04.05.2015, 10:14
Hi Schlumpfine,
Dich plagt der Schwindel auch, ich weiß. Ja, es ist immer so das unterschwellige Angstgefühl das man ständig mit sich rumträgt, selbst wenn es einem "gut" geht. Dauernd dieses auf der Hut sein, vor irgendwas. Ständig suche ich nach irgendwas wo nicht in Ordnung ist, oder sehr oft auch nur sein könnte. Morgens wache ich auf, dann kommt wieder ein Gedanke nach dem anderen was ich noch alles machen muss, und schon gehts los. Oder wenn alles gut ist, scanne ich die Zukunft ab was alles noch "auf mich zukommt". Also selbst wenn im Moment alles soweit ok ist, ich eigentlich unbeschwert sein sollte, denke ich wie jetzt schon drüber nach heute Abend zur Singstunde zu "müssen". Morgen Abend "muss" ich dann noch helfen in der Festhalle aufzubauen. Mittwoch nochmal Singstunde. Freitag, Samstag und Sonntag habe ich Auftritt zum 175 jährigen Jubiläum des Männergesangvereins. Gnampf, und obwohl das ja was schönes ist rennt mir das schon hinterher. Es ist immer so das "was wäre wenn" oder "was ist wenn". Selbst vor Besprechungen denke ich immer drüber nach was mich mein Gegenüber fragen könnte. Klar, sich drauf vorbereiten ist ja kein Fehler, nur das mich das dann so beschäftigt? Ist es die Angst davor dumm dazustehen und sich zu blamieren? Also ich war ja schon immer sehr schüchtern, wobei es auch schon Zeiten gab wo das viel besser war. Ich sag mal momentan wird das auch wieder besser, aber schwindlig ist mir halt nach wie vor dabei, und danach bin ich erschöpft.
So ein Kontrollzwang habe ich auch ein wenig, aber jetzt nicht (mehr) so schlimm. Also ich stehe Nachts nicht mehr auf und kontrolliere den Herd oder so. Da vertraue ich mir mittlerweile doch das schon aus Reflex richtig zu machen. Zu Perfektionismus neige ich auch, aber das ist auch durch meinen Beruf als Ingenieur bedingt. Wenn ich für zig Euro was konstruiere, dann muss das nachher passen. Zuhause versuche ich das gerade etwas lockerer zu sehen, und mach nicht mehr alles soo perfekt, Hauptsache es funktioniert. Oder ich mache aus einem Problem nicht zig Nebenprobleme, obwohl vieles halt doch miteinander verstrickt ist. Dann sage ich mir "eins ums andere". Das mit sich dauernd um die Probleme anderer kümmern habe ich aufgehört. Ich habe selber genug zu tun, und wenn nicht liege ich einfach mal in die Sonne oder lese ein Buch.
Meinst Du das kommt von meiner Kindheit? So das wenn ich was nicht richtig mache passiert was schlimmes? So wie ich mein Kinderzimmer angesteckt habe aus Blödheit? Naja, eher kindliche Unwissenheit, ist halt einfach passiert. Ich bin mir deswegen nicht mehr böse. Klar war das damals furchtbar schlimm, es war ja alles auf einmal weg! Alle Spielsachen, Kuscheltiere, alles! Sind das meine Verlustängste? Alles zu verlieren wenn ich was falsch mache?
Genau, Grübelliste. Ich hatte mal angefangen alles aufzuschreiben was ich noch machen sollte. Das gab dann eine Excell-Tabelle, die wenn alles auf den Monitor passte so klein war, dass man nichts mehr lesen konnte. Aber ich hab das aufgeschrieben, weil ich immer drüber nachdachte und die Angst hatte das wenn ich das nicht tue irgendwas vergesse. Irgendwann hab ich die einfach zugemacht und seit zwei Jahren nicht mehr angeschaut.
Ich bin schon ein unruhiger Geist, das weiß ich. Nur wie hört man das auf? Andererseits ist das ja auch eine Gabe viel denken zu können. Aber auch ein teuflischer Fluch. Es kommt halt immer darauf an, wie man sein Talent nutzt.
Maik
Dich plagt der Schwindel auch, ich weiß. Ja, es ist immer so das unterschwellige Angstgefühl das man ständig mit sich rumträgt, selbst wenn es einem "gut" geht. Dauernd dieses auf der Hut sein, vor irgendwas. Ständig suche ich nach irgendwas wo nicht in Ordnung ist, oder sehr oft auch nur sein könnte. Morgens wache ich auf, dann kommt wieder ein Gedanke nach dem anderen was ich noch alles machen muss, und schon gehts los. Oder wenn alles gut ist, scanne ich die Zukunft ab was alles noch "auf mich zukommt". Also selbst wenn im Moment alles soweit ok ist, ich eigentlich unbeschwert sein sollte, denke ich wie jetzt schon drüber nach heute Abend zur Singstunde zu "müssen". Morgen Abend "muss" ich dann noch helfen in der Festhalle aufzubauen. Mittwoch nochmal Singstunde. Freitag, Samstag und Sonntag habe ich Auftritt zum 175 jährigen Jubiläum des Männergesangvereins. Gnampf, und obwohl das ja was schönes ist rennt mir das schon hinterher. Es ist immer so das "was wäre wenn" oder "was ist wenn". Selbst vor Besprechungen denke ich immer drüber nach was mich mein Gegenüber fragen könnte. Klar, sich drauf vorbereiten ist ja kein Fehler, nur das mich das dann so beschäftigt? Ist es die Angst davor dumm dazustehen und sich zu blamieren? Also ich war ja schon immer sehr schüchtern, wobei es auch schon Zeiten gab wo das viel besser war. Ich sag mal momentan wird das auch wieder besser, aber schwindlig ist mir halt nach wie vor dabei, und danach bin ich erschöpft.
So ein Kontrollzwang habe ich auch ein wenig, aber jetzt nicht (mehr) so schlimm. Also ich stehe Nachts nicht mehr auf und kontrolliere den Herd oder so. Da vertraue ich mir mittlerweile doch das schon aus Reflex richtig zu machen. Zu Perfektionismus neige ich auch, aber das ist auch durch meinen Beruf als Ingenieur bedingt. Wenn ich für zig Euro was konstruiere, dann muss das nachher passen. Zuhause versuche ich das gerade etwas lockerer zu sehen, und mach nicht mehr alles soo perfekt, Hauptsache es funktioniert. Oder ich mache aus einem Problem nicht zig Nebenprobleme, obwohl vieles halt doch miteinander verstrickt ist. Dann sage ich mir "eins ums andere". Das mit sich dauernd um die Probleme anderer kümmern habe ich aufgehört. Ich habe selber genug zu tun, und wenn nicht liege ich einfach mal in die Sonne oder lese ein Buch.
Meinst Du das kommt von meiner Kindheit? So das wenn ich was nicht richtig mache passiert was schlimmes? So wie ich mein Kinderzimmer angesteckt habe aus Blödheit? Naja, eher kindliche Unwissenheit, ist halt einfach passiert. Ich bin mir deswegen nicht mehr böse. Klar war das damals furchtbar schlimm, es war ja alles auf einmal weg! Alle Spielsachen, Kuscheltiere, alles! Sind das meine Verlustängste? Alles zu verlieren wenn ich was falsch mache?
Genau, Grübelliste. Ich hatte mal angefangen alles aufzuschreiben was ich noch machen sollte. Das gab dann eine Excell-Tabelle, die wenn alles auf den Monitor passte so klein war, dass man nichts mehr lesen konnte. Aber ich hab das aufgeschrieben, weil ich immer drüber nachdachte und die Angst hatte das wenn ich das nicht tue irgendwas vergesse. Irgendwann hab ich die einfach zugemacht und seit zwei Jahren nicht mehr angeschaut.
Ich bin schon ein unruhiger Geist, das weiß ich. Nur wie hört man das auf? Andererseits ist das ja auch eine Gabe viel denken zu können. Aber auch ein teuflischer Fluch. Es kommt halt immer darauf an, wie man sein Talent nutzt.
Maik