28.12.2018, 20:20
Hallo ihr,
ich fürchte das dieser Beitrag etwas länger wird und ich auch nicht sofort auf den Punkt kommen kann, würde mich aber trotzdem freuen, wenn ihn jemand liest und noch mehr, wenn er jemanden helfen würde.
Ich schreibe das hier auch ehrlich gesagt etwas für mich selbst, um es mir noch einmal selbst vor Augen zu führen, also wenn meine Sprache etwas direkter wird, schimpfe ich mit mir selbst und nicht mit euch :-)
Zunächst einmal kurz in die Vergangenheit:
Ich habe schon seit ich 11 Jahre alt bin immer mal wieder unter Depersonalisation/Derealisation (DP/DR) gelitten, damals nur stundenweise, in meinen Zwanzigern dann einmal 2 Wochen und 2015 ging sie dann nicht mehr weg. Dazu Panikattacken und div. Körperliche Angstsymptome.
Es wurde bei mir daraufhin eine generalisierte Angststörung festgestellt, die mich einige Monate ununterbrochen begleitet hat.  Ich bin dann in Therapie gegangen und habe dort meine Vergangenheit ausgearbeitet. Dazu „leichte“ Medikamente und vor allem musste ich mich und meine Einstellung ändern. Ich begann mich um mich selbst zu kümmern, Sport zu treiben, mich gesund zu ernähren und mein Leben mit schönen Dingen auszufülle.
Ende 2015 hatte ich mich dann endlich erholt und mir ging es wirklich sehr gut!
Vor ungefähr einem Jahr fing es dann langsam wieder an. Ich musste meinen Arbeitsplatz wechseln und habe mich seither nicht mehr so richtig wohl gefühlt. Nicht wegen etwas bestimmten, sondern vermutlich einfach weil ich mein „gewohntes Nest“, das mir auch 2015 sehr geholfen hat, verlassen musste.
Ich bekam immer mal wieder Panikattacken und war oft körperlich sehr aufgewühlt. Darum beschloss ich im Sommer noch einmal zu wechseln, um zumindest weniger Zeit mit Pendeln verbringen zu können.
Mein „neuer“ Arbeitsplatz gefällt mir wirklich sehr, ich habe tolle Kollegen und wegen dem kurzen Weg auch sehr viel Freizeit.
Doch irgendwie ging es mir nur kurz gut und seither geht es stetig bergab. Im Herbst wurde ich plötzlich sehr depressiv, schob es aber auf die Jahreszeit und seit Anfang November zeigt mir die Angst wieder diverse ihrer Fratzen.
Nun habe ich seit ca. 1 Woche wieder durchgehend DP/DR.
Aufgrund alldessen habe ich natürlich angefangen darüber nachzudenken, warum das passiert. Man soll sich ja nicht nur auf die aktuelle Situation, sondern auch auf die letzten Monate konzentrieren und zunächst dachte ich, dass dieser Arbeitsplatzwechsel mir in den Knochen steckt, doch ehrlich gesagt war das letzte Jahr zwar nicht mein glücklichstes, aber es sind auch keine schlimmen Dinge passiert. Kein übermäßiger Stress, keine grundlegende Veränderungen…
Ich konnte das einfach nicht begreifen, da ich doch immer noch Sport mache und mich gut ernähre, also um mich selbst kümmere.
Nachdem ich einige Zeit darauf rumgedacht hatte und zu keinen Schluss gekommen bin, hab ich beschlossen, dass es mehr Sinn macht, sich nun Gedanken zu machen, wie ich wieder auf die Spur kommen kann.
Ich habe überlegt, was mir damals geholfen hat. Das waren vor allem neue Hobbies, sich gut um mich kümmern und vor allem mit mir selbst auseinander zu setzen.
Komischerweise hat der Gedanke wieder all das vermehrt zu tun, ein großes Glücksgefühl in mir ausgelöst. Ich war richtig froh, dass ich nun gezwungen werde, wieder all das anzupacken.
Dann habe ich ein Zitat gelesen, dass zwar relativ banal ist, aber mich irgendwie gepackt hat:
„Kümmere dich um dich selbst, wie um einen Menschen, den du wirklich liebst.“
Und da wurde es mir klar.
Ja, ich habe Sport gemacht und mich gut ernährt, aber nicht mehr, weil es mir gut getan hat, sondern um mich zu optimieren.
Ich habe die letzten Monate so unglaublich viel Zeit damit verbracht, darüber nachzudenken, wie ich besser werde, schlanker, athletischer… Habe tagelang nur noch über Essen nachgedacht, also was ich essen „darf“.
Das hatte nichts mehr damit zu tun, gut zu mir zu sein, sondern das Gegenteil. Ein weiterer Versuch meines Perfektionismus, mich zu optimieren und irgendetwas in mir hat geglaubt, dass ich nur so glücklich werde.
Ich war immer ein Mensch, der sich nicht viel aus Äußerlichkeiten gemacht hat und nun blicke ich zurück und erkenne mich selbst nicht mehr. Das bin ich nicht! Und das hat auch nichts mit glücklich sein zu tun!
Meine Angst „zwingt“ mich jetzt damit endlich aufzuhören und auch wenn es mir aktuell wirklich nicht gut geht, weiß ich, dass ich im Nachhinein sehr dankbar dafür sein werde.
ich fürchte das dieser Beitrag etwas länger wird und ich auch nicht sofort auf den Punkt kommen kann, würde mich aber trotzdem freuen, wenn ihn jemand liest und noch mehr, wenn er jemanden helfen würde.
Ich schreibe das hier auch ehrlich gesagt etwas für mich selbst, um es mir noch einmal selbst vor Augen zu führen, also wenn meine Sprache etwas direkter wird, schimpfe ich mit mir selbst und nicht mit euch :-)
Zunächst einmal kurz in die Vergangenheit:
Ich habe schon seit ich 11 Jahre alt bin immer mal wieder unter Depersonalisation/Derealisation (DP/DR) gelitten, damals nur stundenweise, in meinen Zwanzigern dann einmal 2 Wochen und 2015 ging sie dann nicht mehr weg. Dazu Panikattacken und div. Körperliche Angstsymptome.
Es wurde bei mir daraufhin eine generalisierte Angststörung festgestellt, die mich einige Monate ununterbrochen begleitet hat.  Ich bin dann in Therapie gegangen und habe dort meine Vergangenheit ausgearbeitet. Dazu „leichte“ Medikamente und vor allem musste ich mich und meine Einstellung ändern. Ich begann mich um mich selbst zu kümmern, Sport zu treiben, mich gesund zu ernähren und mein Leben mit schönen Dingen auszufülle.
Ende 2015 hatte ich mich dann endlich erholt und mir ging es wirklich sehr gut!
Vor ungefähr einem Jahr fing es dann langsam wieder an. Ich musste meinen Arbeitsplatz wechseln und habe mich seither nicht mehr so richtig wohl gefühlt. Nicht wegen etwas bestimmten, sondern vermutlich einfach weil ich mein „gewohntes Nest“, das mir auch 2015 sehr geholfen hat, verlassen musste.
Ich bekam immer mal wieder Panikattacken und war oft körperlich sehr aufgewühlt. Darum beschloss ich im Sommer noch einmal zu wechseln, um zumindest weniger Zeit mit Pendeln verbringen zu können.
Mein „neuer“ Arbeitsplatz gefällt mir wirklich sehr, ich habe tolle Kollegen und wegen dem kurzen Weg auch sehr viel Freizeit.
Doch irgendwie ging es mir nur kurz gut und seither geht es stetig bergab. Im Herbst wurde ich plötzlich sehr depressiv, schob es aber auf die Jahreszeit und seit Anfang November zeigt mir die Angst wieder diverse ihrer Fratzen.
Nun habe ich seit ca. 1 Woche wieder durchgehend DP/DR.
Aufgrund alldessen habe ich natürlich angefangen darüber nachzudenken, warum das passiert. Man soll sich ja nicht nur auf die aktuelle Situation, sondern auch auf die letzten Monate konzentrieren und zunächst dachte ich, dass dieser Arbeitsplatzwechsel mir in den Knochen steckt, doch ehrlich gesagt war das letzte Jahr zwar nicht mein glücklichstes, aber es sind auch keine schlimmen Dinge passiert. Kein übermäßiger Stress, keine grundlegende Veränderungen…
Ich konnte das einfach nicht begreifen, da ich doch immer noch Sport mache und mich gut ernähre, also um mich selbst kümmere.
Nachdem ich einige Zeit darauf rumgedacht hatte und zu keinen Schluss gekommen bin, hab ich beschlossen, dass es mehr Sinn macht, sich nun Gedanken zu machen, wie ich wieder auf die Spur kommen kann.
Ich habe überlegt, was mir damals geholfen hat. Das waren vor allem neue Hobbies, sich gut um mich kümmern und vor allem mit mir selbst auseinander zu setzen.
Komischerweise hat der Gedanke wieder all das vermehrt zu tun, ein großes Glücksgefühl in mir ausgelöst. Ich war richtig froh, dass ich nun gezwungen werde, wieder all das anzupacken.
Dann habe ich ein Zitat gelesen, dass zwar relativ banal ist, aber mich irgendwie gepackt hat:
„Kümmere dich um dich selbst, wie um einen Menschen, den du wirklich liebst.“
Und da wurde es mir klar.
Ja, ich habe Sport gemacht und mich gut ernährt, aber nicht mehr, weil es mir gut getan hat, sondern um mich zu optimieren.
Ich habe die letzten Monate so unglaublich viel Zeit damit verbracht, darüber nachzudenken, wie ich besser werde, schlanker, athletischer… Habe tagelang nur noch über Essen nachgedacht, also was ich essen „darf“.
Das hatte nichts mehr damit zu tun, gut zu mir zu sein, sondern das Gegenteil. Ein weiterer Versuch meines Perfektionismus, mich zu optimieren und irgendetwas in mir hat geglaubt, dass ich nur so glücklich werde.
Ich war immer ein Mensch, der sich nicht viel aus Äußerlichkeiten gemacht hat und nun blicke ich zurück und erkenne mich selbst nicht mehr. Das bin ich nicht! Und das hat auch nichts mit glücklich sein zu tun!
Meine Angst „zwingt“ mich jetzt damit endlich aufzuhören und auch wenn es mir aktuell wirklich nicht gut geht, weiß ich, dass ich im Nachhinein sehr dankbar dafür sein werde.