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Generalisierte Angststörung in Episoden?
#6
Hallo Formistleere,

danke für deine Antwort!
Ja das mit dem Blick von außen kenne ich auch gut. Theoretisch gibt es für jedes Problem eine Lösung, wenn man seinen GESUNDEN Menschenverstand einschaltet. Ich versuche auch oft mich selbst von außen zu betrachten und mir meine Ängste klar vor Augen zu führen und logische und sinnvolle Lösungen zu definieren. Und da beginnt wahrscheinlich der Unterschied zwischen gesunder und krankhafter Angst. Denn obwohl es einleuchtende Lösungen gibt, ist die Angst dennoch da. Und sie scheint in dem Moment viel größer zu sein, als jede Lösung, die es gibt. Sie überdeckt einfach alles und ist so real, dass man an seinem Verstand zweifelt...

Wie du das mit dem Fegefeuer beschreibst trifft es finde ich genau auf den Punkt. Es ist schlimmer als der Tod, diese ewige Qual. Aber wie kommt da raus? Wie schafft man es, sich daraus zu befreien? Es muss einen Weg geben. Ich habe immer das Gefühl, dass ich selbst die Lösung in mir trage, dass ich durch meine Gedanken meine Angst steuern kann, ich spüre es richtig. Manchmal ist das auch sehr belastend weil ich das Gefühl habe, dass ich selbst schuld bin an meiner Krankheit und mir diese Angst irgendwann als Kind selbst beigebracht hab. Dadurch verliere ich das Vertrauen in die Therapie, Ärzte, Medikamente, usw... weil ich glaube, dass nur ich mir helfen kann. Es ist schlimm, so allein da zu stehen. Geht es dir auch so? Oder glaubst du, dass du auf gewisse Dinge in deiner Psyche einfach keinen Einfluss hast?

Bist du denn aktuell in einer Beziehung? Wie äußert sich da die Angst bezogen darauf?

Dass ich mich selbstständig gemacht habe, das war eigentlich mehr aus der Not heraus. Ich war krank geschrieben und irgendwann als es so einigermaßen wieder ging und ich klarer denken konnte, habe ich einfach eines Tages eine domain gekauft und angefangen, eine webseite zu bauen. Es war mehr die Idee dahinter, mich mit etwas zu beschäftigen. Erst viel später habe ich dann ein Gewerbe angemeldet, auch nur so aus einem spontanen Gefühl heraus. Ich bin Grafikerin, d.h. ich muss auch kaum Geld ins Gewerbe investieren, das ist damals so nebenher gelaufen. Erst als ich meinen alten Job gekündigt habe ich nicht mehr krank geschrieben war, habe ich angefangen das etwas ernster zu sehen. Allerdings ist das auch absolut kein Spaziergang. Ich habe hier genauso Panik und Druck wie in anderen Jobs, aber der einzige Unterschied ist, dass ich zu Hause sein darf, keine 8 Stunden in einem Büro sitzen muss, nicht ständig das Telefon klingelt und nicht ständig irgendwelche Leute daherkommen und was von mir wollen. Abgesehen davon kann ich Pause machen so oft ich will. Da ich sehr viele Pausen brauche, komme ich auch nicht sehr schnell voran. Ich bin auch aus meiner Wohnung ausgezogen, wieder in eine WG, um Kosten zu sparen. Aber ja, ein Dach und Essen habe ich. Smile Dennoch ist die Angst natürlich da. Wie denn auch sonst.

Ich habe nie an das Sertralin geglaubt. Damals habe ich einfach eines Tages damit angefangen, als ich wieder mal so verzweifelt war und nicht weiter wusste. Erst 2 Wochen später habe ich dann sowas wie eine Besserung gespürt, das habe ich allerdings auch nicht auf das Sertralin geschoben, sondern auf meine eigenen inneren Kräfte. Ich habe nämlich ziemlich gekämpft in den 2 Wochen und viel Kopfarbeit geleistet. Dann ging es mir etwa 4 Monate lange gut und ich habe beschlossen das Sertralin wieder abzusetzen, weil ich wie gesagt, nicht geglaubt habe, dass es mir deswegen gut geht. Ich habe nämlich in der Vergangenheit nie Medikamente genommen, habe mich immer selbst aus dem Sumpf gezogen. Als ich es abgesetzt habe, bekam ich einen Lagerungsschwindel. Der war mir am Anfang egal, weil es mir sonst gut ging. Ich habe allerdings die Ãœbungen dagegen nicht gemacht und so blieb mir der Schwindel, der ging nicht von alleine weg. Und dann fing er an, mich extrem zu belasten und ich habe Angst vor ihm bekommen und mich extrem reingesteigert wie das nun mal so abläuft. So ein Lagerungsschwindel kann echt übel sein. Und dann habe ich mich nicht mehr aus dem Haus getraut und dann kam die Angst mit voller Wucht zurück. Und die Zweifel an meiner eigenen inneren Kraft kamen mir. Dass mich der blöde Schwindel so aus der Bahn werfen konnte, war echt heftig. Es kamen dann auch die ersten Zweifel daran, ob ich das Medikament nicht zu früh abgesetzt habe und die Worte von meinem Arzt hatte ich ständig im Kopf: "Sie gehören zu den Menschen, die meinen, dass sobald es ihnen besser geht, sie die Medikamente wieder absetzen können. Und dann kommen sie, weil es ihnen wieder schlechter geht!" Habe ihn gehasst für diese Worte, so in eine Schublade gesteckt zu werden! Big Grin Aber vielleicht hatte er recht?? Ich habe dann auf jeden Fall brav die Schwindelübungen gemacht und weg war der Schwindel. Aber die Angst leider nicht. Naja um es kurz zu machen, seit dem war ich nicht mehr stabil und seit dem kommen immer wieder die Ängste, so schlimm, dass es mir seit Monaten schwer fällt, das Haus zu verlassen. Sobald ich Menschen und Hektik und Lärm um mich habe, bekomme ich so einen schlimmen Druck im Kopf, dass ich es nicht mehr aushalte. Jetzt weiß ich immer noch nicht, ob mich das Sertralin damals stabil gehalten hat oder etwas anderes... Aber es ist Chemie und das was bei uns im Gehirn abgeht ist auch Chemie. Es kann also nicht sein, dass es nichts bewirkt. Ich probiere es jetzt nochmal und wenn es hilft dann lasse ich es zu. Mal sehen. Ich habe diesmal auch mit einer geringeren Dosis angefange, mit 1/4 Tablette, eine Woche lange, jetzt bin ich seit 4 Tagen bei 1/2 Tablette und ich habe keine Nebenwirkungen durch das langsame Einschleichen. Das ist schon mal gut. Hast du schon Erfahrung mit Medikamenten?

Du schreibst, du hast diese Stimme nicht in dir, die sagt "es wird schon alles gut werden...." Hast du sie wirklich nicht? Wenn du ganz tief hinein hörst? Machmal ist sie vielleicht so leise, dass wir glauben, sie ist nicht da.. aber sie ist es doch.
Wenn ich so richtig verzweifelt bin und glaube, ich halte es nicht mehr aus das alles, dann frage ich mich, was ich an meinem Leben mag. Und dann fällt mir immer was ein. Auch wenn es nur Kleinigkeiten sind. Das hilft mir vielleicht in dem Moment nicht wirklich, weil da finde ich alles furchtbar. Aber ich weiß, dass diese Liebe zum Leben in mir drin ist, auch wenn ich sie grad nicht fühle, so weiß ich, sie wohnt auch in mir, genauso wie die Angst. Und wenn ich durchhalte, werde ich die Liebe auch wieder fühlen. Und es ist dann tatsächlich auch irgendwann so und dann ist es ein sehr schönes Gefühl. Smile

In diesem Sinne, ein schönes Wochenende dir! Ich hoffe, du hast einpaar schöne freie Tage!

Liebe Grüße
Klara
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Generalisierte Angststörung in Episoden? - von Formistleere - 05.12.2018, 12:24
RE: Generalisierte Angststörung in Episoden? - von Formistleere - 05.12.2018, 16:00
RE: Generalisierte Angststörung in Episoden? - von Formistleere - 18.12.2018, 16:04
RE: Generalisierte Angststörung in Episoden? - von Klara - 21.12.2018, 10:35
RE: Generalisierte Angststörung in Episoden? - von Formistleere - 25.12.2018, 12:23
RE: Generalisierte Angststörung in Episoden? - von Formistleere - 25.12.2018, 12:25
RE: Generalisierte Angststörung in Episoden? - von Formistleere - 16.01.2019, 14:33
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RE: Generalisierte Angststörung in Episoden? - von Nina - 11.03.2019, 21:10
RE: Generalisierte Angststörung in Episoden? - von Formistleere - 18.03.2019, 16:43

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