04.03.2021, 10:59
Hi Sarah,
Du schlägst Dich ja schon lange herum mit der Angstneurose, und doch ist der Verlauf, den Du beschreibst, nicht untypisch (jahrelange, wellenförmige Verläufe).
In den jungen Jahren besitzen und reagieren wir mit allerlei Kompensationsmechanismen, um alles am Laufen zu halten. Wenn es auf die 40 zu geht und weiter, dann ist es oft so, dass die Kompensationsmechanismen schwächer werden und die Neurose wieder stärker in den Vordergrund tritt. Also, nicht ungewöhnlich, dass Dich das wieder einholt.
Ich weiß nicht, was Du meinst, dass die Schulmedizin nicht der richtige Ansprechpartner ist. Immerhin sollte mindestens einmal die Diagnose gesichert werden und endogene Erkrankungen ausgeschlossen werden, die sich ab und an mit den Neurosen mischen.
Einen Ansprechpartner sollte man aber schon haben, denn es ist ratsam, das nicht alleine mit sich selber auszumachen, auch wenn es zwischendrin besser ist.
Man sollte sich nicht darüber wundern, wenn man es nicht an konkreten Belastungssituationen festmachen kann, weil die Neurose aus dem Unterbewusstsein kommt und rationalen Ãœberlegungen nicht wirklich zugänglich ist. Der Drang, die Attacken kontrollieren zu können und der Sache auf den Grund zu gehen stammt aus dem Grosshirn. Es ist aber Illusion. Eine sog. Kontrollillusion. Mit rationalem Denken kommst Du der Sache nicht bei. Die vermeitlche Kontrolle ist eine Illusion, ein Kompensationsmechanismus.
Du bist schon so lange dabei, dass Dir klar sein dürfte, dass es auch keinen "Klick" gibt und keinen weißen Ritter, der von außen eine heilsame Methode abliefert.
Das findet ja alles in Deinem Kopf statt, und üblicherweise tritt erst Erkenntnis und dann langsame aber stetige Besserung ein, über Jahre, wobei es immer wieder Rückschläge gibt, so wie Du das jetzt erfahren hast.
Das ist aber auch nicht schlimm, wenn man sich mit er Tatsache abfindet. Wird auch wieder besser.
Natürlich wäre es schön, wenn man endlich wieder frei und glücklich leben könnte. Ohne beschwerende Angstgefühle und Attacken. Aber dafür gibt es keine Garantie und alle Hoffnung darauf zu setzen, dass es irgendwann, durch irgendwas oder irgendwen besser wird, hat einen großen Haken: was wenn es nicht so kommt? Dafür gibt es keine Garantie und kein Recht.
Aber man kann ja trotzdem was machen. Wenn das bei Dir mit 16 angefangen hat, dann ist die traumatische Episode mit Mitte 20 ein zusätzlicher Punkt, der ein bereits vorhandenes Problem aus der Kindheit zum Dekompensieren gebracht hat (behaupte ich einfach mal). Ist das mal in den Psychotherapien thematisiert worden?
Ich fürchte, ich habe keine tollen Ratschläge und Methoden (ich fände es natürlich auch cool, wenn es die gäbe).
Ich fürchte , ich habe nur den provokativen Rat, die Tatsachen zu akzeptieren wie sie sind. Je mehr Du Dich dagegen auflehnst, desdo mehr Spielraum gibts Du der Angstneurose. DAs kostet nur Energie. Lenk Dich ab, konzentriere Dich auf andre Personen und nimm Dich und Deine Befindlichkeit nicht zu wichtig. Fuer den Notfall habe ich ein benzo. Warum auch nicht.
Es wird schon besser werden mit der Zeit. oder auch nicht. Heilsam hin oder her. Das ist egal, denn es geht immer weiter, wie Du auch an Dir und Deinen Kindern sehen kannst. Sie werden immer grösser.
Klar helfen flankierende Massnahmen wie prog. Muskelralaxation , Psychotherapie (versuchs doch nochmal, unbedingt zu empfehlen) etc. Aber das Wichtigste ist die radikale Akzeptanz so, wie es jetzt in diesem Augenblick ist.
Klingt gemein, überheblich, provokativ. Ist aber gut gemeint und als hilfreicher Denkansatz gemeint.
Du schlägst Dich ja schon lange herum mit der Angstneurose, und doch ist der Verlauf, den Du beschreibst, nicht untypisch (jahrelange, wellenförmige Verläufe).
In den jungen Jahren besitzen und reagieren wir mit allerlei Kompensationsmechanismen, um alles am Laufen zu halten. Wenn es auf die 40 zu geht und weiter, dann ist es oft so, dass die Kompensationsmechanismen schwächer werden und die Neurose wieder stärker in den Vordergrund tritt. Also, nicht ungewöhnlich, dass Dich das wieder einholt.
Ich weiß nicht, was Du meinst, dass die Schulmedizin nicht der richtige Ansprechpartner ist. Immerhin sollte mindestens einmal die Diagnose gesichert werden und endogene Erkrankungen ausgeschlossen werden, die sich ab und an mit den Neurosen mischen.
Einen Ansprechpartner sollte man aber schon haben, denn es ist ratsam, das nicht alleine mit sich selber auszumachen, auch wenn es zwischendrin besser ist.
Man sollte sich nicht darüber wundern, wenn man es nicht an konkreten Belastungssituationen festmachen kann, weil die Neurose aus dem Unterbewusstsein kommt und rationalen Ãœberlegungen nicht wirklich zugänglich ist. Der Drang, die Attacken kontrollieren zu können und der Sache auf den Grund zu gehen stammt aus dem Grosshirn. Es ist aber Illusion. Eine sog. Kontrollillusion. Mit rationalem Denken kommst Du der Sache nicht bei. Die vermeitlche Kontrolle ist eine Illusion, ein Kompensationsmechanismus.
Du bist schon so lange dabei, dass Dir klar sein dürfte, dass es auch keinen "Klick" gibt und keinen weißen Ritter, der von außen eine heilsame Methode abliefert.
Das findet ja alles in Deinem Kopf statt, und üblicherweise tritt erst Erkenntnis und dann langsame aber stetige Besserung ein, über Jahre, wobei es immer wieder Rückschläge gibt, so wie Du das jetzt erfahren hast.
Das ist aber auch nicht schlimm, wenn man sich mit er Tatsache abfindet. Wird auch wieder besser.
Natürlich wäre es schön, wenn man endlich wieder frei und glücklich leben könnte. Ohne beschwerende Angstgefühle und Attacken. Aber dafür gibt es keine Garantie und alle Hoffnung darauf zu setzen, dass es irgendwann, durch irgendwas oder irgendwen besser wird, hat einen großen Haken: was wenn es nicht so kommt? Dafür gibt es keine Garantie und kein Recht.
Aber man kann ja trotzdem was machen. Wenn das bei Dir mit 16 angefangen hat, dann ist die traumatische Episode mit Mitte 20 ein zusätzlicher Punkt, der ein bereits vorhandenes Problem aus der Kindheit zum Dekompensieren gebracht hat (behaupte ich einfach mal). Ist das mal in den Psychotherapien thematisiert worden?
Ich fürchte, ich habe keine tollen Ratschläge und Methoden (ich fände es natürlich auch cool, wenn es die gäbe).
Ich fürchte , ich habe nur den provokativen Rat, die Tatsachen zu akzeptieren wie sie sind. Je mehr Du Dich dagegen auflehnst, desdo mehr Spielraum gibts Du der Angstneurose. DAs kostet nur Energie. Lenk Dich ab, konzentriere Dich auf andre Personen und nimm Dich und Deine Befindlichkeit nicht zu wichtig. Fuer den Notfall habe ich ein benzo. Warum auch nicht.
Es wird schon besser werden mit der Zeit. oder auch nicht. Heilsam hin oder her. Das ist egal, denn es geht immer weiter, wie Du auch an Dir und Deinen Kindern sehen kannst. Sie werden immer grösser.
Klar helfen flankierende Massnahmen wie prog. Muskelralaxation , Psychotherapie (versuchs doch nochmal, unbedingt zu empfehlen) etc. Aber das Wichtigste ist die radikale Akzeptanz so, wie es jetzt in diesem Augenblick ist.
Klingt gemein, überheblich, provokativ. Ist aber gut gemeint und als hilfreicher Denkansatz gemeint.