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Ist das wirklich eine Angststörung?
#1
Hallo!

Ich habe viel gelesen und trotzdem bin ich immer noch skeptisch das ich eine Angststörung habe.
Ich erzähle einfach mal von meinen Symptomen.

Angefangen hat alles ungefähr in März, da bemerkte ich zum ersten mal ein komisches Ziehen im Nacken. Es war nicht schmerzhaft aber sehr unangenehm. 
Dieses komische Gefühl im Nacken bekam ich immer öfters. Oft abends auf dem Sofa, beim Fernsehen. Das komische Ziehen/Zucken im Nacken löste ein unruhiges Gefühl aus. 

Im Juni hatte ich einen frühen Abgang. Nachdem ich eine Woche überfällig war, machte ich einen Test. Der war nicht eindeutig positiv weshalb ich noch ein digitalen machte. Der war dann eindeutig. Nacht wachte ich mit starken Bauchschmerzen auf. Das zu erleben empfand ich als sehr schlimm. Gegen Abend hatte ich dann zum ersten Mal eine Panikattacke, was mir jetzt erst im Nachhinein klar wurde. Das Ziehen im Nacken mit dem komischen Gefühl wurde so heftig, ich hatte das Gefühl keine Luft zu bekommen und mir war heiß.Kurz danach wurde mir sehr kalt und ich zitterte. Als es nachließ bin ich eingeschlafen. 

Einen Monat spätestens bin ich wieder schwanger geworden. Die Angst es zu verlieren war sehr groß.

Den ganzen Sommer über war das komisch Gefühl im Nacken da. Ich spürte es nun mittlerweile immer öfters und bekam das Ziehen jeden Abend stärker als am Tag. Jedesmal war das mulmige Gefühl da. Zum Teil stärker so das ich aufgestanden bin. Mittlerweile machte ich mir hin und wieder Gedanken was das sein kann. Habe aber schon sehr lange immer wieder Verspannungen in Nacken und Rücken und war mir sicher es kommt davon.

Vor ca 10 Wochen bekam ich ein komisches Zittern in den Armen. Ein paar Tage später auch im Körper.

Vor 9 Wochen hatte ich dann plötzlich starke nackenschmerzen und schmerzen im obere Rücken.
Ich ging zum Orthopäden, dieser redete fast nix mit mir. Ich wurde eingerenkt und bekam Physiotherapie. Eine Woche hatte ich sehr starke Schmerzen und lag weinend im Bett.

Durch die Massagen und Behandlung an der Halswirbelsäule wurde es besser,allerdings hilt es nicht lange an. Mein Kiefergelenk knackt ganz fürchterlich, mein Kopf fühlt sich sehr gespannt an, engegefühl im Hals,Ziehen/ pulsieren ähnlich wie im Nacken an beiden Seite am Hals. Immer öfters zweifelte ich das es Verspannungen sind und irgendwann hatte ich dann plötzlich wieder eine Panikattacke und seitdem kommen sie sehr oft. Seit fast 3 Wochen nehme ich jetzt sertralin.Die erste zwei Wochen 25 mg und seit 5 Tagen 50 mg. Ich fühle mich nicht besser. 

Entschuldigung es ist ganz schön lang geworden. Ich hatte anfangs der Pandemie ziemlich Angst und jetzt eigentlich das Gefühl ich habe mich daran gewöhnt. Ich war bei 2 verschiedenen Orthopäden und bei beiden hatte ich das Gefühl das sie mir nicht richtige zu zuhören. Für sie war schon nach dem Wort Verspannung der Fall klar. Bei zwei verschiedenen Neurologen,der erste konnte sich das Zittern nicht erklären und teste meine Reflexe. Beim zweiten wurden meine Gehirnströme gemessen und dort bekam ich dann die Diagnose Angststörung und sertralin. Meine Blutwerte sind in Ordnung. Alle sind sich einig und selbst mein Physiotherapeut hat vorsichtig angedeutet das es Angst sein könnte bevor ich überhaupt die erste Panikattacke hatte. Ich habe gemerkt, das es mir nach dem Neurologen plötzlich besser ging, wenn auch nur den einen Nachmittag und trotzdem fällt es mir unheimlich schwer zu glauben, das diese ganzen komischen Schmerzen von der Psyche kommen. Kann man Ängste haben ohne das sie einen bewusst sind? Ich merke öfters das ich die Schultern hoch ziehe, aber bin mir nicht bewusst ob ich mir gerade irgendwelchen Gedanken gemacht habe. Was meint ihr? Ich hatte immer das Gefühl das mein Nackenziehen die Angst auslöst. LG
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#2
Hallo Conni,

herzlich willkommen bei uns im Forum.

All das was du hast können schon Symptome der Angst sein .Was jetzt genau was auslöst, kann man meistens nicht so genau sagen, ob erst die Angst unterbewusst da ist oder das Nackenziehen usw..
Auch das Schulter hoch ziehen kann von der unbewussten Angst kommen und löst dann wiederum Verspannungen oder auch das Nackenziehen aus.
Hast du denn viel Stress zur Zeit, was das alles auslösen könnte?

Gruß
karin
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#3
Wenngleich jetzt Sertralin zu den in der SS sicheren SSRi gehört, ist man da ja ziemlich schnell damit versorgt worden, und das ohne begleitend psychotherapeutische Massnahmen einzugleisen. Wievielte SSW bist Du denn jetzt? Und waren die Symptome so unerträglich, dass Du am Limit damit warst? Oder hab ich a was falsch verstanden?

Das klingt schon ziemlich nach Psychosomatik, v.a. auch weil 2x2 Spezialisten keine Ursache haben finden können und die Symtome jetzt auch keine Alarmglocke klingeln lassen. Eine chronische muskukuläre Symptomatik , verursacht durch Fehlhaltung oder Fehlbelastung, hormonell induzierter Wassereinlagerung im Muskelgewebe, ELektrolytstörungen etc. können da aber schon auch grundlegend sein.
Für die Psychosomatik der Angststörung spricht dann das Fehlen objektiver Befunde und die Ãœberinterpretation durch Dich. Was dahinter steckt, wird man nur im Gespräch ansatzweise klären können.
Nur um Deine Frage zu beantworte: Psychosomatische Beschwerden können so ziemlich alles sein, inklusive Erblindung, Ertaubung, Hypersensitivität, Schmerzen , Fehlfunktionen. Du bildest Dir das tatsächlich nicht ein.
Dem Sertralin solltest Du noch etwas Zeit geben. Allerdings solltest Du nicht erwarten , dass davon die Nackenbeschwerden weg gehen. Da änderte sich höchstens die Bewertung und hoffentlich konzentrierst Du DIch dann nicht mehr so sehr darauf.
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#4
Hallo!

Danke, für eure Einschätzung!

Ich war vor zwei Tagen nochmal beim Neurologen und hatte ein Gespräch mit der netten Psychologin.
Auf der Hinfahrt hatte ich schon wieder eine Panikattacke und Nacken/ gesichtsschmerzen.
Nachdem ich fertig war ging es mir direkt besser.Nur noch ein leichtes Nacken Ziehen, das dann auch noch verschwand. Bis gestern Abend ging es mir ganz gut. Heute habe ich nachdem aufwachen bereits wieder ein Zittern und nackenschmerzen, auch merke ich das ich die Schultern schon wieder hochziehe.
Ich habe es jetzt glaube ich vom Kopf her verstanden, das es alles nur von der Psyche kommt. Ich hoffe es wird jetzt besser.
Die Tabletten haben inzwischen dafür gesorgt, das sich meine Gedanken nicht mehr den ganzen Tag darum drehen. Kann es sein, das mir die Ängste jetzt erst klar werden?
Mußte heute Nacht schon weinen und heute morgen auch. Ich habe mir immer eingeredet, das wenn ich gut aufpasse meinen Kindern nix passieren und ich sie vor schlimmen Erlebnissen bewahren kann.Ich hatte da kein Glück. Erst Corona, ein blödes kleines Virus...dann das Gefühl ich sterbe... jetzt habe ich Angst das was gefährlicheres als Corona kommen könnte... und ich kann nix machen.
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#5
Willkommen in de Gemeinschaft der Angstgestörten. Du bist damit nicht alleine. Was Du beschreibst, kennen hier viele.
Lass das Gefühl, dass Du nix machen kannst, mal auf Dich einwirken und renn nicht davor davon. Dann wirst mal feststellen, dass Du tatsaechlich nix machen kannst, aber dass auch akut nix passiert.
Es geht hier viel um Akzeptanz. Ausserdem darum, dem inneren Naeandertaler zu vermitteln, dass keine Bedrohung vorliegt.
Das ist nichts, was jetzt ruckzuck erledigt werden kann. Aber es hat sich auch nicht schnell entwickelt. Ergebnis einer jahrelange Entwicklung.....
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