16.04.2018, 16:32
Hallo zusammen nochmal.
Erst einmal danke für all Eure hilfreichen Beiträge.
Will Euch mal ein kleines Update meines aktuellen Zustandes bringen.
In der Zwischenzeit war ich noch mal bei einem Kardiologen. Der machte ein EKG, Blutdruckmessung und untersuchte nochmals das Herz per Ultraschall. Alles unauffällig. Er meinte auch, die Beschwerden könnten von eingeklemmten Nerven bzw. dem Rücken/der Wirbelsäule kommen.
Alles schön und gut. Man sollte meinen, hey, da sollte es einem doch viel besser gehen. Nur leider war das bei mir nicht wirklich so, wie ihr Euch sicher vorstellen könnt.Â
Als meine Ängste langsam aber sicher vom Herzen abrückten, kamen wie schon erwähnt die Ängste vor vielleicht noch schwerwiegenderen, nervlichen Erkrankungen oder Ähnlichem. Das begann alles mit den Missempfindungen wie Kribbeln, Pieksen oder einschlafenden Händen nachts (was eigentlich völlig unspektakulär ist und wohl einfach mit falschem Liegen zusammenhängt). Aber die Angst setze sich halt wieder fest.
Dann ging ich Montag Abend letzte Woche (Nachtschicht) wieder auf die Arbeit. Dann fing es plötzlich an, dass mir gegen Ende der Arbeit bzw. mit dem vermehrten Stehen (ich stehe wohl 60-70% der 8 Std. Arbeit) die Füße schmerzten und sich wie geschwollen anfühlten.
Nunja, zunächst dachte ich mir, das ist halt, nachdem ich die 2 Wochen vorher eigentlich nur 2 Tage oder so auf Arbeit war, dass sich meine Füße erst wieder daran gewöhnen müssten. Aber es wurde die Woche hindurch nicht besser. Auch musste ich dann, wenn ich schlief, vermehrt raus auf Toilette zum Pinkeln. Und dann kam plötzlich doch wieder die Angst vor irgendwas mit dem Herzen, da ich doch so oft gelesen hatte, dass das Symptome einer Herzschwäche sein können (geschwollene Beine/Füße, obwohl meine sich nur innerlich geschwollen fühlten und äußerlich normal aussahen - und nächtliches Wasserlassen) obwohl doch genau diese Herzschwäche vom Internisten per Bluttest/Ultraschall und auch vom Kardiologen per Ultraschall bzw. EKG mehr oder weniger ausgeschlossen wurde.Â
Naja, ich dachte mir, meine Füße werden sich schon wieder daran gewöhnen.Â
Dann war ich am Samstag bei meinem Bruder auf Baustelle zum Helfen. Die Nacht halt wieder kaum geschlafen (da ich Nachtschicht hatte und um halb 10 schon auf Baustelle war) freute ich mich eigentlich mehr oder minder darauf, da ich dachte, die Bewegung würde mir vielleicht etwas gut tun.
Doch am Ende des Tages ging es mir wieder so dreckig. Da ich halt auch mal hier und da für mehr oder weniger längere Zeiträume gestanden war, ging das wieder mit den Füßen los. Ich dachte echt, ich drehe bald durch und war, als ich wieder zu Hause war, wieder kurz vor einem Zusammenbruch.Â
Wenn ich laufe, dann geht es meinen Füßen super, nur scheint das längere Stehen Probleme zu machen.
Gestern war ich 6,5 km mit einer Freundin und meinem Hund unterwegs, ohne dass ich nennenswerte Probleme hatte...aber ein "komisches" Gefühl bleibt irgendwie immer, manchmal auch in Ruhe, wenn ich liege oder sitze. Das lässt sich so schwer beschreiben, ist mal ein Ziehen, leichtes Brennen, Kribbeln, was auch immer.
Wie auch immer, heute war ich beim MRT in der Röhre. Die Ergebnisse erwarte ich innerhalb der nächsten 3 Tage.
Auch ein großes Blutbild mit allen möglichen Zusätzen wurde bei der Hausärztin gemacht, dessen Ergebnisse ich ebenfalls für morgen erwarte.
Jedenfalls ist meine momentan größte Angstvorstellung, an ALS erkrankt zu sein. Diese Krankheit ist so erbarmungslos und schlimm, dass ich manchmal wieder schlecht Luft bekommen, wenn ich zu sehr daran denke.
Auch, wenn die Wahrscheinlichkeit verschwinden gering ist, sowas zu haben, erst recht in meinem Alter, kann ich es doch einfach nicht ausblenden oder verdrängen. Die Angst ist permanent im Gedächtnis verankert, und jedes noch so kleine Wehwehchen, jede noch so geringe Empfindung, die einem komisch vorkommt, gibt dem ganzen noch "Futter". Ständig kontrolliere ich mich, ob ich eine verringerte Kraft in den Gliedern oder Ähnliches spüre oder wie sich gerade die Beine, Arme, Hände anfühlen.
Es zucken Muskeln, man spürt einen leichten Schmerz oder ein leichtes Missempfinden, das sich durch ganze Nervenbahnen zu ziehen scheint. Vielleicht etwas, das man schon immer hatte, doch erst jetzt wirklich wahrnimmt, vielleicht auch nicht. Ich kann es inzwischen glaube ich nur noch schwer selbst einschätzen.
Danke dir.
Ja, Ablenkung hilft schon, denke ich. Gestern abend war ich auf einem Geburtstag einer Freundin, habe viel geredet, etwas Gitarre gespielt und wir haben Singstar gerockt (ich feier das Spiel ziemlich :-D). Da ging es mir eigentlich ganz gut. Nur wehe, du hast mal einen kurzen Moment zum Nachdenken oder "in deinen Körper horchen". Dann ist die gute Stimmung augenblicklich wieder dahin.Â
Vielleicht entwickelt man in so einer Zeit der permanenten Krankheitsangst auch eine verstärkte bzw. verbesserte Fähigkeit, alle möglichen Symptome seines Körpers besser zu empfinden und nimmt deswegen alles so schnell und mitunter auch deutlich wahr.
Ich werde mich wohl bald nach einer psychologischen bzw. einer psychosomatischen Behandlung umschauen müssen, sollte das nicht besser werden, auch wenn sich sämtliche medizinischen Befunde als unauffällig herausgestellt haben sollten.
Nochmals vielen Dank und liebe Grüße!
Erst einmal danke für all Eure hilfreichen Beiträge.
Will Euch mal ein kleines Update meines aktuellen Zustandes bringen.
In der Zwischenzeit war ich noch mal bei einem Kardiologen. Der machte ein EKG, Blutdruckmessung und untersuchte nochmals das Herz per Ultraschall. Alles unauffällig. Er meinte auch, die Beschwerden könnten von eingeklemmten Nerven bzw. dem Rücken/der Wirbelsäule kommen.
Alles schön und gut. Man sollte meinen, hey, da sollte es einem doch viel besser gehen. Nur leider war das bei mir nicht wirklich so, wie ihr Euch sicher vorstellen könnt.Â
Als meine Ängste langsam aber sicher vom Herzen abrückten, kamen wie schon erwähnt die Ängste vor vielleicht noch schwerwiegenderen, nervlichen Erkrankungen oder Ähnlichem. Das begann alles mit den Missempfindungen wie Kribbeln, Pieksen oder einschlafenden Händen nachts (was eigentlich völlig unspektakulär ist und wohl einfach mit falschem Liegen zusammenhängt). Aber die Angst setze sich halt wieder fest.
Dann ging ich Montag Abend letzte Woche (Nachtschicht) wieder auf die Arbeit. Dann fing es plötzlich an, dass mir gegen Ende der Arbeit bzw. mit dem vermehrten Stehen (ich stehe wohl 60-70% der 8 Std. Arbeit) die Füße schmerzten und sich wie geschwollen anfühlten.
Nunja, zunächst dachte ich mir, das ist halt, nachdem ich die 2 Wochen vorher eigentlich nur 2 Tage oder so auf Arbeit war, dass sich meine Füße erst wieder daran gewöhnen müssten. Aber es wurde die Woche hindurch nicht besser. Auch musste ich dann, wenn ich schlief, vermehrt raus auf Toilette zum Pinkeln. Und dann kam plötzlich doch wieder die Angst vor irgendwas mit dem Herzen, da ich doch so oft gelesen hatte, dass das Symptome einer Herzschwäche sein können (geschwollene Beine/Füße, obwohl meine sich nur innerlich geschwollen fühlten und äußerlich normal aussahen - und nächtliches Wasserlassen) obwohl doch genau diese Herzschwäche vom Internisten per Bluttest/Ultraschall und auch vom Kardiologen per Ultraschall bzw. EKG mehr oder weniger ausgeschlossen wurde.Â
Naja, ich dachte mir, meine Füße werden sich schon wieder daran gewöhnen.Â
Dann war ich am Samstag bei meinem Bruder auf Baustelle zum Helfen. Die Nacht halt wieder kaum geschlafen (da ich Nachtschicht hatte und um halb 10 schon auf Baustelle war) freute ich mich eigentlich mehr oder minder darauf, da ich dachte, die Bewegung würde mir vielleicht etwas gut tun.
Doch am Ende des Tages ging es mir wieder so dreckig. Da ich halt auch mal hier und da für mehr oder weniger längere Zeiträume gestanden war, ging das wieder mit den Füßen los. Ich dachte echt, ich drehe bald durch und war, als ich wieder zu Hause war, wieder kurz vor einem Zusammenbruch.Â
Wenn ich laufe, dann geht es meinen Füßen super, nur scheint das längere Stehen Probleme zu machen.
Gestern war ich 6,5 km mit einer Freundin und meinem Hund unterwegs, ohne dass ich nennenswerte Probleme hatte...aber ein "komisches" Gefühl bleibt irgendwie immer, manchmal auch in Ruhe, wenn ich liege oder sitze. Das lässt sich so schwer beschreiben, ist mal ein Ziehen, leichtes Brennen, Kribbeln, was auch immer.
Wie auch immer, heute war ich beim MRT in der Röhre. Die Ergebnisse erwarte ich innerhalb der nächsten 3 Tage.
Auch ein großes Blutbild mit allen möglichen Zusätzen wurde bei der Hausärztin gemacht, dessen Ergebnisse ich ebenfalls für morgen erwarte.
Jedenfalls ist meine momentan größte Angstvorstellung, an ALS erkrankt zu sein. Diese Krankheit ist so erbarmungslos und schlimm, dass ich manchmal wieder schlecht Luft bekommen, wenn ich zu sehr daran denke.
Auch, wenn die Wahrscheinlichkeit verschwinden gering ist, sowas zu haben, erst recht in meinem Alter, kann ich es doch einfach nicht ausblenden oder verdrängen. Die Angst ist permanent im Gedächtnis verankert, und jedes noch so kleine Wehwehchen, jede noch so geringe Empfindung, die einem komisch vorkommt, gibt dem ganzen noch "Futter". Ständig kontrolliere ich mich, ob ich eine verringerte Kraft in den Gliedern oder Ähnliches spüre oder wie sich gerade die Beine, Arme, Hände anfühlen.
Es zucken Muskeln, man spürt einen leichten Schmerz oder ein leichtes Missempfinden, das sich durch ganze Nervenbahnen zu ziehen scheint. Vielleicht etwas, das man schon immer hatte, doch erst jetzt wirklich wahrnimmt, vielleicht auch nicht. Ich kann es inzwischen glaube ich nur noch schwer selbst einschätzen.
(14.04.2018, 10:33)luna schrieb: Stattdessen versuche dich auf die Symtome zu konzentrieren, die du aktuell hast. Auch wenn Ablenkung in so einer Situation schwer ist. Versuche es. Ich spiele CandyCrush, wenn Ängste zu unbrauchbaren Zeiten kommen.Es ist bunt, es ist sinnfrei, aber es lenkt mich ab. :-) Meine Atmung reguliert sich dann und mein gesamter Zustand verbessert sich
Ich wünsche dir alles Gute!
Danke dir.
Ja, Ablenkung hilft schon, denke ich. Gestern abend war ich auf einem Geburtstag einer Freundin, habe viel geredet, etwas Gitarre gespielt und wir haben Singstar gerockt (ich feier das Spiel ziemlich :-D). Da ging es mir eigentlich ganz gut. Nur wehe, du hast mal einen kurzen Moment zum Nachdenken oder "in deinen Körper horchen". Dann ist die gute Stimmung augenblicklich wieder dahin.Â
Vielleicht entwickelt man in so einer Zeit der permanenten Krankheitsangst auch eine verstärkte bzw. verbesserte Fähigkeit, alle möglichen Symptome seines Körpers besser zu empfinden und nimmt deswegen alles so schnell und mitunter auch deutlich wahr.
Ich werde mich wohl bald nach einer psychologischen bzw. einer psychosomatischen Behandlung umschauen müssen, sollte das nicht besser werden, auch wenn sich sämtliche medizinischen Befunde als unauffällig herausgestellt haben sollten.
Nochmals vielen Dank und liebe Grüße!