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Ich brauche Hilfe
#1
Hallo ich bin 28 Jahre alt und leide seit 2 Jahren unter Angststörungen, die seit letzten Sommer unerträglich sind. 

Angefangen hat alles vor zwei Jahren mit dem Tod meines Vaters (Lungenkrebs). Seit dem leide ich stark unter Verlust- und Todesängsten. Verstärkt hat sich dies letzten Sommer, als ich wegen starken Verspannungen und Gliederschmerzen zum Arzt bin. Das war mein erster Besuch bei diesem Arzt und er hat mein Leben ruiniert. Nachdem ich ihm meine Beschwerden schilderte, sagte er knallhart, dass er vermutet das ich unter ALS leide. Er lies seiner Auszubildenden ein Lungenfunktiontest durchführen, die sich wohl garnicht damit auskannte und mich nicht anleiten konnte also atmete ich völlig falsch ein und aus -Ergebnis 50% Lungenfunktion. Auch ein großes Blutbild führte er durch -ohne Befund. Er vereinbarte für den nächsten Tag ein Termin beim Mrt um andere Erkrankungen außzuschließen. Befund: 2 Bandscheibenprotusionen der eine in der LWS und die andere in der HWS sowie eine Spondylathrose und eine Fehlstellung der Schulter. 
Am nächsten Tag war ich mit dem Befund wieder beim Arzt und diesmal ging er garnicht auf seine Vermutung ALS ein und wollte noch ein Lungenfunktionstest -diesmal mit der erfahrenen Arzthelferin und das Ergebnis war 100%. Der Arzt sagte nur solle schön Urlaub machen und viel Schwimmen -das wars. 

Seit dem traue ich mich nicht mehr zum Arzt, habe Angst vor einer schlimmen Diagnose -habe ständig Panikattacken und Todesängste. Ich kann nicht mehr alleine bleiben, weil ich Angst habe zu sterben. Entweder denke ich einen Herzinfarkt zu bekommen oder das ich Lungenkrebs habe oder die Angst vor ALS. Ich habe jetzt seit etwa einer Woche schlimme Rückenschmerzen die bis hin zum Schlüsselbein und Brustbein ziehen. Die Schmeren sind Bewegungsabhängig und in den Momenten, an denen ich rational denken kann, weiss ich, dass es an meinen Rückenproblemen liegt. Aber im Hintergrund bleibt die Angst vor Lungenkrebs oder ALS. Seit dem die Schmerzen akut sind habe ich ich auch ANgst vor Brustkrebs. 

ICh bin ständig am googlen und male mir ständig neue Krankheiten aus. Ich kann Nachts nicht mehr schlafen, habe im Moment Urlaub und war letzte Woche krank geschrieben. Da ich im Nachtdienst alleine auf Station arbeite ist es unerträglich für mich. Ich kontrolliere ständig mein Puls der immer erhöht ist und meine Sauerstoffsättigung. Sollte die mal auf 97 sinken, bekomme ich Panik. Ich bin total verspannt und weiss garnicht mehr wie ich meine Schultern richtig halten muss. Ich werde noch verrückt aber ich traue mich nicht darüber zu reden. Weder mit Freunden, noch mit Familie oder mit dem Arzt. Ich weiss nicht wie ich das bewältigen kann. Habe seit einem Jahr total zugenommen, gehe nicht mehr raus bin immer zuhause. 

Ich brauche Hilfe aber ich traue mich nicht.
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#2
Hallo Milla,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Das Googeln solltest du sein lassen, denn da liest man nur die schlimmen Sachen, die man haben könnte, aber mit fast 100iger Sicherheit nicht hat..
Eventuell wäre Krankengymnastik gut für deine Verspannungen und eine Therapie ist sicher auch sehr hilfreich bzw. notwendig. Aber trauen musst du dich schon , von alleine passiert leider nichts.

Gruß
Karin
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#3
Hallo Milla,

es gibt sehr viele unfähige, menschlich indiskudable Ärzte und Ärtzinnen. Du hast den 2. Lungenfunktionstest 100% gemacht. Verlasse dich darauf, denn wie du selbst sagst, war der erste Test mit einer Azubine durchgeführt.
Wenn du noch einmal zu einem Arzt gehst, sage ihm gleich, dass du an Ängsten leidest und das du schnell beunruhigt bist. Ein einfühlsamer Arzt hat Verständnis dafür. Ich habe mittlerweile alle meine Ärtze auf Ärtzinnen umgestellt, weil ich die Erfahrung gemacht habe, das Frauen i.d.R. einfühlsamer sind.

Hör auf zu googlen-> verbiete es dir. Auch wenn dein Drang dir unüberwindbar erscheint. Es ist die einzige Möglichkeit, dich nicht weiter in die Angstspirale zu manövrieren.

Wenn du merkst,das sich Angst in dir aufsteigt, dann halte kurz inne, konzentriere dich nur uns ausschließlich auf deine aktuellen Symptome:
Herzrasen, schwitzen, Schwindel... was immer es ist. Nimm wahr und sage dir: es ist Schwindel, nicht mehr und nicht weniger. Versuche deine Atmung zu kontrollieren. Atme ganz tief in den Bauch und atme durch die einen Spalt geöffneten Lippen aus.
Bei mir helfen auch Globuli Arnica D6 gut. 5 Stück alle halbe Std.

ABER: Was ist beschreibe ist nur mein Weg und auch du solltest dir, deiner Beschreibung nach zu urteilen, einen Therapeuten suchen.
Egal ob du dicker geworden bist oder was sonst ist. Mit Problemen im Bronchialsystem gehst du doch auch zum Arzt- bei Problemen mit der Seele versuchst du es nur mit dir selbst. Das passt nicht.

Wenn du weiter mit mir darüber schreiben willst, gerne per PN... ich wünsch dir alles Gute und Kraft! :-)
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#4
Hallo Mila.
Das tut mir alles sehr leid wie es dir im Moment geht. Aber vergiss nicht du bist nicht alleine damit.
Ich kann dir nur empfehlen das Googln zu lassen. Aus nem ganz einfachen Grund. Weil es die Psyche ist die diese Körperlichen Symptome verursacht.
Versuche die Schmerzen oder auch Kribbeln verspannungen etc einfach hinzunehmen. Du musst dich entspannen. Schau mal in der Sektion Erste Hilfe. Oder versuch mal Progressive Muskelentspannung. Lass dich darauf ein. Deine Ängste werden so schnell nicht verschwinden aber du musst sie einfach hinnehmen. Bekämpfen macht sie nur schlimmer.
Und wie gesagt das Googeln lassen!! Ich weiß es ist schwer aber es bringt überhaupt nichts und macht die Angst nur größer.

LG Sascha.
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#5
(14.04.2018, 10:02)luna schrieb: . Mit Problemen im Bronchialsystem gehst du doch auch zum Arzt- bei Problemen mit der Seele versuchst du es nur mit dir selbst. Das passt nicht.

Lieber Sascha, vielen Dank erstmal für deine sehr ausführliche Antwort. Natürlich werde ich versuchen deine Ratschlage zu befolgen aber es ist so schwierig. 

Das Problem ist, ich traue mich garnicht mehr zum Arzt. Habe ich Schmerzen an den Gliedern so habe ich Angst vor der Diagnose ALS, Rückenschmerzen und Grippe sind für mich Anzeichen für Lungenkrebs und mal ein Stechen in der Brust ist direkt Brustkrebs. Ich habe große Angst, eine schlimme Diagnose zu bekommen. 

Als Teenager hatte ich mal eine wirklich lebensbedrohliche Erkrankung des Rückenmarks aber damals hab ich nie an den Tod gedacht oder Angst gehabt. Jetzt würde mich so eine Krankheit zum Wahnsinn treiben.
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#6
(14.04.2018, 11:07)Milla89 schrieb:
(14.04.2018, 10:02)luna schrieb: . Mit Problemen im Bronchialsystem gehst du doch auch zum Arzt- bei Problemen mit der Seele versuchst du es nur mit dir selbst. Das passt nicht.

Lieber Sascha, vielen Dank erstmal für deine sehr ausführliche Antwort. Natürlich werde ich versuchen deine Ratschlage zu befolgen aber es ist so schwierig. 

Das Problem ist, ich traue mich garnicht mehr zum Arzt. Habe ich Schmerzen an den Gliedern so habe ich Angst vor der Diagnose ALS, Rückenschmerzen und Grippe sind für mich Anzeichen für Lungenkrebs und mal ein Stechen in der Brust ist direkt Brustkrebs. Ich habe große Angst, eine schlimme Diagnose zu bekommen. 

Als Teenager hatte ich mal eine wirklich lebensbedrohliche Erkrankung des Rückenmarks aber damals hab ich nie an den Tod gedacht oder Angst gehabt. Jetzt würde mich so eine Krankheit zum Wahnsinn treiben.

Entschuldigt dies sollte die Antwort an Luna sein. Habe leider oben die Namen verwechselt.
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#7
(14.04.2018, 10:34)sascha98 schrieb: Hallo Mila.
Das tut mir alles sehr leid wie es dir im Moment geht. Aber vergiss nicht du bist nicht alleine damit.
Ich kann dir nur empfehlen das Googln zu lassen. Aus nem ganz einfachen Grund. Weil es die Psyche ist die diese Körperlichen Symptome verursacht.
Versuche die Schmerzen oder auch Kribbeln verspannungen etc einfach hinzunehmen. Du musst dich entspannen. Schau mal in der Sektion Erste Hilfe. Oder versuch mal Progressive Muskelentspannung. Lass dich darauf ein. Deine Ängste werden so schnell nicht verschwinden aber du musst sie einfach hinnehmen. Bekämpfen macht sie nur schlimmer.
Und wie gesagt das Googeln lassen!! Ich weiß es ist schwer aber es bringt überhaupt nichts und macht die Angst nur größer.

LG Sascha.

Hallo Sascha. Vielen Dank für deine Antwort und die aufbauenden Worte. Selbstverständlich werde ich versuchen die Ratschläge zu befolge aber es ist so schwierig. Vor allem das nicht googlen. Mit dem googlen versuche ich mich ja eigentlich zu beruhigen. Ich möchte mir damit beweisen, nicht an jener Erkrankung zu leiden. Aber sobald ich anfange zu lesen verfalle ich in Panik, weil die Symptome doch irgendwie passen.
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#8
Ja ich erkenne mich gut in dir wieder. Aber höre dann auf diesen kleinen Teil in dir der sagt du brauchst nicht zu googeln. Weil du da ja selbst sagst man versucht sich damit zu beruhigen nur das klappt nicht. Bzw man fällt entweder mehr in Panik weil man etwas schlechtes liest oder man beruhigt sich solange bis die nächste Stelle zwickt und man wieder Googeln "muss". Genau man möchte sich damit beweisen nicht irgendwas zu haben. Aber das weißt du auch ohne das Googeln wenn du drüber nachdenkst. Vertrau auf deinen Körper. Er hat dich damals doch auch nicht im Stich gelassen als du diese Rücken Erkrankung hattest.
Erkennst du das Schema dahinter? Es ist ein Teufelskreis den du bewusst unterbrechen kannst. Glaub an dich. Du schaffst das.
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#9
Hallo Milla,

ich sehe das auch so. Googlen macht einen nur unsicher. Eigentlich habe ich gerade nötig das zu sagen ich habe selber die Veranlagung.
Ich steigere mich dann auch mehr in die Situation als nötig. Bei mir stand eine Diagnose im Raum vor 2 Jahren. Die war Fakt und nicht schön, aber nichts an dem man sterben würde. Trotzdem hab ich gegooglt ohne ende um mich zu beruhigen. Hat nicht geklappt. Ich wurde immer unruhiger.
Ein Jahr lang und länger hab ich mich damit auseinander gesetzt. Das hat mir nicht gut getan und wird es dir auch nicht.
Trotzdem weiß ich ich werde es wieder tun wenn was ist. Das Internet ist nämlich leider nun mal sehr präsent. Aber Sascha hat Recht damit, das man versuchen sollte es nicht zu tun, so schwer es einem auch fällt.
Und ich kann dir raten geh zu einem Arzt. Wenn nötig zu mehreren bis du einen gefunden hast dem du vertraust.
Meine erste Ärztin war bestimmt nicht schlecht, aber sie hat es geschafft aus meinem psychischen Problem, was ich als gar nicht so belastend empfand, ein ganz großes für mich zu machen. Ich habe viel zu lange gewartet zu wechseln.
Meine jetzige Hausärztin habe ich seit 12 Jahren ungefähr. Und habe mich nie getraut, Aufgrund meiner Erfahrungen, mein Problem anzusprechen.
Ich hatte Angst sie versteht mich nicht, zwingt mich zur Therapie oder schiebt alle meine gesundheitlichen Probleme auf die Psyche.
Hätte ich gewußt das sie so professionell reagiert hätte ich mich ihr schon viel eher anvertraut. Das ganze hat 10 Jahre gebraucht bis ich ihr erzählt habe was los ist und sie sagt sie hätte schon länger gemerkt das mich was bedrückt sie aber erhofft hat das ich den ersten Schritt mache.
Das Reden das mir gut. Sie nahm sich einen halbe Stunde für mich Zeit. Was ich ihr hoch anrechne. Gott sei Dank war das Wartezimmer nicht so voll. Smile
Die nächsten Schritte die nun kommen müssen liegen bei mir und irgendwie bin ich da noch nicht so weit. Und bei dir liegt es auch den ersten Schritt zu tun.
Vertraue auf dich. Vertraue darauf das das Leben noch schöne Momente für dich bereit hält. Und vertraue darauf das eine Angststörung, je kürzer sie vorliegt, besser zu therapieren ist als eine die sehr lange vorliegt. Du schaffst das!
Wenn du magst kannst du mich gerne privat anschreiben. Würde gerne erfahren wie du dich entschieden hast und wenn wie es dir bei einem Gespräch mit einem Arzt ergangen ist.

Liebe Grüße
Ine
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