Hallo zusammen,
erstmal möchte ich mich kurz vorstellen, ich heiße Lukas, bin 22 Jahre alt und bin froh, ein Forum wie dieses gefunden zu haben, wo man sich mal ein bisschen austauschen kann.
Ich möchte ganz vorne beginnen:
Vor etwa 2-3 Wochen ging alles los. Ich verspürte in meiner Brust bzw. an den Rippen einen Schmerz, manchmal ziehend manchmal stechend, mal mehr mal weniger stark. Ich konnte schon von Anfang an den Gedanken nicht aus dem Kopf bringen, dass irgendwas mit meinem Herzen nicht in Ordnung ist. Nun gut, anfangs hatte ich das noch ganz gut im Griff. Aber mit der Zeit wurde es immer schlimmer.
Ich wohne noch daheim, und als das alles anfing bzw. es schon seit ein paar Tagen war, fuhr meine Mutter in den Urlaub und ich war ganz allein zu Hause. Im Normalfall ist das für mich sowas von absolut kein Problem, aber da hat mich das irgendwie total in Angst versetzt, ich musste mir permanent vorstellen, dass ich morgens nicht mehr aufwache, zusammenklappe oder was auch immer. Ich muss vielleicht dazu sagen, dass ich genau zu dem Zeitpunkt meinen Cannabiskonsum eingestellt habe, vorher habe ich eigentlich täglich abends eine Tüte konsumiert...
Naja, ich hab dann einen Arzttermin ausgemacht, da ich Gewissheit haben wollte. Kardiologe Wartezeit 4 Monate, also zum Hausarzt. Der hörte mich ab, hat Blutdruck gemessen, alles im grünen Bereich. Dann letzte Woche beim Internisten, Ultraschall vom Herzen, nochmals abgehört und Röntgen Thorax, auch alles unauffällig, es wurde noch Blut abgenommen, auf dessen Ergebnis ich noch warte, sollte (hoffentlich) morgen da sein.Â
Ich hoffte eigentlich, dass ich nach dem Internistenbesuch endlich Erleichterung verspüren würde, aber irgendwie Fehlanzeige. Ich dachte mir nur, er hat kein EKG gemacht, vielleicht hat er was übersehen, bla bla bla... und alles wurde nur noch schlimmer.Â
Da die Sache mit dem Herzen jetzt als eher unwahrscheinlich raus kam, googelte ich natürlich weiter mit meinen Symptomen, da ich merkte, dass mir manchmal im Schlaf Hände bzw. Finger einschlafen und ich auch den Eindruck habe, dass ich manchmal ein bisschen schlecht sehe, bzw diese mitgehenden Linien und Punkte im Blickfeld habe, mal auf dem einen, mal auf dem anderen Auge. Dann kam ich auf das nächste Horrorszenario: Multiple Sklerose... das hat mir dann wieder komplett die Beine weggezogen. Ich heule mich fast täglich bei meiner Mutter aus und das belastet mich noch zusätzlich.
Hinzu kommt, dass ich mich oft schlapp und schwach fühle, das kann vielleicht daran liegen, dass ich in dieser Zeit auf 64 KG abgenommen habe (bei 179 cm) und nur noch schlafen kann, weil mir meine Hausärztin Zopiclon 7.5mg verschrieben hat... Ohne geht es so gut wie nicht mehr. Morgen will ich wieder zur Arbeit, und hoffe dass ich dann dort keinen Nervenzusammenbruch bekomme.Â
Diese Ängste sind unbeschreiblich und jedes Zwicken in meinem Körper macht alles noch schlimmer, egal wo es ist etc...
Ich will morgen wieder zu meiner Hausärztin und mir eine Ãœberweisung zum Neurologen geben lassen. Aber ich habe Angst, dass ich dann danach trotzdem nicht besser drauf sein werde... Ich habe vor so vielen Sachen Angst...Herztod, MS, Lähmungen, Herzschwäche, und so weiter...
Hat vielleicht jemand von Euch Ähnliches durchgemacht und kann mir einen Rat geben oder so?Â
Sorry für den langen Text und danke schon mal vorab.
Gruß
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Hallo Lukas,
herzlich willkommen bei uns im Forum.
Mit ziemlicher Sicherheit bist du völlig gesund. Das liest sich alles, nach einer Angsterkrankung. Eine Therapie wäre da sicher sehr hilfreich. Die Arbeit morgen lenkt dich sicher auch etwas ab.
Gruß
Karin
Danke Karin für die schnelle und ermutigende Antwort.
Die Sache ist halt nur die, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das alles von der Psyche kommt, auch, weil vieles einfach zu gut passen könnte. Viele der Symptome scheinen zu den Sachen zu passen, vor denen ich Angst habe, viele nicht.
Am schlimmsten ist für mich die Vorstellung, dass in der Wartezeit bis zu den Arztterminen irgendwas passiert usw. Ich kann den ganzen Tag über keinen klaren Gedanken mehr fassen, rede kaum noch, worauf mich auch jeder anspricht und fragt, ob denn alles in Ordnung ist, aber ich halte mich bedeckt was das angeht, rede nur mit meiner Mutter darüber.
Ich überprüfe mich selbst auch fast permanent auf Symptome.
Das Seltsame daran ist, dass ich in der Vergangenheit, wenn ich Schmerzen oder Beschwerden hatte, mich niemals so in etwas hineingesteigert habe. Das ist das erste Mal. Ich bin wirklich am Rande der kompletten Verzweiflung.
Naja, ich werde Euch auf dem Laufenden halten und bin dankbar für jeden hilfreichen Kommentar wie den von Karin!
Also vorhin war ich noch mal beim Internisten, die Blutwerte waren da, und alles in Ordnung. Mit dem Herzen ist laut ihm alles in Ordnung. Auch die Lunge zeigt keine Auffälligkeiten.
Aber ich verspüre keinerlei Erleichterung. Heute auf der Arbeit ging es mir erst ziemlich gut, doch dann packte es mich wieder.
Weil ich manchmal etwas kribbeln, manchmal auch ein leichtes brennen oder ähnliches in Fingern, Armen, manchmal auch den Beinen oft in Verbindung mit Schweiß spüre, ist jetzt die Angst vor einer schweren Nervenerkrankung da...Sie ist genau so schlimm wie die Angst vor dem Herzen vorher. Ich kann bald nicht mehr. Stand wieder kurz vor Panikattacken auf der Arbeit, auch danach nachdem ich den Befund vom Arzt in Bezug auf das Herz hatte wurde nichts besser. Ich weiß nicht mehr weiter. Wollte eigentlich zu meiner Hausärztin und mit ihr darüber sprechen, jetzt hat die ausgerechnet diese Woche Urlaub. Ich weiß ehrlich nicht, was ich jetzt noch tun soll...
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Hallo und willkommen auch von mir. Ich würde dir als erstes raten das googlen sein zu lassen. Wenn man da schaut bringt es meistens keine Erleichterung sonder es wird alles noch schlimmer und es bringt nicht . Da hat man dann wirklich alles an Krankheiten die man haben könnte.Â
Für mich hört sich das auch alles nach einer Angsterkrankung an. Die Symptome die du beschreibst haben soviele hier. Ich würde dir auch zu einer Therapie raten.Â
Entspannungsübungen wären auch gut. Schau auch mal in den Erste Hilfe Beiträgen, vielleicht findest du da was für dich.
Guten Morgen, hoffe, dass ich hier richtig bin, mit meinem neuen Beitrag?? Ich weiss mir momentan nicht mehr anders zu helfen. Vor ca. 4 Jahren verstarb meine Mutter nach 3jähriger Leidensgeschichte an einem Hirntumor. Kurz vorher wurde unser Sohn geboren, also unendliche Freude und unendliche Trauer so nah beieinander. Erst dachte ich, ich könnte den Tod meiner Mutter einigermaßen "gut" verarbeiten. Es war mir klar, dass es seine Zeit braucht, wenn überhaupt, zumindest, es akzeptieren zu lernen. Ich bin mit unserem Sohn dann 2 Jahre Zuhause geblieben, um die Zeit mit unseren beiden Kindern richtig zu nutzen, und auch zum verarbeiten. Aber mir ging es psychisch immer schlechter. Erst wechselten sich Freude und Trauer ab, aber nach einem Treppensturz (ca. 1 Jahr später; bin mit unserem Kleinen auf dem Arm ein paar Treppenstufen heruntergerutscht /-gefallen und um ihn zu schützen habe ich mich so gedreht, dass ihm nichts zustößt. Am nächsten Tag war ich in der Notaufnahme, weil ich so starke Rückenschmerzen und andere Symptome bekam, dass ich dachte meine Wirbelsäule wäre angebrochen oder so ähnlich. Zum Glück war das nicht der Fall, aber dieses Ereignis hat irgendwie eine Angst in mir ausgelöst, dass ich eine Krankheit haben könnte, die mich seitdem nicht mehr los lässt. Seitdem war ich bei sämtlichen Ärzten und auch in Notaufnahmen unterwegs, da ich ständig irgendwelche neuen Symptome bekam. Habe "krankheitsmäßig" (psychisch) gefühlt, fast alle schlimmen Krankheiten durch, was Krebs angeht. Angefangen beim Hirntumor, meine Hausärztin schickte mich zum MRT (vor ca. 2 Jahren; ohne Befund), bis zur Magen/- Darmspiegelung; Ultraschall etc. etc. . Bislang ohne Befund. Die Steigerung waren dann noch Panikattacken, wenn ich dann mal abends zum abschalten kam. Ich hatte und habe ständig Angst, dass ich an einer schlimmen Krankheit erkranke und meine Kinder dann dasselbe durchmachen müssen, wie ich mit meiner Mutter. Habe mir auch schon psychologische Hilfe geholt, aber so richtig komme ich da nicht weiter. Momentan habe ich wieder Angst vor einem Hirntumor, da ich Probleme im Kopfbereich /mit den Augen habe (beim Augenarzt war alles soweit in Ordnung). Mein Mann und meine Schwester müssen ziemlich darunter leiden, da ich mir bei Ihnen immer versuche eine Rückversicherung einzuholen, dass meine Symptome nichts schlimmes bedeuten. DAS GANZE macht mich so fertig, neben Alltag, Arbeit und häuslicher Arbeit! Manchmal könnte ich mich in eine Ecke schmeißen und nur noch los heulen.
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Hallo Priska,
herzlich willkommen bei uns im Forum.
Mit ziemlicher Sicherheit bist du körperlich gesund. Das klingt alles nach einer Angststörung. Weiß dein Psychologe, dass die Therapie dir nicht viel bringt? Vielleicht brauchst du auch mal eine Auszeit, du hast ja so einiges zu tun.
Gruß
Karin
Hallo Karin, vielen Dank für Deine Antwort. Habe es schon bei der Psychologin angedeutet. Wir haben auch schon einiges aufgearbeitet, aber mir fehlt ehrlich gesagt die Kraft für die Umsetzung im Alltag. Bin ich bei Ihr, wird mir manches klarer. Wenn ich dann wieder Zuhause bin und so eine schlimme Phase durchmache, blockt alles ab. Meistens "versaue" ich mir damit unsere freie Zeit und damit auch meine Lebenszeit. Alle schönen Sachen gehen irgendwie an mir vorbei und ich fühle mich, als bin ich aussen vor. Ich kann nichts mehr richtig genießen, weil ich mir ständig Sorgen mache, entweder über mich, unsere Kinder, meinen Mann etc. Klar, sie kann auch keine Wunder vollbringen und es muss auch von mir kommen (bemühe mich ja auch), aber.... . Bin nun schon beim beantragen einer Mutter-Kind-Kur. Das wird aber voraussichtlich erst im Herbst, wegen meiner Arbeit. Bin mir eben auch noch nicht sicher, ob mir das gefallen wird, bin eben nicht so gerne von Zuhause weg.
Viele Grüße
Priska
Hi Lukas,
all das, was du beschreibst kenn ich nur zu gut.
Ich hatte meine ersten Paikanfälle ebenfalls mit Anfang 20. Bei mir war es damals die Angst zu Ersticken.
NACH einer Attacke fühlte ich mich immer dumm und schlecht. Ich konnte NACH einer Attacke selbst nicht mehr nachvollziehen, wieso es dazu gekommen war.
Du schreibst von deinem Canabis-Konsum. Ich kann mir vorstellen, dass du ein empfindsamer Mensch bist. Du versuchst dich dem Alltag zu entziehen und zu flüchten.
Jetzt hilft dir der Canabis nicht mehr (das ist auch sehr gut so ) und deine Gedanken haben Platz- seeeehr viel Platz. Deine versteckten Sorgen und Ängste äußern sich in den Attacken. Herauszubekommen, was sie wirklich auslösen, wirst du mit einem guten Therapeuten. Lasse dich auf eine Warteliste setzen. Auch wenn es etws dauert, bis du einen Therapieplatz bekommst. Du öffnest dich, z.B hier im Forum, das hilft.
Ich bin jetzt 46 Jahre und ich habe keine Panikattacken mehr. Aber ich habe mittlerweile viele Wege gefunden, meine Ängst zu minimmieren.Als ich 20 war, gab es noch kein google für jedermann. Ich hatte ein dickes Medizinisches Buch, mit tausenden Symptomen und Krankheitsbeschreibungen. Ales erstes habe ich dieses Buch weggeschmissen. Du wirst sicher Symtome googeln- du musst das lassen . Stattdessen versuche dich auf die Symtome zu konzentrieren, die du aktuell hast. Auch wenn Ablenkung in so einer Situation schwer ist. Versuche es. Ich spiele CandyCrush, wenn Ängste zu unbrauchbaren Zeiten kommen.Es ist bunt, es ist sinnfrei, aber es lenkt mich ab. :-) Meine Atmung reguliert sich dann und mein gesamter Zustand verbessert sich
Ich wünsche dir alles Gute!
(03.04.2018, 12:24)hubalu schrieb: Also vorhin war ich noch mal beim Internisten, die Blutwerte waren da, und alles in Ordnung. Mit dem Herzen ist laut ihm alles in Ordnung. Auch die Lunge zeigt keine Auffälligkeiten.
Aber ich verspüre keinerlei Erleichterung. Heute auf der Arbeit ging es mir erst ziemlich gut, doch dann packte es mich wieder.
Weil ich manchmal etwas kribbeln, manchmal auch ein leichtes brennen oder ähnliches in Fingern, Armen, manchmal auch den Beinen oft in Verbindung mit Schweiß spüre, ist jetzt die Angst vor einer schweren Nervenerkrankung da...Sie ist genau so schlimm wie die Angst vor dem Herzen vorher. Ich kann bald nicht mehr. Stand wieder kurz vor Panikattacken auf der Arbeit, auch danach nachdem ich den Befund vom Arzt in Bezug auf das Herz hatte wurde nichts besser. Ich weiß nicht mehr weiter. Wollte eigentlich zu meiner Hausärztin und mit ihr darüber sprechen, jetzt hat die ausgerechnet diese Woche Urlaub. Ich weiß ehrlich nicht, was ich jetzt noch tun soll...
Hallo zusammen nochmal.
Erst einmal danke für all Eure hilfreichen Beiträge.
Will Euch mal ein kleines Update meines aktuellen Zustandes bringen.
In der Zwischenzeit war ich noch mal bei einem Kardiologen. Der machte ein EKG, Blutdruckmessung und untersuchte nochmals das Herz per Ultraschall. Alles unauffällig. Er meinte auch, die Beschwerden könnten von eingeklemmten Nerven bzw. dem Rücken/der Wirbelsäule kommen.
Alles schön und gut. Man sollte meinen, hey, da sollte es einem doch viel besser gehen. Nur leider war das bei mir nicht wirklich so, wie ihr Euch sicher vorstellen könnt.Â
Als meine Ängste langsam aber sicher vom Herzen abrückten, kamen wie schon erwähnt die Ängste vor vielleicht noch schwerwiegenderen, nervlichen Erkrankungen oder Ähnlichem. Das begann alles mit den Missempfindungen wie Kribbeln, Pieksen oder einschlafenden Händen nachts (was eigentlich völlig unspektakulär ist und wohl einfach mit falschem Liegen zusammenhängt). Aber die Angst setze sich halt wieder fest.
Dann ging ich Montag Abend letzte Woche (Nachtschicht) wieder auf die Arbeit. Dann fing es plötzlich an, dass mir gegen Ende der Arbeit bzw. mit dem vermehrten Stehen (ich stehe wohl 60-70% der 8 Std. Arbeit) die Füße schmerzten und sich wie geschwollen anfühlten.
Nunja, zunächst dachte ich mir, das ist halt, nachdem ich die 2 Wochen vorher eigentlich nur 2 Tage oder so auf Arbeit war, dass sich meine Füße erst wieder daran gewöhnen müssten. Aber es wurde die Woche hindurch nicht besser. Auch musste ich dann, wenn ich schlief, vermehrt raus auf Toilette zum Pinkeln. Und dann kam plötzlich doch wieder die Angst vor irgendwas mit dem Herzen, da ich doch so oft gelesen hatte, dass das Symptome einer Herzschwäche sein können (geschwollene Beine/Füße, obwohl meine sich nur innerlich geschwollen fühlten und äußerlich normal aussahen - und nächtliches Wasserlassen) obwohl doch genau diese Herzschwäche vom Internisten per Bluttest/Ultraschall und auch vom Kardiologen per Ultraschall bzw. EKG mehr oder weniger ausgeschlossen wurde.Â
Naja, ich dachte mir, meine Füße werden sich schon wieder daran gewöhnen.Â
Dann war ich am Samstag bei meinem Bruder auf Baustelle zum Helfen. Die Nacht halt wieder kaum geschlafen (da ich Nachtschicht hatte und um halb 10 schon auf Baustelle war) freute ich mich eigentlich mehr oder minder darauf, da ich dachte, die Bewegung würde mir vielleicht etwas gut tun.
Doch am Ende des Tages ging es mir wieder so dreckig. Da ich halt auch mal hier und da für mehr oder weniger längere Zeiträume gestanden war, ging das wieder mit den Füßen los. Ich dachte echt, ich drehe bald durch und war, als ich wieder zu Hause war, wieder kurz vor einem Zusammenbruch.Â
Wenn ich laufe, dann geht es meinen Füßen super, nur scheint das längere Stehen Probleme zu machen.
Gestern war ich 6,5 km mit einer Freundin und meinem Hund unterwegs, ohne dass ich nennenswerte Probleme hatte...aber ein "komisches" Gefühl bleibt irgendwie immer, manchmal auch in Ruhe, wenn ich liege oder sitze. Das lässt sich so schwer beschreiben, ist mal ein Ziehen, leichtes Brennen, Kribbeln, was auch immer.
Wie auch immer, heute war ich beim MRT in der Röhre. Die Ergebnisse erwarte ich innerhalb der nächsten 3 Tage.
Auch ein großes Blutbild mit allen möglichen Zusätzen wurde bei der Hausärztin gemacht, dessen Ergebnisse ich ebenfalls für morgen erwarte.
Jedenfalls ist meine momentan größte Angstvorstellung, an ALS erkrankt zu sein. Diese Krankheit ist so erbarmungslos und schlimm, dass ich manchmal wieder schlecht Luft bekommen, wenn ich zu sehr daran denke.
Auch, wenn die Wahrscheinlichkeit verschwinden gering ist, sowas zu haben, erst recht in meinem Alter, kann ich es doch einfach nicht ausblenden oder verdrängen. Die Angst ist permanent im Gedächtnis verankert, und jedes noch so kleine Wehwehchen, jede noch so geringe Empfindung, die einem komisch vorkommt, gibt dem ganzen noch "Futter". Ständig kontrolliere ich mich, ob ich eine verringerte Kraft in den Gliedern oder Ähnliches spüre oder wie sich gerade die Beine, Arme, Hände anfühlen.
Es zucken Muskeln, man spürt einen leichten Schmerz oder ein leichtes Missempfinden, das sich durch ganze Nervenbahnen zu ziehen scheint. Vielleicht etwas, das man schon immer hatte, doch erst jetzt wirklich wahrnimmt, vielleicht auch nicht. Ich kann es inzwischen glaube ich nur noch schwer selbst einschätzen.
(14.04.2018, 10:33)luna schrieb: Stattdessen versuche dich auf die Symtome zu konzentrieren, die du aktuell hast. Auch wenn Ablenkung in so einer Situation schwer ist. Versuche es. Ich spiele CandyCrush, wenn Ängste zu unbrauchbaren Zeiten kommen.Es ist bunt, es ist sinnfrei, aber es lenkt mich ab. :-) Meine Atmung reguliert sich dann und mein gesamter Zustand verbessert sich
Ich wünsche dir alles Gute!
Danke dir.
Ja, Ablenkung hilft schon, denke ich. Gestern abend war ich auf einem Geburtstag einer Freundin, habe viel geredet, etwas Gitarre gespielt und wir haben Singstar gerockt (ich feier das Spiel ziemlich :-D). Da ging es mir eigentlich ganz gut. Nur wehe, du hast mal einen kurzen Moment zum Nachdenken oder "in deinen Körper horchen". Dann ist die gute Stimmung augenblicklich wieder dahin.Â
Vielleicht entwickelt man in so einer Zeit der permanenten Krankheitsangst auch eine verstärkte bzw. verbesserte Fähigkeit, alle möglichen Symptome seines Körpers besser zu empfinden und nimmt deswegen alles so schnell und mitunter auch deutlich wahr.
Ich werde mich wohl bald nach einer psychologischen bzw. einer psychosomatischen Behandlung umschauen müssen, sollte das nicht besser werden, auch wenn sich sämtliche medizinischen Befunde als unauffällig herausgestellt haben sollten.
Nochmals vielen Dank und liebe Grüße!
Hallo Hubalu,
ich habe mir deine Einträge hier jetzt so durchgelesen und ich finde, du hast einen großen Schritt nach vorne gemacht!
Es ist wirklich ein echter Meilenstein, wenn man endlich akzeptiert, dass man ein Angstproblem hat und kein körperliches. Klar, man hat immer wieder den Gedanken, dass man vielleicht doch furchtbar krank ist - aber im Inneren weißt du wohl schon, dass dein Problem die Angst ist.
Halte daran fest
Gibt es bestimmte Sätze, die dir dabei helfen, dich zu beruhigen? So etwas wie "Das ist ein Symptom meiner Angst. Alles ist in Ordnung. Sobald ich mich beruhigt habe, sind auch meine "Krankheitssymptome" verschwunden". Also so ein innerliches gut zureden? Falls nicht, überleg dir vielleicht einen oder mehrere Sätze, die du immer wieder wiederholst, wenn du die Angst oder Panik kommen spürst. Das hat mir immer total gut geholfen (ich habe übrigens seit Jahren keine Krankheitsängste mehr).
Du musst die panischen Gedanken nicht "ausblenden" wie du schreibst, lass sie kommen und akzeptier sie als Symptom deiner Angst. Es ist in Ordnung, es geht wieder vorbei. Und stärke die innere Sicherheit in dir, dass du ein gesunder Mensch bist - immerhin hast du dich gut durchchecken lassen, da hast du ja schon einen riesen Vorsprung gegenüber der Durchschnittsbevölkerung
(17.04.2018, 15:32)Kareena schrieb: Hallo Hubalu,
ich habe mir deine Einträge hier jetzt so durchgelesen und ich finde, du hast einen großen Schritt nach vorne gemacht!
Es ist wirklich ein echter Meilenstein, wenn man endlich akzeptiert, dass man ein Angstproblem hat und kein körperliches. Klar, man hat immer wieder den Gedanken, dass man vielleicht doch furchtbar krank ist - aber im Inneren weißt du wohl schon, dass dein Problem die Angst ist.
Halte daran fest
Gibt es bestimmte Sätze, die dir dabei helfen, dich zu beruhigen? So etwas wie "Das ist ein Symptom meiner Angst. Alles ist in Ordnung. Sobald ich mich beruhigt habe, sind auch meine "Krankheitssymptome" verschwunden". Also so ein innerliches gut zureden? Falls nicht, überleg dir vielleicht einen oder mehrere Sätze, die du immer wieder wiederholst, wenn du die Angst oder Panik kommen spürst. Das hat mir immer total gut geholfen (ich habe übrigens seit Jahren keine Krankheitsängste mehr).
Du musst die panischen Gedanken nicht "ausblenden" wie du schreibst, lass sie kommen und akzeptier sie als Symptom deiner Angst. Es ist in Ordnung, es geht wieder vorbei. Und stärke die innere Sicherheit in dir, dass du ein gesunder Mensch bist - immerhin hast du dich gut durchchecken lassen, da hast du ja schon einen riesen Vorsprung gegenüber der Durchschnittsbevölkerung Hallo Kareena,
interessanter Ansatz mit der "Selbstberuhigung". Ich mache das eher, indem ich manchmal eine Art Gleichgültigkeit entwickle.
So einen bestimmten Satz bzw. Sätze habe ich nicht. Auch tut Ablenkung generell nur kurz gut, da ich die körperlichen Symptome bzw. Beschwerden nach wie vor habe und mir diese stets zuverlässig wieder all diese quälenden Gedanken in den Kopf jagen.
Leider bin ich mir keineswegs sicher, "nur" psychisch ein Problem zu haben. Das ist ja mein ProblemÂ
Ich bin mir im Klaren darüber, dass meine Angst bzw. deren Ausmaße nicht der eines psychisch komplett gesunden Menschen darstellen. Aber da körperliche Symptome vorhanden sind und ich diese beim besten Willen nicht in die psychosomatische Schublade schieben kann, schaffe ich es nicht, mich zu beruhigen und mir zu sagen, dass das alles nur meine Psyche macht.
Man kommt halt von schlimmen Krankheiten zu absolut verheerenden (so wie die ALS zum Beispiel). Und da setzt man sich dann fest.
Es gibt halt Phasen am Tag, da geht es mir irgendwie besser, weil ich vielleicht "müde" vom ganzen Nachdenken bin und die Dinge einfach passieren lasse. Aber lange dauert es dann nicht, bis sich ein Symptom verstärkt und alles wieder los geht.
Heute habe ich auch von meiner Hausärztin per Bluttest erfahren, dass ich eine angeblich "ausgeheilte" weiter zurückliegende Borreliose hatte. Nur habe ich schon öfter gehört, dass man nie wirklich feststellen kann, ob diese Krankheit komplett abgeklungen ist oder nicht.
Oft war die Nacht eine Art "Zufluchtsort", jedoch träume ich in der letzten Zeit auch oft davon, wie ich nicht mehr richtig laufen kann und so weiter, eben die Folgen der Dinge, vor denen ich solche Angst habe. Und wenn nicht, träume ich von einer Frau, wegen der ich zur Zeit eine Art "Liebeskummer" habe (der aber nie wirklich zur Geltung kommt, da die Krankheitsangst stets dominant im Vordergrund ist).
Es wird für mich sicher eine Psychotherapie geben, das steht denke ich außer Frage. Nur will ich zunächst alle menschenmöglichen Untersuchungen machen lassen, die die Dinge ausschließen können, vor denen ich die große Angst habe. Dann bin ich für alles weitere offen.
Hallo!
ja diese Selbstberuhigung erlernt man in der Verhaltenstherapie. Der Ansatz ist da, dass man sich ein bestimmtes "Angstverhalten" antrainiert, das man dann eben auch wegtrainieren kann. Feste "Glaubenssätze" sind da eine Methode.
Ja, ich verstehe dass Krankheitsängste sehr stark (und auch sehr überzeugend sein können), aber da du ja hier im Forum bist und das offen thematisiert, sehe ich das als großen Schritt. Oft dauert es ja sehr lange, bis man Angst als Ursache überhaupt in Erwägung zieht. Ich verstehe auch, dass du dich ordentlich durchchecken lassen möchtest. Nur ich denke nicht, dass es dir irgendeine Art von Erleichterung bringen wird - und wenn, dann nur temporär. Denn die Angst "springt". Sobald du sicher bist, dass du kein ALS hast, hast du einen Tumor/Herzschwäche/Epilepsie/psychische Krankheiten/.... Das ist leider meistens der Lauf der Dinge.
Hast du dich näher über Angst als Krankheit informiert? Meistens folgen die Symptome einem bestimmten Schema. Das sind einige sehr "berühmte" Angstsymptome:
1. Kurzatmigkeit oder Atemnot
2. Todesangst
3. Herzklopfen, Herzrasen oder unregelmäßiger Herzschlag
4. Schwitzen
5. Erstickungs- oder Würgegefühle
6. Schwindel, Benommenheit, Schwächegefühle
7. Angst, verrückt zu werden
8. Schmerzen oder Beklemmungsgefühle in der Brust
9. Zittern oder Beben
10. Kribbeln oder Taubheit im Körper
11. Hitzewallungen oder Kälteschauer
12. Ãœbelkeit, Magen- oder Darmbeschwerden
13. Gefühle der Unwirklichkeit
14. Angst, die Kontrolle zu verlieren
Vermutlich kennst du einige davon. Oft tauchen diese Symptome als Angstattacke auf und führen dann zu der falschen Schlussfolgerung, dass man ganz bestimmt eine schlimme Krankheit hat. Körperliche Symptome sind sehr real für Angstpatienten, aber bedeuten nicht, dass man schwer krank ist.
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Guten Tag!
Ich denke auch ehrlich gesagt nicht, dass da in deinem Fall wirklich eine körperliche Erkrankung dahintersteht. Mir ging es vor etwa zwei Jahren ziemlich ähnlich, da hatte ich eine wirklich schlimme Phase, wo ich immer wieder große Angst verspürte, dass ich an einer Krebserkrankung leiden könnte. Schon bei einem kleinen Husten hatte ich Panik, dass es doch Lungenkrebs sein könnte.Â
Habe mich natürlich durch alle Ärzte gequält und naturgemäß wurde nichts festgestellt. War dann für einige Zeit in der Schön Klinik Bad Arolsen in Behandlung, wo mir dann über mein eigentliches Problem der Angststörung hinweggeholfen worden konnte.
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Hallo Lukas,
bist du hier noch registriert? Dein Beitrag ist zwar schon etwas her, aber ich bin erst seit heute angemeldet. Mir geht es ganz genauso wie dir, natürlich mit der einen oder anderen Abweichung. Ich mache das Ganze schon zehn Jahre mit.
LG
Simone
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