11.07.2019, 08:47
(05.04.2018, 17:10)mustaine schrieb: Gibt es eigentlich jemanden hier der es geschafft hat? Ich meine jetzt komplett angstfrei, ohne Panikattacken, ohne die ätzenden Symptome? Und ohne Medikamente auskommt?Hallo,
Ich frage deshalb, weil ich so langsam mit meinem Latein am Ende bin.
Was hat Euch geholfen? Welche Art Therapie habt Ihr gemacht? Habt Ihr Bücher gelesen? Welche Medikamente habt Ihr genommen? Habt Ihr Euer Leben generell veränder? Wie habt Ihr es geschafft völlig angstfrei zu werden?
Besserung gebracht hat mir, seit ich mir das Recht nehme, mein Wohlbefinden bei mir an erster Stelle zu packen. Es gibt kein "aber ich muss erst doch dies und jenes" mehr, wenn es mir nicht gut geht und ich Erholung, Abstand oder Ruhe brauche, nehme ich mir das, ohne schlechtes Gewissen.
Auch gut für mich war, mir selbst kein Druck oder Stress mehr zu machen. Ich erlaube mir, nicht alles können oder schaffen zu müssen.
Die Ernährung spielt da natürlich auch mit rein, stark zuckerhaltiges katapultiert den Blutzucker hoch und wenn er wieder abfällt führt das beim Körper zu Stress, Unruhe und schlechter Laune. Ich verbiete mir aber auch keinen Zucker, sondern achte auf einen moderaten Konsum.
Eines der wichtigsten Sachen bei mir war, ehrlich zu mir selbst zu sein. Wenn man sich selbst etwas vormacht, kann sich nichts ändern.
(21.04.2019, 19:25)Mindeed schrieb: Kann diesen ganzen "Heilung ist nicht möglich. Man kann nur lernen, damit zu leben"-Unsinn nicht mehr hören.
Lasst euch da bloß keinen Mist erzählen!
Ich weiß nicht ob du es dir vorstellen kannst, aber es gibt auf der Welt auch Angstpatieten, bei denen zwar eine Besserung, aber keine Heilung möglich ist. Hören zu müssen, das es heilbar/therapierbar wäre und wenn es trotz Bemühungen nicht klappt, wird einem unterstellt man bemüht sich nicht genug oder will nichts ändern - Das ist für diejenigen wo es nicht heilbar ist, nur zusätzliche Belastung.
Objektiv und sachlich wäre es, wenn du geschrieben hättest das es bei jedem unterschiedlich ist und jedem seine eigene Sache ist.
Bei manchen Betroffenen können auch hirnorganische oder neurochemische Gründe für die Angsterkrankung verantwortlich sein. Außer mit unterstützenden Medikamenten kann man in solchen Fällen dann tatsächlich nichts ändern oder heilen. Vom limbischen System oder psychischen Entwicklungsstufen habe ich in deinem Blog auch nichts gefunden. Du kannst ja gerne von dir berichten wie du deine Angst überwunden hast. Aber das muss nicht für alle Betroffenen auch hilfreich sein.
Du bist keine medizinische Fachperson und kannst gar nicht pauschal allen Angstpatienten vermeintliche Patentlösungen gegen ihre Erkrankung vorlegen. Es gibt Menschen, die haben ein Trauma hinter sich und du kommst dann mit "ist doch alles ganz einfach" das kommt verspottend rüber.
LG Jillian.