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Hallo meine Lieben,
schön, dass ich euch hier gefunden habe.
Ich war immer schon etwas sensibel, aber auch sehr abenteuerlich- hab das Leben immer genossen und zwar in vollen Zügen. Egal ob Trekking, Klettern, Survival - es gab nichts wo ich nicht mit Freude dabei war.
Doch dann ging 2016 meine grpsse Pechsträhne los- ich will hier nicht auf alles eingehen- und dann gingen die gesundheitlichen Probleme los. Sobald ich ein Problem gelöst hatte, kam das nächste. Die letzten 3 Löcher kamen dann, als mein Mann auf dem Berg zusammenbrach umd mit 42 Jahren am Herz notoperiert werden musste, dann hab ich mir die Artikulation der Schulter gerissen und zum Schluss hat man meine Katze überfahren.
Jetzt bekomm ich ganz oft ganz grosse Angst, dass mir was passiert. Meist wenn ich alleine bin, abends im Bett- es fühlt sich wie leichter Schwindel an, ich werd nervös, denk bei mir im Kopf dreht sicht alles- irgendwann sack ich dann weg (schlafe ein)....
Neulich beim arbeiten schlief mir das Bein ein, als ich dann aufstehen wollte, sackte mir das Bein weg- ich sofort Panik- ich hab nen Hirnschlag ( natürlich war nichts- nach ein paar Atemübungen und Dehnen hat das Bein dann wieder funktioniert) aber natürlich bin ich erst in Panik ausgebrochen.
Hab das Thema bei meinem Hausarzt mal angeschnitten und er hat mir ein Notfallmedikament gegeben. Er meinte, das sei normal nach soviel Mist und ich wär ein Endorphinjunkie- da ich ja mit der kaputten Schulter nun seit 7 Monaten keinen Sport und nicht machen kann, ist auch mein Blutdruck erhöht und ich bin immer sehr angespannt.
Ich weiss nicht wie ich diese Angst und den Schwindel in den Griff bekommen kann- ich hab immer Angst ich sterbe und mir passiert was.
Ich bin für jeden Tip dankbar. Nächste Woche darf ich wieder etwas Sport machen, wurde operiert und hab jetzt Reha angefangen. Ahh hinzu kommt nich, dass man vor ein paar Tage einen 3cm grossen Knoten in der Schilddrüse gefunden hat- zum Glück gutartig...... aber der Gedanke ist eben immer da- was wenn? Und dann gehts Gedankenkino wieder los, mein Nacken versteift sich, ich atme flach, Bilde mir ein nicht richtig zu sehen und mir wird schwindlig. Ich denk dann immer- wenn du nen Hirnschlag hättest würdest jetzt nicht im Forum schreiben oder einkaufen gehen.... ich glaub ich werd verrückt.
Vielen Dank fürs lesen, ich weiss es ist lang- aber endlich konnte ich mich mal auslassen und bin am weinen.
Soul_Shine
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Hallo Soul_Shine,
herzlich willkommen bei uns im Forum.
Du hast ja schon einiges mitgemacht., aber das heißt nicht, dass dir jetzt etwas passiert.
Viel Bewegung an der frischen Luft geht aber sicher, trotz OP.
Umkippen wirst du bestimmt auch nicht, da der Schwindel von der Angst kommt.
Hast du schon mal über eine Therapie nachgedacht?
Gruß
Karin
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Hallo Karin,
ich bin seit meiner Kindheit in Therapie und hab eine Terapeutin die mich schon lange kennt.
Sorry wenn ich Schreibfehler hab- ch leb seit 24 Jahren im Ausland.
Ich hatte die Tage einen Termin und sie meinte: Ich kenne dich nun schon so lange- und noch nie war bei Dir alles gut- das ist das erste mal, dass du nicht zu kämpfen hast.
Du musstest dein Leben lang Balancieren, und jetzt wo du vom Bosu (Gleichgewichtsball) runter bist, weisst du nicht wie de Situation zu managen ist- du sucht den Kampf, die Gefahr- aber da ist nichts- und das bringt dich aus dem Gleichgewicht- denn das Ungleichgewicht war dein Leben.
Kurzum- ich hab Angst einfach mal in RUHEÂ zu Leben.
Und da bin ich jetzt schon wieder am weinen. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal Familie hab auch wenns meine Schwiegereltern sind und mein Papa den ich nach 30 Jahren gefunden hab.... oder einen Mann, der mich einfach liebt so wie ich bin, der nicht eifersüchtig ist, nicht toxisch, keinen Druck macht oder ständig Sex als Gegenleistung will. Ein Mann, wenn ich sag ich geh laufen, mich nicht nach 2 Stunden anruft und fragt wo ich bleibe, sondern einfach sein Ding macht und sich freut wenn ich dann wieder heim komm.
Ich hätt nie gedacht, dass ich mal mit dem Papa von meinem Sohn nochmal klar komm, obwohl er mir das Sorgerecht weg genommen hat (bin umgezogen und er hat abgelehnt, dass das Kind mit mir gehen darf). Ich hätt nie gedacht, dass ich mal nicht Bulemisch bin und mich einfach mal annehmen kann- ne Tafel Schokolade kaufen und einfach essen- einfach mal nichts tun. Ein Buch lesen und die Sonne auf den Bauch scheinen lassen oder einfach die Katze mit ins Bett nehmen und nochmal rumdrehen.Â
Ich hab endlich RUHE - und das ist mein Problem. Crazy, oder????
LG Soulshine
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Das kann gut sein, dass das dir Probleme macht. Es ist eine Veränderung, zwar ein positive, aber eben doch eine Veränderung und das kommt bei Angsthasen nie so gut an. Man meint oft auch, dass man das Positive nicht wirklich verdient hat.
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P.D. Ich hab jetzt heut mal ganz frech ne Diazepan genommen und siehe da Schwindel weg, ich kann mich besser konzentrieren- also kommt wohl alles von den nervösen Verspannungen am Genick und Halswirbelsäule. Also setze ich da mal an.
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Aber bitte nur in Ausnahmefällen nehmen.
Gegen die Verspannungen etwas zu tun ist selbstverständlich sehr gut.
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Hallo Soul_Shine
Schön, bist du hier im Forum.
Du hast geschrieben, dass dein Problem wohl die Ruhe ist.
Könnte es nicht auch sein, dass du in den ganzen Jahren vorher einfach funktioniert hast? Jetzt, wo Ruhe eingekehrt ist, denkst du über das Gewesene nach und spürst die ganze Angst, die du früher verdrängen musstest, um eben zu funktionieren?
Auch wenn es sicher unangenehm ist, diese Gefühle zuzulassen, denke ich, dass es auch ganz heilsam sein könnte anzuschauen, was da so hochkommt und mit Hilfe deiner Therapeutin mit der Vergangenheit abzuschliessen.
Mir kam auch der Gedanke, dass es vielleicht helfen könnte, mit jemandem zu arbeiten, der den schwierigen Weg, den du hinter dir hast, aus grösserer Distanz betrachtet als diese Therapeutin. Sie ist nach so vielen Jahren möglicherweise zu nah an dir dran, um dir beim Loslassen helfen zu können.
Mit Medikamenten wäre ich persönlich sehr vorsichtig. Am besten gar nicht erst anfangen.
Viele Grüsse
z
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Ja, ich denke, an dem was du sagt ist auch was dran- ich denke es sind einfach sehr viele verschiedene Sachen.
Heute geht es mir deutlich besser- ich weiss jetzt auch woher die Gangunsicherheit kam- wohl hab ich mir bei der Beinpresse nen Nerv der Bandscheibe geklemmt und daher kam es zum Taubheitsgefühl. Das ganze gepaart mit dem Schwindel durch die Verspannungen- da kann mein Hirn sich natürlich wieder viel einbilden.
Die Valium hab ich schon sehr viele Jahre als Notfallmedikament und kann auch sehr gut mit umgehen. Gott sei dank gibts die Teile.
Ich werde die Tage mal ein Tagebuch starten und meine Gefühle aufschreiben.
In mir drinne bewegt sich momentan sehr viel und ich hab auch Lust zu weinen. Mein Mann geht jetzt bald ein paar Tage in Urlaub- dann lass ich mal alles raus. Ich kann natürlich auch vor ihm weinen, aber das will ich nicht, weil ich ihm dann immer so leid tut, und er nicht weiss was er tun soll- kann er auch nix tun....
Ich danke euch für eure antworten. Schön, dass ihr da seid. Das gibt mir Kraft.
LG und einen guten Start in den Montag
Soulshine
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Wäre es nicht auch ein sinnvoller Ansatz, nicht primär ständig sicher sein zu wollen, das alles in Ordnung ist (was sehr stressig und auf Dauer unmöglich sein dürfte), eine gewisse Gelassenheit dem gegenüber, dass evtl. auch mal was nicht in Ordnung ist, zu entwickeln?
Die Leute, die ich kenne, die weitgehend angstfrei sind, haben generell die optimistische Grundhaltung "wird schon alles ok sein", aber auch eine gewisse Gelassenheit, wenn das nicht so ist ("naja, dann soll es halt so sein").
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(23.01.2023, 11:37)zuvielkaffee schrieb: Wäre es nicht auch ein sinnvoller Ansatz, nicht primär ständig sicher sein zu wollen, das alles in Ordnung ist (was sehr stressig und auf Dauer unmöglich sein dürfte), eine gewisse Gelassenheit dem gegenüber, dass evtl. auch mal was nicht in Ordnung ist, zu entwickeln?
Die Leute, die ich kenne, die weitgehend angstfrei sind, haben generell die optimistische Grundhaltung "wird schon alles ok sein", aber auch eine gewisse Gelassenheit, wenn das nicht so ist ("naja, dann soll es halt so sein").
Ich denke ja nicht, dass immer alles ok sein muss.Â
Jetzt hatte ich pasr gute Tage, aber heute spinnen meine Gedanken wieder... Morgen han ich ein 14k Rennen mit 1000m Höhenunterschied. Mich lähmt schon wieder die Angst dass ich die Kontrolle über meinen Körper verlier und falle.. neine Beine nicht bewegen kann etc.... ich spinn doch!
(23.01.2023, 11:37)zuvielkaffee schrieb: Wäre es nicht auch ein sinnvoller Ansatz, nicht primär ständig sicher sein zu wollen, das alles in Ordnung ist (was sehr stressig und auf Dauer unmöglich sein dürfte), eine gewisse Gelassenheit dem gegenüber, dass evtl. auch mal was nicht in Ordnung ist, zu entwickeln?
Die Leute, die ich kenne, die weitgehend angstfrei sind, haben generell die optimistische Grundhaltung "wird schon alles ok sein", aber auch eine gewisse Gelassenheit, wenn das nicht so ist ("naja, dann soll es halt so sein").
Ich denke ja nicht, dass immer alles ok sein muss.Â
Jetzt hatte ich pasr gute Tage, aber heute spinnen meine Gedanken wieder... Morgen han ich ein 14k Rennen mit 1000m Höhenunterschied. Mich lähmt schon wieder die Angst dass ich die Kontrolle über meinen Körper verlier und falle.. neine Beine nicht bewegen kann etc.... ich spinn doch!
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„Das Leben ist unermesslich besser geworden, seit ich gezwungen war, es nicht mehr ernst zu nehmen.“
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So, eine kurze Rückmeldung. Ich hab das Rennen gemacht.. ohne Zwischenfälle. Endlich war mein Kopf mal still. Nach 2 Stunden n endlich Ruhe. Kein Schwindel keine komischen Gedanken.
Ich werd jetzt wieder auf Maraton trainieren... Endorphinjunkie nennt meine Ärztin das. Una ich würd meine Emotionen durchs laufen abbauen... ich halt euch auf dem Laufenden
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„Das Leben ist unermesslich besser geworden, seit ich gezwungen war, es nicht mehr ernst zu nehmen.“
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Das liest sich gut. Weiterhin viel Erfolg wünsche ich dir.
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Hallo ihr Lieben,Â
eine kleine Rückmeldung. Es geht mir etwas besser. 50% meiner Tage sind gut. Die andere Hälfte an ich dann wieder Schwindel, Nervosität etc. Mein Blutdruck wird laasgsam besser. Von 40mg Enalapril gings runter auf 10.
Heute ist wieder ein sch... Tag und gestern war auch schwer, trotzdem besser als zu Beginn. Ich kämpfe weiterâ¤ï¸
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Hallo,
das klingt schon mal gut. Genau, nicht aufgeben, da es dir sicher Stück für Stück besser gehen wird. Auch wenn mal ein Tag dabei ist, der nicht so gut ist.
Gruß und alles Gute,
Karin
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Hallo The_Soul_Shine,
ich kenne das gut. An solchen Tagen frage ich mich immer, wie ich in 20 Jahren auf mein Leben Rückblicken möchte. Wenn ich mir vorstelle, dass ich die Freuden des Lebens nicht genießen konnte, weil ich Angst habe, dass etwas schlimmes passiert, weiß ich, dass ich das nicht will.
Hier erinnere ich mich oft an das Buch, wo das Experiment gemacht wurde, dass man sich vorstellt, in genau einem Jahr zu sterben. Solche Gedankenexperimente helfen mir sehr.
Liebe Grüße und gute Besserung,
Daniel
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