01.03.2020, 17:21
Sehr gerne.
Ich will da noch mal genauer nachhaken:
Was denkst du denn, könnte dir schlimmsten Falls passieren? Dass du dich übergeben musst? Oder sogar stirbst? Dass du eine schlimme Krankheit hast, die die Ãœbelkeit verursacht? Hast du da konkrete Gedanken? Ich hatte oder habe zB immer sehr konkrete Vorstellungen. Meine größte Angst ist tatsächlich der Herzstillstand, also der Tod. Aber ein Herzinfarkt reicht mir auch schon- obwohl ich da schon soweit bin, dass ich sage: Von einem Herzinfarkt alleine stirbt man heutzutage nicht mehr sooo einfach. Aber vor allem, wenn ich alleine bin und es zwickt zB mal in der Brust bin ich sofort in Alarmbereitschaft. Deshalb bin ich lieber unter Menschen, wo mir ggf. jemand helfen kann. Und dennoch verfalle ich mittlerweile nicht mehr in Panik, wenn mein Freund länger arbeitet, als ich. Denn ich MUSS auch alleine klar kommen. Diese Freiheit will ich mir nicht nehmen.Â
Es gibt eine ganz gute Methode, die ich häufig anwende, um mir selbst zu verdeutlichen, wie schlimm meine Situation gerade wirklich ist. Dabei stelle ich alle Fakten gegenüber, gedanklich oder auch manchmal schriftlich, und dabei stelle ich zu 100% fest- jedes Mal- dass es nichts Lebensbedrohliches sein kann. Das rattert bei mir mittlerweile schon automatisch durch. Ich denke an mein letztes Blutbild: Top! Ich denke an mein letztes EKG: Top! Ich denke an mein allgemeines Wohlbefinden, checke die Symptome und überlege, woher das gerade wohl kommen könnte. Habe ich Sport gemacht, etwas getragen, blöd gelegen, mich ruckartig bewegt, etc. Oft stelle ich dann fest, woher es kommt. Manchmal auch nicht, aber dann sagt mir mein restliches Befinden, ob es gerade lebensbedrohlich ist oder nicht. Also ich überlege, ob der Schmerz sich nur auf die Region begrenzt und ob ich noch andere Symptome habe, die auf etwas Schlimmes hindeuten könnten. In einer Panikattacke ist das natürlich sau schwer, denn da hat man einfach alle Symptome, die theoretisch auch etwas Lebensbedrohliches darstellen könnten. Das macht diesen Mist ja leider aus..
Wenn dein Blutdruck niedrig ist, ist das erstmal überhaupt nicht schlimm. Du kriegst ihn ganz schnell hoch, indem du zB 10 Liegestütze machst oder ein mal um den Block gehst. Zu hoch und das auf Dauer, das kann gefährlich werden, bringt dich aber auch nicht von heute auf morgen um. Ich hatte Jahre lang einen zu hohen Blutdruck, der mich aber nie interessiert hat. Bis zu meiner ersten Panikattacke... Ich kann mir heute gar nicht mehr vorstellen, wie das war, als mir das ALLES einfach egal war. Ich hatte kein Angst vor Infarkten, Schlaganfall, Thrombose, Krebs, HiV... Es war mir so fern. Und von heute auf morgen habe ich vor ALLEM Angst und Angst davor, es zu haben. Unglaublich.Â
Wie habe ich es geschafft, nicht ständig zum Arzt zu gehen...Mmmh. Mit ganz viel Gedankenkontrolle, der Therapie, Selbstsicherheit... Es war echt schwer. Ich habe ab und an auch immer noch so Angstzustände, wo ich gerne einen Arzt bei mir hätte, wo ich schon dran denke, die 112 anzurufen. Aber auch da wäge ich ab. Ist es wirklich nötig? Bin ich wirklich in Gefahr? Der Gedanke daran, dass ich JEDER ZEIT Hilfe holen kann, wenn es sein muss, beruhigt mich oft schon. Warum das so ist, kann ich dir nicht sagen. Vermutlich, weil ich tief drinnen weiß, dass ich kerngesund bin und das alles gerade durchmache, weil ich meine Trauer verarbeite. Manchmal muss man seinen Zustand ganz rational betrachten, manchmal mit Humor: das hilft mir sehr! Ich habe den Mut noch nicht verloren. Es geht vielen sicherlich anders. Vielleicht überlegst du, wie es bei dir ist. Hast du deinen Mut schon gänzlich verloren? Oder deine Rationalität? Deinen Humor? Bestimmt die Angst bereits deine Gedanken?Â
Meine Symptome wurden besser. Einfach, weil ich selbstsicherer war. Das heißt nicht, dass ich nicht manchmal noch Angst habe, vor allem vor Krankheiten, aber ich verliere mich nicht komplett in ihr. Es ist ein Kraftakt. Jeden Tag drehen sich meine Gedanken um Krankheiten, um meinen Körper, um Symptome- ein innerlicher Machtkampf zwischen Vernunft und Angst. Ich kann dein Verhalten also sehr sehr gut nachvollziehen, aber ich weiß, dass die Angst vor allem ganz viel Freude in deinem Leben kaputt machen kann und du hast doch die Macht, auch wenn es sich nicht so anfühlt- Du alleine hast die Macht darüber und ist das nicht eigentlich megageil? Manchmal rufe ich mir das in die Gedanken zurück. Ich darf glücklich sein, wann ich will und genauso darf ich traurig sein. Dass wir unsere Psyche so programmiert haben, dass sie uns falsche Signale sendet sollte uns klar machen, dass es auch andersherum geht. Da wir Menschen aber häufig zu Dramaturgie und Melancholie neigen, fällt uns das sehr viel schwerer und wir ergeben uns der Depression, der Angst, der Panik.Â
Wenn uns eines diese ganze Angstkacke gelehrt hat dann doch, dass wir diejenigen sind, die es in der Hand haben.Â
Wenn du noch keine Therapie machst, mach eine. Ich kann es nur immer wieder sagen: Das ist das einzige, was langfristig hilft.Â
Hab Mut! Sei fröhlich! Lenk dich ab! Scheiß auf die Ãœbelkeit! Du bist gesund, da bin ich absolut sicher!
Kopf hoch!Â
Ich will da noch mal genauer nachhaken:
Was denkst du denn, könnte dir schlimmsten Falls passieren? Dass du dich übergeben musst? Oder sogar stirbst? Dass du eine schlimme Krankheit hast, die die Ãœbelkeit verursacht? Hast du da konkrete Gedanken? Ich hatte oder habe zB immer sehr konkrete Vorstellungen. Meine größte Angst ist tatsächlich der Herzstillstand, also der Tod. Aber ein Herzinfarkt reicht mir auch schon- obwohl ich da schon soweit bin, dass ich sage: Von einem Herzinfarkt alleine stirbt man heutzutage nicht mehr sooo einfach. Aber vor allem, wenn ich alleine bin und es zwickt zB mal in der Brust bin ich sofort in Alarmbereitschaft. Deshalb bin ich lieber unter Menschen, wo mir ggf. jemand helfen kann. Und dennoch verfalle ich mittlerweile nicht mehr in Panik, wenn mein Freund länger arbeitet, als ich. Denn ich MUSS auch alleine klar kommen. Diese Freiheit will ich mir nicht nehmen.Â
Es gibt eine ganz gute Methode, die ich häufig anwende, um mir selbst zu verdeutlichen, wie schlimm meine Situation gerade wirklich ist. Dabei stelle ich alle Fakten gegenüber, gedanklich oder auch manchmal schriftlich, und dabei stelle ich zu 100% fest- jedes Mal- dass es nichts Lebensbedrohliches sein kann. Das rattert bei mir mittlerweile schon automatisch durch. Ich denke an mein letztes Blutbild: Top! Ich denke an mein letztes EKG: Top! Ich denke an mein allgemeines Wohlbefinden, checke die Symptome und überlege, woher das gerade wohl kommen könnte. Habe ich Sport gemacht, etwas getragen, blöd gelegen, mich ruckartig bewegt, etc. Oft stelle ich dann fest, woher es kommt. Manchmal auch nicht, aber dann sagt mir mein restliches Befinden, ob es gerade lebensbedrohlich ist oder nicht. Also ich überlege, ob der Schmerz sich nur auf die Region begrenzt und ob ich noch andere Symptome habe, die auf etwas Schlimmes hindeuten könnten. In einer Panikattacke ist das natürlich sau schwer, denn da hat man einfach alle Symptome, die theoretisch auch etwas Lebensbedrohliches darstellen könnten. Das macht diesen Mist ja leider aus..
Wenn dein Blutdruck niedrig ist, ist das erstmal überhaupt nicht schlimm. Du kriegst ihn ganz schnell hoch, indem du zB 10 Liegestütze machst oder ein mal um den Block gehst. Zu hoch und das auf Dauer, das kann gefährlich werden, bringt dich aber auch nicht von heute auf morgen um. Ich hatte Jahre lang einen zu hohen Blutdruck, der mich aber nie interessiert hat. Bis zu meiner ersten Panikattacke... Ich kann mir heute gar nicht mehr vorstellen, wie das war, als mir das ALLES einfach egal war. Ich hatte kein Angst vor Infarkten, Schlaganfall, Thrombose, Krebs, HiV... Es war mir so fern. Und von heute auf morgen habe ich vor ALLEM Angst und Angst davor, es zu haben. Unglaublich.Â
Wie habe ich es geschafft, nicht ständig zum Arzt zu gehen...Mmmh. Mit ganz viel Gedankenkontrolle, der Therapie, Selbstsicherheit... Es war echt schwer. Ich habe ab und an auch immer noch so Angstzustände, wo ich gerne einen Arzt bei mir hätte, wo ich schon dran denke, die 112 anzurufen. Aber auch da wäge ich ab. Ist es wirklich nötig? Bin ich wirklich in Gefahr? Der Gedanke daran, dass ich JEDER ZEIT Hilfe holen kann, wenn es sein muss, beruhigt mich oft schon. Warum das so ist, kann ich dir nicht sagen. Vermutlich, weil ich tief drinnen weiß, dass ich kerngesund bin und das alles gerade durchmache, weil ich meine Trauer verarbeite. Manchmal muss man seinen Zustand ganz rational betrachten, manchmal mit Humor: das hilft mir sehr! Ich habe den Mut noch nicht verloren. Es geht vielen sicherlich anders. Vielleicht überlegst du, wie es bei dir ist. Hast du deinen Mut schon gänzlich verloren? Oder deine Rationalität? Deinen Humor? Bestimmt die Angst bereits deine Gedanken?Â
Meine Symptome wurden besser. Einfach, weil ich selbstsicherer war. Das heißt nicht, dass ich nicht manchmal noch Angst habe, vor allem vor Krankheiten, aber ich verliere mich nicht komplett in ihr. Es ist ein Kraftakt. Jeden Tag drehen sich meine Gedanken um Krankheiten, um meinen Körper, um Symptome- ein innerlicher Machtkampf zwischen Vernunft und Angst. Ich kann dein Verhalten also sehr sehr gut nachvollziehen, aber ich weiß, dass die Angst vor allem ganz viel Freude in deinem Leben kaputt machen kann und du hast doch die Macht, auch wenn es sich nicht so anfühlt- Du alleine hast die Macht darüber und ist das nicht eigentlich megageil? Manchmal rufe ich mir das in die Gedanken zurück. Ich darf glücklich sein, wann ich will und genauso darf ich traurig sein. Dass wir unsere Psyche so programmiert haben, dass sie uns falsche Signale sendet sollte uns klar machen, dass es auch andersherum geht. Da wir Menschen aber häufig zu Dramaturgie und Melancholie neigen, fällt uns das sehr viel schwerer und wir ergeben uns der Depression, der Angst, der Panik.Â
Wenn uns eines diese ganze Angstkacke gelehrt hat dann doch, dass wir diejenigen sind, die es in der Hand haben.Â
Wenn du noch keine Therapie machst, mach eine. Ich kann es nur immer wieder sagen: Das ist das einzige, was langfristig hilft.Â
Hab Mut! Sei fröhlich! Lenk dich ab! Scheiß auf die Ãœbelkeit! Du bist gesund, da bin ich absolut sicher!
Kopf hoch!Â