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Mein Sohn hat Angst vor einem Herzinfarkt
#1
Wie man dem Titel schon entnehmen kann, bin ich nicht persönlich betroffen, sondern es geht um meinen 24-jährigen Sohn. Er hat seit letztem Jahr Panikattacken, die wir anfänglich für körperliche Probleme gehalten haben. Zu seiner medizinischen Vorgeschichte ist zu sagen, dass bei ihm schon mit ca. 13 Jahren ein erhöhter Blutdruck festgestellt wurde, für den es aber keine medizinisch feststellbaren Gründe gibt. Er scheint geerbt bzw. genetisch zu sein, da auch sein Vater (2 Herzinfarkte) und sein Opa (3 Herzinfarkte) damit Probleme haben. Anfangs kam mein Sohn (nennen wir ihn mal P.) ganz gut mit dem hohen Blutdruck zurecht. Bis auf gelegentliches Herzstechen hatte er keine Probleme. P. ist leider ein typisches Beispiel für die 0-Bock-Generation, die lieber ihre Zeit vorm PC, als in Schule oder Ausbildung verbringt. Mit 19 hatte er es dann endlich geschafft sich einen Job in einer Umzugsfirma zu suchen (nach bereits 2 angefangenen Ausbildungen), bei dem er richtig Spaß hatte. Dann vor 2 Jahren hatte er eine Art Zusammenbruch auf der Arbeit. Ihm wurde schwindelig und übel und er konnte sich kaum auf den Beinen halten. Danach konnte er nicht mehr in dem Job arbeiten, weil er keine Kraft mehr hatte und schon kleinste Anstrengungen Schwindel und Atemnot ausgelöst haben. Eine körperliche Ursache wurde nicht gefunden. Aufgrund des hohen Blutdrucks und wegen Brustschmerzen und Atemnot fing P. an Betablocker zu nehmen. Die senkten zwar den Blutdruck, aber die anderen Symptome blieben. Nach einem Kontrollbesuch beim Kardiologen, der zwar meckerte wegen seinem Rauchen, aber ansonsten nichts Gravierendes finden konnte, hatte er seine erste Panikattacke. Er dachte er hätte einen Herzinfarkt und holte den Notarzt. Der konnte aber nichts feststellen und schickte ihn wieder nach Hause. Nach diesem ersten Vorfall hatte er fast täglich Panikattacken, teilweise auch während er mit dem Auto unterwegs war. Nachdem er mehrmals in der Notaufnahme gelandet war, sagte man ihm, dass er vermutlich Panikattacken hätte und er sollte sich einen Psychologen suchen. Anfangs nahm P. das nicht ernst, sondern war weiterhin der Ãœberzeugung Herzprobleme zu haben und sterben zu müssen. Mittlerweile weiß er, dass seine Probleme psychisch sind und dass er vermutlich auch depressiv ist. Er ist zwar nach außen hin meist lustig und gut drauf, hat aber an nichts so richtig Freude, ist motivationslos, unzufrieden und leidet unter Schlafproblemen und Essstörungen (momentan isst er nur alle paar Tage etwas, weil ihm nach dem Essen schlecht wird).

Nachdem er im April bei seiner Freundin rausgeflogen ist, wurden seine Attacken so schlimm, dass er eingesehen hat, etwas tun zu müssen. Ich habe ihm geholfen Hartz 4 zu beantragen und eine stationäre Therapie anzufangen. Die Therapie hat er allerdings schon nach einem Tag abgebrochen, weil es ihm gerade wieder gut ging und er der Meinung war, dort am falschen Platz zu sein. Eigentlich sollte/wollte er danach in eine Tagesklinik gehen, aber das fand er nicht notwendig. Als die Tabletten, die er in der Therapie bekommen hatte, keine Wirkung mehr gezeigt haben, verschrieb ihm sein Hausarzt Paroxetin (kann sein, dass er vorher noch andere Medis hatte). Die hatte er allerdings überhaupt nicht vertragen und musste sie wieder absetzen. Seitdem nimmt er keine Tabletten, außer Tavor im Notfall. Ich versuche ihn seit langem zu überzeugen eine Therapie zu machen oder wieder Stationär zu gehen (was er keinesfalls will), aber er kümmert sich nicht wirklich. Er hat immer irgendeine Ausrede, warum er es nicht schafft irgendwo anzurufen, auch wenn ich ihm die Telefonnummern schon auf dem Silbertablett serviere. Stattdessen will er sich wieder einen Job suchen, weil er mit einem Bekannten zusammenziehen will und sich verständlicherweise an den Kosten beteiligen will. Ich finde das unklug, weil er sich erstmal mit seinen Problemen auseinandersetzen sollte, bevor er wieder anfängt zu arbeiten. Bei seinen letzten Jobversuchen bekam er vorher jedes Mal eine Panikattacke und gab den Job nach ein paar Tagen wieder auf. Ein weiteres Scheitern wird seiner Psyche eher schaden und seine Situation verschlimmern, meiner Meinung nach. Ich möchte ihm so gerne helfen, aber es ist, als wenn ich gegen eine Wand rede… Was kann ich tun oder kann ich überhaupt irgendwas tun?

Sorry, dass der Text so lang geworden ist
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Mein Sohn hat Angst vor einem Herzinfarkt - von lela2018 - 28.08.2018, 13:20
RE: Mein Sohn hat Angst vor einem Herzinfarkt - von lela2018 - 28.08.2018, 14:14
RE: Mein Sohn hat Angst vor einem Herzinfarkt - von lela2018 - 28.08.2018, 14:30

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