05.01.2021, 08:30
Hallo Benedikt, Erstmal gesundes neues Jahr ! Du hast ja allerhand auf der Palette.
Dass die Psychopharmaka auf das Urogentialsystem Wirkungen haben ist nicht verwunderlich. Das liegt überwiegend an anticholinergen Rezeptoren in der Blasengegend. Anticholinergika werden zB auch nervöser Blase oder Stressharnsyndrom verabreicht. Leider sind die meisten SSRI bis heute "dirty", d.h. die Wirkung ist nicht rein auf die Serotoninreuptakeinhibition beschränkt. Da sind oft anticholinerge Wirkungen mit dabei, siehe Paroxetin, was man aber wiederum gerne in Kauf nimmt, weil das auch sediert etc. pp und schon siehst Du wie peripherers autonomes Nervensystem mit dem zentralen NS zusammenhaengt....
Valdoxan und Neuroleptika sind dort weniger wirksam weil anderes Prinzip, aber ausschliessen wird man das nicht koennen.
Auch Valdoxan kann Absetzerscheinungen machen, je nachdem, wie lange Du das genommen hast. Allerdings sind de wohl eher mild bis mittelschwer, weil auch die Wirkung des Präparates bescheiden ist.
Generalisierte Angststörung: Mein Favorit ist Psychotherapie, ambulant. Langfristig. Es wird aber sehr muehsam, weil generalisiert. Aber ich bin der Auffassung , dass man den meisten Leuten lieber 1000 Euro geben sollte, statt sie stationär in die Klinik zu schicken. Das kommt n.m. Auffassung nur fuer ganz bestimmte Indikationen und Situationen in Frage (wie zb PTBS). Obacht: nicht bei allen, und das ist meine persönliche Meinung, kein Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Kann man sehr wohl ganz anders sehen.
Das alles gilt aber nur fuer die Angstneurose.
Bei Vorliegen einer manifesten endogenen Depression ist die Sachlage anders. Das gehört in die Hände eines Psychiaters, mindestens bei major Depression, und die gehört auch medikamentös therapiert. Wenn das mit Pillen nicht geht, dann kommen da andere Verfahren in Betracht, die man mit dem Psychiater besprechen muss.
Angst und Depression gehen oft miteinander, oder folgen einander. Führt die Angststörung, dann ist die Depression meist milde. In dem Fall sind die Ergebnisse mit SSRI nicht besser wie mit Plazebo, was wieder die Psychotherapie ins Spiel bringt.
Für meinen Geschmack fehlt bei Deiner Liste die ambulante Psychotherapie. Ist die Indikation für all die Medikamente so absolut?
Empfehlung: Deine derzeitigen Strategien sind top. Ferner: Du beschäftigst Dich seit 2013 mit der Malaise. Vermutlich ist längst klar, dass da kein "weisser Ritter" um die Ecke kommt, der die Sache regelt. Und diese Erkenntnis gilt es auszubauen: Stichwort radikalle Akzeptanz. Lenk Dich ab, mach was Sinnvolles. Teile Dein Wissen mit anderen. Auch psychischen Erkrankungen haben einen natürlichen Verlauf. Kann auch ganz ohne Intervention besser werden. Wenn es nicht anders geht, diskutiere mit der Psychiaterin andere Optionen oder zweite Meinung.
Dass die Psychopharmaka auf das Urogentialsystem Wirkungen haben ist nicht verwunderlich. Das liegt überwiegend an anticholinergen Rezeptoren in der Blasengegend. Anticholinergika werden zB auch nervöser Blase oder Stressharnsyndrom verabreicht. Leider sind die meisten SSRI bis heute "dirty", d.h. die Wirkung ist nicht rein auf die Serotoninreuptakeinhibition beschränkt. Da sind oft anticholinerge Wirkungen mit dabei, siehe Paroxetin, was man aber wiederum gerne in Kauf nimmt, weil das auch sediert etc. pp und schon siehst Du wie peripherers autonomes Nervensystem mit dem zentralen NS zusammenhaengt....
Valdoxan und Neuroleptika sind dort weniger wirksam weil anderes Prinzip, aber ausschliessen wird man das nicht koennen.
Auch Valdoxan kann Absetzerscheinungen machen, je nachdem, wie lange Du das genommen hast. Allerdings sind de wohl eher mild bis mittelschwer, weil auch die Wirkung des Präparates bescheiden ist.
Generalisierte Angststörung: Mein Favorit ist Psychotherapie, ambulant. Langfristig. Es wird aber sehr muehsam, weil generalisiert. Aber ich bin der Auffassung , dass man den meisten Leuten lieber 1000 Euro geben sollte, statt sie stationär in die Klinik zu schicken. Das kommt n.m. Auffassung nur fuer ganz bestimmte Indikationen und Situationen in Frage (wie zb PTBS). Obacht: nicht bei allen, und das ist meine persönliche Meinung, kein Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Kann man sehr wohl ganz anders sehen.
Das alles gilt aber nur fuer die Angstneurose.
Bei Vorliegen einer manifesten endogenen Depression ist die Sachlage anders. Das gehört in die Hände eines Psychiaters, mindestens bei major Depression, und die gehört auch medikamentös therapiert. Wenn das mit Pillen nicht geht, dann kommen da andere Verfahren in Betracht, die man mit dem Psychiater besprechen muss.
Angst und Depression gehen oft miteinander, oder folgen einander. Führt die Angststörung, dann ist die Depression meist milde. In dem Fall sind die Ergebnisse mit SSRI nicht besser wie mit Plazebo, was wieder die Psychotherapie ins Spiel bringt.
Für meinen Geschmack fehlt bei Deiner Liste die ambulante Psychotherapie. Ist die Indikation für all die Medikamente so absolut?
Empfehlung: Deine derzeitigen Strategien sind top. Ferner: Du beschäftigst Dich seit 2013 mit der Malaise. Vermutlich ist längst klar, dass da kein "weisser Ritter" um die Ecke kommt, der die Sache regelt. Und diese Erkenntnis gilt es auszubauen: Stichwort radikalle Akzeptanz. Lenk Dich ab, mach was Sinnvolles. Teile Dein Wissen mit anderen. Auch psychischen Erkrankungen haben einen natürlichen Verlauf. Kann auch ganz ohne Intervention besser werden. Wenn es nicht anders geht, diskutiere mit der Psychiaterin andere Optionen oder zweite Meinung.