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Angst von morgens bis nachmittags
#12
Hallo Andreas, ich kenne die progressive Muskelentspannung aus meiner Tagesklinikzeit (1995-1996, 1999, 2002 und 2008), sowie auch schon aus meiner Zeit beim BBW 1992-1993). Bin da also schon ziemlich erfahren ;-). In Phasen, in denen man besonders angespannt und ängstlich ist, fällt das zumindest etwas leichter als eine Meditation (wobei es hier auch verschiedene Formen gibt). Sehr gut geholfen hat mir damals während meiner Heimzeit in den 80ern auch eine sogenannte Tagtraumtherapie. Zu der Zeit war ich aber noch deutlich stäbiler, so dass es gut funktionierte.

Was die Medikamente anbelangt, habe ich bereits eine lange Geschichte hinter mir. Am besten fange ich da von vorne an.

Meine erste schwerere Krise von 1995 - 1996 habe ich noch (fast) ganz ohne chemische Medikamente durchgestanden. Ich muss dazu auch sagen, dass ich eigentlich immer ein Gegner von chem. Psychopharmaka war, und mich so lange wie möglich dagegen gesträubt habe. Genommen habe ich da Johanniskraut und Baldrian. Hat zwar nicht viel geholfen, aber besser als nichts. Habe nur 2 x eine Winzdosis Doxepin genommen, und 2X eine Minidosis Imap (Fluspirilen) Spritze von einem Arzt erhalten. Aber ohne positive Wirkung.

Als 1999 die 2. schwere Krise kam, war ich zum ersten Mal in der Psychiatrie in Harburg (86 war ich schon einmal über ein Jahr in einer Kinder- und Jugendpsych., aber das zähle ich jetzt mal nicht). Dort hat man mich schließlich gezwungen, chemische Medikamente zu nehmen. Ansonsten hätte ich ohne jede Hilfe wieder nach Hause gehen können, und dafür ging es mir zu schlecht. Das war dann zunächst Promethazin 2x 25 mg sowie etwas Fevarin. Bei späteren Aufenthalten hat man noch vieles mehr bei mir ausgetestet, darunter Taxilan, Pipamperon, Risperidon, Seroquel, Olanzapin etc. Das meiste hauptsächlich nur während der Klinikzeit (stationär oder ambulant), meist mit einem gegenteiligen Effekt (d.h. mir ging es damit noch schlechter). 99 kam dann auch Tavor noch dazu, welches ich bis zum Entzug 2004 täglich nahm (2 mg pro Tag). Auf der Entzugsstation hat man mir dann 150 mg Venlafaxin verabreicht, was ich bis heute nehme (also schon fast 20 Jahre lang). Ein paar Jahre später habe ich dann auch wieder Tavor als Bedarf bekommen, was über 10 Jahre funktionierte. Hinzu kam auch noch Mirtazapin 15 mg (zuvor noch Doxepin), Nachdem ich 2019 meinen Vater verloren habe (die Mutter bereits schon 2003) und zusätzlich noch 2 Op's dazukamen bin ich letztendlich langsam ab spätestens Anfang 2020 wieder von Tavor abhängig geworden. 2021 habe ich dann - auf Anweisung des Arztes - mit dem Ausschleichen begonnen. Leider habe ich mich von einer Bekannten überreden lassen, gleich alle Medis Stück für Stück abzusetzen. Zunächst ging es noch einigermaßen gut, zum Schluss hin kam dann der nächste Nervenzusammenbruch (war da schon mit so gut wie allem auf 0). Auch die ganzen pflanzlichen und homöopathischen Mittel konnten das nicht aufhalten. Dann bin ich wieder etwas raufgegangen, was dann für etwa 2 Monate wieder gut ging, bis dann Anfang Oktober eine richtig heftige Krise kam, die bis jetzt noch anhält. Nun bin ich wieder ganz am Anfang: 2 mg Tavor, 150 mg Venlafaxin und zusätzlich etwa 60 Tropfen Promethazin. Und in der Klinik wird es dann wahrscheinlich noch mehr geben Sad. Es sei denn, ich schaffe das doch noch irgendwie ohne Klinik).

Mein Psychiaterin ist eigentlich nur für das Aufschreiben der Medis zuständig. Gespräche habe ich gerade nicht wirklich. Ist zur Zeit auch sehr schwierig, einen Therapieplatz zu bekommen.

Liebe Grüße Frank
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RE: Angst von morgens bis nachmittags - von FraMelo - 27.10.2023, 16:11

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