16.10.2018, 09:59
(14.10.2018, 21:15)Franz Felder schrieb: Liebe Lilyyy!
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Die Wechselwirkung von einer Angst-/Panikattacken die sich in Herzbrennen und -stolpern äußern (die Ausdrucksformen sind ja sehr individuell) und dem Zwangsgedanken, es handle sich - trotz besseren Wissens - um ein physisches Problem. („Aber egal wie ich es angehe, mein Kopf führt da irgendwie ein Eigenleben und lässt sich nicht reinreden“) ist fatal. Nachdem ich Jahrzehnte mit Panik hinter mir habe, kenne ich auch die Manifestation in Herzbrennen bzw. dem Gefühl einen Herzinfarkt zu haben. Allerdings reichte mir eine Sicherheitsuntersuchung beim Kardiologen um die Gewissheit zu haben, dass physische Ursachen auszuschließen sind. Der Grund ist wahrscheinlich, dass ich so viele Spielarten der Panik schon kannte, und damit die Diagnose eine Art „eh klar“ darstellte.
Vielleicht hilft zumindest gegen den Zwangsgedanken einer akuten Herzerkrankung, wenn Dich damit vertraut machst, dass Du eine Angsterkrankung hat. Mit dieser dann umzugehen, ist anspruchsvoll genug.
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LG Franz
Ich arbeite ja daran. Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich da an einer Angsterkrankung leide. Aber die Tatsache, dass ich mir da jetzt grade, wo es mir gut geht drüber im Klaren bin, ändert leider nichts daran, dass ich dann in dem Moment nicht gegen ankomme. Da Du ja wie Du sagst auch schon einige Jahre damit hinter Dir hast wirst Du sicher wissen was ich meine.
Ich habe nun inzwischen die Auswertung meiner Blutwerte und des Langzeit EKGs und zu wissen, dass dort alles weitgehend okay war, wird mir erstmal wieder über die nächste Zeit hinweghelfen. Hin und wieder brauche ich dann einfach mal wieder die ärztliche Rückmeldung, dass es wirklich nur in meinem Kopf stattfindet. Das letzte Mal, dass ich solche Panik bekommen hatte, dass ich zum Arzt gegangen bin ist ja nun 4 Jahre her. Ich hoffe das hilft mir also diesmal auch wieder über Jahre hinweg...
Ich versuche zumindest immer, die Panik auch zu akzeptieren und da nicht ein wochenlanges Thema draus zu machen, sondern mir dann zu sagen, okay, das war nun da, aber jetzt ist dann auch wieder gut.Â
Ich bin durchaus schon ein Stück weiter gekommen, das merke ich. Früher noch bin ich wirklich wochenlang nicht zur Ruhe gekommen, immer habe ich noch diese Restangst im Nacken gehabt. Heute schaffe ich es immerhin meist, nach einer schlimmen Nacht am nächsten Morgen sagen zu können...
Okay, das war es nun, ich lebe noch, das war "nur" in meinem Kopf. Das Leben geht weiter.
Naja, bis auf einige Ausnahmen halt...