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10 Stunden lang Attacken
#1
Hallo Ihr Lieben,

ich bin neu hier. Ich heiße Ruby, bin 47 Jahre alt und habe seit einem halben Jahre Panikattacken. Ich hatte das Glück direkt eine Therapeutin zu finden und nehme zusätzlich Medikamente. Opipramol und wenn es wirklich nicht mehr anders geht auch Benzopram.
Allerdings brauchte ich darauf auch nur 2x in dem letzen halben Jahr zurückgreifen.
Mein Problem ist, das ich letzte Woche 3x Attacken hatte, die Stunden angedauert haben. Kennt das Einer von Euch? Meine Therapeutin sagte mir, das ist zwar selten aber nicht ungewöhnlich. Dabei handelt es sich nicht um eine Attacke sondern um mehrere hintereinander. Diese Attacken sind nicht stärker als die kurzen Attacken, leider auch nicht schwächer. Allerdings sind 10 Stunden und mehr für mich absolut grausam. Natürlich versuche ich dann erlernte Techniken anzuwenden, aber das fällt mir schwer. Mein Herz rast und schlägt wie verrückt. meine Gedanken kreisen nur noch um...laß es vorbei gehen...Das Benzopram hilft dann auch nicht. Mein Körper kämpft regelrecht gegen die Wirkung an.
Meine Frage ist, hat einer von Euch auch so lange anhaltende Attacken?
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#2
Hallo Ruby,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Gut, dass du bereits eine Therapeutin gefunden hast.
Ich hatte das am Anfang meiner Angstkarriere auch.

Gruß
Karin
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#3
Hallo Ruby,
Dein Therapeut hat recht - es ist selten aber nicht ungewöhnlich. Es gibt leider viele Therapeuten, die das nicht glauben. Mir wurde einmal gesagt "der Körper kann ein so hohes Erregungsniveau nicht so lange aufrecht erhalten". Doch kann er und es geht leider noch viel länger. Ich hatte in meiner langen "Karriere" eine Phase von einem Jahr in dem ich durchgehend, bis auf die wenigen Stunden Schlaf, Panik hatte.
Ich will Dir damit keine Angst machen, sondern vielmehr 1.) den Optimismus geben, dass selbst schwere Anfälle durch eine ruhige Phase abgelöst werden und 2.) Dich bestärken, das Thema intensiv mit Deinem Therapeuten zu behandeln.
Leider kenne ich auch die Situation, dass die Panik versucht sich gegen alle Entspannungstechniken zu wehren. Wenn es sehr stark war, hat ein allfälliger Versuch mit autogenem Training nur zu einer Art „Gegenwehr“ geführt. Such Dir eine Aktivität (und aktiv ist ganz wichtig) bei der Du Dich wohl fühlst (wandern, laufen … was auch immer). Das kann helfen.
Liebe Grüße und alles Gute
Franz
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#4
Danke Karin
Danke Franz

Es beruhigt zu wissen, das es noch mehr Menschen so ergeht, auch wenn das schrecklich ist, aber man ist nicht allein damit. Das Du ein Jahr durchgehend damit durchstanden hast, ist unvorstellbar. Das muss die Hölle gewesen sein.
Das mit der Aktivität versuche ich. Ich backe und das hilft ein wenig. Nichts desto Trotz stehe ich ja wohl noch am Anfang meiner 'Angstkarriere' und werde noch viel dazu lernen müssen. Ganz lieben Dank für Eure schnelle Antwort.
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#5
Hallo Ruby,
ich weiß nicht, wie sehr Dich das Backen emotional bindet (quasi in dies Welt entführt). Was hilft ist individuell. Meiner Erfahrung nach sollte es sehr aktiv sein.
Ja es war die Hölle, aber es hört auf - und man stellt fest, dass die vielen schönen Momente, die man sehr bewusst wahrnehmen muss (Frau, Freundin, Familie, Dinge die man gerne macht) und die das Leben trotzdem sehr lebenswert machen. Selbst wenn keine Heilung eintritt (was bei Dir ja nicht ausgeschlossen ist - Deine Erkrankung ist ja noch „jung“). Natürlich denkt man oft: Wieso bin ich so geplagt und kann nicht einfach ein unbeschwertes Leben führen. Aber es ist wichtig, es zu akzeptieren - ohne aufzuhören alles zu versuchen die Situation zu verbessern - und im Rahmen der Möglichkeiten das Leben zu genießen (Nach dem Motto: Ich habe die Angst, aber sie hat mich nicht).
Liebe Grüße
Franz
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#6
Hi Franz,
wahrscheinlich hast Du recht. Backen ist ja eher was Stilles und meine Gedanken können sich nach wie vor mit der Angst befassen.
Jetzt z.B. bin super eingeschlafen und seid 1 Stunde in einer Attacke. War jetzt im Garten mit unseren Hunden und habe mit denen Blödsinn gemacht. Das lenkt mich ab. sobald ich aber wieder reinkomme, ist alles wieder da. Herzrasen, ich fühle Rhythmusstörungen, Unruhe und so weiter.
Ich hasse es. Zudem fühle ich mich unter Druck. Ich bin selbstständig und habe um 8 meinen ersten Kunden. Ich muss schlafen, heißt es da in meinen Kopf. Aber ich kann nicht. Ich fühle mich als Versager, das ich selbst Schlaf nicht hinbekomme.
Ich hasse es, ich hasse es.
Sry,bin gerade echt aufgebraucht.
Gibt es hier im Forum sowas wie einen Akutgruppenthread? Wenn man gerade in der Attacke ist? Um sich dann auszutauschen?
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#7
Hallo Ruby,
ich war 11 Jahre in der zweiten Führungsebene großer Unternehmen, vier Jahre Geschäftsführer und 20 Jahre Selbständiger. Ich kann daher sagen, ich weiß wie groß der Druck ist, schlafen zu müssen und Panik zu haben. Mit dem „ich hasse es, ich hasse es“ wird es aber nur schlechter (ja, ich weiß, das ist leicht gesagt, weil in dem Moment die Bedrohung zweifach ist, erstens durch die Panik und zweitens durch die Angst am nächsten Tag zu versagen). Ich habe dann anfangs versucht mir zu sagen: „Dann bist Du eben krank und sagst Termine ab“. Das hat die Situation nicht verbessert - im Gegenteil. Daher habe ich angefangen meiner Angst zu sagen: „Du kriegst mich nicht klein, ich gehe in jedem Fall Arbeiten und das Adrenalin wird mich über Wasser halten“. Zeitweise bin ich in der Nacht aufgestanden und spazieren gegangen oder ich habe mich im Wohnzimmer vor den Fernseher gelegt um mir zu suggerieren, dass ich ja noch nicht schlafen muss.
LG Franz
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#8
Hallo Ruby
Ich bin auch neu hier und kann gut mitreden was die Dauer der Angst angeht. Kurz zu mir ich bin 47 habe eine Tochter und habe seit 12 Jahren die Panikattacken. Es ging mir nach Therapie und Citalopram wieder gut, Sodas ich die Medikamente absetzen konnte. Vor 2 Jahren hat mich dann mein Mann verlassen und 1/2 Jahr später fing alles wieder an. Bis vor drei Tagen war die Angst eigentlich sehr milde, nur Donnerstagnacht bin ich plötzlich aufgewacht und ich hatte so eine starke Panikattacken wie vor 12 Jahren! Ich dachte ich hätte ein HI! Das Herz raste wie verrückt mal war mir heiß und schwitzig dann am zittern und eiskalte Hände und Füße! Das ganze dauerte fast 3 Stunden bis ich den Notarzt holte! Ich hatte so Angst! Im KH angekommen, kam natürlich nichts raus😉
Seitdem ist wieder jeder Tag mit der Angst besetzt! Rede mir zwar auch immer wieder ein, das es nur die Psyche ist und teilweise hilft es auch! Ãœberlege wieder das Citalopram einzuschleichen !
Alle sagen, man soll sich der Angst stellen, nur wie, wenn man immer das Gefühl hat in Ohnmacht zu fallen, oder es einem allgemein nicht gut geht! Hat da vielleicht jemand ein Tipp?
Dir weiterhin alles gut! Ps wie geht es dir jetz?
Lg Danny
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