22.07.2019, 10:01
(21.04.2019, 19:25)Mindeed schrieb: Hey! Ich bin einer der (gar nicht so) Wenigen, der es wieder herausgeschafft hat. Das man so selten von Erfolgsgeschichten hört liegt nicht daran, dass es sie nicht gibt, sondern das die Leute, die es wieder herausgeschafft haben, einfach ihrer wiedergewonnenen Freiheit nachkommen. Es gibt also keinen Grund zu verzweifeln. Es ist möglich, auch wenn es nicht einfach ist. Man muss schon eine große Opferbereitschaft mitbringen, denn mit den alten Gewohnheiten, die einem die Störung eingebrockt haben, kommt man auch nicht weiter. Man muss sein Leben auf den Kopf stellen. Aber um hier mal Nägel mit Köpfen zu machen, hier mal ein paar Stellschrauben, die mir aus meiner Störung (Emetophobie mit Panikstörung) geholfen haben:
-Meditation (war für mich der absolute Game-Changer)
Eine Angststörung basiert auf "verkorksten" Denkmustern und durch die Meditation nimmt man genau diesen verkorksten Gedanken die Kontrolle ab
-Sport
Sport wirkt erwiesenermaßen genauso gut, wenn nicht sogar besser als angstlösende Medikamente
-Ernährung
80 % unserer "Wohlfühlhormone" werden im Darm produziert. Wer sich schlecht ernährt, wird sich früher oder später auch schlecht fühlen. Körperlich und geistig.
-Konfrontation
Einmal in der Angst drin, muss man seinem Gehirn wieder zeigen, dass es eigentlich gar nichts gibt, wovor man sich fürchten muss. Das erfordert Wiederholung, Leidensbereitschaft und Disziplin
-Opferrolle ablegen
Verantwortung für die eigene Gesundheit und generell für das eigene Leben übernehmen. So hart es klingen mag: niemand ist Schuld außer man selbst.
Bin mittlerweile seit über einem Jahr auf der Mission, mein Wissen weiterzugeben. Kann diesen ganzen "Heilung ist nicht möglich. Man kann nur lernen, damit zu leben"-Unsinn nicht mehr hören. Lasst euch da bloß keinen Mist erzählen!
Betreibe u. a. einen Blog zum Thema Angststörung und Persönlichkeitsentwicklung und habe ein eBook geschrieben, welches kostenlos zum Download bereitsteht:
eBook -> https://bit.ly/2Ig7o89
Blog -> https://bit.ly/2TZjipo
mfg Andre
Dein Beitrag finde ich sehr gut. gerade der Punkt
"-Konfrontation: Einmal in der Angst drin, muss man seinem Gehirn wieder zeigen, dass es eigentlich gar nichts gibt, wovor man sich fürchten muss. Das erfordert Wiederholung, Leidensbereitschaft und Disziplin"
Ist u.a. auch bei mir sehr schwierig, erst einmal wieder von einer Attacke eingeholt muss man ich ihr schnell entgegenstellen damit sie sich im Kopf nicht manifestiert. Aber mit Durchhaltevermögen wird es klappen.
LG Kathi