkungsfreie Pillen. Es ist ein Marathon der Verhaltenstherapie, wo sich Besserung langsam und stetig zeigen kann. Also erstmal Ruhe bewahren (auch wenn das bagatellisierend klingt)...
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#3
Hallo Gopi,

Vielen Dank für Deine lieben Worte.
Depressionen und eine organische Ursache ist es nicht. Es liegt im jeden Fall eine Angststörung mit Panikattacke in einer ganz bestimmten Situation vor. Wollte mich nach Erfahrungen austauschen wie lange so eine Verhaltenstherapie mit gleichen oder ähnlichen Problemen gedauert hat. Und wie es danach war. Ob die Angst mehr oder weniger verschwunden ist oder was man daraus gelernt hat.
Ich versuche der Angst auch nicht aus dem Weg gehen, geht auch gar nicht. Aber besser wurde es dadurch nicht. Ich weiß auch das ich dadurch keinen körperlichen Schaden zb bekomme. Das ist mir alles klar. Weiss aber nicht wie ich den Schalter in meinem Kopf umlegen kann...
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#4
Dann hast Du doch sehr gute Bedingungen geschaffen. Die Therapie ist individuell. Eine Verhaltenstherapie kann Jahre dauern, z.B. wenn bestimmte Schemen über Jahre eingeübt sind oder gar bereits in der Kindheit angelegt sind. Den Therapieerfolg merkt man, aber es ist üblicherweise nicht so, dass man da an einem bestimmten Zeitpunkt einen "Durchbruch" konstatiert und dann angstfrei und glücklich lebt. Kommt aber, laut Aussagen hier im Forum, wohl auch vor.
Wahrscheinlicher ist es, dass sich nach entsprechender Arbeit an sich selber nach einer gewissen Zeit ein Erfolg schleichende einstellt, den man womöglich zuerst gar nicht registriert. Eine Verstetigung eines solchen Effekts ist dann das Ziel.
Es gibt auch genügend Beobachtungen, dass man im laufe der Zeit einfach einen Modus findet, mit sich und seiner ängstlichen Person freundlicher umzugehen.
Oft ist es auch so, dass je mehr man eine "Heilung" oder Verbesserung herbeiseht, desdo härter ist es. Die Neurosen reagieren eben, wie bereits erwähnt, nicht so gut auf unser allseits beliebtes Ursache-Wirkung-Prinzip.
Daher finde ich, dass Du das schon ganz gut machst. Du hast erkannt, dass es in Deinem Kopf sich abspielt und Du läufst nicht davon. Jetzt realisiere noch den Part, dass Du womöglich damit umgehen lernen must. Also: Hoffnung hat einen Haken: was denn, wenn es keinen Schalter im Kopf gibt......Dann passiert gar nichts. Du machst weiter.
Du brauchst Geduld und Akzeptanz, es gibt kein Recht auf ein sorgenfreies, angstfreies Leben. Du lernst , damit klar zu kommen und je weniger DU der Sache Aufmerksamkeit schenkst (außerhalb der Therapie) desdo besser geht das. Liest sich doch ganz einfach, nicht..... Ist natürlich eine sehr harte Nuss. Das dauert und erfordert Mühe, aber Du kriegst das , statistisch betrachtet , hin. SO oder so. Keep going...
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