08.05.2020, 13:25
Hallo an alle,
ich möchte zu meiner aktuellen Situation ein Update geben, denn es hat sich ein wenig getan.
Die Gedanken sind mal wieder besonders stark, ich hangel mich momentan immer von Therapiesitzung zu Therapiesitzung (alle zwei Wochen). In der ersten Woche geht es mir eigentlich relativ gut, die zweite Woche wird dann der Horror. So wie momentan auch wieder. Ich bin deshalb dabei, den Klinikwunsch (nach Geburtstag und Abiturklausuren ab nächster Woche) in die Realität umzusetzen.
Wie ich oben wahrscheinlich bereits geschrieben habe, fällt es mir schwer, zwischen Panikgefühlen, Stressgefühlen und echten positiven Gefühlen zu unterscheiden. Mittlerweile ist alles irgendwie gleich. Die Lage spitzt sich immer weiter zu, ich hatte gestern einen Nervenzusammenbruch, da ging eigentlich gar nichts mehr. In mir wirbelt ein riesiger Gefühlscocktail, der mir mittlerweile den Verstand raubt. Kennt das jemand, wenn der Bauch plötzlich und ganz kurz extrem heiß wird?
Da die Gedanken und Gefühle immer realistischer werden, glaube ich immer weniger daran, dass es sich dabei (nur noch) um die Krankheit handelt und ich mir lediglich probiere, die eigentliche Wahrheit auszureden. Auch das verunsichert mich sehr.
Blicke ich jedoch auf den Anfang der ganzen Geschichte zurück, macht es irgendwie auch keinen Sinn. Es gibt so viele Widersprüche in mir, ich kann kaum noch sortieren und einordnen.
Meine Angst löst zudem extreme soziale Unsicherheiten aus. Ich vermeide mittlerweile immer mehr den Kontakt zu Menschen außerhalb meiner Familie. Es könnte ja emotional etwas in mir passieren, was ich nicht will. In der Schule haben wir vorgestern unseren "inoffiziellen" letzten Schultag gefeiert und ich habe mich total zurückgezogen und letztendlich im Schulgebäude verkrümelt, während alle draußen gefeiert haben.
Das Lernen für das Abitur lässt zudem kaum zu, dass ich mich ausruhen kann. Andererseits lassen meine Probleme kaum zu, produktiv zu lernen. Ich kann die ganzen Wirtschaftstheorien und Sozialmodelle nicht mehr sehen, genauso wenig wie die ganzen Dramen und Novellen. Auch wenn ich in Büchern wie "Der Sandmann" von E.T.A. Hoffmann und "Das Haus in der Dorotheenstraße" von Hartmut Lange, in denen es um den Wahrnehmungsverlust der Realität und gestörte subjektive Wahrnehmungen geht, durchaus Parallelen zu mir sehe. Ab und zu habe ich den Wunsch, einfach in die Vergangenheit zu reisen und alles Geschehene (ab einem gewissen Zeitpunkt) rückgängig zu machen. Denn so wie ich momentan lebe, ist es nicht besonders zu genießen.
Ich wünsche noch einen schönen Tag,
Tom
ich möchte zu meiner aktuellen Situation ein Update geben, denn es hat sich ein wenig getan.
Die Gedanken sind mal wieder besonders stark, ich hangel mich momentan immer von Therapiesitzung zu Therapiesitzung (alle zwei Wochen). In der ersten Woche geht es mir eigentlich relativ gut, die zweite Woche wird dann der Horror. So wie momentan auch wieder. Ich bin deshalb dabei, den Klinikwunsch (nach Geburtstag und Abiturklausuren ab nächster Woche) in die Realität umzusetzen.
Wie ich oben wahrscheinlich bereits geschrieben habe, fällt es mir schwer, zwischen Panikgefühlen, Stressgefühlen und echten positiven Gefühlen zu unterscheiden. Mittlerweile ist alles irgendwie gleich. Die Lage spitzt sich immer weiter zu, ich hatte gestern einen Nervenzusammenbruch, da ging eigentlich gar nichts mehr. In mir wirbelt ein riesiger Gefühlscocktail, der mir mittlerweile den Verstand raubt. Kennt das jemand, wenn der Bauch plötzlich und ganz kurz extrem heiß wird?
Da die Gedanken und Gefühle immer realistischer werden, glaube ich immer weniger daran, dass es sich dabei (nur noch) um die Krankheit handelt und ich mir lediglich probiere, die eigentliche Wahrheit auszureden. Auch das verunsichert mich sehr.
Blicke ich jedoch auf den Anfang der ganzen Geschichte zurück, macht es irgendwie auch keinen Sinn. Es gibt so viele Widersprüche in mir, ich kann kaum noch sortieren und einordnen.
Meine Angst löst zudem extreme soziale Unsicherheiten aus. Ich vermeide mittlerweile immer mehr den Kontakt zu Menschen außerhalb meiner Familie. Es könnte ja emotional etwas in mir passieren, was ich nicht will. In der Schule haben wir vorgestern unseren "inoffiziellen" letzten Schultag gefeiert und ich habe mich total zurückgezogen und letztendlich im Schulgebäude verkrümelt, während alle draußen gefeiert haben.
Das Lernen für das Abitur lässt zudem kaum zu, dass ich mich ausruhen kann. Andererseits lassen meine Probleme kaum zu, produktiv zu lernen. Ich kann die ganzen Wirtschaftstheorien und Sozialmodelle nicht mehr sehen, genauso wenig wie die ganzen Dramen und Novellen. Auch wenn ich in Büchern wie "Der Sandmann" von E.T.A. Hoffmann und "Das Haus in der Dorotheenstraße" von Hartmut Lange, in denen es um den Wahrnehmungsverlust der Realität und gestörte subjektive Wahrnehmungen geht, durchaus Parallelen zu mir sehe. Ab und zu habe ich den Wunsch, einfach in die Vergangenheit zu reisen und alles Geschehene (ab einem gewissen Zeitpunkt) rückgängig zu machen. Denn so wie ich momentan lebe, ist es nicht besonders zu genießen.
Ich wünsche noch einen schönen Tag,
Tom