05.03.2015, 01:50
Hey Lyla,
sehr gut, dass du die Reise gebucht hast!
Mann, das hört sich ja nach einem Fulltime-Job an, den du da leistest. So einiges davon kommt mir auch bekannt vor (finanziell, Studium, etc.). Allerdings war ich der "Nehmende". Ich muss sagen, dass es mir persönlich und auch der Beziehung langfristig eher geschadet hat, wenn ich meine frühere Partnerin für sowas eingespannt habe - ob nun mit Absicht oder weil die Dinge sich einfach so ergeben haben bzw. sie mir unbedingt helfen wollte. Alles an übermäßiger Unterstützung, das länger als in einer akuten Angstphase, also meist ein paar Wochen oder Monate, strukturell aufrecht erhalten wird, verhindert meiner Erfahrung nach eher das Aufbauen neuen Selbstvertrauens, weil sich der Partner im "Notfall" nicht auf sich selbst verlassen muss (Und Notfall ist ja bei uns Panikern eigentlich potenziell immer...). Das blockiert die Selbstheilungskräfte. Der Betroffene verharrt scheinbar gemütlich in der Situation, macht sich in Wirklichkeit wahrscheinlich aber latente Selbstvorwürfe, was ihn wiederum noch stärker zurückwirft. Wohlgemerkt: Ich meine mit falscher Unterstützung nicht Liebe, Zärtlichkeit, Verständnis, Austausch, gemeinsamen Alltag, etc., die schon alle mega-wichtig sind. Aber mal ehrlich: Ständige "Betreuung" ist doch was anderes als "Partnerschaft", oder? Vielleicht ist dein Freund ja auch so bockig, weil er weiß, dass du ihn gern als Partner dabei hättest, er es sich aber nicht zutraut und sich daher hilflos fühlt. Ist schon ein echt blödes Gefühl, wenn man merkt, dass man mehr Patient denn Partner ist. Da ist es dennoch oder gerade deshalb keine gute Idee, den gebenden Teil auch noch fesseln zu wollen, indem man sich gegen seine/ihre Interessen und Bedürfnisse stellt.
Meine damalige Beziehung ist letztlich im Kern daran kaputtgegangen, dass ich sehr sehr viel von ihr bekommen hatte, aber noch nicht so weit war, es zurückzugeben, als sie es dringend wollte oder auch brauchte. In meiner jetzigen Beziehung muss ich meine Partnerin oft bremsen, Dinge für mich zu tun und sie fast zwingen, auf sich selbst zu achten, obwohl das Rundum-sorglos-Paket für einen Paniker natürlich sehr verlockend erscheint und ich auch oft und gern dabei mitspiele. Aber schlau ist das nicht immer, das muss man sich klarmachen, denke ich.
Allzu große Abhängigkeit (und Co-Abhängigkeit) sind keine Beweise von Liebe, sondern schaden ihr meiner Meinung nach eher. Wo die Grenze ist, was jetzt genau Zeichen von Liebe oder von Abhängigkeit oder einer noch gesunden Mischform sind, muss allerdings jede® für sich selbst beurteilen.
Also, gut, dass du DEINE Reise machst.
LG, Klaus
sehr gut, dass du die Reise gebucht hast!
Mann, das hört sich ja nach einem Fulltime-Job an, den du da leistest. So einiges davon kommt mir auch bekannt vor (finanziell, Studium, etc.). Allerdings war ich der "Nehmende". Ich muss sagen, dass es mir persönlich und auch der Beziehung langfristig eher geschadet hat, wenn ich meine frühere Partnerin für sowas eingespannt habe - ob nun mit Absicht oder weil die Dinge sich einfach so ergeben haben bzw. sie mir unbedingt helfen wollte. Alles an übermäßiger Unterstützung, das länger als in einer akuten Angstphase, also meist ein paar Wochen oder Monate, strukturell aufrecht erhalten wird, verhindert meiner Erfahrung nach eher das Aufbauen neuen Selbstvertrauens, weil sich der Partner im "Notfall" nicht auf sich selbst verlassen muss (Und Notfall ist ja bei uns Panikern eigentlich potenziell immer...). Das blockiert die Selbstheilungskräfte. Der Betroffene verharrt scheinbar gemütlich in der Situation, macht sich in Wirklichkeit wahrscheinlich aber latente Selbstvorwürfe, was ihn wiederum noch stärker zurückwirft. Wohlgemerkt: Ich meine mit falscher Unterstützung nicht Liebe, Zärtlichkeit, Verständnis, Austausch, gemeinsamen Alltag, etc., die schon alle mega-wichtig sind. Aber mal ehrlich: Ständige "Betreuung" ist doch was anderes als "Partnerschaft", oder? Vielleicht ist dein Freund ja auch so bockig, weil er weiß, dass du ihn gern als Partner dabei hättest, er es sich aber nicht zutraut und sich daher hilflos fühlt. Ist schon ein echt blödes Gefühl, wenn man merkt, dass man mehr Patient denn Partner ist. Da ist es dennoch oder gerade deshalb keine gute Idee, den gebenden Teil auch noch fesseln zu wollen, indem man sich gegen seine/ihre Interessen und Bedürfnisse stellt.
Meine damalige Beziehung ist letztlich im Kern daran kaputtgegangen, dass ich sehr sehr viel von ihr bekommen hatte, aber noch nicht so weit war, es zurückzugeben, als sie es dringend wollte oder auch brauchte. In meiner jetzigen Beziehung muss ich meine Partnerin oft bremsen, Dinge für mich zu tun und sie fast zwingen, auf sich selbst zu achten, obwohl das Rundum-sorglos-Paket für einen Paniker natürlich sehr verlockend erscheint und ich auch oft und gern dabei mitspiele. Aber schlau ist das nicht immer, das muss man sich klarmachen, denke ich.
Allzu große Abhängigkeit (und Co-Abhängigkeit) sind keine Beweise von Liebe, sondern schaden ihr meiner Meinung nach eher. Wo die Grenze ist, was jetzt genau Zeichen von Liebe oder von Abhängigkeit oder einer noch gesunden Mischform sind, muss allerdings jede® für sich selbst beurteilen.
Also, gut, dass du DEINE Reise machst.
LG, Klaus