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Das Leben zieht an mir vorbei und ich erwache nicht
#1
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Hey ihr lieben, 
ich habe mich seid heute hier angemeldet da ich hoffe das ich auf gleichgesinnte treffe um zu wissen das es andere vielleicht auch so geht wie mir weil ich das Gefühl habe ich bin wirklich nicht mehr normal.
Ich bin 33 Jahre alt und leide seit frühster Kindheit schon an massiven Ängsten die sich leider wie ein roter Faden durch mein Leben zieht ich habe bereits eine Psychotherapie gemacht die mir nur am Anfang gut geholfen hat danach wurden die Termine von meinem damaligen Therapeuten immer weniger und letztendlich hatte er mich fallen gelassen.

Aktuell ist es so das es bei mir wieder alles schlimmer geworden ist ich fühle mich so als ob ich gar nicht existiere ich habe eine tiefe innere Leere und Hoffnunglosigkeit in mir ... ich weiss einfach nicht mehr was ich tun kann und ein glückliches Leben zu führen ohne diese Ängste und massiven Gefühle der Leere.

Gestern habe ich von dem Tod meines Ex Freundes per Zufall erfahren er ist schon vor über einem Jahr verstorben und ich kann es immer noch nicht glauben das er nicht mehr da ist .... 
Ich habe mich jetzt für eine online Psychotherapie angemeldet die ich allerdings auch selber bezahlen muss ....

Ich fühle meine Umgebung nicht mehr alles kommt mir unreal vor... ich sitze nur noch in der Wohnung und lebe mein leben so vor mich her es gibt im moment nichts worüber ich mich freuen kann meine Gedanken sind voll von Ängsten und Verzweiflung ....

Kennt ihr diese beschriebenen Gefühle ? 
Ich habe auch schon mehrfach hier gelesen das viele eine Art Zittern am Körper wahrnehmen das kenne ich auch nur zugut und ständig dieses Kloßgefühl im Hals ........

Was soll ich bloß tun ich weiss nicht mehr weiter.
Danke für Antworten Smile
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#2
Hallo Amalia86,

hatte es schon in einem anderen Thema geschrieben, aber hast du dich schon einmal mit Depersonalisation bzw Depersonalisation beschäftigt?

Das was du beschreibst klingt sehr danach!

Habe selbst viel Erfahrung mit dem Thema und dieses Symptom schon zwei mal komplett überwunden!

VG
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#3
Hey liebes,
ja genau diese beiden Begriffe habe ich auch schon oft gehört und genau diese Art von Zustand habe ich seid 3 Jahren und ich weiss einfach nicht wie ich wieder zu mir selbst finden soll ......

Wie hast du denn diese Art von Zustände überwinden können ?
Ich habe Morgen meinen ersten Termin mit meinem Therapeuten dann werde ich mal diesen Thema mit ihm besprechen.

Manchmal habe ich wirklich das Gefühl verrückt zu werden ....

Lg Amalia
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#4
Hallo Amalia,

zunächst einmal sollte man sich bewusst machen, dass DP/DR (ich kürze mal ab) lediglich ein Symptom eines tief sitzenderen Problems (bei mir die Angststörung) ist. Von daher ist eine Therapie absolut sinnvoll, auch wenn viele Therapeuten sich mit DP/DR nicht wirklich auseinander setzen wollen, da es nicht das eigentliche Problem ist. Das ist aber nicht schlimm. Habe selbst eine tiefenpsychologische Therapie gemacht und wir haben uns kaum mit DP/DR befasst. Bin sie trotzdem los geworden :-)

DP/DR ist eigentlich eine ganz normale Reaktion deines Körpers. Irgendetwas muss gewesen sein, was dich in den sogenannten Fight-or-flight-modus (Flucht oder Kampf) gebracht hat. Das war bei mir immer eine Panikattacke. Bei "normalen" Menschen passiert das zum Beispiel bei einem Autounfall oder Ähnlichem. Man erlebt einen Schock und das Gehirn schaltet auf DP/DR um, damit wir rational handeln und nicht von unseren Gefühlen überwältigt werden.
Das ist eine ganz normale Sache, die es schon immer gab.

Das Problem ist nur, dass Menschen die z.B. eine Angststörung haben diesen Zustand bemerken und sich dann davor fürchten. Bei anderen geht er einfach vorbei, da sie sich nicht drum kümmern. Das Gehirn versteht, dass es keine Gefahr mehr gibt und schaltet wieder auf "Normalität" zurück.
Wenn ich aber die ganze Zeit Angst vor diesem Gefühl habe und ständig meine Umgebung und mich kontrolliere, kann das Gehirn nicht runter fahren und die DP/DR bleibt.

Ich hoffe, ich kann das einigermaßen erklären.

Es gibt einen Youtuber ("Zwangsneurotiker") der tolle Videos zu dem Thema macht und auch eine Facebookgruppe leitet, in der ich auch bin.

Das Gefühl, verrückt zu werden, kenne ich auch sehr gut (leider) und genau diese Gefühle sind das, was die DP/DR weiter am Leben erhält. So als würdest du sie füttern.

Wichtig ist vor allem, die Ursache zu finden. Bei mir war es eine generalisierte Angststörung mit Panikattacken, die bei mir aufgrund meiner Kindheit/Jugend entstanden ist.

Der Weg raus ist sehr individuell, aber mir hat es sehr geholfen meinen Alltag weiter zu leben, so schwer es manchmal auch war. Habe mein Privatleben aktiver gestaltet, angefangen mich mit Ernährung und Sport zu befassen. Habe meinem Leben quasi eine neue Richtung gegeben. Dazu die Therapie.

Es ist nicht einfach und wird auch immer Rückschläge geben, aber wenn man bereit ist, an sich zu arbeiten und ggf auch etwas zu ändern, kommt man auch wieder aus diesem Zustand raus! Habe mittlerweile schon mit sehr vielen Menschen Kontakt gehabt, die das auch geschafft haben.

Ich hoffe, das hilft dir etwas. Du kannst mich gerne fragen, wenn du noch etwas wissen willst!

VG
Inga
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#5
(08.04.2020, 06:22)lostgirl schrieb: Hallo Amalia,

zunächst einmal sollte man sich bewusst machen, dass DP/DR (ich kürze mal ab) lediglich ein Symptom eines tief sitzenderen Problems (bei mir die Angststörung) ist. Von daher ist eine Therapie absolut sinnvoll, auch wenn viele Therapeuten sich mit DP/DR nicht wirklich auseinander setzen wollen, da es nicht das eigentliche Problem ist. Das ist aber nicht schlimm. Habe selbst eine tiefenpsychologische Therapie gemacht und wir haben uns kaum mit DP/DR befasst. Bin sie trotzdem los geworden :-)

DP/DR ist eigentlich eine ganz normale Reaktion deines Körpers. Irgendetwas muss gewesen sein, was dich in den sogenannten Fight-or-flight-modus (Flucht oder Kampf) gebracht hat. Das war bei mir immer eine Panikattacke. Bei "normalen" Menschen passiert das zum Beispiel bei einem Autounfall oder Ähnlichem. Man erlebt einen Schock und das Gehirn schaltet auf DP/DR um, damit wir rational handeln und nicht von unseren Gefühlen überwältigt werden.
Das ist eine ganz normale Sache, die es schon immer gab.

Das Problem ist nur, dass Menschen die z.B. eine Angststörung haben diesen Zustand bemerken und sich dann davor fürchten. Bei anderen geht er einfach vorbei, da sie sich nicht drum kümmern. Das Gehirn versteht, dass es keine Gefahr mehr gibt und schaltet wieder auf "Normalität" zurück.
Wenn ich aber die ganze Zeit Angst vor diesem Gefühl habe und ständig meine Umgebung und mich kontrolliere, kann das Gehirn nicht runter fahren und die DP/DR bleibt.

Ich hoffe, ich kann das einigermaßen erklären.

Es gibt einen Youtuber ("Zwangsneurotiker") der tolle Videos zu dem Thema macht und auch eine Facebookgruppe leitet, in der ich auch bin.

Das Gefühl, verrückt zu werden, kenne ich auch sehr gut (leider) und genau diese Gefühle sind das, was die DP/DR weiter am Leben erhält. So als würdest du sie füttern.

Wichtig ist vor allem, die Ursache zu finden. Bei mir war es eine generalisierte Angststörung mit Panikattacken, die bei mir aufgrund meiner Kindheit/Jugend entstanden ist.

Der Weg raus ist sehr individuell, aber mir hat es sehr geholfen meinen Alltag weiter zu leben, so schwer es manchmal auch war. Habe mein Privatleben aktiver gestaltet, angefangen mich mit Ernährung und Sport zu befassen. Habe meinem Leben quasi eine neue Richtung gegeben. Dazu die Therapie.

Es ist nicht einfach und wird auch immer Rückschläge geben, aber wenn man bereit ist, an sich zu arbeiten und ggf auch etwas zu ändern, kommt man auch wieder aus diesem Zustand raus! Habe mittlerweile schon mit sehr vielen Menschen Kontakt gehabt, die das auch geschafft haben.

Ich hoffe, das hilft dir etwas. Du kannst mich gerne fragen, wenn du noch etwas wissen willst!

VG
Inga


Hey Inga,
zuerst einmal danke ich dir für deine aufmunternden Worte und das du dir so eine Mühe gegeben hast mir den Sachverhalt richtig zu erklären.
Ich weiß einfach nicht mehr an wen ich mich wenden könnte meine Krankenkasse sagt ich kann frühstens in  2 Jahren wieder einen Antrag stellen für eine Therapie .... aus lauter Verzweiflung bin ich jetzt hingegangen und habe eine Therapie angefangen die ich selbst bezahlen muss die vor allem für meine Angst und Panikstörung sein soll. Es fallen mir so einige Dinge ein die ich unbedingt aufarbeiten muss damit ich damit abschließen kann . 
Aber ich weiss echt nicht mehr weiter ich habe das Gefühl ich befinde mich in einem Teufelskreis aus dem ich nicht wieder raus finde .....
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#6
Hallo Amalia,

das Gefühl kennen wir hier alle, aber es stimmt einfach nicht. Man kann aus allen Kreisen ausbrechen, man braucht nur die richtige Taktik.

Mit der Therapie habe ich auch gehört, dass das nur alle 2 Jahre gehen soll, allerdings sagte meine Therapeutin mal, dass das auch vorher geht, wenn es dringend ist. Hast du vielleicht einen guten Hausarzt, der dich da beraten kann?

Wenn du es selber bezahlen kannst, ist das dann halt die Notlösung. Gerade wenn dir klar ist, dass du viel mit dir rumschleppst, brauchst du unbedingt eine gute Therapie. Bist du dann auch bei einem Tiefenpsychologen?

Vielleicht hilft es dir ja, alles aufzuschreiben, was du denkst und was dich (aus der Vergangenheit) beschäftigt. Das kann schon helfen etwas Balast abzuwerfen.

Es gibt auch ein Buch + Arbeitsbuch "Das Kind in die muss Heimat finden", wo man eine Anleitung erhält, wie man solche Dinge auch alleine aufarbeiten kann, aber ich bin da etwas skeptisch. Schlussendlich denke ich persönlich, dass das nur bis zu einem bestimmten Moment klappt.

Ich hätte das alleine nicht geschafft, da ich einfach eine komplett falsche Perspektive auf die Dinge hatte, die passiert sind.

Wichtig ist, dass du ausprobierst, was dir gut tut und dir ein gutes Gefühl (soweit möglich) gibt. Habe damals viele neue Hobbies ausprobiert und mich auch immer wieder "gezwungen" etwas zu tun.
Wenn du dich gar nicht organisiert bekommst, mache dir einen Plan für die nächsten Tage, was du wann tust und halte dich daran. Das habe ich auch eine Zeit gemacht, weil ich vermutlich sonst nur rumgehangen hätte.

Ich kann dir nur wirklich ans Herz legen Sport zu treben. War vorher ein Sportmuffel und das hat mir einfach unglaublich geholfen. um wieder zu mir und zur Ruhe zu finden. Vor allem Yoga und Kraftsport, aber das kann bei jedem was anderes sein.

Progressive Muskelentspannung hilft sehr gegen diesen Kloß im Hals und bei mir auch gegen die Atembeschwerden (hatte immer das Gefühl nicht atmen zu können).

Auch wenn es schwer fällt und du dich nicht danach fühlst, versuche aktiv zu sein und dein leben zu gestalten. Ich weiß, dass die DP/DR dazu führt, dass man scih nichts mehr zutraut und ohnehin das Gefühl hat, auf nichts einfluss zu haben, aber du kannst dich nur vom Gegenteil überzeugen, wenn du entsprechend handelst.

Schau dir die Videos vom "Zwangsneurotiker" auf Youtube an. Der hat tollte Tipps und ist ein sehr netter, ruhiger Mensch, der gut Zuversicht vermitteln kann.

VG
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