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Angst und Panik im Alter
#1
Hallo,
Ich gehöre der Generation ü60 an und würde gerne wissen , ob hier "Altergenossen" sind mit ähnlichen Problemen.
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#2
Hallo Strickliesel,

auch wenn hier gerade keiner in deinem Alter antwortet, kannst du doch trotzdem über deine Ängste schreiben..

LG
Klara
Beständig ist nur der Wandel.
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#3
Danke Klara
eigentlich muss ich sagen, dass sich derzeit meine Ängste hauptsächlich um Corona drehen, wann ich mich endlich nicht mehr eingesperrt fühlen muss und noch hoffentlich eine schöne mir noch verbleibende Lebenszeit haben werde.
Auch machen sich Zukunftsängste immer mehr breit, z.B. was die Umwelt betrifft usw.
da ich mittlerweile sehr dünnhäutig geworden bin , soll ich ein Psychopharmakon nehmen, wir, mein Arzt und ich, haben uns aus Opipramol geeinigt, aber ich habe grosse Angst wegen der Nebenwirkungen und kämpfe noch, ob ich es weiter einnehmen soll, oder nicht.
Am Liebsten wäre mir ein Natürliches, pflanzliches Mittel, habe aber bisher nichts passendes gefunden.
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#4
Hallo Strickliesel,

das kann ich sehr gut verstehen. Eingesperrt fühle ich mich auch oft und dann reicht es auch irgendwnn nicht mehr spazieren zu gehen. Es fehlt einem das alte, freie und soziale Leben, was sicherlich auch oft heilsame Wirkungen auf Angststörungen haben kann.
Opipramol habe ich auch mal genommen. Ich denke, wenn du in kleinen Mengen beginnst, halten sich die Nebenwirkungen in Grenzen. Was ich an Opipramol gut fand ist, dass es nicht abhängig macht und du es auch notfalls zwischendurch einnehmen kannst, ohne es regelmäßig nehmen zu müssen. Hast du dich denn mittlerweile für ein Medikament entschieden?

Liebe Grüße und viel Kraft!

Klara
Beständig ist nur der Wandel.
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#5
Nein,eine endgültige entscheidung habe ich nur dahingehend getroffen, dass ich mir opipramol im hintergund behalte.
Derzeit versuche ich es mit neurobalance kapseln von salus und es geht einigermassen.
Allerdings ist mir vor 2 tagen beim frühstück eine krone vom zahn herausgefallen und sofort war die panik und angst vorm zannarztbesuch wieder da.
Aber mit rescuetropfen habe ich es ganz gut bewältigt.
Mal sehen wie es witer geht.
Allerdings weis ich nicht, wie lange ich diesen ewigen lockdown noch aushalte, zumal für mich ja noch völlig unklar ist, wann ich überhaupt mal geimpft werden könnte.
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#6
Hallo Strickliesel (der Name würde auch zu mir passen), ich bin wie du ü60 und leide an einer Angststörung, Depressionen und chron Nervenschmerzen. Ich nehme nur gegen die Schmerzen etwas, gegen Angst und Depressionen hab ich nichts, weil ich keine AD vertrage. Nur ein Notfallmedi hilft vorübergehend.

Ich leide schon seit fast 40 Jahren an den psych. Krankheiten, lebe allein und bin im Leben sehr eingeschränkt.

Gestern wurde ich geimpft, nach der Registrierung bekam ich sehr schnell die Termine. Bin froh, endlich einen Schutz vor dem Virus zu haben, denn die Krankheit macht mir schon Angst. Daher geh ich auch nur zum Einkaufen und dringenden Erledigungen raus, sonst bin ich zuhause und stricke sehr viel. Im Moment sind die Schmerzen wieder sehr stark, dazu kommt dann die Angst und alles löst die Depressionen aus, ein furchtbarer Teufelskreis. Denke auch oft, ich halte das bald nicht mehr länger aus.
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#7
(27.01.2021, 16:52)Strickliesel schrieb: Hallo,
Ich gehöre der Generation ü60 an und würde gerne wissen , ob hier "Altergenossen" sind mit ähnlichen Problemen.

Hallo Strickliesel, ich bin auch über 60 und mit Ängsten -nicht nur im Alter- kenne ich mich leider nur zu gut aus. Es tut mir leid, dass du dich durch das Virus so eingesperrt fühlst und ich wünsche dir viel Kraft um die Pandemie gut zu bewältigen, solage sie noch andauert. Es scheint ja mittlerweile so, dass sich die 3. Welle abflacht und auch Lockerungen sind in Sichtweite. Wobei hier im nördlichen Niedersachsen in unserem Landkreis gerade die Notbremse greift.
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#8
Hallo Strickliesel. Ich bin auch ü. 60 und kann dich sehr gut verstehen. Auf der einen Seite hat man mehr Zeit wie man eigentlich will, andererseits fühlt man sich leicht überfordert, wenn man Verpflichtungen hat. Corona und ein langer, unfreundlicher Winter haben viel dazu beigetragen, dass man jetzt in einem Loch hängt, aus dem man gefühlsmäßig nicht mehr raus kommt. Ich bin da auch drin und weiß mir im Moment keinen Rat, was ich dagegen tun kann. Einen Termin bei einem Therapeuten zu bekommen heißt lange Wartezeiten. Das nützt mir im Moment gar nichts. Ich habe 2 AD ausprobiert und schlimme Nebenwirkungen gehabt. Nun traue ich mich nicht mehr eines auszuprobieren. Am schlimmsten ist es morgens. Abends denke ich, alles wird wieder gut und morgens wieder das alte Lied. Zur Zeit probiere ich es mit Selbsthypnose. Hat da jemand Erfahrung? Ich hoffe, wenn das Wetter besser wird und ein normales Leben wieder möglich ist, können wir auch aus diesen Löchern hervorkommen. Ich wünsche dir und allen betroffenen eine gute Besserung.
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#9
Hallo Nordicwalker
herzlich willkommen hier bei uns 😊. Corona hat glaub ich vielen von uns nicht gut getan. Auf der einen Seite war es halt einfacher wenn die Angst kam sagen zu können ach bleib ich hier sind eh im Lockdown. Die Kehrseite dazu, das genau das bei der Angst kontraproduktiv ist sich einzukästeln. Zusätzlich fehlt das Soziale und das glaub ich jedem nicht nur uns Angsthasen. Mit Selbsthypnose habe ich leider Erfahrung. Aber das Loch in dem du gerade sitzt geht vorüber. So ein Loch kennst du und wie viele Male bist du da wieder raus geklettert? Bestimmt schon ganz oft und das schaffst du auch diesmal . Wenn doofe Gedanken kommen, lenke dich ab und sag dir es gibt trotzdem so viel schönes auf der Welt. Ãœberall blüht es wieder, die Bäume sind endlich grün😊 hört sich vielleicht komisch an, aber mir hilft das oft wirklich mir zu sagen, hey es gibt noch so schöne Dinge die blöde Angst kann ja da sein, aber die Freude über Sachen, zu lachen usw das ist mir zu wichtig als das ich da die Angst bestimmen lasse. Ich bin sehr sicher, dass du auch dieses Loch gerade hinter dir lassen wirst.
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#10
Hallo Schlumpfine. Danke für deine aufmunternde Worte. Mein Problem ist im Moment anderer Art. Ich wollte meinen kleinen Enkelsohn 3 Mal die Woche betreuen, bis er in die Kita geht in 4 Monaten. Seine Eltern sind beide berufstätig. Eigentlich hätte ich es sehr gerne getan. Ich müsste morgens um 8 Uhr ca 14 Km hinfahren und wäre so gegen 17 Uhr wieder daheim. Leider geht es mir nicht gut, ich bin viel müde und erschöpft und da ich der einzige Großelternteil bin, fühle ich mich so unter Druck, funktionieren zu müssen, dass sich eine starke Angststörung eingestellt hat. Was sollen sie auf die Schnelle machen mit dem Kleinen, wenn ich nicht kann. Ich habe heute Mittag ein Gespräch mit den Beiden, vielleicht finden wir eine Lösung. Dann habe ich noch eine 83 jährige Mutter, die seit vielen Jahren psychisch krank ist und ca 35 km weit weg wohnt. Ich bin Einzelkinder und ich kümmere mich so ziemlich um alles. Meine Kinder haben mir zugesagt, mich in Zukunft mehr zu unterstützen und einiges abzunehmen. Vielleicht hilft mir das und es geht mir besser. Ich versuche einen Therapeuten in der Nähe zu finden. Was sehr schwer ist, bekanntermaßen. Ich habe das Gefühl, ein ganz anderer Mensch zu sein wie vor einem Jahr. Als würde ich neben mir stehen. Ein Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik würde mir vielleicht gut tun. Darüber werde ich mit meinem Arzt sprechen. Vielleicht klappt's irgendwann. Ich denke, auch da sind die Wartelisten lang. Danke für euer Interesse. Alles Gute
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#11
also momentan geht es mir etwas besser, bin seit 5 Wochen mit Astra 1x geimpft, die 2. folgt am 7.7.
die Notbremse wird bei uns ab morgen fallen, aber das macht mir schon bisschen angst, weil ich nicht einschätzen kann, ob sich die Menschen trotzdem an die regeln halten, bei all den Lockerungen die es bei uns gibt.
da das wetter in der letzten Zeit auch sehr zu wünschen übrig lässt, trägt das nicht gerade zur Stimmungsaufhellung bei,
derzeit kämpfe ich mit mir, ob ich ab nächste woche wieder in meinem Fitnessstudio trainieren gehe, mit bestimmten regeln ist das ab dienstag wieder möglich
ich hätte es dringend nötig, da ich seit oktober ausgebremst wurde und ziemlich eingerostet bin.

@ nordicwalker "ich kümmere mich so ziemlich um alles.", das habe ich sehr lange gemacht, und es hat mir nicht gut getan.
meine Therapeutin sagt mir immer, jetzt ist es an der zeit dass ich gut für MICH sorge und das versuche ich gerade.

"Meine Kinder haben mir zugesagt, mich in Zukunft mehr zu unterstützen und einiges abzunehmen. ", das würde ich auch einfordern.

"Ein Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik würde mir vielleicht gut tun. ", ganz bestimmt, mein Arzt hat mir auch dazu geraten, aber wegen Corona möchte ich das aktuell nicht, aber vielleicht später
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#12
Es ist doch verrückt, erst hatte ich Angst vor Corona, jetzt habe ich Angst vor all den Lockerungen.
Bei uns liegt die Inzidenz bei 17,6 und es wird weiter gelockert. Ich weis garnicht, wie ich damit umgehen soll.
Habe ich das "normale" Leben verlernt ?
Dabei müsste ich mich freuen, das wieder mehr normales Leben möglich ist, denn ich ertappe mich immer mehr bei dem Gedanken, dass mir die zeit, die ich noch habe, davonläuft.
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#13
Strickliesel, kann es sein, dass du generell Angst vor Veränderungen hast?

Es ist ein Schritt in die Normalität, nachdem wir uns alle schon mit den ganzen Einschränkungen abgefunden haben. Vielleicht hast du ein bisschen sowas wie Schwellenangst.
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#14
Ja Corona hat viel mit den Menschen gemacht. Ich habe letztes Jahr zu meinem Mann gesagt, dass ich mir echt Gedanken mache wenn das vorbei ist, dass die Menschen lange brauchen werden um Angst und Unsicherheit zu verlieren. Ich glaube es geht vielen wie dir auch denen die keine Angsterkrankung haben. Auch wie Regine schreibt die Angst vor Veränderung passt gut. Viele von uns haben das glaub ich. Ich hatte das auch bis ich mir irgendwann gesagt habe, dass Leben ist Veränderung und das jeden Tag 😊 seit dem klappen die Veränderungen. Ich kann dir nur meine Meinung zu den Lockerungen geben, ich glaube einfach man muss lernen mit dem Virus zu leben und über ein Jahr dieses Rauf und Runter fand ich persönlich sehr anstrengend. Man ist in dieser Zeit nur mit diesem Thema überschüttet worden von es gibt Entspannung bis hin zu alles ist ganz schrecklich. Menschen sind allein im Krankenhaus gestorben, meine Mama war eine davon, die Kinder und Jugendlichen leiden sehr und das ganze Außmas was es an seelischen Schäden gegeben hat werden wir erst sehen. Ich sehe gerade Menschen wieder lächeln, Großeltern im Kreise ihrer Lieben, überall ein wenig Leben, daher kann ich für mich sagen, auch wenn es sich noch fremd anfühlt ich freue mich über die Lockerungen. Ich war heute auf einem kleinen Flohmarkt und ich kann dir sagen, es war so schön. Ich sage mir halt es gibt im Leben keine 100% Sicherheit, Geimpfte, Genese können immer noch anstecken usw, aber das kann ich nicht ändern und ich für mich möchte diese Sorge nicht ständig mit bei mir haben 😊.
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