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Angstsymptome
#1
Hallo zusammen,

mein Name ist Nico bin 48 Jahre alt und habe zwei Kinder vor genau 4 Jahren habe ich einen schwere Erschöpfungsdepression bekommen, hatte über 10 Jahre Stress und dann hats mich erwischt, erst Schlaflosigkeit und dann Verhärtungen im ganzen Körper, ich nehme 20mg Paroxatin und 2 x 25mg Pregabalin seit kurzem.
Meine Symptome sind Verspannungen im ganzen Körper und ich habe das Gefühl er wird immer Schlimmer. Es kommt von den Füßen oder Hüfte und schnürt mir den Rücken und Brust zusammen, mein Psychologe sagt immer das wäre die Angst, ich mach echt viel und manchmal zweifele ich was bei mir im Körper abgeht bin echt sprachlos, mein Arzt sagt auch weiter sowas kann lange dauern aber es macht mich fertig, dieses ständige auf und ab, ich verzweifele echt schier, gibt es im Chat jemanden, der das kennt und vielleicht auch jemand, wo es irgendwann mal besser geworden ist. Ich habe Sorge und Angst das ich das jetzt mein ganzes Leben habe, das wäre ein Drama und nicht lebenswert.
Hat jemand einen Tipp für mich, ich weiß nicht mehr weiter. Ich war auch schon in zwei Kliniken und Therapie habe ich auch. Ich bin echt verzweifelt.

Gibt es jemanden im Chat der auch Erfahrung hat mit dieser Symptomatik ??

Gerne höre ich von Euch.

LG Nico
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#2
Hallo Nico,

herzlich willkommen bei uns im Forum.
Es dauert immer etwas bis ein neues Thema freigegeben ist, da wir Moderatoren nicht immer im Forum sind.
Gut schon mal, dass du eine Therapie machst. Warst du schon beim Orthopäden und hast dir Massagen verordnen lasen? Schwimmen wäre auch noch eine Option und ebenfalls Entspannungsübungen. Vielleicht auch viel raus in die Natur, auch mit deiner Familie. Wechselduschen könnten vielleicht auch positiv sein.

Gruß
Karin
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#3
Hallo Nico

Ich habe eine zeitlang auch Paroxetin genommen und mir hat es leider nicht viel geholfen. Ich habe es ziemlich schnell dann wieder abgesetzt. 
Das Leben ist auch mit Angsterkrankung und Depression lebenswert. Die miesesten Tage, an denen man alles schwarz sieht und eigentlich am liebsten sterben möchte, gehen wieder vorbei. Manchmal helfen Medikamente, dieses Elend zu ertragen, aber eben nicht immer.
Ich leide schon seit 30 Jahren an Depressionen und habe es inzwischen aufgegeben, dagegen anzukämpfen. 
Was mir hilft ist, die Depression als solche zu durchschauen. Das bist nicht du, der sich müde und hoffnungslos fühlt - es ist dein Gehirn, der dir vorgaukelt, dass das Leben keinen Sinn hat. Unsere Bauchspeicheldrüse produziert Insulin und unser Gehirn Gedanken, manchmal angenehme und manchmal schierer Unsinn. Darauf darfst du dich nicht einlassen, sondern musst dir bewusst machen: Mein Gehirn ist heute wieder mal nicht gut drauf. 
Du kannst es auch mit Humor versuchen. Lache dein Gehirn aus für den Unsinn, den er da von sich gibt. Der Humor ist ein wunderbares Mittel, um sich von sich selbst zu distanzieren und das ist wichtig, denn: Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.
Medikamente und Gesprächstherapien sind schon eine gute Sache. Aber worauf es letztlich ankommt, ist dass deine Depression nicht die Ãœberhand gewinnt. Dass du lernst, mit ihr umzugehen und sie im Zaun zu halten. Es ist mit der Depression wie mit allem anderen an unserem Körper: Der Bart will rasiert werden, die Haare geschnitten, die Zähne geputzt und der innere Schweinehund zum Schweigen gebracht werden. 
Glaube deinem Gehirn nicht; es lügt dich an. Je mehr du lernst, dich gegen das aufzulehnen, was es dir an Sinn- und Hoffnungslosigkeit vorgaukelt, desto weniger wirst du auf Medikamente angewiesen sein und umso mehr Selbstvertrauen und Zufriedenheit wirst du gewinnen.

Viele Grüsse
Sandra
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#4
Hallo Karin,

ja mache ich alles, bleibe auch dran.
LG Nico
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#5
Hallo Sandra,

viele Dank für Deine lieben Worte, ja es ist schwer, wenn man körperliche Symptome hat und ich verzweifle daran, mein Arzt hat zu mir gesagt, du musst es erst annehmen, bevor es in die andere Richtung geht. Naja es ist schwer man man jeden Tag massive Verspannungen hat. Manchmal denke ich meine Muskeln sind schon so geschädigt, das das gar nichts mehr wird, obwohl alle Ärzte sagen, dass es nicht so ist, ich weiß auch nicht mehr weiter. Aber Dein letzter Satz hat schon in sich aber trotzdem schwer.

Danke Sandra
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#6
Ja, Nico. Es ist schwer. Aber wenn ich es hinkriege, schaffst es du auch! 
Dein Arzt hat Recht: Es beginnt mir der inneren Einstellung. 

Nur Mut. Wir schaffen das.

Viele Grüsse 
Sandra
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#7
Danke Sandra
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#8
hallo nico,
ich kenne das, was du beschreibst sehr gut! ich habe eine generalisierte angststörung und eine der vielen somatischen beschwerden sind auch bei mir die starken verspannungen und schmerzen im ganzen körper. dazu kommt ein ständiges kribbeln irgendwo, was auch von den muskelverhärtungen kommt. es wurde besser, nachdem ich aufgehört habe dagegen anzukämpfen, es nicht mehr in den fokus meiner betrachtungen gestellt habe. ich mache jeden morgen yoga, gehe 1x die woche schwimmen und wandern und mache progressive muskelentspannung abends im bett. das hat besonders geholfen, weil ich merkte, wie verspannt ich wirklich war. ich mache auch gesprächstherapie und ich habe mein leben sehr verändert und die dinge und menschen „aussortiert“, die mir nicht gut tun-das hilft sehr den stress zu reduzieren. all das ist ein prozess, du musst geduld aufbringen, aber-es wird besser! versuche es mit akzeptanz, du kannst ein gutes leben haben, auch mit „all dem“. all das, was sandra sagte, kann ich nur bestätigen. was nicht hilft, ist das alles schnell loswerden zu wollen, von orthopäde zu orthopäde zu ziehen und an nichts anderes mehr zu denken. versuche dich abzulenken, sei gut zu dir selbst, umgib dich mit lieben menschen, setz dich nicht unter druck. was jahrelang verhärtet war, braucht zeit sich zu lösen. „es geht immer weiter“, hat mein psychologe in der reha immer gesagt und so blöd ich diesen spruch erst fand-er ist wahr und tröstlich! ich wünsche dir alles gute! liebe grüße katja
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#9
Hallo Katja,
vielen Dank für Deine Worte, schön das du mir geschrieben hast, ich bin echt am verzweifelt, aber wenn du sagt das es besser wird, dann glaube ich dir das, ich arbeite ja auch daran
aber es ist schwer, schwer zu glauben das es besser wird aber ich bleibe dran, Danke Katja.
LG Nico
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#10
ich weiß, wenn man akut in einer schlimmen phase steckt, denkt man, dass all diese ratschläge eh nichts helfen und dass einen doch niemand wirklich versteht und dass alle anderen es eben vielleicht nicht so schlimm haben, wie man selbst. aber, man merkt mit der zeit, dass das nicht so ist und hier sind viele gute beispiele von menschen, denen es wieder besser/gut geht. verliere nicht den mut-das wird!
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#11
Elisabeth danke für deine Worte, aber ich mach jetzt schon 3,5 Jahre rum und es ist echt schwer aber ich kämpfe weiter habe zwei Kinder und eine Frau, die brauchen mich
Danke Elisabeth.
LG Nico
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#12
Hallo Katja,

ich hab noch eine Frage, nimmst Du Tabletten wenn Ja, welche ? Ich nehme Paroxatin seit 4 Jahren und da es immer schlimmer wird, glaube ich nicht das diese Tabletten wirken.

LG Nico
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#13
hallo nico,
habe generalisierte angststörung,
hast du schon einmal griffonia probiert?
ist ein natürliches antidepressivum.
es hat bei mir sehr gutes bewirkt, 
näheres gern per pn.
alles liebe

anita
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#14
hallo nico,
ich habe eine ziemlich ausgeprägte medikamentenphobie und bekomme schon panik beim gedanken daran, etwas immer einnehmen zu müssen. ich nehme, wenn es ganz arg kommt ganz niedrig dosiert alprazolam. das hilft sofort. da es aber schnell abhängig macht, nehme ich es nur sehr selten und nur in grösster not. kannst du denn nicht vielleicht zusammen mit deinem arzt ein anderes medikament ausprobieren? was mir auch hilft, ist argentum nitricum in akuter angst. ein versuch kann ja nicht schaden.
alles gute und lg katja
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#15
Paroxetin ist kein "sauberes " SSRi, weil da noch anticholinerge Anteile drin sind etc. Wenn es gut wirkt, ok, aber wenn Du das seit 4 J hast, solltest das vielleicht mal mit einem Psychiater bersprechen. Man kann da sicher was versuchen, aber Ab- und Umsetzen sind nicht ohne !!! Das sollte man nur in Begleitung tun, wenn man das jahrelang eingenommen hat.

Alprazolam in der Not ist eine super Sache, und ist wegen der geringen Wirkdauer bei weitem nicht so problematisch wie Lorazepam.

In der Situation von mittelschweren Depressionen und Angststörungen sind pflanzliche Mittel eine Option, davon würde ich mir aber nicht allzuviel erwarten. Was DU oben beschreibst, ist intensiv. WÃœrde mich sehr wundern, wenn da sowas klappt.

Das Aushalten und Akzeptieren wurde hier ja schon debattiert. Das sehe ich auch so. Es führt ja kein Weg dran vorbei. Mich kotzt das auch total an. Ich bin da scohon 5.6 Jahre dabei, zu akzeptieren etc. Klappt mal besser, mal schlechter. Man sollte ja die Hoffnung nie aufgeben. Aber schizophrenerweise scheint es so zu sein, dass es ggf besser werden kann, wenn man genau das tut. Wenn man also jede Erwartungshaltung an den Nagel hängt. Und selbst dann erreicht man einen irgendwie gearteten Akzeptanz Status quo. Schon doof. Aber es geht immer weiter, wie man hier und sonstwo sehen kann.
Es ist die Sichtweise auf die Dinge, die man in seinem Hirn einfach nicht ändern kann. Im ZI in Mannheim experimentieren sie mit Psychedelika. Das könnte zukünftig was bringen.
Mal sehen.

Euch allen gutes Durchhalten und einen aggreablen Restadvent.
Gopi
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#16
Hallo Gopi,
vielen Dank für Deine Nachricht, hast Du auch diese massive Muskuläre Probleme oder hast du eine andere Symptomatik ?
Weil Angststörungen bzw. Depressionen viele Gesichter hat.

LG Nico

Danke Katja, ich rede heute mal mit meinem Arzt,
LG Nico
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#17
Bei mir sind das muskulär oft Verspannungen v.a. im Halsbereich.
Aber ich habe viele andere Tasten, die das Unterbewusstsein aufgrund einer gewissen fachlichen Kenntnis immer wieder drueckt.
Ich habe zudem seit 2006 Tinnitus links und seit 2017 beidseits. Der persistiert chronisch. Beide Male habe ich in der Adaptation miserabel gelitten.
Und entsprechend dem Alter kommen halt die Eischläge immer näher....

Cheers Gopi
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#18
hallo gopi,
ist das so, dass man die sichtweise auf die dinge nicht ändern kann? ich sehe nach 6 jahren angststörung einige dinge anders- das war schwer, ist aber mM nach essentiell, um mit der angst leben zu können.
liebe grüße 
katja
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#19
Hi Katja,
Doch, ich denke, dass das machbar ist, u.a. auch durch engagierte Psychotherapie. Das ist dann sozusagen der Goldstandard.
Sonst bleibt als nicht-medikamentöser Ansatz, basierend auf reiner Verhaltenstherapie, das reine Erlernen neuer Schemata. Dann kann man zwar besser klarkommen, aber das ändert nicht die Sichtweise, sondern basiert in der Akzeptanz der eigenen Schwäche(n).

Wenn Dir das gelungen ist mit der Sichtweise, ist das super ! Gratuliere.

So oder so ist es harte Arbeit mit sich selber, um teilweise jahrzehntelange Routinen und Schemata zu durchbrechen.
Viele (auch Therapeuten) gehen den einfacheren Weg via Tabletten. Rein symptomatischer Ansatz.

Ich wünsche schöne Weihnachten !!!
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#20
hallo gopi,
ja, die eigene „schwäche“ akzeptieren gehört sicher dazu. aber- bei mir war es so, dass durch konsequentes einüben anderer schemata ganz langsam auch hin und wieder ein umdenken, ein andersdenken aufgeblitzt ist, so als vage möglichkeit, nicht wirklich greifbar, aber da. das hat mir sehr geholfen und nach und nach haben sich ansätze neuer schemata etabliert. in der reha hat man uns das mit der ausbildung neuer straßen im gehirn erklärt. die erst nur wege sind und wenn man sie öfter geht zu autobahnen werden und die „alten straßen“ wachsen langsam zu. ich mochte dieses bild sehr.
ja, schöne weihnachten!
lg katja
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