03.12.2020, 11:37
Moin. Die Nacht war ok. Ich habe ja durch dieses andauernde-Musikhören keinen richtig tiefen Schlaf mehr und wälze mich oft hin und her, oft geht die Musik aus, was dann - je nach nach Verfassung - eine kleine Panik auslöst oder mich gelassen den Play-Knopf drücken lässt.
Mal vorweg: Grundsätzlich missfällt es mir, vor allem negative Erfahrungen zu teilen, ich hoffe allerdings, dass der Wille und auch der Kampfgeist zumindest durchschimmert. Wäre alles komplett hoffnungslos würde ich anders (oder gar nicht) schreiben.
Der gestrige Abend war richtig beschissen, die Sozialphobie im Internet war "kurz" zu Besuch.
Die Ergo war ok, da schaffe ich mich zu ernden, da ich dann aber wieder raus muss und noch mindestens 30 Minuten bis zur Wohnung brauche (wenn es schnell geht), fällt es mir sehr schwer, da was mitzunehmen.
In den Entspannungszustand wie in der Praxis (die nicht wie eine aussieht) gelange ich in der Wohnung meist gar nicht, nicht mal annähernd.
Das habe ich auch kommuniziert und damit setze ich mich auch aktiv auseinander. Ich atme hier wohl auch anders, ich achte in der Praxis ganz anders, mittlerweile machen wir da auch ne Ãœbung, da sehe ich dann im Bild (man sieht einen Strand mit Wellen), wie ausgeglichen meine Atmung und mein Herzschlag ist.
Zudem sehe ich in der Ergo, wie ich selbst etwas zum Positiven verändern kann, anhand von Farben, Geräuschen oder durchgehend gleich laut spielender Musik.
Die Werte sind oft schwankend, wenn mich mein Hirn mal wieder wegballert, dann fliege ich auch schlecht (was eine Ãœbrung ist, möglichst durch Ringe zu fliegen, mein Hirn steuert das Flugzeug).
Dann geht es halt zurück, gestern ziemlich dirkekt, da ich starke Gelenkschmerzen hatte.
Komme ich der Wohnung näher, dann wird oft das "Ich will nicht zurück in die Wohnung weil ..."-Gefühl stärker, das ist übrigens seit vier Wohnungen so, bei eingen konnte ich nicht überprüfen, ob Licht über mir brennt, was irgendwie wahrscheinlich gar nicht so schlecht war.
Was mich weiterhin sehr ärgert: Ich lasse mir von meinem Umfeld diktieren, wie ich zu leben habe (und das seit Jahren), und das ist mir sogar bewusst, ich kann es Euch ja schreiben und ich bin im Moment nicht in der Lage, da etwas entscheidend dran zu ändern, weil mir die Ideen ausgegangen sind. Es nervt mich auch, mich immer wieder nachträglich zu erden zu "reparieren" anstatt mal den "Einschlag" zu verringern/verhindern, aber ich gebe zu: Ich bin dazu nicht (mehr?) in der Lage (auch das ist nicht auf Ewigkeit in Stein gemeißelt, so fühle ich mich im Moment).
Es gibt halt immer wieder Phasen, seitdem die Tür zum Balkon meist geschlossen bleibt z.B., bin ich wieder in eine andere Phase eingetreten, als bis noch Mitte November oder um den Zeitraum herum. Im Sommer konnte ich mit Stress auch ein bisschen besser umgehen, da kann ich nämlich auf den Balkon gehen, falls mich das Rumsen oder was ich gerade von oben höre, nicht ganz so derbe triggert.
Mich ärgert natürlich auch, dass ich so viel Zeit verloren habe, haben wir 2020 alle, aber das hilft uns ja nicht wirklich weiter, wenn wir wissen, dass andere das auch kennen, oder?
Fokussierung auf das, was in der Zukunft liegen könnte, worauf ich mich konzentriere und worauf ich hinarbeite, fällt mir gerade sehr schwer.
Ich weiß zudem noch nicht, was ich heute machen werde, es kommt schon wieder die Anspannung angeflogen. Einkaufen wird sich wohl nicht vermeiden lassen.
Es wird auf jeden Fall ein "heißer" Dezember (und da meine ich nicht die Temperaturen), das steht schon mal fest (war aber schon im November klr).
Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich jetzt wiederhole: Filme und Serien kann ich im Moment auch nur selten schauen, weil mir das zu viel Stille drumherum ist.
Es klingt bescheuert, ich formulier es anders: Die Serie reicht nicht, um mich gegenüber den Umfeldgeräuschen abzuschotten.
Zwischen vielen Musikstücken sind ja auch Pausen, das stresst mich oft auch, weshalb ich mir auch Nonstop-Mixe erstellt habe. Die Fokussierung auf die Angst-Bekämpfung und Prävention frisst so viel Zeit und ist im Endeffekt minimal ergiebig.
Ich glaube, das habe ich schon 2017 geschrieben: Meine Thera meint ja, dass ich mir da selbst in die Falle tappe, wenn ich mich so derbe versuche abzuschotten, weil ich mich da ja auch irgendwie dran gewöhne.
Da stimme ich ihr sogar zu, solange ich allerdings keine bessere/wirksamere Option finde, kann ich leider nur so durch den Tag kommen.
Das ist keine Ãœbertreibung: Wenn ich hier den ganzen Tag sitze, ohne Kopfhörer auf, dann triggert mich im Moment jedes Geräusch.
Man bleibt ja auch nicht untätig stehen, wenn reale Gefahr im Verzug ist, oder zumindest sollte man das nicht, wenn man da heil rauskommen will.
Auch diese Phase ist anders, vor Wochen hatte ich noch viel seltener in der Wohnung Kopfhörer auf, da war halt auch noch die Tür öfter offen (aber das lag nicht nur daran).
Ich probiere es im Moment wieder mit Videospielen, allerdings ohne Ton, weil (siehe Filme/Serien).
Mir fällt gerade ein, dass ich vor Wochen noch sehr regelmäßig Hörspiele gehört habe, das geht im Moment auch wieder selten.
ABER: Bei all der Hoffnungslosigkeit, die hier durchklingen mag, möchte ich anmerken, dass ich ja hier schreibe und Ihr mich auch gern kontaktieren könnt. Ich habe weder die Lösung noch die allumfassende Antwort auf meine Probleme. Es klingt so, als würde ich mich viel mit meinen "Macken" beschäftigen, was wohl daran liegt, dass es der Wahrheit entspricht, aber es gibt noch viele Fragezeichen. Ich weiß z.B. immer noch nicht, warum mich irgendwann Geräusche von oben angefangen haben zu triggern, weil das keine Angst ist, die mich mein ganzes Leben begleitet hat, aber ich gehe davon aus, dass sie entweder sehr alt (oder nicht von mir ist).
Vielleicht hat ja wer ähnliche Erfahrungen gemacht und Strategien entwickelt, die effektiv(er) als meine sind.
Es kann ja eigentlich nicht sein, dass mein Kopf hier Ängste "erfunden" hat, die anderen fremd sind.
Ich gebe zu, es klingt schon sehr speziell, wie ich meinen Tag verbringe und lebe, aber ich bilde mir darauf nichts ein, ich habe auch nicht die Absicht ein Buch darüber zu schreiben oder anderen irgendwelche Tip(ps) auf der Basis meiner Tages- und Nachtgestaltung zu geben.
Ich beschäftige mich wohl zu viel mit mir, was natürlich die Intensität meines Erlebens einschränkt, da Loslassen für mich im Moment zu riskant ist und ich sollte erst loslassen um wieder befreit(er) zu Leben. Auch das ist Teil der Therapie (die allerdings - logischerweise - nicht in meiner Wohnung stattfindet).
Ich springe halt nicht wie wild durch die Wohnung und jubele, aber ich habe es immerhin durch diese Eigenüberwachung geschafft, die Depression in Schach zu halten.
Das Gefühl allein mit dieser Qual zu sein, gehört wahrscheinlich auch ein bisschen dazu, was allerdings nicht bedeutet, dass ich rational denkend davon ausgehe, dass ich der Einzige bin.
Nur über solche Foren und/oder den Kontakt zu anderen Menschen kann ich es herausfinden.
Ihr könnt mir glauben (ja, das glaube ich mir sogar meist selbst), ich tue alles in meiner Macht stehende, damit die Angst mich wenigstens nicht lähnt, wie gesagt, ich bewege mich, ich spreche mit mir, ich filme mich, usw.
Ich akzeptiere immer wieder Babyschritte zu machen, es sind erst größere Schritte möglich, wenn ich in der Lage bin, anders mit den Ängsten umzugehen und nach Rückfällen, sind halt wieder Neuanfänge angesagt.
Wie ende ich jetzt einigermßen positiv? Ach, dass ich wieder an der Konsole zocke ist ein gutes Zeichen, das sollte nicht untergehen.
Viele Grüße
Eis
Mal vorweg: Grundsätzlich missfällt es mir, vor allem negative Erfahrungen zu teilen, ich hoffe allerdings, dass der Wille und auch der Kampfgeist zumindest durchschimmert. Wäre alles komplett hoffnungslos würde ich anders (oder gar nicht) schreiben.
Der gestrige Abend war richtig beschissen, die Sozialphobie im Internet war "kurz" zu Besuch.
Die Ergo war ok, da schaffe ich mich zu ernden, da ich dann aber wieder raus muss und noch mindestens 30 Minuten bis zur Wohnung brauche (wenn es schnell geht), fällt es mir sehr schwer, da was mitzunehmen.
In den Entspannungszustand wie in der Praxis (die nicht wie eine aussieht) gelange ich in der Wohnung meist gar nicht, nicht mal annähernd.
Das habe ich auch kommuniziert und damit setze ich mich auch aktiv auseinander. Ich atme hier wohl auch anders, ich achte in der Praxis ganz anders, mittlerweile machen wir da auch ne Ãœbung, da sehe ich dann im Bild (man sieht einen Strand mit Wellen), wie ausgeglichen meine Atmung und mein Herzschlag ist.
Zudem sehe ich in der Ergo, wie ich selbst etwas zum Positiven verändern kann, anhand von Farben, Geräuschen oder durchgehend gleich laut spielender Musik.
Die Werte sind oft schwankend, wenn mich mein Hirn mal wieder wegballert, dann fliege ich auch schlecht (was eine Ãœbrung ist, möglichst durch Ringe zu fliegen, mein Hirn steuert das Flugzeug).
Dann geht es halt zurück, gestern ziemlich dirkekt, da ich starke Gelenkschmerzen hatte.
Komme ich der Wohnung näher, dann wird oft das "Ich will nicht zurück in die Wohnung weil ..."-Gefühl stärker, das ist übrigens seit vier Wohnungen so, bei eingen konnte ich nicht überprüfen, ob Licht über mir brennt, was irgendwie wahrscheinlich gar nicht so schlecht war.
Was mich weiterhin sehr ärgert: Ich lasse mir von meinem Umfeld diktieren, wie ich zu leben habe (und das seit Jahren), und das ist mir sogar bewusst, ich kann es Euch ja schreiben und ich bin im Moment nicht in der Lage, da etwas entscheidend dran zu ändern, weil mir die Ideen ausgegangen sind. Es nervt mich auch, mich immer wieder nachträglich zu erden zu "reparieren" anstatt mal den "Einschlag" zu verringern/verhindern, aber ich gebe zu: Ich bin dazu nicht (mehr?) in der Lage (auch das ist nicht auf Ewigkeit in Stein gemeißelt, so fühle ich mich im Moment).
Es gibt halt immer wieder Phasen, seitdem die Tür zum Balkon meist geschlossen bleibt z.B., bin ich wieder in eine andere Phase eingetreten, als bis noch Mitte November oder um den Zeitraum herum. Im Sommer konnte ich mit Stress auch ein bisschen besser umgehen, da kann ich nämlich auf den Balkon gehen, falls mich das Rumsen oder was ich gerade von oben höre, nicht ganz so derbe triggert.
Mich ärgert natürlich auch, dass ich so viel Zeit verloren habe, haben wir 2020 alle, aber das hilft uns ja nicht wirklich weiter, wenn wir wissen, dass andere das auch kennen, oder?
Fokussierung auf das, was in der Zukunft liegen könnte, worauf ich mich konzentriere und worauf ich hinarbeite, fällt mir gerade sehr schwer.
Ich weiß zudem noch nicht, was ich heute machen werde, es kommt schon wieder die Anspannung angeflogen. Einkaufen wird sich wohl nicht vermeiden lassen.
Es wird auf jeden Fall ein "heißer" Dezember (und da meine ich nicht die Temperaturen), das steht schon mal fest (war aber schon im November klr).
Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich jetzt wiederhole: Filme und Serien kann ich im Moment auch nur selten schauen, weil mir das zu viel Stille drumherum ist.
Es klingt bescheuert, ich formulier es anders: Die Serie reicht nicht, um mich gegenüber den Umfeldgeräuschen abzuschotten.
Zwischen vielen Musikstücken sind ja auch Pausen, das stresst mich oft auch, weshalb ich mir auch Nonstop-Mixe erstellt habe. Die Fokussierung auf die Angst-Bekämpfung und Prävention frisst so viel Zeit und ist im Endeffekt minimal ergiebig.
Ich glaube, das habe ich schon 2017 geschrieben: Meine Thera meint ja, dass ich mir da selbst in die Falle tappe, wenn ich mich so derbe versuche abzuschotten, weil ich mich da ja auch irgendwie dran gewöhne.
Da stimme ich ihr sogar zu, solange ich allerdings keine bessere/wirksamere Option finde, kann ich leider nur so durch den Tag kommen.
Das ist keine Ãœbertreibung: Wenn ich hier den ganzen Tag sitze, ohne Kopfhörer auf, dann triggert mich im Moment jedes Geräusch.
Man bleibt ja auch nicht untätig stehen, wenn reale Gefahr im Verzug ist, oder zumindest sollte man das nicht, wenn man da heil rauskommen will.
Auch diese Phase ist anders, vor Wochen hatte ich noch viel seltener in der Wohnung Kopfhörer auf, da war halt auch noch die Tür öfter offen (aber das lag nicht nur daran).
Ich probiere es im Moment wieder mit Videospielen, allerdings ohne Ton, weil (siehe Filme/Serien).
Mir fällt gerade ein, dass ich vor Wochen noch sehr regelmäßig Hörspiele gehört habe, das geht im Moment auch wieder selten.
ABER: Bei all der Hoffnungslosigkeit, die hier durchklingen mag, möchte ich anmerken, dass ich ja hier schreibe und Ihr mich auch gern kontaktieren könnt. Ich habe weder die Lösung noch die allumfassende Antwort auf meine Probleme. Es klingt so, als würde ich mich viel mit meinen "Macken" beschäftigen, was wohl daran liegt, dass es der Wahrheit entspricht, aber es gibt noch viele Fragezeichen. Ich weiß z.B. immer noch nicht, warum mich irgendwann Geräusche von oben angefangen haben zu triggern, weil das keine Angst ist, die mich mein ganzes Leben begleitet hat, aber ich gehe davon aus, dass sie entweder sehr alt (oder nicht von mir ist).
Vielleicht hat ja wer ähnliche Erfahrungen gemacht und Strategien entwickelt, die effektiv(er) als meine sind.
Es kann ja eigentlich nicht sein, dass mein Kopf hier Ängste "erfunden" hat, die anderen fremd sind.
Ich gebe zu, es klingt schon sehr speziell, wie ich meinen Tag verbringe und lebe, aber ich bilde mir darauf nichts ein, ich habe auch nicht die Absicht ein Buch darüber zu schreiben oder anderen irgendwelche Tip(ps) auf der Basis meiner Tages- und Nachtgestaltung zu geben.
Ich beschäftige mich wohl zu viel mit mir, was natürlich die Intensität meines Erlebens einschränkt, da Loslassen für mich im Moment zu riskant ist und ich sollte erst loslassen um wieder befreit(er) zu Leben. Auch das ist Teil der Therapie (die allerdings - logischerweise - nicht in meiner Wohnung stattfindet).
Ich springe halt nicht wie wild durch die Wohnung und jubele, aber ich habe es immerhin durch diese Eigenüberwachung geschafft, die Depression in Schach zu halten.
Das Gefühl allein mit dieser Qual zu sein, gehört wahrscheinlich auch ein bisschen dazu, was allerdings nicht bedeutet, dass ich rational denkend davon ausgehe, dass ich der Einzige bin.
Nur über solche Foren und/oder den Kontakt zu anderen Menschen kann ich es herausfinden.
Ihr könnt mir glauben (ja, das glaube ich mir sogar meist selbst), ich tue alles in meiner Macht stehende, damit die Angst mich wenigstens nicht lähnt, wie gesagt, ich bewege mich, ich spreche mit mir, ich filme mich, usw.
Ich akzeptiere immer wieder Babyschritte zu machen, es sind erst größere Schritte möglich, wenn ich in der Lage bin, anders mit den Ängsten umzugehen und nach Rückfällen, sind halt wieder Neuanfänge angesagt.
Wie ende ich jetzt einigermßen positiv? Ach, dass ich wieder an der Konsole zocke ist ein gutes Zeichen, das sollte nicht untergehen.
Viele Grüße
Eis