Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.

Die Pandemie macht mich fertig
#2
Hallo Lioola,
Tja, die Frage nach den Medikamenten kommt immer wieder. Die helfen vielen Leute. Die Psychiater verschreiben sie häufiger, die Psychologen propagieren Psychotherapie (KVT). Daten gibt es für Beides, dabei schneidet Psychotherapie ein bisschen besser ab.
Du hast in der kurzen Zeit seir August schon echt viel gelernt. So hast Du richtig erkannt , dass Du steckst in einem Kreislauf drin bist, won sich die Gedanken drehen. Du kommst an der Stelle mit Grübeln und rationaler Herangehensweise nicht weiter.

Bzgl Medikation sind allgemeine Erwägungen natürlich die potentiellen Nebenwirkungen, wobei Venlafaxin an sich eigentlich gut verträglich und in der Indikation an sich Mittel der Wahl ist. Opipramol ist wohl aufgrund der sedierenden Wirkung gefragt. Die zugrundelegenden Probleme löst die Medikation nicht. D.h. wenn Du das absetzt, dann kann es sein, dass die Neurose wieder kommt. Kann aber auch sein, dass Du dann besser dran ist, wenn gleichzeitig die Psychotherapie weitergeht oder der natürliche Krankheitsverlauf besser wird.

Es gibt Leute, bei denen die Angstneurose reaktiv oder vorrübergehend auffritt und dann in der Ausprägung mild ist. Dann nimmt die Angst nur mal eine Zeit im Leben der Leute überhand. Genauso leiden viele, viele Leute in ihrem Leben mal an einer depressiven Episode. Solche Störungen weichen wieder, brauchen selten langfristige Therapie. Ein Psychotherapeut/Psychiater wird das in etwas einordnen können.
Liegt eine echte Neurose vor, dann wird es komplexer. Dann ist es schwieriger, aus dem Kreislauf auzusteigen. Das gelingt theoretisch dann, wenn man die Ängste benennt, die Situation annimmt und radikal akzeptiert, egal, wie schlecht sie ist. Ich weiss, wie das klingt und wie es auf die Leute wirkt, wenn man das schreibt oder sagt. Manche fühlen sich verhöhnt, weil sie glauben , dass das gar nicht geht, oder es kommt Verzweiflung auf, weil man fürchtet, nie mehr "Lebensqualität" zu haben. Es kommt vor, dass man tatsächlich akzeptieren soll, dass man fortan mit diesem Problem leben muss und dass nichts mehr so ist, wie es war.
Warum auch nicht. Es gibt ja kein Recht auf Lebensqualität oder Lebensglück mit Beschwerdefreiheit. Nur, weil die Angst keine "körperliche" Schwäche ist, heisst das nicht, dass das was anderes als eine chronische Krankheit ist, genauso wie Rheuma oder Diabetes.
Der Schlüssel ist, dass man diese Akzeptanz lernt. Das Ertragen schwieriger Situationen haben viele Angstpatienten typischerweise nicht in der Kindheit gelernt. Dann braucht es teilweise eine "Nachreifung". Oder Leute haben Angst in der Kindheit erlernt ohne Unterstützung durch Bezugspersonen und haben dieses Gefühl in völlig unverhältnismäßige Situationen im Erwachsenendasein übertragen etc.
Egal was, die Fehlentwicklungen sollen dann in Psychotherapie erkannt und erarbeitet werden, als Grundlage dafür, aus dem Kreislauf auzusteigen.

Du must die Situation akzeptieren, wie sie jetzt ist. Du hast ohnehin keine Option, Du steckst ja mittendrin. Hilfe kommt permanent nur aus dem Inneren. Das kann sehr lange dauern. Ich hänge da schon Jahre drin. Viele andere auch. Mal besser , mal schlechter. Egal. Du kannst das mit Pillen behanden, warum nicht. Das ist keine bedeutende Entscheidung. Radikale Akzeptanz ist der Schlüssel. Der Tot muss eine Ursache haben ! Diese ganze Theorie und Praxis ist nichts anderes als die Vorbereitung auf den eigenen Tot.










Am Ende des Tages kann Dir keiner die Entscheidung abnehmen.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
Die Pandemie macht mich fertig - von lioola - 21.12.2020, 19:07
RE: Die Pandemie macht mich fertig - von Gopi - 22.12.2020, 09:14
RE: Die Pandemie macht mich fertig - von Gopi - 22.12.2020, 10:27
RE: Die Pandemie macht mich fertig - von lioola - 22.12.2020, 14:54
RE: Die Pandemie macht mich fertig - von Gopi - 22.12.2020, 16:00
RE: Die Pandemie macht mich fertig - von lioola - 22.12.2020, 16:54

Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Angst das man sich selbst die Beziehung kaputt macht Maki310 1 2.458 18.10.2021, 18:25
Letzter Beitrag: Gopi
  Durchgehender Gedanke der mich fertig macht Emily 2 5.306 31.03.2020, 18:46
Letzter Beitrag: Emily
  Wenn man keine Probleme hat, macht man sich welche Ria 1 5.089 02.09.2018, 14:57
Letzter Beitrag: Gustl
  diese ständige Angst macht mich kaputt .. sibeka 6 12.239 28.05.2018, 13:34
Letzter Beitrag: Karin