Kampf gegen Leistungsangst

[immer-weiter]

Ich bin noch neu hier, habe jetzt erst einmal viel gelesen und stelle fest, dass ich mich in fast jedem Angstthema wiederfinde. Hoffentlich bin ich auch richtig in der Rubrik Rat und Tat. Ansonsten darf das Thema gern verschoben werden.

In ganz bestimmten Situationen, die mir die Pflicht zur Hilfeleistung aufdrücken und in denen ich infolgedessen ein übermäßiges Verantwortungsgefühl in mir aufbaue, mangelt es mir an Lösungen. Ich möchte nur noch fliehen. Dabei sind es gar nicht die ganz großen Dinge. 
Ich befürchte, dass hinter der Leistungsangst auch der Zwang zum Perfektionismus steckt und die Angst und die Scham vor dem Versagen. Damit bin ich sicher nicht alleine und so manche Mitlesende werden die Sorgen kennen?
Für den Anfang sollen die Zeilen erst einmal genügen. Im Laufe der Zeit schaffe ich es wohl, meine Ängste ein bisschen näher zu beschreiben.
Lg von immer-weiter

[Karin]

Hallo,

ich glaube, dass viel Angsthasen gerne alles perfekt machen möchten, was aber sicher nicht immer gelingt und auch nicht sein muss. Wir sind alle nur Menschen. Beobachte mal die anderen Menschen, ihnen gelingt auch nicht immer alles perfekt.

Gruß
Karin

[immer-weiter]

Liebe Karin,
das genaue Hinschauen-Müssen ist auch ein Teil der Angststörung. Oft sehe ich Menschen, die in meinen Augen "normal" mit einem Misserfolg umgehen. Sie probieren es erneut, geben nicht auf, handeln nach dem Prinzip Versuch und Irrtum oder können auch mal über einen Fehler lachen. Und was mache ich? Ich schaffe bei den Anforderungen, und seien sie noch so klein, gerade mal zeitlich gesehen einige Minuten und gebe dann die Sache ab, wenn es möglich ist, um zu fliehen.
Letztens bat mich meine Tochter, ob ich nach dem Haustier sehen könnte. Ich sollte nur füttern und ein bisschen mich kümmern.
Ich schaffte es nicht, die Haustür aufzuschließen vor lauter Angst, ich könnte das Tier leblos vorfinden. Schickte meinen Mann vor, der nachschauen ging. Erst als ich ihn mit dem Tier freundlich reden hörte, fiel die Starre von mir ab und ich konnte meine Aufgabe erfüllen, aber innerlich immer noch zitternd und voller Unverständnis mir gegenüber.

[Karin]

Ich weiß wie schwer das ist, aber du schaffst das in kleinen Schritten.

[immer-weiter]

Es ist zwar Leistungsangst bei mir, aber es liegt ihr meine Daueranspannung zugrunde.
Da liegt das Ãœbel. Die Ängste sind die Folge.
Ich freue mich, dass ich zu dieser Erkenntnis kam, denn nun kann ich an mir weiterarbeiten.