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Wie geht es euch derzeit?
#1
Hallo zusammen,

da bin ich wieder. Obwohl ich seit einiger Zeit nicht mehr öffentlich gepostet habe, bin ich dem Board treu geblieben. Die vielen Threads und Antworten darauf haben mir oft Mut gemacht und mich durch manch schwierige Zeiten gebracht.

Derzeit ist es für uns Angstpatienten ja wohl nicht besonders einfach, oder?

Ich bemerke an mir, dass ich wieder in alten Muster verfalle: Ich suche ständig an meinen Körper nach Symptomen. Jedes Kratzen im Hals, jeder Hustenreitz sagt mir, dass es jetzt losgeht. Wird mir mal warm, so habe ich natürlich Fieber. Schleimt mein Hals...auf gehts.

Auch lese ich viel zu viel im Internet. Man kommt in der derzeitigen Lage auch nicht an den Nachrichten vorbei. Diese sind wichtig, aber ich bekomme doch nur die Horrorgeschichten mit. Da sehe ich Bilder von Internivstationen usw.

Ich arbeite im öffentlichen Dienst und seit gestern haben wir keinen Publikumskontakt mehr. Jetzt gehe ich ständig in Gedanken durch, wer wohl die letzten 14 Tage bei mir war (das waren viele) und vielleicht gehustet hat.

Meine Berg-und Talfahrt geht wieder einmal jeden Tag weiter.

Wie geht es euch?

Wie geht Ihr damit um?

Gemeinsam werden wir es bestimmt schaffen.

Liebe Grüße
Thorsten
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#2
Hallo Thorsten,

leider geht das im Moment auch ganz vielen Nichtangsthasen so. Aber leider müssen wir da durch. Mit Sicherheit werden wir es schaffen.
Alles Gute und bleib gesund.

Gruß
Karin
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#3
Hallo,

Mir geht es ziemlich gleich wie dir! Ich war die letzten 3 Wochen gsd daheim wegen einer OP.
Ab Montag muss ich wieder arbeiten, als Frisörin.
Momentan weiss ich nicht wie ich das schaffen soll .Ich fühl mich nurnoch hilflos und verzweifelt, aber länger krankschreiben lassen kann ich meinen Kollegen nicht an tun!

Obwohl ich wirklich so gut wie immer daheim war hab ich auch andauernd irgentwelche Symptome .
Ich frag mich wie ich das schaffen soll wenn ich das wirklich bekommen sollte.
Geht das euch nicht auch so? Wenn man jetzt damit schon nicht umgehen kann wie soll das erst werden?!

Mfg
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#4
Hallo Ihr Lieben,

auch ich habe lange nicht gepostet, las mir dennoch die Beiträge von euch in freien Minuten und immer wieder durch.

Bei der weltweiten Entwicklung und der massiven, erdrückenden Welle der schlechten Nachrichten, wie soll es vielen von uns gehen? Natürlich machen wir uns Sorgen und verstärkt durch die Angstrerkrankung malen wir uns vielleicht die schlechtesten Szenarien aus.

Insbesondere, weil es tatsächlich oftmals in den letzten Tagen den "Gesunden" immer schlechter gelingt, ruhige Gemüter zu behalten, sollten wir uns um so mehr, nicht von der Welle der Panik und der Weltuntergangstimmung, die durch das "Fehlen des Toilettenpapiers und des Mehls" in den Supermarktregalen definiert wird, mitreißen lassen.

Ja, mein Unterbewusstsein macht auch mit den Katastrophennachrichten was es will und arbeitet anscheinend konträr zu meinen rationalen, kognitiven und emotionalen Bemügungen die Ruhe zu bewahren.

Auch ich arbeite im öffentlichen Dienst, reise durch die Landkreislandschaft und durch die Kitas und hatte in den vergangenen Tagen viel Kontakt mit verschiedensten Menschen.
Jetzt bin ich seit letzem Freitag krank, mit Husten, Schnupfen und der ganzen infektiösen Abgeschlagenheit. Auch das noch, verflixt und zugenäht! Nun es ist mir natürlich durch en Kopf gerast, mich sofort testen zu lassen, sofort Maßnahmen zu ergreifen und, und, und. 

Ich kann es mir nicht gänzlich erklären warum, aber  trotz meiner Angsterkrankung behielt ich in diesem situativen- Doppelspiel jedoch weitgehend die Ruhe.  Manchmal huschte mir der Gedanke durch den Kopf "Na, wenn es die Corona ist, dann haste das zumindest hinter dir", so doof es auch für mich selbst klang.

Natürlich will ich "das Corona-Ding" nicht haben, ich lebe mit meiner großen Familie unter einem Dach; mit meiner schwachen, kranken und alten Mutter, mit meiner kranken Schwester und dazu kränkelt meine Tochter auch und muss sie dennoch nächste Woche wieder nach Oldenburg, um im Supermarkt zu arbeiten, wo das Ansteckungsrisiko recht groß in diesen Tagen ist.

Ich denke oft daran in diesen Tagen, was wäre wenn es mich erwischen würde? So beunruhigend der Gedanke auch ist, eins lasse ich nicht zu. Ich lasse mich weder von den Entwicklungen drum herum, noch von den sich ums Toilettenpapier prügelnden Menschen, noch von den leeren Einkaufsregalen, noch von meiner kranken Psyche, die mir suggeriert, dass es mit mir etwas Schlimmes passieren kann, verrückt machen! 

Wisst ihr warum nicht?
Weil ich in diesen Tagen mehr Angst um "die Meinen" habe als um mich selbst, mehr Angst und Mitgefühl um und mit den Menschen, die es richtig schlimm weltweit erwischt hat und womöglich noch erwischen wird. Mehr Ärger verspüre ich wegen skrupellosen "Großmaulern" und "Großkotzern", die sich 50 Kilo Mehl und 20 Packungen Toilettenpapier in die Einkaufswagen schaufeln und nicht die Bohne an andere denken, bloß daran, dass in dieser Zeit ihr "Allerwertester" sauber bleibt!!! 

So sehr ich die menschliche Angst in diesen Tagen verstehe, so sehr verabscheue ich diesen dummen und gedankenlosen Egoismus. Pääääähhhhhhhh.... Das kann man nicht den Ãœberlegenstrieb nennen, soweit sind wir mit der Krise, Gott sei Dank" nicht! 

Vielleicht das mildert meine Angst und lässt mich ruhiger bleiben. Vielleicht ist das aber auch die Hoffnung, dass die Menscheit dadurch wachgerüttelt wird. Die Bilder von den auf Balkonen tanzenden und sich mutspendenden Menschen, das Wissen um die Aufopferung Vieler für die Allgemeinheit. Das gibt ein gutes Gefühl, zaubert Lächeln auf meinem Gesicht und lässt hoffen, dass vielleicht in Angesicht dieser weltweiten Not die Vernunft und Menschlichkleit, die Dummheit und den Egoismus besiegen.

Das lässt mich hoffen, dass wenn es mich erwichen sollte, Menschen werden mir und meiner Familie helfen. Dazu muss aber nicht kommen, wenn wir alle unseren gesunden Menchenverstand einschalten und behalten.

In diesem Sinne......bleibt gesund und haltet euch wacker!!!

Mit vielen lieben Grüßen

Edyta
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#5
Hallo Edyta!

Sehr schön beschrieben und das macht mir auch Mut.

Wenn ich mir die Bilder von gestern aus Italien ansehen, dann ist die starke Angst wieder da uind ich kämpfe gegen die Panik.

Ich selber gehöre zwar statistisch nicht der Risikogruppe an (48 Jahre) aber das vernünftige Denken setzt während der Angst ja aus.

Es ist eine sehr schwere Zeit für mich, in der ich mich mit positiven Gedanken und Tätigkeiten abzulenken versuche.

Auch ist es wichtig, dass man ein Ziel für die Zukunft hat und dieses nicht aus den Augen verliert.

Wir werden das schaffen.

Thorsten
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#6
Hallo ihr Lieben, 

bin recht neu hier. Edyta hat es gut beschrieben.  Meine Ängste und Panikattacken sind seitdem auch wieder da, obwohl ich durch meine Krebserkrankung 2013 sie so gut soweit verarbeitet hatte. 

Muss allerdings sagen, das ich das letzte Jahr viel Stress hatte und dadurch meine Akkus Anfang dieses Jahr leer waren. Bin durch meine Krebserkrankung nicht mehr so belastbar. Somit hat es mich nun im Februar wieder umgehauen. 

Ich bin Erwerbsunfähig und gehe nur noch eine kleines Stück mit meinem Hund raus, ansonsten halte ich mich zuhause auf. Mein Mann ist bei der Berufsfeuerwehr und muss zu seinen Diensten. Wenn er heimkommt, steigt bei mir dann wieder der Angstpegel. er geht auch einkaufen, da ich das nicht mehr kann. Ich höre und sehe mir keine Nachrichten mehr an, habe meinem Mann gesagt, das er mich über die neusten Erkenntnisse informieren soll, da jede Nachricht immer wieder Angstattacken bei mir auslösten.

Mal geht es, dann überfällt mich wieder dieses unsagbare Angstgefühl. Am liebste würde ich mich in ein Zimmer legen und schlafen bis alles vorbei ist, aber leider funktioniert das nicht. Somit versuche ich mit positiven Sachen den Tag mir zu gestalten. 

Habe angefangen unsere Schwedenreise von 2017 so in einer Art Buch zu schreiben, das sind schön Erinnerungen die mir in dieser Zeit ein schönes Gefühl geben.

Diese Zeit ist für uns Angstmenschen sehr schwierig es auszuhalten, aber auch das schaffen wir.

Sanny11
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#7
Danke für eure Beiträge.

Wie immer hilft der Ausstusch hier sehr. Ich suche meinen Körper ständig nach ersten Anzeigen ab und die Gedankenspirale dreht sich immer weiter. Jetzt habe ich einen "Kloss im Hals" und denke mir...sieht Du...Du bekommst keine Luft mehr. Ich muss aufhören! Was kann mir passieren? Ich bin nicht in der Risikogruppe (48 Jahre und halbwegs gesund). Und wenn...ändern kann ich es nicht.

Mein großer Respekt geht an Sanny11!

Meine Frau ist Krankenschwester und die versucht mich auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen (im positiven Sinn).
Die vielen Nachrichten derzeit kann man sich nur schwer entziehen und ich habe auch beschlossen, dass ich gezielt keine Nachrichten mehr ansehen werde. Zeitung morgens und gut ist.

Heute Abend werde ich mich mit einem schönen Glas Wein und einer Opernaufzeichnung verwöhnen.

Wir schaffen es...gemeinsam!

Thorsten
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#8
Ah...ihr Lieben,

ich verstehe eure Befindlichkeiten sehr gut. Auch mich packt zeitweilig ein diffuses Gefühl der Angst und Bedrohung. Gestern erst ging ich mit meinem Hund spazieren, da hüpfte mein Herz plötzlich und zack!....schon war die Herzangst wieder da.

"O Gott, durch die Erkälrung ist dein Herz mehr belastet! Was ist, wenn es jetzt schlapp macht?"  - so oder ahnlich läuft es hin un da bei mir ab und entweder gelingt es mir mich zu beruhingen oder halt nicht. Dann wandere ich ein Weilchen, mache EFT- klopfe mich ab, und wenn es nun mal weiterhin nicht geht, nehme hin un wieder viertel Tavor, um runter zu kommen.

Risikogruppe ja oder nein finde ich persönlich zwar leicht beruhigend, aber nicht ausschlaggebend dafür, wie der Körper und die Psyche mit der Situation und Angst vor eventuellen Infektion umgeht.
Ich glaube aber, wenn ich es wüsste, dass ich "das Ding" habe, würden meine Psyche  und mein Körper auf den "Kampf und auf Ãœberlebensmodus" schalten, denn der Mensch dann unterbewusst alle körperlichen und mentalen Kräfte und Reserven mobilisiert, um zu überleben. Wir sind auf das Ãœberleben von der Natur aus vorprogrammiert!

Das ist für mich ein Trost und daraus schöpfe ich die Hoffnung, dass es im Fall der Fälle, mein Körper und Psyche nicht sofort kapitulieren und mich im Stich lassen.

Als enorm wichtig erachte ich auch, sich tatsächlich nicht durch die permanente Nachrichten bombardieren zu lassen. Ich höre mir auch selten die Nachrichten an. Davon drehen die gesunden Mensdchen völlig ab, geschweige denn angstbehaftete Menschen wie wir. 

Wir haben keinen Einfluss auf die Entwicklung der Epidemie, aber sehr wohl darauf, wie wir damit im Alltag umgehen. Ich lenke mich damit ab, dass ich jetzt aktuell meine Onlinekurse konzipere und vorbereite, denn als nebenberufliche Sprachdozentin sind alle meine Präsenzseminare momentan bis aufs Weitere ausgefallen.

Es hängt zwar meine Existenz davon nicht ab, aber ich gehe jetzt in die Offensive und biete als kompleter Neuling meine Kurs als Webinare an. Das lenkt ab, sage ich euch!

Ein wenig Ablenkung tut auch gut und enlastet die Psyche.

Passt auf Euch auf Thorsten und Sunny und alle anderen

Wir werden das überstehen!!!

LG
Edyta
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#9
Ich bin so froh, dass es euch gibt!

Habe mich gerade wieder dabei erwischt, dass ich Nachrichten gelesen habe und gehe nun mit weiteren Horrormeldungen ins Bett.
Morgen werde ich alles was Nachrichten angeht sein lassen und mir noch mehr Ablenkungen suchen.

Gute Nacht und bis Morgen mal....

Thorsten
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#10
Ja ich finde es auch sehr schön sich austauschen zu können, zu erfahren wie andere mit welcher Technik versuchen wieder runter zu kommen, wenn eine Angstattackte sich wieder breit gemacht hat.  Achja ich bin 59 Jahre jung.
Mit EFT habe ich auch lange gearbeitet, es gibt auch noch Punkte unter dem Handgelenk, zwei Daumenbreite, zwischen den Sehnen. Diese mit einem Druck in Uhrzeigersinn massieren.(Akkupressur)

Dann auf dem Arm sozusagen in der gleichen  Höhe, den Punkt gegen den Uhrzeigersinn massieren ca 30Sekunden. Das gleich dann auf dem anderen Arm. Das sind die Gelassenheitspunkte. Am Innenfußgelenk, wo der der Knochen ist unterhalb in der Kuhle, gibt es den Nierenpunkt, den so 2 Minuten massieren täglich 2x. Jedes Organ hat eine Funktion was die Psyche angeht. Der Nierenpunkt ist die Angst, wenn man das täglich macht, unterstützt man die Nierenenergie und somit die Psyche. So habe ich es gelesen, hoffe ich konnte es verständlich rüber bringen.

Ich habe mir auch die Bernhardtmethode von einem Heilpraktiker und Psychologen angehört und durchgelesen, er hat auf seiner Webseite kostenlose Podcas. Sehr interessant nochmal die Zusammenhänge nach neusten Gehirnforschung von Angst und Panikattacken zu sehen und zu verstehen und andere Ansätze in der Therapie. Eins find ich sehr gut, da geht es ums Gedankenkarussel. Wenn du rausfindest nach welcher Seite sich es dreht, versuche es anderst herum zu drehen. Damit unterbrichst du es, bei mir hat es schon geklappt gehabt.

Ich nehme seit Jahren schon Antidepressivas, die ich jetzt etwas erhöht habe mit Rücksprach vom Doc, allerdings immer noch ist es eine kleine Dosis. Dann nehme ich Neurexan tagsüber und Sedacur Forte,(Baldrian, Hopfen und Melisse) 3x 2 und ich kann abends gut einschlafen und so 6-7 Stunden entspannt schlafen, was meinem angespannten Körper sehr gut tut.

Versuche 3x am Tag auch was zu essen, obwohl mein Magen wie zu ist, Aber man braucht die Kraft, da die Psyche an einem sehr zehrt. Habe in 2 1/2 Wochen schon 6 Kilo abgenommen. Das ganz Süße ist weggefallen und die Nascherei zwischendurch. Die 6Kilo sind auch gut, da ich damit ich kein Diabetis 2 bekomme, eh abnehmen soll. Auch Bewegung ist sehr gut um das Adrenalin abzubauen, dazu fahre ich so 10 Minuten auf meinem Heimtrainer. Mal klappt es ganz gut mal nicht. 

Es ist am Tag ein ewiges auf und ab, am schlimmsten finde ich es morgens wenn man aufwacht, da donnert es mit voller Wucht wieder auf einen ein. 

Wir Angsthasen sind stark, sonst würden wir diese Ängste nicht aushalten können auch wenn sie so unangenehm sind. 


Gemeinsam stehe wir das durch.
Liebe Grüße Sanny
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#11
"Hallo...Da bin ich wieder" (Michael Kessler)

Hallo Ihr Lieben,

die Nacht war einigermaßen. Ich habe heute fast den ganzen Tag unsere Terasse saubergemacht, geschrubbt und von Grünbelag entfernt. Die körperliche Arbeit tat gut und ich habe das schöne aber kalte Wetter genossen. Anschließend Essen für uns alle gemacht und somit war viel von diesem Tag geschafft.

Jetzt am frühen Abend kommt die Angst wieder hoch, doch ich habe sie einigermaßen im Griff. Wenn ich die Zahlen aus Italien höre, dann wird mir ganz anders und ich bekomme wieder Panik.

Wie meinst Du das mit den Gedankenkreisel, Sanny? Vielleicht kannst Du mir das mal erklären.

Ich werde mir gleich im Fernsehen irgendwas mit "heiler Welt" ansehen. Irgendeinen alten Film aus den 50ers, wo die Welt noch im Ordnung war.

Medikamente habe ich übrigens noch nie genommen. Zu meiner Hochzeit habe ich meine Panikattacken immer so ausgehalten und auch jetzt kämpfe ich ohne Medikamente.

Hoffentlich bekomme ich den Sonntag auch einigermaßen rum. Am Montag muss ich wieder zum Dienst...ohne Publikum...aber die Arbeit bringt Ablenkung.

Stehe ich das durch? Ja...denn irgendwie weiß ich, dass ich nicht alleine bin.

Danke an Euch!

Thorsten
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#12
Hallo Thorsten, 

wenn das Gedankenkarussel anfängt sich zu drehen, also die Gedanken sich nur noch drehen, dann kommt man kaum noch raus. Wenn du herausfindest wie herum es sich dreht, kannst du es gedanklich in die andere Richtung drehen lassen und dann stoppt es. 
Zu mindestens hat es bei mir schon paar mal geklappt.

Ich kann dir sehr gut nachfühlen, auch ich habe vorhin von den Zahlen in Italien gehört und bei mir schoss auch gleich die Panik hoch. Brauchte eine Zeit um mich wieder runter zu holen. Schön das du dich mit Arbeit ablenken konntest den Tag über. Bei mir wechselt es am Tag, von gelähmt sein und dann doch wieder etwas schaffen zu können. Vorhin hatte mein Mann den Einkaufszettel auf dem Küchentisch liegen gelassen und mich hat das komplett überfordert. Ich konnte ihn nicht wegräumen, weil mich wieder eine Panikattacke erwischte. 

Mein Mann hat ihn dann weggeräumt. Ja ich weiß das man irrational denkt unter Angstattacken, aber ich konnte nicht anderst in diesen Moment. 

Sehe auch gerade eine Sendung auf MDR mit schöner positiven Musik und auch viele Erinnerungsmusik.

Wünsche dir eine entspannte Nacht mit vielen positiven Träumen, wir sind nicht alleine und werden es gemeinsam durchstehen.

Liebe GRüße
Sanny
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#13
"Hallo...Da bin ich wieder" (Michael Kessler)

Den Sonntag heute habe ich hinbekommen. Hab mich körperlich im Garten betätigt.

Nachmittags hat dann die Angst wieder etwas die Ãœberhand gewonnen, aber ich hatte und habe sie einigermaßen im Griff.

Warum kann ich nicht so gelassen wie manch andere sein. Ich suche meinen Körper dauernd nach Sympthome ab und mir tut schon der Brustkorb weh. Morgen darf/muss/kann ich wieder zur Arbeit. Ich hoffe mal, dass mir das Ablenkung bringt.

Ich werde mir gleich einen schönen Reisebericht im TV ansehen, denn das bringt mich auf andere Gedanken (so denke ich).

Habt eine ruhige Nacht und passt auf euch auf.

Bis morgen
Thorsten
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#14
Hallöchen,

ja das kenne ich auch, mal geht es mit den Ängsten, habe heute Vormittag bis zum Mittag an meinem Schwedenbuch gearbeitet und nachdem Mittag mal mein Handy etwas aufgeräumt.

Konnte mich mit netten Telefonaten auch ganz gut ablenken. Heute Abend habe ich dann noch auf ZDF einen Schwedenfilm angesehen, da war gedanklich voll im Film drin, nun kommt diese Unruhe wieder und ich versuche sie nicht hochkochen zu lassen. 

Bei mir ist dann immer das Gefühl oder besser gesagt, habe ich immer Angst nicht alles richtig sauber gemacht zu haben. Und somit bin ich auch sehr viel am Händewaschen. 

Ja ich frage mich auch immer, warum kannst du nicht entspannter sein, aber so sind wir Angsthasen.

Wünsche entspannte Nacht, denn unser Körper braucht das, damit er sich erholen kann.

LG Sanny
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#15
Hallo Thorsten, hallo Sunny,

ich habe mir eure Beiträge der letzten zwei Tage durchgelesen.
Die Methoden von dem Herrn Klaus Bernhardt kenne ich gut und habe selbst zeitlang einiger von ihnen angewendet. Das Gednkenkarussel zu stoppen oder die Zoom- Methode oder aber die 10 Satz Methode - alle habe ich ausprobiert. Er erklärt es in seinem Buch für einen Laein sehr einleuchtend und verständlich, wie Mechanismen der Angst entstehen und wie diese Methoden helfen sollen, die Angstustände durchzubrechen und die Gedankenmuster zu verändern.

Ich habe seine Bücher zu Anfang meiner Erkrankung verschlungen und auch seine Podcasts habe ich mir alle mehrmals angehört. Das half mir zum großen Teil die psycho-organische Mechanismen der Angstentstehung und Verfestigung zu verstehen. Auch bekam ich durch die Bücher und die Podcasts viel Zuversicht vermittelt, dass es sehr wohl möglich ist,  mit viel  Konsequenz und gezielten Methoden die Beschwerden zu lindern, wenn nicht (bei leichtreren Ausprägung) sie ganz in den Griff zu bekommen.

Ich habe zeitlang die 10 Satz Methode von Bernhardt recht intensiv ausprobiert. Ich kann nicht mit 100 % Sicherheit sagen, dass sie mir direkt geholfen hat. Allerdings kann ich auch keinesfalls behaupten, dass sie gar keine Wirkung hatte.Ich glaube vielmehr, dass bei mir die Mischung aus "sich informieren", einige Sachen ausprobieren und der Verhaltenstherapie in der Summe bewirkt haben, dass sich die Angstzustände nicht ausbreiten und vor allem nicht verfestigen konnten. 

Man soll sich bewusst werden, dass jede Panikatacke und jeder Angstzustand auf der hirnorganischen und psychischen Ebene starke Spuren hinterlässt und ein Denk-, Reaktions- und Verhaltensmuster aufbaut, welcher mit jeder weiteren Angstepisode verstärkt wird. So baut sich eben die sog. "Angstautobahn" auf, die sich dann irgendwann dermaßen automatiseirt, dass wir wenige Chancen haben, sie ohne Hilfe durchzubrechen.

Meine Erfahrugen haben mich gelehrt, dass man der Angst aktiv begegnen soll, allerdings nicht in der Form, diese mit allen Mittel "bekämpfen" zu wollen, sondern in der Form, der Psyche eine sinnvolle Altrernative zum Aufbau von positiven Gedankenmustern und darauf basierenden Reaktionen, zu bieten.

Meine Erfahrungen haben mir allerdings auch bestätigt, dass der Mensch (und da bin ich leider keine Ausnahme) ein faules Wesen und ein absolutes "Gewohnheitstier" ist. Ich habe die Methoden von Bernhardt voller Eifer nach der Lektüre seines Buches ausprobiert und war davon sehr positiv beeindrückt. Doch.,......und hier liegt der "Kasus knaktus", es begann mir besser zu gehen,  und dann haben der Eifer und das Durchhaltevermögen sukzessiv nachgelassen.

Ich habe habe mir selbst irgedwelche scheinheilligen Ausreden gesucht, um meinen "inneren Schweinehund" zu befridiegen und mein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Letzten Endes habe ich irgendwie im Laufe der Zeit die Ãœbungen ganz sein lassen, wohlwissend, dass mir diese zwar geholfen haben, aber ich diese nicht ewig machen möchte.

Hätte ich eine konsequente Anleitung und einen Coach oder Begleiter, der meine Motivatioin aufrechterhalten hätte, wäre ich heute wahrscheilich schon viel weiter und meine Angsterkrankung vielleicht eine Gechichte.
Wer hat denn aber das notwendige Zeit, Geld und Muße ständig etwas Neues, auch wenn es Erfolge vespricht, zu probieren? Schöne Ausrede, nicht wahr?

So weiß ich, dass es diese Methoden gibt, das diese gut sind und bei konsequenter Durchsetzung auch helfen können. Ich habe stattdessen das Zepter meiner Psyhcotherapeutin in die Hand gegeben, ahhh......wie herrlich bequem es ist, wenn die anderen die Arbeit machen und mann sich in der trügerischen Gedankenwelt wiegen kann, dass man selbst nicht viel zu tun braucht!
Das nennt sich .....Verantwortungsverschiebung.....hmmmm.

Das war ein kleiner Ausflug zu meiner Geschichte der Angst.
Offensichtlich hat es bei mir, das was ich unternommen und ausprobiert habe (und das war schon einiges), dennoch geholfen, um die Ausbreitung und Automatisierung der Angst zu stoppen. Vielleicht habe ich aber schlichtes Glück, nicht so stark betroffen zu sein. Ich weiß es nicht.
Jedenfalls kam ich bisher ohne Medikamente weitgehend klar, abgesehen von sporadischen und minimalen Dosen von Tavor in den Momenten, wo mich die Angst doch wieder packt und nicht loslassen will. 

Warum ich das schreibe ist, dass ich allen Betroffenen Mut und Zuversicht geben möchte, in dem ich sage, dass ein Mensch vieles selbst ausprobieren und unternehmen kann, ohne gleich auf Therapeuten oder Medikamente zurückgreifen zu müssen. Dennoch gibt es da unsere menschlichen Stolperfallen, die wir uns auf dem unseren Weg mit der Angst bewusst sein sollten.

Letzten Endes ist der Umgang mit der Erkrankung so individuell wie der Menschen selbst. Bei jedem verläuft die Geschichte ein wenig anders und jeder einen individuellen Weg dafür finden muss, der Angst zu bgegnen. 

Manchmal sind Medikamente und Therapien unumgänglich, manchmal erschienen sie als der einzige Ausweg aus der Qual und dem Pein der Angst.  Das ist auch vollkommen ok!

Letzten Endes kann man der Auseinandersetzung damit, wie man mit der Angst umgeht, nicht entkommen. Man muss sich früher oder später damit befassen und lernen mit den Zuständen umzugehen. Schließlich haben wir alle keine 24 Stunden Therapeuten und Ärzte oder Familienmitglieder um uns. Auch nicht immer leider schaffen die Tabletten die erhoffte Linderung oder Verbessetung. Oftmals sind wir (im Empfinden und Erleben in uns drinnen) so wieso allein mit der Angst.

Daher lohnt es sich schon Methoden und Wege zu kennen der Angst in den Momenten zu begegnen, wor wir auf uns selbst gestellt sind.

In diesem Sinne wünsche ich euch nicht allzu viele Gedankenkarussels, weniger bis keine Panikattacken und viel Durchhaltevermögen in dem was ihr tut, um der Angst den Garaus zu machen.

Haltert euch wacker ihr Lieben. Ihr seid nicht alleine.

Edyta

P.S: Ich habe hier meinen Hund, den ich knutsche, wenn mich die Ansgt packt. Ich bin weiterhin wegen meiner Erkälrung krankgeschrieben
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#16
"Hallo...Da bin ich wieder" (Michael Kessler)

Gestern konnte ich irgendwie nicht auf das Forum zugreifen. Mein Browser wollte aus Sicherheitsgründen die Seite nicht aufrufen. Komisch.

Sei Montag bin ich wieder im Büro...ohne Bürgerkontakte. Die Arbeit hilft mir etwas, wobei ich hier auch ziemlich viel mitbekomme und das ist für meine Angst nicht gerade hilfreich.
Was mir aber geholfen hat ist, dass ich nun zum Büro laufe. Morgens 2,6 km hin und nachmittags 2,6 km wieder zurück. Das tut mir gut und ich kann mir selber beweisen, dass meine Lungen wohl doch noch funktionieren. Ansonsten werte ich jedes kleine Wehwechen meines Körpers als Startschuss. Aber das kenne ich bereits aus der Vergangenheit und kann bzw. versuche es ganz gut einzuordnen.

Ich war lange Zeit in Behandlung und die Gespräche haben mich sehr weit gebracht. Ich habe viel über mich selber gelenrt und weiß jetzt ganz gut, warum ich so bin wie ich bin.
Die Angst gehört inzwischen dazu. Ich habe sie im Griff, doch in dieser Ausnahmesituation muss ich meine ganze "Angsterfahrungen" aufbringen.

Das Gedankenkarussel beende ich für mich mit anderen, poitiven Gedanken. Erinnerungen an vergangene oder zukünftige Ereignisse oder auch an das. was ich für nachmittags geplant habe. Ich habe viiel Autogenes Trainig ausprobiert und manche Podcasts mit Gedankenreisen helfen mir immer mal wieder. Die Musik spielte und spielt in meinem Leben eine wichtige Rolle und hilft mir in diesen Tagen sehr.

Auch wir haben einen Hund und alleine die Tatsache, dass mein Freund bei mir ist, beruhigt mich.

Wir werden diese Krise überstehen und ich hoffe, dass diese nicht zu lange andauern wird.

Edyta wünsche ich weiterhin gute Besserung. Schone dich und tut was Gutes für dich!

Auch Sanny wünche ich natürlich weiterhin viel Kraft, Hoffnung und Mut.

Nachher geht es wieder 2,6 km zurück....ich freue mich schon darauf!

Thorsten
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#17
Hallöchen,

Edyta deinen Zeilen haben mir sehr gut getan, auch ich habe seit meiner Jugend einige Therapien gemacht. Die mich immer ein Stück weiter im Verstehen der Ängste und auch in meinen Verhalten gebracht haben. 

2002 hatte ich dann eine psychosomatische Reha, die der reinste Horror war, selbst mein Hausarzt war entsetzt mit wie vielen verschiedene Medikamenten wir da zu geschüttet worden sind. Mit meinem Hausarzt haben wir dann eine  Beschwerde gegen die Klinik eingereicht. Naja was dabei raus kam, könnt ihr Euch denken, nichts. Es wäre alles richtig gewesen. Die Klinik ist in der Zwischenzeit komplett umstrukturiert worden und jetzt eine Gute Klinik.

Nach dieser Reha hatte ich dann meine erste schlimme Panikattacke im Auto, zum Glück ist mein Mann gefahren.
Danach war mit nicht mehr nach einer Reha, obwohl sie mir alle 2 Jahr eine empfohlen hatten.

Eine ambulante Therapie hat mich wieder auf die Füße gebracht und dieses hat mich auch gestärkt.
Seit meiner Krebsdiagnose 2013 habe ich eine sehr gute Psychoonkologin, die mir sehr geholfen hat, leider habe ich nur noch einen Termin, dann sind meine möglichen Termine aufgebraucht. 

Habe bei ihr auch viele Techniken gelernt, die mir auch immer wieder helfen. Jetzt diese Ausnahmesituation fordert mich mehr als gedacht.
 So dass die Ängste einen wieder ziemlich in Schach halten.

Ihr schreibt das ihr auch Hunde habt, ich habe da auch ein Problem, ich kann meinen Hund nur mit Handschuhen streicheln, weil ich auch da Angst habe sie könnte was nach dem Gassi gehen mit heimbringen. Die Tierärztin hat gesagt, das Hunde es nicht bekommen können. 
Aber wie wir Angsthasen so sind, bleibt irgendwie die Angst und das tut mir auch weh, wenn ich meine Bella( Shih Tzu )sehe, denn sie merkt das es mir nicht gut geht. Ich müsste sie jetzt selber scheren, da ich den Termin beim Hundefriseur auch abgesagt habe.
aber ich traue mich nicht, nicht weil ich es nicht kann, hatte sie schon öfters geschoren, wegen dem Kontakt.

Thorsten das find ich gut das du 2,6km zur Arbeit und wieder zurück läufst, ich kann dich verstehen das es dir gut tut. Ich versuche auf dem Homtrainer zu fahren, wenn der kalte Wind weg ist, dann stelle ich es auf den Balkon, dann bin ich auch draußen und habe meine Bewegung.

Mir helfen auch Meditationen, abtauchen in eine schöne Welt. Morgens wenn ich wach werden, höre ich eine Entspannungs CD und danach fällt es mir leichter den Tag zu beginnen.

Wünsche dir Thorsten auch viel Kraft, Mut und Zuversicht. Dir Edyta wünsche ich weiter gute Besserung und auch viel Kraft und Zuversicht. 

Wir sind stark und das Verständnis gibt einem Kraft.
LG Sanny
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#18
"Hallo...Da bin ich wieder" (Michael Kessler)

Ich kann immer noch nicht regelmäßig das Forum aufrufen. Mein Browser stoppt immer aufgrund irgendwelche fehlende Sicherheitszertifikate. Habt Ihr das auch?

Meine Gefühle fahren am Tag Achterbahn. Mal geht es mir gut und ich denke mir, dass es doch gar nicht schlecht ist. Und dann liege ich bald wieder im Sterben und die Angst ist wieder da. Panik habe ich zum Glück nicht, aber das ist auch nur wegen meiner Erfahrung so. Hoffentlich reichen meine Reserven, um diese Situation durchzustehen.

Ich sitze hier im Büro und versuche mich durch Arbeit abzulenken, was mir nicht immer gelingt. Jeden Tag laufe ich witerhin zur Arbeit und mache nun sogar einen kleinen Umweg...gefällt mir gut. Den Weg versuche ich schnell zu gehen und bin auh etwas außer Puste....so habe ich meinen täglichen Sport schon hinter mir.

Mein Körper ist natürlich voll mit (angenommenen) Symptomen. Ich habe Halsschmerzen, meine Bronchien/Lungen tun weh und ih fühle mich nicht wohl. Natürlich ist das die Angst und ich weiß das auch. Meine Krankheit ist die Angst und dagegen kämpfte ich, weil ich die nicht will. Schutzlos bin ich zum Glück nicht mehr aber es ist schwer.

Hoffentlich geht es euch etwas besser als mir und ihr kommt mit der Situation zurecht.

Wir werden das schaffen!

Thorsten
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#19
"Hallo...Da bin ich wieder" (Michael Kessler)

Ich muss inzwischen die Situation nutzen, wenn es mir möglich ist, dass ich das Forum aufrufen kann. Es kommt weiterhin häufig eine Störung bei mir.

Gestern hat es leider den ersten Todesfall in unserer Stadt gegeben. Meine Angst fährt Achterbahn und erwischt mich oft mit einer vollen Breitseite. Ich falle jedoch nicht um und setzte meine ganze Erfahrungen in diesen Kampf mit ein. Wie lange mir das noch so gelingt kann ich nicht sagen.

An meinem PC hängt ein gelber Klebezettel. Da habe ich "Hör auf zu googlen" draufgeschrieben. Leider habe ich mich dabei erwischt, dass ich mir immer wieder irgendwelche (Eil-)Meldungen durchgelesen habe. Dadurch ist meine Angst wieder aufgeflammt. Ebenso meine körperlichen Symptomen.

Ich habe gestern mit einer Apothekerin gesprochen, da ich ein normales Medikament benötigt . Aus Gewohnheit habe ich mit einem Geldschein bezahlt. Als mir das aufgefallen ist, habe ich mich entschuldigt. Derzeit ist ja Kartenzahlung sehr gefragt. Die Apothekerin war sehr freundlich und sagte, dass das nicht schlimm sei. Bei ihr und den vielen Publikum wäre es eh egal.

Diese normale Lässigkeit hätte ich auch gerne. Eine gesunde Angst und die Gewissheit, dass ich an der Situation oder an einer eventuellen Krankheit eh nichts ändern kann. Aufpassen ja....mehr geht doch aber auch nicht. Wie die Apothekerin es sagte.

Jetzt kommt erst einmal das Wochenende und das ist bei mir immer eine schwierige Zeit. Es erfordert mal wieder einige Anstrengungen und Maßnahmen, aber ich bekomme dass schon hin. Meine Befindungen hören sich jetzt vielleicht schlimm an, aber bis auf eine fühlbare Grundangst (die manchmal kurz an die Oberfläche kommt) ist es auszuhalten. Ganz weg ist es jedoch nie.

Ich wünsche euch allen weiterhin viel Kraft und ein schönes Wochenende.

Thorsten



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Was ist da da in meinen Beitrag oben reingekommen?? Sehr komisch.

Sorry!!!
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#20
Hallo Thorsten,
ich habe deine Postings gelesen und kenne die Ängste alle nur zu gut. Was mir auffällt bei dir (und was ich seit einiger Zeit bei mir feststelle): diese Ängste können als eine Sucht angesehen werden. Man sucht und sucht und sucht, es ist wie ein Zwang, man sucht im Körper, man sucht im Internet, man sucht nach brutalen Auslösern für diese schlimme Angst, die das Leben so anstrengend und furchtbar macht. Logik und Vernunft sind ausgeschaltet, die Angst ist stärker. Und natürlich findet man immer Argumente, dass sie ja berechtigt ist und etwas Katastrophales passieren könnte. Ich kenne diesen Sog, diese Spirale genau. Es ist ähnlich wie bei einer Spielsucht, die mir einmal von einem schwer Betroffenen genau erklärt wurde. Auch da: Logik und Vernunft sind ausgeschaltet, der Zwang siegt, und dann kommen all die schlechten Gefühle. Wie kommt man da raus? Will man überhaupt da rauskommen? Man kommt heraus mit dem Gegenteil von dem, was einen hineinzwingt und dem man so bereitwillig folgt. Also: mit Logik und Vernunft, mit Vertrauen und mit dem Willen, Herr über sich zu sein. Anstatt der Angst und der Suche nach den Auslösern die Herrschaft über sich zu geben. Man kann sich weiter darin suhlen. Oder man entscheidet sich, der „Chef im Haus“ zu sein (damit meine ich die Seele, die Psyche, das Leben). Du scheinst von Liebe umgeben zu sein (Frau, Kinder, Hund, wer weiß, was da noch schönes ist), also vertraue auf deine Kräfte, die Liebe und die Freiheit. Vertrauen statt Sucht. 
Ich hoffe, du verstehst meine Zeilen als mitfühlend und nicht nach dem Motto „reiß dich zusammen!“. 
Ganz liebe Grüße
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