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Angstattacken - wegen u. auf der Arbeit
#1
Hallo, ich bin neu hier, bin die Katrin, 51 Jahre und aus Thüringen.
In letzter Zeit häufen sich bei mir wieder Angstattacken, trotz Medikament (dass ich eigentlich wegen einer Psychose nehmen muss) spüre ich immer wieder Ängste und Angstattacken, die ich auch körperlich fühle in Form von Herzrasen, Herzrhythmusstörungen und Ãœbelkeit, Brechreiz, Magenproblemen und ich kann nichts essen.
Eigentlich dreht sich bei mir alles um die Arbeit.
Es ist sogar so schlimm, auch in meiner Freizeit und an Wochenenden, sobald ich an meine Arbeit und meine Probleme auf Arbeit denke, wird mir sofort übel. Ich leide dann an ständiger Ãœbelkeit, kann nichts essen und habe schon abgenommen.
Herzrasen und Herzrhythmusstörungen.
Ich vermute folgendes:
Sie haben mir vor Wochen (ungefähr im Dezember) auf Arbeit zusätzliche Arbeitsaufgaben aufgebrummt.
Mal davon abgesehen, dass es zwar einfache aber langweilige "Fleiß"aufgaben sind, schaffe ich mein Arbeitspensum
kaum noch und weiß nicht mehr, wie ich alles bewältigen soll.
Ich schaffe es einfach nicht mehr.
Nun drehen sich meine Gedanken meistens wie im Kreis:
Wie sollst du das nur schaffen?
Schaffst du das?
Wenn du in Hektik gerätst, machst du Fehler?
Habe ich Fehler gemacht?
Kommt gleich der Chef und du kriegst nen Anschiß?
Ich erwähne, ich habe auch große Angst vor Chefs und Vorgesetzten und auch da große Schwierigkeiten
und immer Angst vor Anschiß.
Darum habe ich auch vor Aussprachen mit dem Chef große Angst und auch so was löst Angstattacken aus.
Ich weiß nicht mehr was ich tun soll.
Es ist wie ein Teufelskreislauf und in meiner Freizeit kann ich kaum noch abschalten.
Das Einschlafen fällt schwer, manchmal kann ich gar nicht einschlafen und früh steh ich auf und geh bereits
mit Angstattacken auf Arbeit.
Ich habe eine Therapeutin aber erst in ein paar Tagen wieder einen Termin.
Kann mir hier jemand weiterhelfen und viell. einen Tip geben?
Ich weiß nicht mehr weiter!
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#2
Hallo Katinka,

du beschreibst etwas, das viele Angstpatienten gemeinsam haben: Die Pflichterfüllung über die eigene Gesundheit zu stellen. Wahrscheinlich bekommt man sowas schon als Kind eingeimpft: Stell dich nicht so an, hab dich nicht so, sei nicht so zimperlich.

So geht man dann durchs Leben und denkt, dass man alles perfekt und ganz toll und vor allem ordentlich zuende bringen muss, egal was passiert. Unbewusst wird so ein imenser Druck aufgebaut. Nur keine Fehler machen, nur nicht unangenehm auffallen, immer allen alles recht machen.

Diesen Druck hält man dann ein paar Jahre oder Jahrzehnte durch, dann fängt die Psyche an, die Notbremse zu ziehen. Entweder man bekommt psychische Probleme, oder durch die Psyche ausgelöste körperliche Problem.

Dann wird es Zeit, sich zu entscheiden. Hält man die gesundheitlichen Probleme aus und macht weiter wie bisher? Das geht meist eine zeitlang gut, bis die Beschwerden so heftig werden, dass gar nichts mehr geht.

Oder sieht man ein, dass es so nicht weitergeht? Den Job kündigen und sich um die Gesundheit kümmern zuerst? Aber wovon soll man leben? Welchen Job soll man machen mit über 50? Kann man nochmal umsatteln und etwas machen, was einem wirklich Spaß macht und wo der Stress erträglich ist? Gibt es sowas überhaupt?

Das wären vielleicht einige Punkte, die du mit deiner Therapeutin mal besprechen solltest. Vielleicht findet ihr ja eine Lösung zusammen.


Smile


lg
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#3
"Oder sieht man ein, dass es so nicht weitergeht? Den Job kündigen und sich um die Gesundheit kümmern zuerst? Aber wovon soll man leben? Welchen Job soll man machen mit über 50? Kann man nochmal umsatteln und etwas machen, was einem wirklich Spaß macht und wo der Stress erträglich ist? Gibt es sowas überhaupt?"

Oder gibt es sowas überhaupt.

Das ist der springende Punkt.

Oder kriegt man es vielleicht - trotz Angstattacken - gebacken, viell. mal mit den Chef zu reden, dass man überfordert ist und die Arbeit nicht mehr schafft.
Gibt es da vielleicht Lösungen.

Die Angsterkrankung wird viell. bei jeder Gelegenheit und auch im neuen Job, insofern es so etwas überhaupt gibt, wieder voll zuschlagen.
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#4
Letztendlich musst DU für dich erkennen, ob du noch fähig bist, deine Arbeit in deinem jetzigen Zustand zu schaffen.

Mit dem Chef kannst du sicher versuchen zu reden, aber ich denke nicht, dass er dein Arbeitspensum herunterschraubt weil der Job dich überfordert. Aus der Sicht eines Chefs ist es womöglich sogar von Vorteil, wenn du deinen Job aufgibst, weil der Chef sich dann einen jüngeren Mitarbeiter suchen kann, der dann die Arbeit klaglos erledigt und mit Zeitverträgen abgefertigt wird.

Im Grunde läuft es darauf hinaus: Willst du weiterarbeiten mit zahlreichen psychischen Beschwerden oder willst du einen Schlussstrich ziehen und versuchen gesund zu werden. Dies wiederum geht auch nicht von heute auf morgen, sowas kann durchaus Monate oder Jahre dauern. Solche Entscheidungen sind sehr schwer und bedeuten grosse Einschnitte im Leben.


lg
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#5
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, jetzt in EU-Rente zu gehen und kann es mir zudem finanziell
auch nicht leisten.
Das Geld, was man für eine EU-Rente bekommt, reicht nicht zum leben und nicht zum sterben.

Lösungen auf Arbeit und die Angsterkrankung in den Griff bekommen, wäre für mich wünschenswert!

Außerdem möchte ich auch nicht den ganzen Tag allein zu Hause sein.
Einen Großteil der Angstattacken hab ich ja nur auf Arbeit und im Zusammenhang mit der Arbeit.

Meine Hausärztin brachte ja heute auch nur den Lösungsvorschlag, medikamentös noch etwas zu machen
und viell. noch zusätzlich ein Medikament zu nehmen;
wovor ich allerdings Angst habe wegen der Nebenwirkungen, die da alle kommen können.
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#6
Gut, dann hast du dich also entschieden, trotz der Erkrankung weiter arbeiten zu gehen und zu versuchen, die Krankheit währenddessen mit Therapie und Medis anzugehen.

Bist du denn nicht in Facharztbehandlung? Bei einer Angsterkrankung ist der normale Hausarzt meistens nicht der richtige Ansprechpartner, schon wegen der Auswahl der entsprechenden Medikamente.

Hast du denn schonmal Medis bekommen? Was schlägt denn der Hausarzt vor?
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#7
Doch, ich gehe zu einer Fachärztin, die mir ein Medikament verschreibt.
Bis jetzt habe ich das Medikament allerdings wegen einer Psychose bekommen (400 mg),
als ich vor kurzem Angstattacken hatte und nicht mehr auf die Straße konnte, hat sie
wegen den Ängsten die Dosis erhöht (500 mg).

Aber die Ängste sind eben trotzdem da, wenn es speziell um die Arbeit ging und selbst heute,
als ich nur zur Ärztin gefahren bin, waren die Ängste da, nur nicht so schlimm.
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#8
Vielleicht wäre dann ein anderes, zusätzliches Medi speziell gegen die Angsterkrankung, angebracht.

Wobei man da natürlich immer im Hinterkopf haben muss, dass die Medis lediglich gegen die Symptome helfen, aber nichts an der Grundproblematik ändern.

Aber vielleicht hilfts ja, insbesondere da du ja noch eine Therapie gleichzeitig machst. Smile
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#9
Eine Therapie mach ich ja bereits auch.
Hat nur bis jetzt noch nicht viel gebracht.

Das meinte meine Hausärztin ja auch:
noch ein zusätzliches Medikament speziell wegen der Angsterkrankung.

Obwohl ich schon Angst vor den Nebenwirkungen habe.
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