06.01.2019, 18:49
Hallo alle,
danke Karin für deine Mutzusprache. Ich musste über die Aussage "da bleibt nichts stecken." ein bisschen lachen. Ich möchte berichten, wie die Zugfahrt und die S-Bahn-Fahrt heute waren. Im Zug ist es immer so, wenn ich aus der Stadt raus aufs Land fahre, das geht meistens gut, andersrum ist schwieriger. Wenn dann immer mehr Menschen zusteigen, es enger wird, man den freien Platz neben sich hergeben muss usw... Heute war der Zug erst ziemlich leer das beruhigt mich im ersten Moment immer. Dann ab der Hälfte der Strecke (die Fahrt dauert etwa 1,5 Stunden) kommen immer mehr Menschen. Dann merke ich wie ich angespannter werde, die Erwartungshaltung größer wird, dass jetzt die Panik kommen könnte. Ich habe angefangen ein Buch zu lesen, dann Musik gehört, dann versucht zu schlafen. Einschlafen konnte ich natürlich nicht, das funktioniert im Zug schon lange nicht mehr. Aber durch die Musik habe ich es geschafft mich sozusagen in eine Blase zu begeben, die mich stabil gehalten hat. Habe so softe Klaviermusik gehört. Bis ich da war. Dann kam S-Bahn. Das ist immer etwas heikler. Erst runter mit der Rolltreppe, viele Menschen, die Beine ein bisschen zittrig, ich hatte großen Hunger und habe mich dann auch noch sehr schwach gefühlt. Dann habe ich versucht mich zu erinnern wie es früher war, als ich problemlos S-Bahn gefahren bin, habe Bilder in mir aufsteigen lassen, wie gefahren bin, zusammen mit Freunden, ausgelassen, manchmal beschwipst nach einer Party, manchmal nüchtern auf dem Weg zur Arbeit. Gefühlt ein anderes Leben, aber dennoch mein Leben. Dennoch war das immer ich. Das hat mich ganz gut abgelenkt. Dann habe ich versucht meine aufsteigende Panik auf einer Skala von 1-10 einzuordnen und habe mich für die 5 entschieden. Das war gut, denn ich habe mir so klar gemacht, dass es ja auch eine 7 oder 9 oder gar 10 sein könnte, ist es aber nicht. Außerdem habe ich mich so von außen betrachtet. Habe sozusagen eine Beobachterposition eingenommen. Dann hab ich versucht die Panik zu lokalisieren, ist sie im Bauch oder im Kopf? Sie war beides, im Bauch und im Kopf. Ok. Festgestellt. nur noch 2 Stationen. JEtzt war ich auf der Skala schon bei 4 angelangt und es war sehr gut auszuhalten. Ich konnte mich sogar noch kurz hinsetzen und etwas entspannt bleiben bis ich da war. Angekommen habe ich versucht meine Umgebung neu zu betrachten. Als ich vor fast 3 Wochen diesen Ort verlassen habe, ging es mir schlecht. Daran wollte ich mich nicht mehr erinnern und habe versucht diese mir vertraute Gegend mit neuen Gefühle zu befüllen und sozusagen neu anzukommen. Ah, da sind die schönen Altbauhäuser, toll wie die aussehen, ah, da ist der Brunnen, schön, wie der Schnee drauf liegt. Schön die Gegend, in der ich wohne. Aha! So als würde ich zum ersten mal da ankommen. Das war eine gute Erfahrung und ich versuche nun weiterhin die alten Gefühle, die "Stadtpanik" sozusagen, durch neue Gefühle zu ersetzen. Das geht aber auch nur, weil ich in den letzten 3 wochen viel kraft tanken konnte. Ich habe sozusagen eine Art reset-Knopf gedrückt. Anders hätte ich es vielleicht so nicht geschafft. Es ist wirklich sehr wertvoll, mal aus seinem gewohnten Umfeld zu verschwinden, um mal aus der Spirale raus zu kommen, um dann quasi einen Neubeginn zu starten. Ich hatte dann auch ein gutes Gespräch mit meinem Mitbewohner, habe ihm das alles erzählt und es war gut sich mit jemandem darüber auszutauschen.
Danke Taube für deinen positiven Bericht! Super, dass du mittlerweile so gut zurecht kommst. Wie lange hat es bei dir gedauert, bis du wieder ohne Probleme ins Auto steigen konntest?
Ich quäle mich schon seit dem frühen Sommer, mal ist es schlimmer mal geht es besser so wie jetzt. Ich hoffe sehr, ich werde auch bald wieder in die S-Bahn steigen ohne Angst und die größte Aufgabe wird die U-Bahn sein. Aber eins nach dem anderen...
danke Karin für deine Mutzusprache. Ich musste über die Aussage "da bleibt nichts stecken." ein bisschen lachen. Ich möchte berichten, wie die Zugfahrt und die S-Bahn-Fahrt heute waren. Im Zug ist es immer so, wenn ich aus der Stadt raus aufs Land fahre, das geht meistens gut, andersrum ist schwieriger. Wenn dann immer mehr Menschen zusteigen, es enger wird, man den freien Platz neben sich hergeben muss usw... Heute war der Zug erst ziemlich leer das beruhigt mich im ersten Moment immer. Dann ab der Hälfte der Strecke (die Fahrt dauert etwa 1,5 Stunden) kommen immer mehr Menschen. Dann merke ich wie ich angespannter werde, die Erwartungshaltung größer wird, dass jetzt die Panik kommen könnte. Ich habe angefangen ein Buch zu lesen, dann Musik gehört, dann versucht zu schlafen. Einschlafen konnte ich natürlich nicht, das funktioniert im Zug schon lange nicht mehr. Aber durch die Musik habe ich es geschafft mich sozusagen in eine Blase zu begeben, die mich stabil gehalten hat. Habe so softe Klaviermusik gehört. Bis ich da war. Dann kam S-Bahn. Das ist immer etwas heikler. Erst runter mit der Rolltreppe, viele Menschen, die Beine ein bisschen zittrig, ich hatte großen Hunger und habe mich dann auch noch sehr schwach gefühlt. Dann habe ich versucht mich zu erinnern wie es früher war, als ich problemlos S-Bahn gefahren bin, habe Bilder in mir aufsteigen lassen, wie gefahren bin, zusammen mit Freunden, ausgelassen, manchmal beschwipst nach einer Party, manchmal nüchtern auf dem Weg zur Arbeit. Gefühlt ein anderes Leben, aber dennoch mein Leben. Dennoch war das immer ich. Das hat mich ganz gut abgelenkt. Dann habe ich versucht meine aufsteigende Panik auf einer Skala von 1-10 einzuordnen und habe mich für die 5 entschieden. Das war gut, denn ich habe mir so klar gemacht, dass es ja auch eine 7 oder 9 oder gar 10 sein könnte, ist es aber nicht. Außerdem habe ich mich so von außen betrachtet. Habe sozusagen eine Beobachterposition eingenommen. Dann hab ich versucht die Panik zu lokalisieren, ist sie im Bauch oder im Kopf? Sie war beides, im Bauch und im Kopf. Ok. Festgestellt. nur noch 2 Stationen. JEtzt war ich auf der Skala schon bei 4 angelangt und es war sehr gut auszuhalten. Ich konnte mich sogar noch kurz hinsetzen und etwas entspannt bleiben bis ich da war. Angekommen habe ich versucht meine Umgebung neu zu betrachten. Als ich vor fast 3 Wochen diesen Ort verlassen habe, ging es mir schlecht. Daran wollte ich mich nicht mehr erinnern und habe versucht diese mir vertraute Gegend mit neuen Gefühle zu befüllen und sozusagen neu anzukommen. Ah, da sind die schönen Altbauhäuser, toll wie die aussehen, ah, da ist der Brunnen, schön, wie der Schnee drauf liegt. Schön die Gegend, in der ich wohne. Aha! So als würde ich zum ersten mal da ankommen. Das war eine gute Erfahrung und ich versuche nun weiterhin die alten Gefühle, die "Stadtpanik" sozusagen, durch neue Gefühle zu ersetzen. Das geht aber auch nur, weil ich in den letzten 3 wochen viel kraft tanken konnte. Ich habe sozusagen eine Art reset-Knopf gedrückt. Anders hätte ich es vielleicht so nicht geschafft. Es ist wirklich sehr wertvoll, mal aus seinem gewohnten Umfeld zu verschwinden, um mal aus der Spirale raus zu kommen, um dann quasi einen Neubeginn zu starten. Ich hatte dann auch ein gutes Gespräch mit meinem Mitbewohner, habe ihm das alles erzählt und es war gut sich mit jemandem darüber auszutauschen.
Danke Taube für deinen positiven Bericht! Super, dass du mittlerweile so gut zurecht kommst. Wie lange hat es bei dir gedauert, bis du wieder ohne Probleme ins Auto steigen konntest?
Ich quäle mich schon seit dem frühen Sommer, mal ist es schlimmer mal geht es besser so wie jetzt. Ich hoffe sehr, ich werde auch bald wieder in die S-Bahn steigen ohne Angst und die größte Aufgabe wird die U-Bahn sein. Aber eins nach dem anderen...
Beständig ist nur der Wandel.