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Dosis steigern bis absolute Symptomfreiheit?
#1
Ich war heute bei einem neuen Psychiater. Dieser war der Meinung, dass man die Dosis des Medikamentes, in meinem Fall Escitalopram, steigern müsste bis zur völligen Symptomfreiheit, also keinerlei Angst mehr. Das würden die Behandlungsleitlinien so vorgeben. Derzeit bin ich noch am unteren Ende der therapeutisch wirksamen Dosis mit 10 mg. Parallel mache ich gerade eine VT. Wenn ich nun aber keinerlei Ängste mehr habe, wie soll ich dann in der VT daran arbeiten können? Das leuchtet mir irgendwie nicht ein. Was meint ihr dazu? Wie ist eure Erfahrung?
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#2
Hi Koerperklaus!
Medikamente sind meiner Meinung nach nur dann sinnvoll, wenn man es wirklich kaum mehr aushält. Wenn es irgendwie ohne geht, dann ist ohne immer besser. Wenn du das Gefühl hast, dass 10mg reichen und dich soweit stabil halten, dass du nicht völlig durchdrehst, dann würde ich es erstmal bei der Dosis belassen. Steigern kannst du immer noch. Es wird sicher im Laufe der VT dir auch mal wieder schlechter gehen. Ein Medikament ist ja kein Schalter, den man umlegt und dann geht es dir nie wieder schlecht. Du kannst es dir ja erstmal eine Weile anschauen wie du dich so fühlst und man kann eine Angst auch therapieren wenn sie gerade nicht da ist. Ich hatte auch immer wieder Phasen während meiner VT in denen es mir gut ging und ich keinen Sinn gesehen habe, zur Therapie zu gehen aber dann kamen eben auch wieder andere Zeiten und ich war dankbar, dass ich nicht abgebrochen hab. Es ist ein Prozess mit Höhen und Tiefen. Wie lange nimmst du denn schon das Medi und wie lange machst du schon die VT?

LG
Klara
Beständig ist nur der Wandel.
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#3
Ich nehme das Escitalopram seit kurz vor Weihnachten. Ich bin seit fast 4 Wochen auf der Dosis von 10 mg. Ich fühle mich aber nicht richtig gut dabei. Teilweise sehr nervös/unruhig und immer noch ängstlich. Die Angstsymptome machen sich nur körperlich etwas anders bemerkbar als vor der Einnahme. Besonders gegen Abends und in der Nacht verstärkt sich die Angst. Ich wache dann immer mehrmals mit Herzklopfen und kurzatmig auf. Mein Schlaf ist also sehr unruhig.

VT habe ich erst eine neue Therapie angefangen.
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#4
Du schreibst du fühlst dich nicht gut dabei. Meinst du dass es dir durch die Einnahme schlechter geht? Oder sind das die normalen Symptome die du eh schon kennst? Wenn es die bekannten Symptome sind dann kannst du ja das Medikament ein wenig erhöhen?
Beständig ist nur der Wandel.
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#5
Die Angst-Symptome fühlen sich unter dem Medikament nur anders an. Gestern hatte ich wieder eine ziemliche Unruhe in mir. Ich bin dann nach der Arbeit joggen gegangen, um diese Energie loszuwerden und habe mir nach dem Joggen in der Kälte noch ein Bad gegönnt. Die Nacht war dann gut, bin zwar schon ein paar mal aufgewacht, aber nicht mehr mit Herzklopfen. Heute ist auch ein guter Tag. Kaum Ängste, es fühlt sich so an, als ob das Medi anfängt zu wirken...
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#6
Das freut mich sehr für dich! Manchmal dauert es eben eine Weile, bis die Dinger wirken. Ich nehme Sertralin auch seit kurz vor Weihnachten und mir geht es schon deutlich besser. Werde auch nicht erhöhen solange es so ist. Wenn ab und zu leicht Panik kommt, ist das völlig ok.
Beständig ist nur der Wandel.
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#7
Beim mir war es eher eine unspezifische (Dauer-)Angst als Panikattacken. Heute Abend fühle ich mich wieder nicht so gut, es fühlt sich einfach total komisch an. Vielleicht ist das die Angst, die aber nicht so ganz durchkommt, weil das Medi schon tlw. wirkt. Habe auch solche Unwirklichkeitsgefühle, was mir dann gleich wieder Angst macht. Deswegen frage ich mich auch, ob ich vielleicht doch erhöhen sollte?
Wie war das bei dir, als du gemerkt hast, dass es anfängt zu wirken? War der Beginn der Wirkung ein schleichender Prozess oder war die Angst einfach weg?
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#8
Hi,

sorry ich lese deine Nachricht jetzt erst...

Ich habe auch eher Zustände als Attacken. Unwirklichkeitsgefühle können schon mal aufkommen.
Bei mir konnte ich es nicht genau definieren, wann das Medi gewirkt hat. Mir ging es dann an einem Tag auf einmal deutlich besser. Zwar war die Angst noch da ab und zu und die Panik kam auch, aber es war so wie du auch schreibst, eher ein Gefühl, als würde sie nicht mehr so richtig an mich ran kommen. Ich spüre die Angst zwar, aber sie überwältigt mich nicht mehr so. Und dann wurde es besser mit den Tagen, aber es gibt auch immer wieder Momente oder Tage, die nicht so gut sind. Im großen und ganzen aber geht es mir besser. Und ich kann wieder durchatmen.

wie geht es dir denn inzwischen?

LG
Klara
Beständig ist nur der Wandel.
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#9
Schön, dass du auch auf dem Weg der Besserung bist. Mir geht es inzwischen auch deutlich besser: ich schlafe besser, kein Aufwachen mehr mit Herzklopfen und kurzatmig, Ängste auf dem Rückzug, kaum noch körperliche Symptome. Und wenn mal etwas ist, dann lässt es sich ganz gut aushalten.
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#10
Das freut mich sehr für dich! schön zu hören! manchmal braucht es einfach einen großen brocken geduld. Smile
Beständig ist nur der Wandel.
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#11
Moin Moin, 
kurze Frage , hast du denn am Ende dies Dosis erhöht ?!

Ich nehme seit 7 Wochen nun auch 10 mg und irgendwie geht es mir noch nicht so richtig besser , weiss nicht ob es zu viel ist oder halt zu wenig :=( 


Grüße

Kris
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#12
Hi, also 20 mg sind in manchen Fällen indiziert. Aber nicht die Regel.
Solltest Du mit dem Psychiater besprechen. Auf der anderen Seite sind 7 WOchen noch nicht lang in der Kategorie Wirkeintritt.
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