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Es ist viel passiert (und das meiste ist leider unschön, aber ...)
#25
(02.01.2021, 13:02)Karin schrieb: Hallo Eis,

das glaube ich dir gern und mit der Zeit wird dich das alles nur noch nerven.

Gruß und für dich  auch ein gutes neues Jahr,
Karin

Moin, es ist halt schon sehr lange so, oder anders so und es ist sehr lange her, dass mich Geräusche nur genervt haben. Als der Typ über mir laut war und ich das Geschehen als nicht gefährlich eingestuft habe (was gar nicht so leicht war), dann konnte ich mich auch nur aufregen, das war halt was Konkretes. 
Auch als der da wohnte hatte ich das Vorher-Problem, halt schon anders. 

Heute: Warum bin ich hier, kann ich in 2021 ja auch mal erzählen. Im Endeffekt teile ich eine Art Tagebuch mit Euch, dass natürlich nur Dinge/Fakten enthält, die ich mit der Außenwelt teilen möchte. Ich bin der festen Ãœberzeugung, dass es Strategien gibt, die angstmindernd sein können, wahrscheinlich wende ich einige davon schon an. Mit der Musik habe ich mittlerweile leider das Gegenteil erreicht, ich ertrage Stille überhaupt nicht mehr, ich werde nervös, wenn ich keine Musik oder Geräusche höre, ich überlege immer vorher, wenn ich die Kopfhörer wechsel, wie ich das am Besten hinbekomme. Schlechtes Zeichen, das lief schon mal ganz anders, auch in dieser Wohnung. 

Es ist ja leider so, und ich bedauere das zutiefst, dass meine direkte Umwelt maßgeblich daran beteiligt ist, wie ich mich fühle. Dass kann wahrscheinlich jeder von Euch zu einem gewissen Maß nachvollziehen, denn wir alle werden ja von irgendwas gestresst. Bei mir sind es halt vor allem, leider nicht nur, Geräusche. 

Natürlich triggern mich Schreie/Gebrüll/aggressive Stimmen besonders heftig und wenn ich sowas höre, dann sollte ich auch schnell handeln, denn das kann mich übelst destabilsiieren. 
Andere Geräusche werden meist als gefährlich eingestuft, wenn die Haustür zuschlägt, dann stresst mich das (emotionalisierter Gedanke: "Zieht wer ein?", was dann wieder diese Bedrohungsszenarien vorwegnimmt, die gar nicht eintreten müssen, da ist die Ratio aber ziemlich machtlos). 

Zudem kann man in solchen Aggro-Situationen ja auch wirklich nicht behaupten, dass überhaupt keine reale Situation für einen selbst bestehe. Wahrscheinlich ist das auch ein Bereich, den viele hier kennen, auch die körperlichen Reaktionen, die sowas auslöst. Ich befinde mich in meinem Kopf halt dauernd in einem Vor-so-einem-(möglichen-)Szenario, und mir kann im Moment logischerweise niemand beweisen, dass ich übertreibe. Meine Ratio bemüht sich um Deeskalation. 

Vielleich gibt es ja wen da draußen, die oder der da draußen mittels coping-Strategien die Ängste gemindert hat. 
Ich habe nämlich leider nur Strategien drauf, die die Ängst nachträglich mindern, ich kann mich nachträglich wieder runterbringen, die Wirkung kann ich bislang leider nicht verringern. Die "Firewall" ist durchlässig. Lange Zeit, habe ich das nur mit mir ausgemacht, also Tagebuch geführt, ab und an mit ner Freundin telefoniert, weitestgehend nur über soziale Netzwerke kommuniziert/mich mitgeteilt. 

Wie gesagt: Seit Jahrzehnten habe ich mit Ängsten zu tun, das umfasst soziale Ängste, "paranoide" Ängste, Katastrophengedanken, die wiederum Ängste auslösen, usw. 
Es hat sich viel verändert, allein in den letzten Jahren, allein in den letzten Monaten. 

An dem Punkt, ich wiederhole mich hier, wo ich Angst habe aus dem Fenster zu gucken, merke ich, was generell falsch läuft, und die Angst beginnt ja viel früher, auf dem Weg zum Fenster, beim Nachdenken, was ich sehen könnte und was das mit mir macht. 

Es dürfte viele Menschen, auch hier, geben, die Angst vor bestimmten Personen haben, die sie bedrohen, oder vor denen sie Angst haben (aus verschiedenen Gründen). Bei mir ist das ja schlecht greifbar. Für mich ist es Konfrontations-Therapie aus dem Fenster zu schauen. Die ganze Zeit aus dem Fenster zu starren kann ja auch keine Option sein (es gab mal eine Zeit, da habe ich das gern gemacht). Ist das ne geile Ablenkung von ...? Ich sehe zumindest keinen Dazugewinn, kann natürlich sein, dass es Ablenkung von noch schmerzhafteren emotionalen Gedanken ist. 

Kann ich mich so in etwas fallen lassen, dass ich total abgelenkt bin und nicht die Katastrophengedanken im Kopf kreisen und wirken? 
Schwer, passiert ab und an, allerdings meist dann, wenn ich es nicht darauf angelegt habe. 

Natürlich ist einkaufen, usw. im Moment nochmal zusätzlich stressig/angstbelastet. 
Liegt auch an zahlreichen Negativerlebnissen, also tatsächlichen, nicht nur im Kopf erlebten. 

In den letzten Tagen gab es dann auch wieder mehrere Angst-Auslöser: Es parken abends ja immer mal wieder Autos mit Warnblinklicht hier und Leute räumen was aus, usw. 
Dann stand gestern eine Palatte mit einem Kühlschrank vor der Tür, die war aber für die nebenan. Es beruhigt mich dann kurz, dass noch niemand eingezogen ist und dann denke ich, dass der Punkt endlich kommen soll, damit ich mich auf eine "neue" Situation einstellen kann, zumindest kann ich dann mal mit etwas konkretem Arbeiten. 
Ja, ist scheiße, wenn das Leben weitestgehend aus Konfrontations-Therapie besteht, da geht der Spaß ziemlich flöten. 

Mir wurde mal gesagt, dass das Einholen von Informationen (woher kommt das Geräusche, das Gebrüll, usw.?) die Angst mindern sollte, was ich leider nicht bestätigen kann, oft ist sogar das Gegenteil der fall, denn was weiß ich schon von meinen Nachbarn, vor allem von denen, die einziehen. 

Geräusche triggern oft, weil sie Geräusche sind, wenn sie dann zuätzlich noch durch Streit, oder sowas ausgelöst werden, wird es noch schlimmer. 
Ich kann mich im Moment selbst triggern, wenn ich Musik höre oder Filme/Serien anschaue (was ich in den letzten Tagen trainiert habe, was aber halt auch nur so "stressfrei" funktioniert hat, weil von oben nix kam und mich auch sonst wenige Geräusche gestresst oder gar getriggert haben).
Da habe ich 2021 bewusst etwas gemacht, was ich vorher eher kaum noch gemacht habe. 

So, dann schaue ich gleich nochmal aus dem Fenster und dann mal gucken. Ich wünsche allen einen hoffentlich angstfreieren Tag. 
Das Wetter ist leider gerade ne Katastrophe, es zieht mich nicht nach draußen, einkaufen ist heute auch nicht nötig. Bis dann. 

Eis


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RE: Es ist viel passiert (und das meiste ist leider unschön, aber ...) - von Eiswolf - 06.01.2021, 12:15

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