16.01.2019, 14:33
Hallo Klara,
Â
sorry, dass ich mich jetzt erst wieder melde. Ein frohes neues Jahr wünsche ich dir!!!
Meine Feiertage waren auch ganz gut. Dadurch, dass bei mir einer der Trigger die Arbeit ist, geht es mir im Urlaub meist besser. Und so war die Zeit mit Familie und Freunden eigentlich recht schön. Wie geht es dir gerade?
Ja, du hast Recht. Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass die Angst oft einfach mit der Zeit besser wird, ohne das wirklich was passiert ist. Da könnte man sich aber die Frage stellen, wieso man sich dann so abmüht und nicht einfach abwartet. Aber ich verfalle ohnehin dann immer in so einen fast schon panischen Aktionismus, dass nichts tun keine Option ist. Mit dem Thema Hoffnung habe ich ja so meine Probleme. Die entgleitet mir doch sehr oft…
Ich glaube dein Beispiel würde ich aus dem Blickwinkel, den ich versuche zu haben (und noch sehr lange nicht habe), anders deuten. Es hat geschneit. Das ist ein Fakt und Realität. Ob man das nun positiv und negativ sieht, ist eine Bewertung. Aus meiner Sicht geht es darum, nicht zu bewerten, egal in welche Richtung. Das unser Kopf versucht zu bewerten ist nicht zu vermeiden. Das sind die eben die Gedanken, die man aus meinem Verständnis nicht kontrollieren kann. Die Frage ist aber, wie wir mit diesen Gedanken umgehen. Identifizierst du dich mit ihnen und ärgerst dich, weil du das Auto kratzen musst, oder siehst du diesen Gedanken als das was er ist: Ein Gedanke. Dann kannst du ihn im Idealfall ziehen lassen. Das gibt uns die Freiheit uns vielleicht einfach im hier und jetzt am Schnee zu erfreuen, anstelle in der Zukunft zu leben. Du schreibst, dass du entscheiden kannst, welche Gedanken du näher an dich heranlässt. Das mag sein, dass das durch Ãœbung geht, aber das du ihn denkst, dass kannst du nicht entscheiden. Und auch das ständige Streben nach Positivem wird uns aus meiner Sicht nicht zum Ziel führen. Denn wann immer wir etwas erreichen, wollen wir mehr. Das Ego ist nie satt. Dann ist der so schön vorgestellt Abendspaziergang doch nicht so wie wir uns vorgestellt haben und schwupps ist die Freude dahin. Verstehst du wie ich meine? Ich glaube der Schlüssel ist das Nichtbewerten der Realität bzw. die Nichtindentifikation mit diesen automatischen Bewertungen und das ist leider so unendlich schwer…
Ich meditiere jetzt seit 4,5 Jahren täglich. Wenn ich ehrlich bin aus reiner Disziplin. Von der Theorie her scheint mir Meditation genau das zu sein, was ich brauche. In der Praxis fühlt es sich aber an, wie am ersten Tag, wenn nicht sogar noch schwieriger, weil eine gewisse Gewohnheit eintritt und dadurch die Aufmerksamkeit sinkt. Am Anfang wurde mir gesagt, dass es mit der Zeit leichter wird. Das ist bei mir leider bisher nicht so. Aber ich gebe an der Stelle zumindest die Hoffnung nicht auf. Vielleicht sind meine neuronalen Autobahnen so ausgefahren, dass es einfach extrem viel Ãœbung und Geduld braucht, bis sich ein Effekt einstellt. Es fällt mir schwer mich mehr als 3-4 Atemzüge auf etwas zu konzentrieren. Dann schweift der Geist ab. Ich war neulich auf einem Retreat und da hat mir die Assistentin der Lehrerin auch gesagt, dass es bei ihr Jahre gedauert hatte, bis sie einen konzentrierten Zustand erreicht hat während der Meditation. Also heißt es den Geist beständig zurück zu holen. Wieder, wieder und wieder. Ich bleibe also dran… J
Der Klinikaufenthalt ist leider noch nicht sicher. Eigentlich dachte ich, es geht Anfang Februar los. Nun bekam einen Brief, dass sie aus meinen Unterlagen die medizinische Notwendigkeit nicht klären können. Also muss ich jetzt für ein Gespräch durch halb Deutschland (300Km ein Weg) fahren und weiß noch nicht einmal, ob ich dann aufgenommen werde. Das fühlt sich irgendwie bitter an, weil es schon ein Schritt für mich war, mich überhaupt dazu durchzuringen und jetzt habe ich das Gefühl auch noch dafür betteln zu müssen K
Bei uns hier kann das auch ein Psychologe beantragen. Psychiater kann das aber auch. Im Prinzip machst du es eh selbst und musst die Unterlagen des Psychologen/Psychiaters beilegen. Informiere dich vorher wohin du vielleicht gehen willst (Freunde, Bekannte, Psychologe, Psychiater…) und rufe da wegen der Wartezeiten an. Die sind teilweise extrem unterschiedlich. Dein Psychologe sollte zumindest die nach seiner Ansicht sinnvolle Ausrichtung angeben (ob VT, TP, integriert usw.). Ich war ja selbst noch nie in einer, aber am Ende scheint es mir leider mit viel Glück verbunden zu sein, was man da mitnimmt. Was für Therapeuten sind da? Wie ist das genaue Konzept? Was für Mitpatienten usw. Zumindest habe ich das immer wieder gehört…
Was machen eigentlich die Medikamente bei dir? Irgend ein positiver Effekt bemerkbar?
Liebe Grüße!!
Â
sorry, dass ich mich jetzt erst wieder melde. Ein frohes neues Jahr wünsche ich dir!!!
Meine Feiertage waren auch ganz gut. Dadurch, dass bei mir einer der Trigger die Arbeit ist, geht es mir im Urlaub meist besser. Und so war die Zeit mit Familie und Freunden eigentlich recht schön. Wie geht es dir gerade?
Ja, du hast Recht. Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass die Angst oft einfach mit der Zeit besser wird, ohne das wirklich was passiert ist. Da könnte man sich aber die Frage stellen, wieso man sich dann so abmüht und nicht einfach abwartet. Aber ich verfalle ohnehin dann immer in so einen fast schon panischen Aktionismus, dass nichts tun keine Option ist. Mit dem Thema Hoffnung habe ich ja so meine Probleme. Die entgleitet mir doch sehr oft…
Ich glaube dein Beispiel würde ich aus dem Blickwinkel, den ich versuche zu haben (und noch sehr lange nicht habe), anders deuten. Es hat geschneit. Das ist ein Fakt und Realität. Ob man das nun positiv und negativ sieht, ist eine Bewertung. Aus meiner Sicht geht es darum, nicht zu bewerten, egal in welche Richtung. Das unser Kopf versucht zu bewerten ist nicht zu vermeiden. Das sind die eben die Gedanken, die man aus meinem Verständnis nicht kontrollieren kann. Die Frage ist aber, wie wir mit diesen Gedanken umgehen. Identifizierst du dich mit ihnen und ärgerst dich, weil du das Auto kratzen musst, oder siehst du diesen Gedanken als das was er ist: Ein Gedanke. Dann kannst du ihn im Idealfall ziehen lassen. Das gibt uns die Freiheit uns vielleicht einfach im hier und jetzt am Schnee zu erfreuen, anstelle in der Zukunft zu leben. Du schreibst, dass du entscheiden kannst, welche Gedanken du näher an dich heranlässt. Das mag sein, dass das durch Ãœbung geht, aber das du ihn denkst, dass kannst du nicht entscheiden. Und auch das ständige Streben nach Positivem wird uns aus meiner Sicht nicht zum Ziel führen. Denn wann immer wir etwas erreichen, wollen wir mehr. Das Ego ist nie satt. Dann ist der so schön vorgestellt Abendspaziergang doch nicht so wie wir uns vorgestellt haben und schwupps ist die Freude dahin. Verstehst du wie ich meine? Ich glaube der Schlüssel ist das Nichtbewerten der Realität bzw. die Nichtindentifikation mit diesen automatischen Bewertungen und das ist leider so unendlich schwer…
Ich meditiere jetzt seit 4,5 Jahren täglich. Wenn ich ehrlich bin aus reiner Disziplin. Von der Theorie her scheint mir Meditation genau das zu sein, was ich brauche. In der Praxis fühlt es sich aber an, wie am ersten Tag, wenn nicht sogar noch schwieriger, weil eine gewisse Gewohnheit eintritt und dadurch die Aufmerksamkeit sinkt. Am Anfang wurde mir gesagt, dass es mit der Zeit leichter wird. Das ist bei mir leider bisher nicht so. Aber ich gebe an der Stelle zumindest die Hoffnung nicht auf. Vielleicht sind meine neuronalen Autobahnen so ausgefahren, dass es einfach extrem viel Ãœbung und Geduld braucht, bis sich ein Effekt einstellt. Es fällt mir schwer mich mehr als 3-4 Atemzüge auf etwas zu konzentrieren. Dann schweift der Geist ab. Ich war neulich auf einem Retreat und da hat mir die Assistentin der Lehrerin auch gesagt, dass es bei ihr Jahre gedauert hatte, bis sie einen konzentrierten Zustand erreicht hat während der Meditation. Also heißt es den Geist beständig zurück zu holen. Wieder, wieder und wieder. Ich bleibe also dran… J
Der Klinikaufenthalt ist leider noch nicht sicher. Eigentlich dachte ich, es geht Anfang Februar los. Nun bekam einen Brief, dass sie aus meinen Unterlagen die medizinische Notwendigkeit nicht klären können. Also muss ich jetzt für ein Gespräch durch halb Deutschland (300Km ein Weg) fahren und weiß noch nicht einmal, ob ich dann aufgenommen werde. Das fühlt sich irgendwie bitter an, weil es schon ein Schritt für mich war, mich überhaupt dazu durchzuringen und jetzt habe ich das Gefühl auch noch dafür betteln zu müssen K
Bei uns hier kann das auch ein Psychologe beantragen. Psychiater kann das aber auch. Im Prinzip machst du es eh selbst und musst die Unterlagen des Psychologen/Psychiaters beilegen. Informiere dich vorher wohin du vielleicht gehen willst (Freunde, Bekannte, Psychologe, Psychiater…) und rufe da wegen der Wartezeiten an. Die sind teilweise extrem unterschiedlich. Dein Psychologe sollte zumindest die nach seiner Ansicht sinnvolle Ausrichtung angeben (ob VT, TP, integriert usw.). Ich war ja selbst noch nie in einer, aber am Ende scheint es mir leider mit viel Glück verbunden zu sein, was man da mitnimmt. Was für Therapeuten sind da? Wie ist das genaue Konzept? Was für Mitpatienten usw. Zumindest habe ich das immer wieder gehört…
Was machen eigentlich die Medikamente bei dir? Irgend ein positiver Effekt bemerkbar?
Liebe Grüße!!