10.02.2018, 19:51
Tag 6
Alte verdrängte Gefühle überwältigen mich anscheinend hauptsächlich abends. Es ist gut, dass diese Gefühle nun endlich aufgearbeitet werden. Aber es ist schwer , die plötzliche Wut richtig zuzuordnen. Irgendwas triggert diese Verdrängnisblase und ich bin wütend. Eine tiefe Wut, die ich sonst so nicht kenne (klar, ich schlucke Wut ja auch immer runter. HABE sie RUNTERGESCHLUCKT. Heute lass ich sie raus. )
Jedenfalls zergehe ich in dieser Wut. Bis ich nach ettliche Minuten oder Stunden realisiere, dass ich nicht wütend bin, weil jetzt was passiert ist, sondern wegen alten , längst vergangenen Erlebnissen. Sobald ich das realisiere kommt die Trauer. Ich wurde belogen und hintergangen. Man hat mich sehr verletzt und mein Vertrauen missbraucht. Und ich habe meine Gefühle wie Wut und Trauer und Schmerz runtergeschluckt, weil die Verlustangst größer war. Ich habe mich mein leben lang von der Meinung und der Gegenwart anderer abhängig gemacht. Und meinen Wert daran gemessen.
Jedenfalls konnte ich erst gegen 3 uhr einschlafen und das auch nur mit Doxepin.
Entsprechend matschig war ich morgens.
ABER: ich war mir meines Zustandes und der Auslöser stets bewusst und konnte deshalb recht entspannt in den tag starten.
Nach einer halben Stunde Meditation habe ich mich den ganzen Tag gesehnt , hab mir das aber als Belohnung für das erledigen der Hausarbeit aufgehoben.
Die Meditation hat gut funktioniert. Ich habe sehr schnell hinein gefunden und wurde durch fast keine Gedanken abgelenkt. Mir hat aber die halbe Stunde nicht gereicht. Also hab ich noch 10 Minuten dran gehängt. Und auch nachher wollte ich nicht aufstehen. Ich habe noch lange unter der warmen Wolldecke dagesessen, den blick auf den Balkon genossen und dem Räucherstäbchen zugesehen.
Der Tag war fast komplett symptomfrei. Und die Anspannung abends konnte ich mit ein paar tiefen Atemzügen und ein paar Chips gut in den Griff bekommen.
Ich bin immer überzeugter von meinem Experiment. Ich bedauere, dass ich das nicht schon früher angefangen hab.
Erkenntnisse des Tages : wenn man die Gründe und Wurzeln seiner Gefühle kennt, sind sie nicht mehr beängstigend.
Alte verdrängte Gefühle überwältigen mich anscheinend hauptsächlich abends. Es ist gut, dass diese Gefühle nun endlich aufgearbeitet werden. Aber es ist schwer , die plötzliche Wut richtig zuzuordnen. Irgendwas triggert diese Verdrängnisblase und ich bin wütend. Eine tiefe Wut, die ich sonst so nicht kenne (klar, ich schlucke Wut ja auch immer runter. HABE sie RUNTERGESCHLUCKT. Heute lass ich sie raus. )
Jedenfalls zergehe ich in dieser Wut. Bis ich nach ettliche Minuten oder Stunden realisiere, dass ich nicht wütend bin, weil jetzt was passiert ist, sondern wegen alten , längst vergangenen Erlebnissen. Sobald ich das realisiere kommt die Trauer. Ich wurde belogen und hintergangen. Man hat mich sehr verletzt und mein Vertrauen missbraucht. Und ich habe meine Gefühle wie Wut und Trauer und Schmerz runtergeschluckt, weil die Verlustangst größer war. Ich habe mich mein leben lang von der Meinung und der Gegenwart anderer abhängig gemacht. Und meinen Wert daran gemessen.
Jedenfalls konnte ich erst gegen 3 uhr einschlafen und das auch nur mit Doxepin.
Entsprechend matschig war ich morgens.
ABER: ich war mir meines Zustandes und der Auslöser stets bewusst und konnte deshalb recht entspannt in den tag starten.
Nach einer halben Stunde Meditation habe ich mich den ganzen Tag gesehnt , hab mir das aber als Belohnung für das erledigen der Hausarbeit aufgehoben.
Die Meditation hat gut funktioniert. Ich habe sehr schnell hinein gefunden und wurde durch fast keine Gedanken abgelenkt. Mir hat aber die halbe Stunde nicht gereicht. Also hab ich noch 10 Minuten dran gehängt. Und auch nachher wollte ich nicht aufstehen. Ich habe noch lange unter der warmen Wolldecke dagesessen, den blick auf den Balkon genossen und dem Räucherstäbchen zugesehen.
Der Tag war fast komplett symptomfrei. Und die Anspannung abends konnte ich mit ein paar tiefen Atemzügen und ein paar Chips gut in den Griff bekommen.
Ich bin immer überzeugter von meinem Experiment. Ich bedauere, dass ich das nicht schon früher angefangen hab.
Erkenntnisse des Tages : wenn man die Gründe und Wurzeln seiner Gefühle kennt, sind sie nicht mehr beängstigend.