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Ich bin am Limit... (Burn Out, Depressionen, Somatisierungsstörung, Zittern)
#10
(28.02.2020, 18:07)Caracol schrieb: Liebe Mina,



es ist so schade, zu lesen, dass es dir so mies geht. Aber ich kann dir sagen: Ich kenne einiges von dem, was du schilderst aus eigener Erfahrung! Vor allem in der Akutphase, als bei mir alles anfing, hatte ich sehr, sehr ähnliche Symptome, wie du. Das ständige Zittern, das Gefühl unterzuckert zu sein... Und ich sage dir: Das kann durchaus sogar sein! Bei mir war es so. Ich hatte zu dem Zeitpunkt sehr wenig gegessen, weil mir nicht danach war und damit machte ich alles nur schlimmer. Denn durch den extremen Stress und das Adrenalin, was ich bei den Panikattacken aufgebracht habe, bin ich jedes Mal stark unterzuckert, war kaum ansprechbar, hatte kaum Kraft selbst zu sprechen und dachte wirklich JEDES MAL, dass ich jetzt sterbe. Mein Herz ist gerast, ich konnte es kaum noch messen, so schnell hat es geschlagen. 




Versuche doch einfach mal Traubenzucker. Ich habe Monatelang Traubenzucker dabei gehabt und wenn das Gefühl kam, das Zittern, habe ich es in mich rein gekippt. Ob es wirklich Unterzucker war oder nur der Placeboeffekt mich gerettet hat, war mir ehrlich egal, Hauptsache es hörte auf. 


Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort und Deine lieben Worte Smile .




Essen tue ich eigtl genauso wie vorher auch.. das ist nicht wirklich weniger geworden.. aber abgenommen habe ich trotzdem.


Dieses Zittern ist halt permanent da... Anfangs kannte ich es auch nur von den akuten Phasen.. wenn ich direkt in einer Attacke steckte... nun ists aber immer da.. das macht mich total wahnsinnig. Wenn ich z.B. versuche zu grinsen dann zittern meine Gesichtsmuskeln extrem. Also bei jeder kleinsten Anstrengung zittern meine Muskeln am gesamten Körper.. aber auch im Ruhezustand merke ich dieses Zittern manches mal an verschiedenen Körperstellen. Es belastet mich echt sehr... momentan stehe ich nicht unter Stress.. habe dies Wochenende sogar kinderfrei.. aber das Zittern bleibt halt....




Caracol schrieb:Das Allerwichtigste ist: Habe keine Angst vor der Angst! Ich habe das selbst gemerkt. Ich hatte solche Panik davor, dass diese Gefühle wieder kommen und natürlich kamen sie immer und immer wieder, täglich, mehrfach. Das klingt jetzt für dich erstmal utopisch, ich weiß das, ich kenne das sooo gut. Aber es ist das einzige, was längerfristig hilft: Du darfst keine Angst vor deiner Angst haben! Wenn du spürst, dass sie kommt, lenke dich ab.

Ja... das ist der Punkt... ich habe quasi Angst vor meinem eigenen Körper, was einfach nicht sein darf.

Ich will vertrauen haben das mit mir alles stimmt... es ist wirklich schwierig sich da abzulenken aber ich versuche das auch.



Caracol schrieb:Und du hast dich untersuchen lassen, du bist gesund.


Jein.. bisher wurde ja bloß das Blut untersucht und sonst nix weiter. Leider glaube ich ja oft das in meinem Kopf was nicht stimmt, MS, Tumor oder irgendwo anders im Körper Krebs.. (was man im Blut ja nicht immer sehen kann), einerseits steiger ich mich dann manchmal so rein das ich echt das Gefühl habe verrückt zu werden... andererseits gibt's auch Momente wo ich mir gut zureden kann und sage "mit dir ist alles in Ordnung, du bist gesund". 

Diese Symptome machen mir halt so Angst... was ja ein Teufelskreis ist, denn wenn die Symptome von der Angst kommen und ich angst vor der Angst habe können die Symptome ja nur schlimmer statt besser werden.. *wahhhhhh*



Caracol schrieb:Ich bilde mir ständig neue Krankheiten ein, habe Angst vor ihnen, denke nur an sie. Ich habe die letzten Tage damit zu gebracht meine Blutwerte selbst auseinander zu nehmen. Ich habe jeden einzelnen Wert gegoogelt, seine Bedeutung studiert, Krankheiten studiert, die mit einem Mangel oder Ãœberschuss einhergehen könnten.... und was hat es mir gebracht? Stress, schlaflose Nächte und die Erkenntnis, dass ich absolut top fit und gesund bin. Meine Ärztin hat mich nicht belogen oder etwas vergessen. Aber ich bin regelrecht süchtig danach, mich und meine Körper und meine Symptome und alles zu kontrollieren... Ich habe mir nun selbst laut gesagt: "Es reicht jetzt, hör auf damit!", und ich werde nun versuchen weder nach Blutwerten noch nach Krankheiten zu googlen.


Tut mir leid das du dich da auch so verrückt machst, ich kenne das. Jedes neue Symptom macht mir erneute Angst und ich google was es sein könnte... und natürlich geht man dann immer gleich vom allerschlimmsten aus... oohhh maaan.

Ja wir müssen anfangen an uns zu glauben.. und uns zu vertrauen.. das wir völlig gesund sind.. zumindest physisch.



Caracol schrieb:Ich habe sie schon mehrfach hier empfohlen, aber ich schreibe sie dir noch mal auf: Schau dir mal die Bücher von Dr. Claudia Croos- Müller an. Die sind großartig! Sie hat scheinbar auch eine App, Body 2 Brain heißt sie. Habe ich durch Zufall vorhin gesehen. Vielleicht ist das ja auch was für dich?! Die Bücher kosten 10 Eur pro Stück. Gibt es teilweise auch als Hörbuch. Da stehen wirklich tolle Tipps drin und Dinge, die du gut in den Alltag einbauen kannst.


Vielen Dank für Deinen Tipp, ich werde mir die Bücher mal anschauen.
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Nachrichten in diesem Thema
RE: Ich bin am Limit... (Burn Out, Depressionen, Somatisierungsstörung, Zittern) - von Mina - 29.02.2020, 10:32

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