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Ständige Angst vor Hausdurchsuchung (Zwangsgedanken)
#1
Hallo Community,
ich (m/17) habe jetzt schon seit knapp über einem halben Jahr ständige Angst vor einer Hausdurchsuchung durch die Polizei. 

Es fing alles an, als vor etwa einem halben Jahr ein Forum für illegale Downloads hochgenommen wurde worauf auch Ich mit einem Account registriert war. Lange Rede kurzer Sinn - die Polizei hat nun die Daten von mir und es wäre möglich, eine Hausdurchsuchung bei mir stattfinden zulassen ( rechtlich wäre das möglich - Ich hab mich lange damit beschäftigt ) um mir Downloads von urheberrechtlich geschützten (illegalen) Dateien nachzuweisen. Ich habe natürlich bereits alle Dateien gelöscht und es ist sehr unwahrscheinlich, dass selbst im Falle einer Hausdurchsuchung noch Dateien gefunden werden könnten.

Trotzdessen, dass es sehr unwahrscheinlich ist da als einfacher Nutzer verfolgt zu werden und es zudem nun schon über ein halbes Jahr her ist, lässt mich schon seit dem Hochnehmen des Forums der Gedanke nicht los, dass bei mir eine Hausdurchsuchung stattfinden könnte.
Ich habe dann mit meiner Mutter darüber geredet und Sie hat gemeint, dass Ich mir keine Sorgen darüber machen müsste da Sie immer hinter mir stehen würde. 

Nur das kurz zum Hintergrund jetzt aber zum Problem  Smile 

Das Problem ist, dass ich jeden Tag, vom Aufstehen an bis zum Schlafengehen an nichts anderes mehr denken kann (und dass nun schon über Monate hinweg) als dass die Polizei vor der Tür stehen könnte und eine Hausdurchsuchung machen könnte.
Ich habe den ganzen Tag über dann typische Angstsymptome wie Unkonzentriertheit, Schlechte Laune und ich bin vor allem extrem schnell gereizt.
Körperlich, verspüre ich oft einen erhöhten Herzschlag und vor allem ein Drücken in der Brust ( man könnte das Vergleichen mit der Metapher, dass einem ein Stein auf dem Herzen liegt).
Ich muss auch stärker und tiefer Atmen, wahrscheinlich um den verspürten Druck abzulassen.
Am Schlimmsten ist allerdings, dass ich nie zur Ruhe komme. Egal wann und wo, ich muss immer daran denken und verspüre den Druck etwas dagegen machen zu müssen. Das ist ja auch erstmal richtig, nur da ich nun bereits alles getan habe was mir so einfällt und das Gefühl nicht besser wird ist das zum Problem geworden.

Ich weiß nicht genau woher die Angst vor einer Hausdruchsuchung kommt. Ich habe weder allgemein Angst vor Autoritätspersonen, zudem bin ich ziemlich selbstbewusst und ansonsten läuft mein Leben absolut in Ordnung. Ich habe auch keine schlechten Erfahrungen mit Menschen allgemein gemacht.

Ich war zudem schon bei einem Psychotherapeuten und einer Psychologin.
Der Psychotherapeut hat mir geraten ein Tagebuch zu führen (was sich aufgrund meiner Angst vor einer Beschlagnahmung bei einer Hausdurchsuchung als nicht gerade sinnvoll erweist) und die Situation abzuwarten. Ich war dann auch noch bei einer Psychologin die mir dann geraten hat eine Klopftechnik auszuführen, falls ich mal eine Panikattacke habe. 

Insgesamt sehe ich nun einfach keinen Ausweg aus meiner Situation mehr. Ich kann das Anmelden im Forum nicht mehr rückgängig machen und muss nun abwarten ob die Polizei noch dahingehend gegen mich ermittelt.
Die Unwissenheit darüber ist das was mich am meisten fertig macht. Da ich nicht weiß ob noch etwas passiert gerate Ich in eine dauernde Angst, der Situation zu entkommen. Da ich aber keinen Einfluss darauf habe ob noch etwas passiert, stellt sich das für mich wie ein ewiger Kreislauf da. 
Ich versuche eine Situation zu verhindern obwohl sie vielleicht gar nicht gefährlich ist (es wird überhaupt nicht ermittelt).

Selbst bei Ermittlungen wüsste ich, dass auf mich nichts zukommen könnte da meine Mutter sowieso die mögliche Geldstrafe bezahlen würde.
Ich merke also selber, dass ich mir vor etwas Sorgen mache wovor ich keine Angst haben sollte.

Nun zu meiner Frage (sorry für den langen Text Smile ):
Habt Ihr irgendwelche Tipps mit der Angst umzugehen, habt Ihr vielleicht selber schon einmal so etwas erlebt ?
Was würdet Ihr an meiner Stelle, in meiner Situation tun?
Was würdet Ihr mir raten um weiter dagegen anzukämpfen?

Ich möchte die Angst einfach besiegen um mein für mich persönlich, abgesehen von der Angst, sehr schönes Leben weiter mit der selben Lebensfreude zu leben wie zuvor.

Danke  Applaus
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#2
Hallo Meyer (klingt etwas komisch ;-)),

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Wie du selber geschrieben hast, ist das eher unwahrscheinlich und was schlimmes würde dir da auch nicht passieren.
Vielleicht helfen die Entspannungsübungen.

Gruß
Karin
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#3
Hallo Meyer,

ich selbst war ebenfalls in solchen Situationen. Zwar hatten diese nichts mit einer Hausdurchsuchung zu tun, aber das Denkmuster war das Gleiche.
Aus meiner Erfahrung heraus geschieht bei uns Angstpatienten eine Ãœberreaktion auf Situationen, die eigentlich gar nicht bedrohlich sind.

Ich habe mir auch unendlich viele Gedanken über Dinge gemacht, welche eigentlich so nie eingetroffen sind bzw. auch völlig abwegig waren.
Diese ganzen möglichen Katastrophen gab es nur in meinem Kopf.

Sollte in deinem Fall der Worst Case eintreffen und eine Hausdurchsung stattfinden (was ich persönlich wirklich nicht glaube), so wäre das auch kein Todesurteil.
Du bekommst evtl. eine Anzeige und musst vor Gericht oder eine Geldstrafe zahlen. Aber auch dafür gibt es Lösungen und Personen die dir helfen können.
Auf keinen Fall wirst du dadurch zum verurteilten Straftäter oder stehst auf der Straße etc.

Du hast eben einen Fehler gemacht. Das kann man nicht ändern und das ist auch völlig in Ordnung. Bestraf dich nicht dafür, sondern tu die etwas Gutes.
Ich mache mitlerweile bei solchen Gedanken das genaue Gegenteil und hole mir erstmal eine dicke Portion Eis Smile



Geholfen haben mir außerdem Entspannungsübungen wie z.B. Traumreisen oder progressive Muskelentspannung.
Vielleicht ist es dir auch möglich eine Auszeit zu nehmen und dich evtl. in eine Klinik zu begeben. Das habe ich auch getan und ich konnte mich dort neu sortieren und einfach mal verschnaufen.

Alles Gute.
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#4
Erst einmal vielen Dank für die Antworten. Ich werde bestimmt noch einmal öfter darauf schauen um mich selber ein wenig zu motivieren und mir bewusst zu machen, dass die Gedanken lediglich Gedanken sind und mit der Realen Welt wenig zu tun haben.
Ich werde auch mal die vorgeschlagenen Entspannungsübungen ausprobieren und zudem mit meiner Mutter in Kontakt bleiben.
Vielleicht erzähle ich das ganze auch mal einem guten Freund.
Danke auch dafür, dass die Rückmeldungen so schnell kamen. So etwas hilft ungemein weiter Big Grin
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#5
Hi,
hast Du Dir mal überlegt zu einer Rechtsberatung zu gehen? Vielleicht kann der Anwalt Dir die Angst nehmen. Selbst wenn Du dafür ein paar Euro zahlen müsstest. Immer noch besser, als ständig diese Angst.
Im Grunde hat fast jeder Mensch in seiner Jugend irgendeinen M.ist gebaut. Würde man alle bestrafen wollen, hätten die Gerichte viel zu tun.
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#6
Ja auch das habe ich bereits überlegt und auch thematisiert. Meine Mutter wäre auch damit einverstanden das zu machen. Das Problem ist nur, dass der Anwalt mir wahrscheinlich sagen wird, dass das ganze möglich wäre aber unwahrscheinlich ist. Das ist ja bereits der Wissenstand den ich habe.
Das einzige woran ich vielleicht glaube ist, dass die Angst durch mein Gespräch mit dem Anwalt weniger wird da mein Kopf das Ganze dann vielleicht besser aufnimmt.
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